Porsche 993

Porsche 911 Carrera 2
Porsche 993
Hersteller:	Porsche
Produktionszeitraum:	1993 - 1998
Klasse:	Sportwagen
Karosserieversionen:	Coupé, Cabriolet, Targa
Motoren:	3,6 Liter - 3,8 l Boxermotoren, 200 kW - 316 kW
Länge: (mm)	4.245
Breite: (mm)	1.735
Höhe: (mm)	1.300
Gewicht: (kg)	1.400 - 1.500
Vorgängermodell:	Porsche 964
Nachfolgemodell:	Porsche 996
Ähnliche Modelle:

Der Porsche 993 ist eine Automobilbaureihe der Firma Porsche. Es handelt sich dabei um eine Fortentwicklung der Baureihe 911. Er stellt für die Fraktion der „Gusseisernen“ in der Kundschaft die letzte „echte“ Generation des 911 dar, weil mit dem Nachfolgemodell Porsche 996 die Luftkühlung entfiel und die Federung weicher abgestimmt wurde.

Das Modell 993 wurde in verschiedenen Versionen gebaut, wovon einige besonders sportlich ausgelegte auch ohne Straßenzulassung ausgeliefert wurden. Die Serienfahrzeuge der Carrera Reihe haben 200 kW (272 PS) bzw. ab Modelljahr '96, welches bei Porsche im Herbst '95 begann, 210 kW (286 PS). Es war auch möglich, bereits ab Werk leistungsgesteigerte Fahrzeuge zu bestellen, was dann bei den Carrera Modellen mit 210 kW bzw. 221 kW (300 PS) zu Buche schlug. Beim Turbo gab es ebenfalls ab Werk die sogenannten WLS 1 und WLS 2, also die Werksleistungssteigerung 1 bzw. 2, welche aus den ursprünglich 300 kW (408 PS) des 911 Turbo dann 316 kW (430 PS) bzw. 331 kW (450 PS) mobilisierten.

Während die Carrera Modelle und auch der Turbo durchaus für Alltagsfahrten gekauft und auch benutzt wurden, sind die RS und vor allem die GT-Modelle noch sportlicher ausgelegt und finden sich entsprechend oft auf den Rennstrecken wieder. Allen Fahrzeugen gemein ist, dass sie durch einen 6-Zylinder Boxermotor ohne (Carrera, RS und GT3) bzw. mit Turboaufladung (alle anderen) betrieben werden. Obwohl die Fahrzeuge der Reihe 993 wegen ihres luftgekühlten Motors vielfach als die letzten legitimen Vertreter der 911 Baureihe gesehen werden, so sind sie von den „Ur-Elfern“ des Baujahrs 1963 weit entfernt. Der 993 hat ab Werk serienmäßig Servolenkung, Servobremsen, elektr. Fensterheber, ABS, Abgasreinigung, Nebellicht uvm., was ihn im Vergleich zu seinem Urahn deutlich schwerer macht. Dieses hebt einen Teil seines Mehrleistungsvorteils wieder auf. So kommt es z.B. das das Modell RS - obwohl mit weniger Ausstattung - deutlich teurer ist, als normale Carrera Modelle.

Serienversionen

Die Modellpalette des 993 war recht umfangreich:

911 Carrera 2 (Coupé, Cabrio & Targa)

• 6-Zylinder Saugmotor, 200 kW/272 PS (bis Modellj. 1995), 210 kW/285 PS (ab Modellj. 1996)
• Hinterradantrieb
• ausfahrbahrer Heckspoiler

911 Carrera 4 (Coupé, Cabrio)

• 6-Zylinder Saugmotor, 200 kW/272 PS (bis Modellj. 1995), 210 kW/285 PS (ab Modellj. 1996)
• Allradantrieb
• ausfahrbahrer Heckspoiler

911 Carrera S (Coupé)

• 6-Zylinder Saugmotor, 210 kW/285 PS
• Heckantrieb
• ausfahrbahrer Heckspoiler
• Fahrwerk und Bremsen vom 993 Carrera 2

