James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag
Film | |
Titel | James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag |
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Originaltitel | Die Another Day |
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Produktionsland | Vereinigtes Königreich, Vereinigte Staaten |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 2002 |
Länge | 133 Minuten |
Altersfreigabe | |
Stab | |
Regie | Lee Tamahori |
Drehbuch | Neal Purvis, Robert Wade |
Produktion | Barbara Broccoli, Michael G. Wilson |
Musik | David Arnold Titelsong Die another day: Madonna |
Kamera | David Tattersall |
Schnitt | Andrew MacRitchie, Christian Wagner |
Besetzung | |
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James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag (Originaltitel: Die Another Day) ist der 20. Kinofilm der von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmreihe. Der Film startete am 28. November 2002 in den bundesdeutschen Kinos.
Handlung
Der MI6-Agent James Bond wird nach Nordkorea geschickt, weil Colonel Tan-Sun Moon, der Sohn des einflussreichen Generals Moon, schmutziger Geschäfte verdächtigt wird. Colonel Moon und der Terrorist Zao tauschen auf einem Militärstützpunkt illegal Waffen gegen Blutdiamanten. Bond gibt sich auf dem Stützpunkt als Diamantenhändler Van Bierk aus, doch Zao und Moon werden durch einen Verräter im Westen über Bonds wahre Identität und seine Mission aufgeklärt.[3]
Während Moon durch einen Anruf seines Vaters, der seinen Sohn kontrolliert, abgelenkt ist, zündet Bond eine Bombe, die in dem Koffer mit Diamanten versteckt war, und Zaos Gesicht wird durch die Splitter völlig entstellt. Bond flieht mit einem Luftkissenfahrzeug in ein Minenfeld, verfolgt von Moon, und dieser stürzt am Ende einen Wasserfall hinab, wobei sein Luftkissenfahrzeug an den Klippen zerschellt. Bond wird von General Moon festgenommen und vierzehn Monate lang in einem Foltergefängnis festgehalten.
General Moon tauscht ihn schließlich gegen Zao aus, der im Ausland verhaftet worden war. Bei dem kurzen Zusammentreffen schwört Zao Bond Rache. In Südkorea wird Bond betäubt und für Untersuchungen durch den MI6 auf ein britisches Kriegsschiff im Hafen von Hongkong gebracht. Seine Chefin M entzieht ihm die Genehmigung zum Töten und will ihn auf die Falklandinseln abschieben. Sie nimmt ihm übel, dass für seine Befreiung Zao freigelassen werden musste. Dieser war bei dem Versuch verhaftet worden, ein Gipfeltreffen zwischen China und Südkorea zu sabotieren. Außerdem hat derselbe Verräter, der Bond enttarnt hatte, auch einen amerikanischen Agenten in Nordkorea auffliegen lassen und dafür gesorgt, dass der britische Geheimdienst glaubt, Bond habe ihn verraten. M vermutet, dass Bond unter der Folter dieses Geheimnis preisgegeben hat; um zu verhindern, dass er weiteres verrät, wurde er ausgetauscht.
Um seinen Ruf wiederherzustellen, flieht Bond und sucht den Verräter. Ein Hinweis eines chinesischen Geheimagenten führt Bond nach Kuba, wo er die amerikanische NSA-Agentin Jinx kennenlernt und in einer Gen-Klinik Zao aufspürt, aber nicht zu fassen bekommt. Er stellt dort auch Diamanten sicher, die ihn zu dem Millionär und Lebemann Gustav Graves führen. Bond trifft Graves in einem Londoner Fechtclub und liefert sich mit ihm einen Wettkampf, der sich zu einem Duell auf Leben und Tod auszuwachsen droht, bis Graves Sekretärin Miranda Frost schließlich dem Kampf Einhalt gebietet.
