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Andiparos

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Antiparos ist eine kleine griechische Insel in der ägäischen Inselgruppe der Kykladen. Die nur nur etwa 35 km² große Insel ist von ihrer großen Schwester-Insel Paros nur durch einen 1,5 km² breiten Sund getrennt und nur durch eine 10-15 minütige Fährverbindung von den Häfen Paros (Stadt) und Pounda auf der Nachbarinsel erreichbar.

Höchste Erhebung der ca. 12,5 km langen und bis zu 5,5 km breiten Insel ist mit 300 m Höhe der Profitis Ilias.

Fast alle der etwa 700 Einwohner der Insel leben in dem gleichnamigen Hauptort mit einigen Geschäften und Tavernen an der zum Kastro (der 1440 erbauten Burg) und dem ruhigen an der Westseite der Insel gelegenem Sandstrand führenden Straße.

Hauptsehenswürdigkeit ist die vom Anleger mit Bussen (oder zu Fuß) zu erreichende beeindruckende Tropfsteinhöhle die man über einen 90 m in die Tiefe führenden Treppenweg erreicht. Seit einiger Zeit, ist es auch möglich, die Insel vom Wasser aus zu bestaunen. Im Hauptort Antiparos können kleine Motorboote tageweise gemietet werden. Zu einem preisgünstigen Preis ist auch eine Motorfahrradmiete möglich. Auf der Insel sind nur in begrenzter Anzahl Übernachtungsmöglichkeiten vorhanden, so dass sich die meisten Touristen nur für einige Stunden hier aufhalten.

Saliagos

Im Norden des Sunds zwischen Antoparos und Paros liegen mehrere unbewohnte Inseln, die aus der bis in die byzantinische Zeit vorhandenen und seitdem durch den ansteigenden Meeresspiegel überfluteten Landverbindung übriggeblieben sind. Auf dem nur 100 auf 50 Meter großen Eisland Saliagos wurde die älteste bekannte Siedlung der Kykladen gefunden.

Sie stammt aus der Jungsteinzeit und war gemäß Datierungen mit Hilfe der Radiokarbonmethode von 4.300-3.700 v.Chr. besiedelt. Der Ort wurde in den Jahren 1964 und 65 durch Archäologen des Britischen Archäologischen Instituts in Athen ausgegraben und erforscht. Die Gebäudefundamente sind weitgehend zerstört, vor allem durch ein in der römischen Zeit angelegtes Gräberfeld. Es lassen sich noch einige rechteckige Räume von etwa 2,60 auf 3 m und ein ovaler Raum nachweisen. In zwei der Räume wurden Relikte von Herden gefunden. Zwei Rundbauten werden als Getreidespeicher gedeutet. Die Fundamente waren aus dem Feldstein der Insel selbst errichtet, mit welchen Materialien die Wände hochgezogen wurden ist unklar. Anzeichen für Lehmziegel gibt es keine. Im Westen der Siedlung lehnen sich die Bauten an eine Umfassungsmauer an, die möglicherweise als Bastion ausgestaltet war.

In den Trümmern der Fundamente wurden große Mengen an keramischen Scherben gefunden, die wissenschaftlich erfassten Scherben bringen zusammen 3,5 Tonnen auf die Waage. Aus ihnen konnten 60 Gefäße ganz oder teilweise zusammengesetzt werden.

Die Gefäße sind aus dem Ton der Gegend an Ort und Stelle gefertigt, etwa 12% sind speziell geglättet und werden als Tafelgeschirr interpetiert. Nur jedes zehnte Gefäß ist ein geschlossener Krug oder eine Kanne, die anderen sind offene Schalen, Teller und Näpfe. Die Farben des Tons variieren von Gelb und Brauntönen bis dunklem Grau, wobei die Mehrheit der Gefäße mit mattweißen Zeichnungen versehen waren. Die Muster sind geometrisch, aber zeigen eine weite Variation der Dekors. Einige wenige Stücke sind mit eingedrückten Mustern oder aufgesetzten Noppen plastisch verziert.

Zwei Bruchstücke zeigen an, dass Gefäße aus Marmor als seltene Luxusgüter gefertigt wurden.

Ebenfalls aus Marmor waren die drei gefundenen Kykladenidole gefertigt.

Literatur

  • Werner Ekkschmitt, Die Kykladen – Bronzezeit, geometrische und archaische Zeit, 1993, Verlag Phillipp von Zabern, Mainz, ISBN 3-8053-1533-3 (zur Ausgrabungsstätte Saliagos)

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