Im Modelljahr 1997 wurde die 993-Modellpalette um den Porsche 993 Carrera S ergänzt. Er wurde im Modelljahr 1997 und 1998 gebaut. Der Carrera S entspricht hinsichtlich Fahrwerk, Karosserie und Ausstattung dem Carrera 4S. Einziger technischer Unterschied: Der Carrera S verfügt über keinen Allradantrieb. Äußerlich ist der Porsche 993 Carrera S von seinem Bruder Carrera 4S einmal anhand des auf dem Heckdeckel in stahlgrauer Farbe angebrachten Schriftzugs „Carrera S“ zu unterscheiden. Noch augenfälliger ist jedoch das beim Carrera S (im Gegensatz zum Carrera 4S) geteilte und in Wagenfarbe lackierte Spoilergitter. Durch einen mittleren Steg im Spoilergitter entsteht eine Doppelgitteroptik.

Der Carrera S wurde während seiner zweijährigen Bauzeit in folgenden Stückzahlen produziert: 3.370 im Modelljahr 1997, 1.123 im Modelljahr 1998 (davon 993 in die USA und Kanada).

911 Carrera 4S (Coupé)

• 6-Zylinder Saugmotor, 210 kW/285 PS
• Allradantrieb
• ausfahrbahrer Heckspoiler
• Fahrwerk und Bremsen vom Turbomodell

Der ab 1995 (bis 1998) gebaute Porsche 993 Carrera 4S ist eine Art „Kreuzung“ zwischen dem Carrera und dem Turbo.

Optisch sind sich der Carrera 4S und der Turbo sehr ähnlich. Wichtigstes Unterscheidungsmerkmal ist der große feststehende Heckspoiler, den einzig der Turbo besitzt. Neben diesem augenfälligen Unterscheidungsmerkmal weist auch die Typenbezeichnung „Turbo“ bzw. „Carrera 4S“ am Heck des Fahrzeugs auf die unterschiedlichen Typen hin. Abgesehen vom großen Heckspoiler stimmen die beiden Typen jedoch in vielen Punkten überein. Der Carrera 4S hat die Frontschürze des Turbo. Der Carrera 4S ist wie der Turbo an der Hinterachse 6 cm breiter als der Carrera, hat somit breitere hintere Kotflügel. Auch der Carrera 4S verfügt serienmäßig über 18-Zoll-Räder und über die roten Bremssättel des Turbo. Wie der Turbo (und auch der allradgetriebene Carrera 4) sind die Blinkergläser hinten rot und vorne weiß. Außerdem besitzt auch der Carrera 4S wuchtige Seitenschweller.

Die Technik des Carrera 4S ist grundsätzlich identisch mit derjenigen des Carrera. Auch im Carrera 4S arbeitet der 210 kW (285 PS) leistenden Saugmotor. Doch auch in technischer Hinsicht wurde dem Carrera 4S von den Konstrukteuren ein Systemteil aus dem Turbo spendiert: Der Carrera 4S erhielt vom Turbo dessen stärkere Bremsanlage (einschließlich den dazugehörenden roten Bremssätteln). Zudem sind im Carrera 4S einige Ausstattungselemente serienmäßig, welche im Carrera nur gegen Aufpreis erhältlich sind: Klimaanlage, Bordcomputer, Volllederausstattung, vollelektrische Sitzverstellung, Heckscheibenwischer, Dachblende mit integrierter dritter Bremsleuchte und Klangpaket mit Kassettenradio. Schließlich sind beim Carrera 4S Sportsitze wahlweise ohne Aufpreis erhältlich.

Der Carrera 4S wurde im Vergleich zum Porsche 993 Carrera in verhältnismäßig geringer Stückzahl gebaut. Dies ist mit ein Grund dafür, weshalb für Carrera 4S-Occasionen heute meist wesentlich mehr bezahlt werden muss als für Carrera oder Carrera 4. Im Modelljahr 1997 wurden insgesamt 2.752 Porsche des Typs Carrera 4S gebaut. Im Modelljahr 1998 verließen weitere 900 Fahrzeuge dieses Typs die Werkhallen.

911 Turbo (Coupé)

Der 911 Turbo

• 6-Zylinder Turbomotor, 300 kW/408 PS
• Allradantrieb
• feststehender Heckflügel

Der Porsche 993 Turbo ist das Topmodell der 993-Modellreihe.