Graves lädt Bond in seinen isländischen Eispalast ein, der in der Folge Schauplatz eines spektakulären Showdowns wird. Bond entdeckt, dass Gustav Graves in Wirklichkeit Colonel Moon ist, der sich in der kubanischen Klinik einer Gentransplantation unterzogen und seine Identität gewechselt hat. Graves/Moon plant, mit einer Satellitenwaffe im Orbit eine Schneise in das Nord- und Südkorea trennende Minenfeld zu brennen und so Nordkorea die Invasion des Südens und damit die Wiedervereinigung zu ermöglichen. Des Weiteren stellt sich heraus, dass Graves Sekretärin Miranda Frost eine Doppelagentin ist, die für den MI6 arbeitet, sich jedoch auf die Seite von Colonel Moon geschlagen hat. Sie war es, die Bond in Nordkorea verraten hatte. Bond und Jinx kämpfen zuerst in dem Eispalast auf Island gegen Zao und dann in einem Antonow An-124-Transportflugzeug gegen Moon und dessen Schergen, die sie schließlich besiegen. In der letzten Szene sind Jinx und Bond in einem Bett neben Moons Diamanten zu sehen.
Produktion
Drehbuch
Neal Purvis und Robert Wade wurden erneut engagiert, um das Drehbuch zu schreiben. Sie übernahmen Elemente aus dem Roman Moonraker in ihr Drehbuch, die im gleichnamigen Film nicht verwendet wurden. So war der Name des Fechtklubs Blade ursprünglich Titel eines Herrenklubs in London aus dem Roman und die Figur der Miranda Frost entstand aus der Figur Gala Brand.[4]
Als der Regisseur Lee Tamahori verpflichtet wurde, verlangte er einige Änderungen am Drehbuch, zu denen z. B. das Einfügen der Parasurfing-Sequenz und das in einem Flugzeug spielende Finale gehörten.[4]
Titel
Nach Der Morgen stirbt nie ist dies erst der zweite James-Bond-Filmtitel ohne jeglichen Bezug auf den bereits 1964 verstorbenen Bond-Erfinder Ian Fleming. Die Phrase Stirb an einem anderen Tag stammt aus dem Gedicht The Day of Battle von A. E. Housemans Sammlung A Shropshire Lad. Dort ist es einem vom Schlachtfeld fliehenden Soldaten bestimmt, „an einem anderen Tag zu sterben“ („But since the man that runs away lives to die another day“).
Besetzung und Stab
Zum vierten und letzten Mal spielt Pierce Brosnan den Geheimagenten. Oscar-Gewinnerin Halle Berry steht ihm als Bond-Girl zur Seite. Quartiermeister Q wird nach dem Tod Desmond Llewelyns erstmals durch Monty-Python-Star John Cleese gespielt, der bereits als Nachfolger in Die Welt ist nicht genug eingeführt wurde. Als Regisseur verpflichtete man den Neuseeländer Lee Tamahori, dessen Erstling Die letzte Kriegerin aufgrund seiner expliziten Gewaltdarstellung in der Ehe eines Māori-Paares zumindest umstritten war.
Die Tochter des siebenmaligen James-Bond-Darstellers Roger Moore, Deborah Moore, hat einen Cameo-Auftritt als Stewardess.
Rosamund Pike wurde nur fünf Tage vor Beginn der Dreharbeiten für die Rolle der Miranda Frost verpflichtet.[4] Die Rolle ist Pikes Leinwanddebüt.
Als potentielle Bond-Girls kamen Saffron Burrows, Salma Hayek und Sophie Ellis-Bextor in Betracht. Mit ihnen entstanden Probeaufnahmen, bei denen der Schauspieler Colin Salmon die Rolle des James Bond spielte.[4]
Michael Madsen agierte schon in Nach eigenen Regeln unter Regie von Lee Tamahori.
In einer kleinen Rolle als Fechtmeisterin Verity ist die Popsängerin Madonna zu sehen, die auch das Titellied zum Film interpretiert.
Bevor Lee Tamahori als Regisseur verpflichtet wurde, wurden auch Brett Ratner, Stuart Baird und Stephen Hopkins in Betracht gezogen.[4]
Titeldesign
Stirb an einem anderen Tag ist der bislang einzige Bond-Film, in dem die Titelsequenz in die Handlung einbezogen ist. Der Zuschauer wird hier Zeuge von Bonds ausgiebiger Folter, begleitet von mehrmonatiger Gefangenschaft in Nordkorea. Allerdings sind die Bilder Bond-typisch verfremdet und mit Madonnas gleichnamigem Titelsong unterlegt, um auch als charakteristische Bond-Titelsequenz identifizierbar zu bleiben.
