Hauskatze
Hauskatze | ||||||||||||
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Systematik | ||||||||||||
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Die Hauskatze (Felis silvestris f. catus) ist ein seit vielen Jahrhunderten vom Menschen gehaltenes Haustier aus der Familie der Katzen, das sich in vielerlei Hinsicht von anderen Haustieren unterscheidet. Auf faszinierende Weise eigenwillig, aber dennoch ihrem Herrchen zutraulich, beansprucht sie sehr viel Bewegungsfreiheit und hat trotzdem zu den Menschen eine enge Beziehung entwickelt.
Biologie und Verhalten
Katzen werden ca. 15-20 Jahre alt. Sie leben "räuberisch", sind also Fleischfresser, ihre Jagdmethode ist typisch für ihre wildlebenden Verwandten: Anschleichen an das Opfer und Ansprung aus kürzester Entfernung.
Domestizierung
Die Vorfahren unserer Katze
Als Vorfahren unserer Hauskatze betrachtet man heutzutage die Falbkatze, die Steppenkatze, und die Waldkatze. Die Falbkatze lebt in den Buschlandschaften und Steppen Afrikas. Sie hat große Ohren, ist schlank und hochbeinig. Die Steppenkatze lebt in Indien. Sie ist kräftiger gebaut und dicker als die Falbkatze. Die Waldkatze lebt in Europa und in Asien. Sie ist schwerer, hat kurze Ohren und einen buschigen, dicken Schwanz. Unsere Hauskatzen sind eine Mischung zwischen den Falbkatzen mit ihrem schlanken, hochbeinigen Körper und den Waldkatzen mit ihrer kräftigeren Gestalt.
Die genetischen Merkmale der Waldkatze sind dabei gegenüber denen der Hauskatze dominant (im Gegensatz zu Haus- und Wildschwein).
Wie die Katze zum Haustier wurde
Bereits im achten Jahrtausend vor Christus zähmte man auf Zypern Katzen. 2004 entdeckte man dies bei Untersuchungen einer Grabstätte. Diese Katzenexemplare erinnern an Wildkatzen und waren noch nicht domestiziert.
Schon die Bauern im alten Ägypten kannten das Schädlingsproblem mit Mäusen, die ihnen ihr Korn vernichteten. Für die Katzen, die größten Feinde der Mäuse, boten sich in den Silos geradezu paradiesische Zustände. So kamen sich Mensch und Tier näher, ohne dass der Mensch großartig etwas dazu beitragen musste. Manche Forscher sprechen daher auch von einer Selbstdomestikation der Katze.
Katzen waren in den Augen der Menschen heilig und wurden vergöttert. Der Mord an einer Katze wurde bestraft und die Auslieferung der Tiere ins Ausland wurde lange Zeit verweigert.
Katzen sind überaus intelligent. So sagt man der Katze nach, dass nicht sie sich dem Menschen, sondern der Mensch sich der Katze anpasst. Unterstrichen wird diese Volksweise sicherlich dadurch, dass wildlebende Katzen die klassischen "Miau"-Laute gar nicht kennen. Forscher gehen davon aus, dass Hauskatzen im Laufe der Zeit eine eigene Sprache entwickelten, um mit dem Menschen verbal kommunizieren zu können. Wildlebende Katzen kennen nur Fauch- und Knurrlaute.
Wie die Hauskatze teilweise wieder zum Wildtier wurde
Wohl schon frühzeitig gab es Katzen, die sich zwar dem Menschen anschlossen, aber nie völlig zu Haustieren wurden. Bekannt sind vor allem die "streunenden" Katzen von Rom. In vielen Gegenden außerhalb Europas, vor allem in Australien, Neuseeland und auf vielen Inseln, verwilderten Katzen so sehr, dass sie heute in keiner Beziehung zum Menschen mehr leben.
Am weitesten fortgeschritten ist dieser Prozess wohl in Australien. Wann genau die Hauskatze nach Australien gelangte, steht nicht mit Sicherheit fest. Die meisten Wissenschaftler gehen von der Einführung durch europäische Siedler aus. Es gibt aber auch Wissenschaftler, die eine frühere Einfuhr durch südostasiatische Seefahrer annehmen. Verwilderte australische Hauskatzen zeigen jedenfalls schon eine erhebliche Anpassung an ihre neue Umwelt. Sie sind vor allen größer und muskulöser geworden und zeigen oft Fellfärbungen, die im jeweiligen Habitat am günstigsten zur Tarnung sind. Diese Katzen leben in erster Linie von den schon legendären, in Australien eingeführten Kaninchen, aber auch von einheimischen Tieren.