Der Turbo ist äußerlich am großen Heckflügel zu erkennen. Dieser hat zwei Aufgaben zu erfüllen: Erstens wird dadurch der Auftrieb an der Hinterachse verringert, was eine erhöhte Fahrstabilität bei hohen Geschwindigkeiten zur Folge hat. Zweitens verdeckt der Heckflügel die unmittelbar darunter liegenden zwei Ladeluftkühler des Turbo. Die beiden Ladeluftkühler fänden im normal gestalteten Heck eines Carrera nicht genügend Platz, da sie direkt über dem Boxermotor angeordnet sind, der bereits den ganzen Platz im Heck des 993 Carrera beansprucht.

Der Porsche 993 Turbo, der 1995 auf den Markt kam (auch die 1995 produzierten Fahrzeuge wurden jedoch dem Modelljahr 1996 zugeordnet), verfügt im Gegensatz zu seinem Vorgänger, dem Porsche 911 Turbo der Baureihe 964, über zwei Turbolader. Durch die Verwendung von zwei kleinen anstelle eines großen Turboladers konnte ein schnelleres Ansprechverhalten und ein gleichmäßigerer Leistungsverlauf erreicht werden. Durch die Biturbo-Anordnung wurde das bei Turbomotoren sonst übliche „Turboloch“ weitgehend eliminiert. Die Leistungsentfaltung erfolgt gleichmäßig ohne den überraschenden Tritt in den verlängerten Rücken beim plötzlichen Ansprechen der Turbolader. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger verfügt der 993 Turbo über einen permanenten Allradantrieb.

Der Klang des Turbomotors des Porsche 993 Turbo unterscheidet sich von demjenigen des Saugermotors der Carrera-Modelle. Der 993 Turbo ist etwas leiser als die Carrera-Modelle.

Der Porsche 993 Turbo wurde in folgenden Stückzahlen produziert: 2.484 Stück im Modelljahr 1996, 1.775 Fahrzeuge (zuzüglich 182 Fahrzeuge des Typs Turbo S) im Modelljahr 1997, 556 Fahrzeuge (zuzüglich 160 Fahrzeuge des Typs Turbo S) im Modelljahr 1998.

Sport-/Straßenversionen

Für Kunden, denen die Serienversionen zu brav waren, bot Porsche sportlichere, für den öffentlichen Straßenverkehr zugelassene, Fahrzeuge an. Diese Modelle sind nach der Devise - mehr Motorleistung bei geringem Fahrzeuggewicht konstuiert.

911 RS (Coupé)

• 6-Zylinder Saugmotor, 221 kW/300 PS
• Hinterradantrieb
• feststehender Heckflügel

Auch der Porsche 993 existiert in der Sportversion RS, von welcher insgesamt 1.146 Exemplare gebaut wurden.

Der Carrera RS unterscheidet sich vom Carrera im wesentlichen durch den feststehenden Heckflügel, der dem des Turbo ähnelt. Durch eine Reduktion des Gewichts gegenüber dem Carrera um 100 kg (1.270 kg statt 1.370 kg) sowie einer Leistungssteigerung auf 221 kW/300 PS schafft der Carrera RS den Sprint auf 100 km/h in 5,0 s (Carrera 5,4 s) und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 277 km (Carrera 275 km/h).

911 GT2 (Coupé)

Ein 911 GT2

• 6-Zylinder Bi-Turbomotor, 316 kW/430 PS
• Hinterradantrieb
• feststehender Heckflügel

Grafische Darstellung der 993er Entwicklung

Porsche 993 Straßenfahrzeughistorie von 1993 bis 1998
Modell	Leistung	1990er
		0	1	2	3	4	5	6	7	8	9
993
911 Carrera 2	200 kW/272 PS
	210 kW/285 PS
911 Carrera 4	200 kW/272 PS
	210 kW/285 PS
911 Carrera 2S	210 kW/285 PS
911 Carrera 4S	210 kW/285 PS
911 Turbo	300 kW/408 PS
911 Carrera RS	221 kW/300 PS
911 GT2	316 kW/430 PS
Farb-Legende:
Grün	Serienversionen des 911
Blau	Sport-/Straßenversionen des 911