Dreharbeiten
Die Dreharbeiten begannen am 14. Januar 2002 und wurden im Juli 2002 beendet.[5]
Einige Tage bevor die Dreharbeiten für das Filmfinale in der Antonow An-124 beginnen sollten, wurde diese beschlagnahmt. Auf der Suche nach einem Ersatzflugzeug wurde man in der Ukraine fündig und bekam eine An-124 mit dem Kennzeichen UR007.[6]
War BMW in den letzten Filmen noch Lieferant für das Bond-Auto, fuhr Bond dieses Mal seit langem wieder einen Aston Martin, und zwar einen V12 Vanquish. Überhaupt wurde Produktplatzierung auch in diesem Film wieder großgeschrieben: So bezahlten insgesamt 20 Firmen 70 Millionen US-Dollar für die Platzierung ihrer Marken im Film.[7]
Allein für die im endgültigen Film verwendete Verfolgungsjagd von Bonds Vanquish mit Zaos Jaguar XKR benötigte man drei Wochen Drehzeit. Als Kulisse hierzu diente die zugefrorene Eislagune Jökulsárlón umgeben von turmhohen Gletschern in der Nähe von Höfn, Island. Dabei wurde der sehr kurze Fluss, der den See mit dem Ozean verbindet, vorübergehend zugeschüttet, um durch diese Trennung den Wasseraustausch zwischen Jökulsárlón und Atlantik zu verhindern. Der Zweck war die Verringerung des Salzgehalts, um das Gefrieren der Seeoberfläche erst zu ermöglichen. Beide Fahrzeuge waren erheblich modifiziert, so wurde sowohl in den XKR als auch den Vanquish ein V8 von Ford mit dem Allradantrieb des Ford Explorer verbaut.
Am letzten Tag der Dreharbeiten mit dem Hauptteam wurde am 27. Juli 2002 die Szene aufgenommen, bei der James Bond der von Madonna gespielten Fechtlehrerin vorgestellt wird.[4] Für die Fechtszene selbst, die zu 90 % ohne Stuntmen gedreht wurde, erhielten Stevens, Pike und Brosnan seit Januar Fechtunterricht bei Bob Anderson.[8]
Drehorte
- Army Driving Range in Aldershot (GBR) – Teile der Luftkissenboot-Verfolgungsjagd
- Cádiz (ESP) – Handlungselemente in Kuba
- Zementwerk in Chinnor, Oxfordshire – finale Szenen der Luftkissen-Verfolgungsjagd
- Cornwall (GBR)
- Eden Project (GBR)
- Hawley Hill – Bonds Austausch mit Zao
- Heathrow Airport (GBR)
- Island
- Südkorea
- Leavesden Film Studios (GBR)
- Maui – Surfszenen am Anfang des Films
- Manston Flughafen in Kent – Szenen mit der Antonow An-124
- Pinewood Studios (GBR) – Unter anderem Graves’ Eispalast
- Reform Club in Pall Mall, London – Blade Fechtklub
Gadgets

- Aston Martin V12 Vanquish mit adaptiver Tarnung (nimmt die Farbe der Umgebung an, jedoch im Infrarot-Bereich sichtbar), Raketen-, Maschinengewehr- und Granatenbewaffnung, Schleudersitze
- Uhr mit Fernzünder für Sprengstoff
- Uhr mit Laser
- Ring, der Panzerglas mit hohen Tönen zerbrechen kann
- Surfbrett mit Geheimfach für Walther P99, C4 Sprengstoff und ein GPS-Messer
- Das Kommandoflugzeug von Colonel Moon alias Gustav Graves ist eine ukrainische Antonow An-124.
- Bond und Jinx entkommen einer infernalisch brennenden Antonow in einem MD-600N NOTAR Helikopter, der im freien Fall zum Starten gebracht wird und letztlich zehn Meter über dem Boden unter Kontrolle kommt. Von Kuba flieht Zao in einer MD Explorer.