Katzenhaltung
Gesunde Ernährung
Die Ernährung ist ein wichtiger Bestandteil für eine gesunde und gepflegte Katze. Wichtiges Indiz für ein gesundes Tier sind ein dichtes Fell und klare Augen. Wie alle Lebewesen braucht die Katze Eiweiße, Fette, Kohlenhydrate, Mineralstoffe und Vitamine in ausgewogener Zusammenstellung.
Die fleischlichen Proteine bilden ihre Hauptnahrung. Fertiges handelsübliches Dosenfutter enthält genügend solcher Nährstoffe, jedoch meist auch für die Katze auf Dauer schädliche Zusatzstoffe. Vorzuziehen sind hochwertige Futtersorten aus dem Tierfachhandel.
Trockenfutter, ("Bröckli"), sind wichtig für die Zahnsteinreduzierung der Zähne. Dazu sollte immer ein Napf mit frischem Wasser gereicht werden. Von der alleinigen Ernährung mit Trockenfutter ist allerdings abzuraten, da die Tiere tendenziell nicht genug Wasser zutrinken und es zu Harnsteinen kommen kann. In freier Wildbahn fressen Katzen nicht neben der Tränke. Hauskatzen haben dieses Verhalten beibehalten und trinken nur aus einem neben den Futternapf stehenden Napf, wenn keine andere Möglichkeit besteht. Bei Katzen, die nicht viel trinken, wird deshalb empfohlen, den Wassernapf getrennt vom Futternapf aufzustellen.
Haltung von Katzen ohne Auslauf
Eine Wohnungskatze sollte nicht alleine gehalten werden. Im Gegensatz zur Katze mit Auslauf hat sie keine abwechslungsreiche Gegend mit lebenden Tieren zum Fangen, mit Bäumen zum Klettern und keine große Entdeckungsmöglichkeiten. Da all diese wichtigen Beschäftigungsmöglichkeiten dem Stubentiger fehlen, muss der Mensch für die fehlende Beschäftigung sorgen. Ein Kratzbaum, am besten vom Boden bis zur Decke, verschiedene Spielmöglichkeiten wie Schnüre, Bälle und so weiter, ab und zu eine Kartonschachtel für Verstecke sollten der Katze zur Verfügung stehen. Mehrere Katzenkistchen sollten aufgestellt werden, die regelmäßig gesäubert werden müssen. Besondere Aufmerksamkeit ist bei Veränderung des Stuhlgangs gefordert. Zum Beispiel bei Durchfall oder der Entdeckung von Blut.
Probleme mit Katzen auf Bauernhöfen
Die Katze ist ein Tier, welches sich äußerst schnell vermehrt. Eine Katze wirft im Jahr bis zu dreimal Junge. Ein Wurf besteht im Durchschnit aus vier Jungtieren. Katzen werden etwa im Alter von sechs bis acht Monaten geschlechtsreif. In nur fünf Jahren könnte ein einziges Katzenpärchen theoretisch 65536 Nachkommen zeugen, vorausgesetzt es überleben alle Jungtiere. Viele Katzen sterben allerdings früh durch Krankheiten. Die dennoch rasante Vermehrung führt oft zu Inzucht auf Bauernhöfen, deren nachteilige genetische Folgen Herzschwäche, Anfälligkeit für Krankheiten und Lebensverkürzung der Nachkommenschaft umfassen.
Ohne zusätzliches Füttern des Bauern benötigt eine Katze pro Tag ca. 3 Mäuse. Gute Fütterung und Pflege macht Katzen nicht zu schlechteren Mäusejägern. Da der Jagdinstinkt der Katze auf sich bewegende Beute fixiert ist, wird sie selbst mit vollem Magen Mäuse fangen.