- Neben diesen Gadgets tauchten auch Q-Erfindungen aus dem Film Feuerball auf. Ein steuerbarer Düsenrucksack und ein handliches Unterwasser-Sauerstoffgerät. Letzteres kam auch zum Einsatz.
Filmmusik
Der Titelsong Die Another Day, veröffentlicht am 19. Oktober 2002, wurde von Madonna gesungen. Der Text wurde von ihr und Mirwais Ahmadzaï geschrieben. Er erreichte in den britischen Charts Platz eins und in den US-Charts Platz 8. Der Song von The Clash – London Calling, im Landeanflug auf London ist zwar nicht im Soundtrack, wohl aber bei mancher DVD und Blu-ray Disc des Films als Extra (Spezialtrailer)[9] enthalten.
Soundtrack
Der Soundtrack erschien erstmals 2002 bei WEA Records auf einer sogenannten Enhanced CD. Zusätzlich zur Musik war auf der CD ein Multimedia-Teil für CD-ROM Laufwerke aufgebracht mit Madonnas Musikvideo, Screensaver sowie Zugang zur offiziellen Website des Films. Die deutsche Version besaß ein zweites Cover mit deutschen Titel, aber in der Schriftart des Der-Morgen-stirbt-nie-Logos.
Originalauflage
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Synchronisation
Thomas Danneberg, der im Film als Q zu hören ist, schrieb auch das Synchrondrehbuch und führte Synchronregie im Auftrag der Berliner Synchron GmbH Wenzel Lüdecke. Neben den schon aus den vorherigen Teilen bekannten Synchronsprechern für Bond, M, Q, Robinson und Moneypenny, griff man hier auf Melanie Pukaß zurück. Sie ist die deutsche Standardstimme von Halle Berry, der sie auch hier wieder ihre Stimme lieh, und außerdem auch die Tochter von M-Sprecherin Gisela Fritsch. Als Sprecherin für Madonna wurde auch deren deutsche Standardstimme, Sabina Trooger, gecastet. Sie sprach auch schon im Bond-Film Im Angesicht des Todes ein Bond-Girl: Damals Grace Jones als May Day. Aber auch Gerhard Paul hat schon Bond-Erfahrung; er lieh im vorhergehenden Film Die Welt ist nicht genug David Calder als Sir Robert King seine Stimme.
Rolle | Schauspieler | Synchronsprecher |
James Bond | Pierce Brosnan | Frank Glaubrecht |
Jacintha „Jinx“ Johnson | Halle Berry | Melanie Pukaß |
Gustav Graves/Colonel Moon | Toby Stephens | Tom Vogt |
Miranda Frost | Rosamund Pike | Ranja Bonalana |
M | Judi Dench | Gisela Fritsch |
Zao | Rick Yune | Johannes Berenz |
R („Q“) | John Cleese | Thomas Danneberg |
Miss Moneypenny | Samantha Bond | Anita Lochner |
Damian Falco | Michael Madsen | Engelbert von Nordhausen |
Colonel Tan-Sun Moon | Will Yun Lee | Norman Matt |
General Moon | Kenneth Tsang | Gerhard Paul |
Charles Robinson | Colin Salmon | Detlef Bierstedt |
Raoul | Emilio Echevarría | Christian Rode |
Mr. Kil | Lawrence Makoare | Tilo Schmitz |
Verity | Madonna | Sabina Trooger |
Uraufführung
Die Premiere fand am 18. November 2002 in einer mit 3000 Menschen – darunter auch Elisabeth II. – gefüllten Royal Albert Hall statt. Gleichzeitig wurde das 40-jährige Bestehen der James-Bond-Filmreihe in Anwesenheit aller ehemaligen Bond-Darsteller (George Lazenby, Roger Moore, Timothy Dalton) mit Ausnahme von Sean Connery gefeiert.
Nachwirkung
Finanzieller Erfolg
Stirb an einem anderen Tag war mit Produktionskosten von 142 Millionen Dollar der bis dahin teuerste James-Bond-Film, gleichzeitig spielte er aber auch die bis dahin höchsten Einspielergebnisse ein: So wurde er allein in Deutschland von mehr als 5 Millionen Kinobesuchern gesehen und spielte weltweit über 430 Millionen Dollar ein.[10][11]
Als weltweites inflationsbereinigtes Einspielergebnis wurden im Jahr 2011 544 Millionen US-Dollar angegeben, was nach damaligem Stand das elftbeste Ergebnis eines Bond-Films war.[12]
Zeitgenössische Kritik
„Spannendes, in aufregenden Bildern inszeniertes Actionspektakel mit humorvollen, mitunter auch anzüglichen Dialogen und guten Darstellern, das den Charme der frühen Bond-Filme wieder aufleben lässt.“
„Die Stunts sind so rasant und spektakulär wie nie, doch auch hier wollen die Macher manchmal zu viel. Vieles ist einfach zu sehr over the top. Natürlich spielt Logik in einem Bond-Film keine Rolle, aber auf die Szene des auf einem Autodach surfenden 007 hätte man besser verzichtet. Das ist nicht nur tricktechnisch unzureichend gelöst, sondern wirkt in hohem Maße lächerlich. Ähnliches gilt für die Flugzeug-Sequenz, die sich über alle physikalischen Gesetze hinwegsetzt oder den hanebüchenen Super-Mega-Laser-Satelliten […]. Technisch perfekt gestaltet sich allerdings der Rest der Action – ob Verfolgungsjagden per Luftkissenboot, Auto oder Hubschrauber. […] Die Story, die natürlich nur ein Aufhänger für die rastlose Action ist, bietet wenig Spektakuläres. Außer einer kleinen Überraschung läuft alles nach altbekanntem Muster ab. […] Lee Tamahori hat versucht, den kleinsten gemeinsamen Nenner des Publikumsgeschmacks zu finden und eine Actionszene an die nächste gereiht. Das Problem dabei ist nur, dass „Stirb an einem anderen Tag“ dadurch etwas seelenlos wirkt, nur Schauwerte bietet, keine wirkliche Substanz aufweist. Aber das alles halt auf hohem Niveau.“
„Der […] Film […] bietet viel Ironie, ist spektakulär, rasant, atemberaubend ausgestattet und geizt nicht mit exorbitanten Bildern im Hochglanzformat. Und doch bleibt das 20. James Bond-Abenteuer in den Details zu einfallslos, Handlung und Action wirken mitunter maßlos und übertrieben, die allzu dominanten Spezialeffekte weisen stellenweise tricktechnische Mängel auf.“
„Auch der Neuseeländer Lee Tamahori […] konnte dem Agentenzauber nichts Neues abgewinnen. Die typische Story wurde mit einer Menge Action, Ballerei und Explosionen angereichert, die in derart schnelle Folgen auf den Betrachter zukommen, dass der gar nicht darüber nachdenken kann, wie idiotisch die ganze Geschichte eigentlich ist. Ein großes Plus: diesmal bekommt Bond mit der amerikanischen NSA-Agentin Jinx, […] einen bezaubernden Sidekick.“
„„Stirb an einem anderen Tag“ gelingt es, die bewährten Zutaten Weltpolitik, Luxus, Exotik und Erotik so neu aufzubereiten, dass sie den Zuschauer fesseln […]. […] In puncto Action haben die Produzenten von 007 mit „Stirb an einem anderen Tag“ die Lufthoheit gegenüber Konkurrenten wie „Triple X“ zurückgewonnen […]. Andererseits: So übertrieben wie diesmal waren die Action-Sequenzen und Special-Effects noch nie. Wenn Bond mitsamt einer gewaltigen Klippe ins Eismeer stürzt und dort auf dem Dach seines Eisflitzers gemütlich weitersurft, ist die Grenze zum Comic-Strip erreicht. Wenn der Agent nicht vollends zum Superman, ja zur Witzfigur werden soll, dann muss an dieser Stelle Schluss sein.“
Spätere Bewertung
Stirb an einem anderen Tag wird rückblickend häufig als einer der schlechtesten James-Bond-Filme innerhalb der Serie angesehen, was die Bewertungen und Platzierungen in zahlreichen Ranglisten der letzten Jahre belegen.