Katzenzucht
Die Katzenzucht ist im allgemeinen keine einfache Sache. Sie erfordert Geduld und gute Tierkenntnisse wie auch solide Kenntnisse der Vererbungslehre, wobei die Eigenwilligkeit und das Einzelgängertum von Katzen systematischen Zuchtversuchen entgegensteht. Um gesunde schöne Tiere zu erhalten, dürfen ihre Eltern keine vererbbaren Gesundheits- oder Schönheitsfehler haben. Die Zucht mit Katzen, welche erhebliche gesundheitliche Defekte vererben, stellt in Deutschland einen Verstoß gegen § 11b TSchG dar. Ein Beispiel dafür ist etwa das Fehlen oder die Verkümmerung der für den Gleichgewichtssinn und die Orientierung der Katze wichtigen Schnurrhaare, eine Erscheinung welche bei den Rassen Rex und Sphynx öfters zu beobachten ist. Zur Zucht zugelassen sind auch nur standardgemäße Tiere, welche auf einer Ausstellung in der Offenen Klasse mindestens die Formnote "vorzüglich" erhalten haben. Die Rassestandards werden durch die internationalen Dachverbände (FIFé, WCF, GCCF, CFA, TICA), denen die nationalen Zuchtvereine angeschlossen sind, verbindlich festgelegt, können sich aber je nach Dachverband geringfügig unterscheiden. (Dazu noch ein kleiner Hinweis: Kater sind gewöhnlich immer zweifarbige Tiere, sollten Sie eine dreifarbige Katze sehen, dann handelt es sich normalerweise um eine weibliche Katze - eine Glückskatze. Ausnahmsweise können auch Kater dreifarbig sein; es handelt sich hierbei um eine genetische Anomalie, da ein solcher Kater die Chromosomenkombination XXY hat. Diese Tiere sind gesund, gewöhnlich aber nicht fortpflanzungsfähig.) Mit Katzenzucht kann man kein Vermögen verdienen, sie ist mehr ein Hobby von Katzenliebhabern mit dem Ziel, ihre bevorzugte Rasse weiter zu empfehlen und einen gesundheitlich stabilen, standardgemäßen Bestand zu erhalten.
Schlechte Züchter, für die das Geld im Vordergrund steht, züchten oft in Richtung sehr extremer neuer Kreationen, um etwas Neues auf den Markt zu bringen. Die Gesundheit der Katze wird dabei oft in den Hintergrund gestellt. Überzüchtete Perserkatzen mit ihrer deformierten Nasen- und Mundpartie haben z. B. oft Atemprobleme und Mühe, ihr Fressen aufzunehmen.
Gefahren
Gefahren durch Katzen
Von einem besonders innigen Umgang mit Katzen ist abzuraten, denn Katzen können eine Reihe von Krankheiten (Zoonosen) auf den Menschen übertragen. Daher gehören Katzen, auch wenn man sie für noch so sauber hält, nicht ins heimische Bett. Die gefährlichste Krankheit ist die Toxoplasmose. Der Mensch kann sich durch Katzenkot, der den Erreger Toxoplasma gondii enthält, infizieren. Schwangere Frauen sind besonders gefährdet. Erfolgt die Erstinfektion im zweiten Drittel einer Schwangerschaft, kann der Embryo im Mutterleib geschädigt werden oder gar absterben. Allerdings ist nur eine in der Schwangerschaft erstmals auftretende Infektion gefährlich, da der Mensch nach einer Infektion lebenslang immun ist. Manche herumstreunende Katzen können auch den Tollwut-Erreger in sich tragen. Viel zu wenig bekannt ist, dass durch 45 Prozent aller Katzenbisse Pockenviren auf den Menschen übertragen werden. Einige Deutsche sind schon an einer solchen Infektion mit Katzenpocken gestorben, wenn ihr Immunsystem wegen einer hochdosierten Kortisonbehandlung oder einer sonstigen Abwehrschwäche den Virenangriff nicht abwehren konnte. Daneben können auch einige Hautkrankheiten (pilzbedingte Zoonosen) von Katzen auf den Menschen übertragen werden. Menschen stecken sich durch den direkten Kontakt mit einem befallenen Tier oder dessen Schuppen an. Die Scherpilzflechte befällt z.B. Haare, Haut und Nägel. Weitere von der Katze auf den Menschen übertragbare Parasiten sind Hakenwürmer, Spulwürmer oder Bandwürmer. Normalerweise werden sie durch direkten oder indirekten Kontakt mit infiziertem Kot übertragen.
Siehe auch: Heimtier
Gefahren für Katzen
Viele Substanzen, die dem Menschen zuträglich sind, sind für Katzen giftig, wie z.B. Aspirin. Ebenso ist Vorsicht geboten bei der Auswahl von Topfpflanzen für die Wohnung, da Katzen gern Grünzeug knabbern, um sich der beim Putzen verschluckten Haare zu entledigen, viele gängige Pflanzen für die Katze aber hochgradig giftig sind, so z.B. das beliebte Alpenveilchen. Auch das Angebot von Schalen mit Katzengras oder Zyperngras kann die naturgemäß neugierige Katze oft nicht davon abhalten, auch von anderen Pflanzen in der Wohnung zu naschen.
Weblinks
- http://www.welt-der-katzen.de
- http://www.samtpfoetchen.de/
- http://katze.meintier.de/
- http://www.kernbach-online.de/jokes/beshum/bes0110.html
- http://www.drtk-faq.de (FAQ der Newsgroup de.rec.tiere.katzen)
- Ausführliche Übersicht über für Katzen giftige Pflanzen
Katzenporträt