Die Zeitschrift Entertainment Weekly erstellte 2006 eine Rangfolge der James-Bond-Filme, in der Stirb an einem anderen Tag als 13. von 21 Filmen abschnitt und die Handlung als „total unverständlich“ bezeichnet wurde.[18] Im selben Jahr bewerteten die Mitarbeiter der Multimedia-Webseite IGN die Bond-Filme und wählten Stirb an einem anderen Tag auf den 19. und vorletzten Platz.[19]
Zwischen 2011 und 2012 wurde von den Besuchern der James-Bond-Fanseite MI6-HQ.com über die besten Bond-Filme abgestimmt, wobei Stirb an einem anderen Tag ebenfalls schlecht abschnitt und lediglich Platz 20 von 22 Filmen erreichte.[20]
Im Jahr 2012 wurden die Bond-Filme auch durch die Leser des 007 Magazine bewertet, wobei Stirb an einem anderen Tag den vorletzten Platz belegte. Schlechter schnitt nur die Parodie Casino Royale aus dem Jahr 1967 ab.[21] In einer ebenfalls 2012 veröffentlichten Liste des Rolling Stone nimmt Stirb an einem anderen Tag jedoch einen guten zehnten Platz unter 24 James-Bond-Filmen ein und wird als „bester der Bond-Filme mit Pierce Brosnan“ bezeichnet.[22] Im selben Jahr wurde Stirb an einem anderen Tag von dem Magazin Time Out als schlechtester der 22 Bond-Filme genannt.[23] In dem im selben Jahr erschienenen Sonderheft 50 Jahre James Bond des Stern wird der Film mit drei von fünf Sternen („solide“) bewertet. Man bescheinigt ihm allerdings eine gewisse „Überdrehtheit“ und bezeichnet insbesondere das unsichtbare Auto und die Kitesurf-Sequenz als „peinlich.“[24]
Anmerkungen

- Stirb an einem anderen Tag ist ein doppeltes Jubiläum: Einerseits ist es der 20. Film, andererseits sind seit der Premiere des ersten Films 007 jagt Dr. No genau 40 Jahre vergangen. Aus Anlass des 20. Films gibt es einige Hommagen an alte Filme der Reihe. Die eindeutigsten sind wohl die alten Q-Gadgets, die in Qs Lager zu sehen sind und die Bond teilweise auch in die Hand nimmt, so etwa den Messerschuh aus Liebesgrüße aus Moskau oder der Acrojet aus Feuerball. Des Weiteren unterhalten sich Q und Bond über dessen Uhren, und dass er nun schon die zwanzigste bekomme. Eine Reminiszenz an Goldfinger sind die Laserstrahlen, die Jinx in Gustav Graves angeblicher Diamantenmine bedrohen. Auch die Idee eines mit Diamanten betriebenen Lasersatelliten wurde bereits in Diamantenfieber verwendet.
- Spektakuläre Stunts – aber auch ausgiebige Computereffekte – standen auch in diesem Film im Mittelpunkt: In der Eröffnungssequenz steigt Bond auf ein Surfbrett zum Wellenreiten und in Island wurde auf dem größten Gletscher Europas eine wilde Verfolgungsjagd auf dem Eis gedreht.
- In der Szene am Strand von Havanna liest James Bond ein Buch von seinem Namensgeber und Ornithologen James Bond, später gibt er sich als dieser aus.
- Beim ersten James-Bond-Film entstieg Ursula Andress im cremefarbenen Baumwoll-Bikini und mit einem Tauchermesser dem Meer. In Anknüpfung an diese Szene entstieg Halle Berry unter den Blicken von James Bond in einem Dr.-No-Bikini dem Meer.
- Stirb an einem anderen Tag war der letzte James-Bond-Film, der auf VHS veröffentlicht wurde.
Auszeichnungen (Auswahl)
2003 war der Film in fünf Kategorien, unter anderem als Best Action/Adventure/Thriller Film, für den Saturn Award nominiert. Komponist David Arnold wurde mit dem BMI Film Music Award ausgezeichnet. Darstellerin Rosamund Pike erhielt den Empire Award als Beste Newcomerin. Madonna erhielt 2003 für ihren zweiminütigen Kurzauftritt im Film die Goldene Himbeere als schlechteste Nebendarstellerin.
Literatur
- Raymond Benson: Die Another Day Schwarzkopf & Schwarzkopf, ISBN 0-34082-602-9.
- Danny Morgenstern, Manfred Hobsch: James Bond XXL. Coronet, ISBN 3-89602-545-7.
Veröffentlichung
Die erste DVD-Version kam 2003 auf den Markt. Es gab eine Standard-Ausführung und eine Special Edition im Schuber mit Wendecover passend zur Special Edition Serie von 2000.[25] Als Blu-ray Disc wurde er bereits 2008 in der Gold-Sleeve-Serie auf den Markt gebracht[26]. Die aktuelle Version ist seit 2012 in der Reihe zum 50. Jubiläum erhältlich.
Weblinks
- Offizielle Website ( vom 8. Februar 2003 im Internet Archive)
- James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag bei IMDb
- James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Besprechung der Filmmusik
- Vergleich der Schnittfassungen US Kinofassung – int. Kinofassung von Stirb an einem anderen Tag bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
- ↑ Freigabebescheinigung für James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft, Juni 2005 (PDF; Prüfnummer: 91 789-a V/DVD).
- ↑ Alterskennzeichnung für James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag. Jugendmedienkommission.
- ↑ Van Bierk. Abgerufen am 1. Januar 2014.
- ↑ a b c d e f Production Notes – Die Another Day auf mi6-hq.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013
- ↑ Box office auf imdb.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013
- ↑ John Pavlus: No Holds Barred. Page 3. American Cinematographer Online Magazine, November 2002, abgerufen am 24. August 2012 (englisch).
- ↑ 007 im TV – durch neue Regeln illegal – Spiegel vom 9. November 2006
- ↑ Die Another Day, the Swordfight abgerufen am 27. August 2015
- ↑ vgl. bluray-disc.de
- ↑ Budget und Einspielergebnisse – James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag, IMDB, abgerufen am 24. August 2012
- ↑ Die Another Day Box Office Mojo. abgerufen am 24. August 2012 (englisch)
- ↑ Einspielergebnisse weltweit In: Stern-Edition 2/2012, S. 72–73.
- ↑ http://www.bs-net.de/kino/film-dienst/fd2002-24/STIRB_AN_EINEM_ANDEREN_TAG.html
- ↑ James Bond 007 – Stirb an einem anderen Tag Filmstarts-Kritik, aufgerufen am 23. Januar 2011
- ↑ Kritik von Artur Jaworski zu 'James Bond – Stirb an einem anderen Tag' , aufgerufen am 23. Januar 2011
- ↑ http://www.prisma.de/film.html?mid=2002_stirb_an_einem_anderen_tag
- ↑ Holger Christmann: Vom Agenten zum Superhelden – der neue 007, in: Frankfurter Allgemeine vom 27. November 2002, abgerufen am 13. Januar 2013
- ↑ Countdown: Ranking the Bond Films auf ew.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ James Bond's Top 20 – Ranking 007's films from worst to best. Auf: ign.com (englisch). Abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ Best Bond Film Results. auf: mi6-hq.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ 007 MAGAZINE readers vote On Her Majesty's Secret Service as greatest ever Bond film! auf: 007magazine.co.uk (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ James Bond’s Best and Worst: Peter Travers Ranks All 24 Movies auf rollingstone.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ The best and worst James Bond movies: a ranked list auf timeout.com (englisch), abgerufen am 5. März 2013.
- ↑ Volltreffer und Rohrkrepierer: sämtliche Bond-Missionen in der Manöverkritik In: Stern-Edition 2/2012 50 Jahre James Bond, S. 64–71.
- ↑ http://007homevideo.com/dvd_3_special.html
- ↑ http://007homevideo.com/bluray_01_gold.html