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Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Tempelhof

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RAW Tempelhof: Schmiede
Reichsbahnausbesserungswerk Tempelhof: Mahnmal Sachsendamm 47

Das Reichsbahnausbesserungswerk Berlin-Tempelhof (RAW/Raw Berlin-Tempelhof) war ein Ausbesserungswerk der Deutschen Reichsbahn. Es wurde 1992 geschlossen. Heute ist auf dem Gelände ein Gewerbegebiet angesiedelt, u.a. mit IKEA, Bauhaus und der Deutschen Post.

Lage

Das ehemalige RAW liegt im Bezirk Tempelhof-Schöneberg an der Ecke Eresburgstraße/Alboinstraße an der Grenze zwischen den Ortsteilen Schöneberg und Tempelhof.

Geschichte

Das Ausbesserungswerk wurde ab 1876 für die Berlin-Anhalter Bahn errichtet und bis in die 1940er Jahre mehrmals erweitert.[1] Die 1876-79 errichteten Gebäude hat der Architekt Franz Heinrich Schwechten entworfen.[2] Mit Inbetriebnahme des ab 1926 errichteten RAW Berlin-Schöneweide gab das RAW Tempelhof einen Teil seiner Aufgaben an dieses ab.[3]

Nach der Teilung Berlins in West-Berlin liegend, wurde das Werk von der Deutschen Reichsbahn der DDR betrieben. 1980 entließ die Reichsbahn 78 Mitarbeiter der Reichsbahnausbesserungswerke Tempelhof und Grunewald. Die ohne Sozialauswahl vorgenommenen Kündigungen führten zu Protesten der Bediensteten und waren ein Mitauslöser des zweiten Berliner Reichsbahnerstreiks der in West-Berlin angestellten Mitarbeiter der Reichsbahn.[4]

1992 wurde das Ausbesserungswerk geschlossen. Von den ehemals 14 Hektar wurden etwa neun Hektar an IKEA verkauft und 2003 mit einem Einrichtungsmarkt überbaut. Die auf weiteren fünf Hektar stehenden historischen Hallenbauten wurden in Absprache mit der Denkmalpflege zu einem Fachmarktzentrum umgewidmet.[2]

Denkmalschutz

Im Bestand der Berliner Denkmalpflege verblieben im Rahmen der denkmalgeschützten Gesamtanlage RAW Tempelhof (Eresburgstraße 21, Alboinstraße 18/20/22/24) die Teilobjekte Kesselschmiede (Schmiede der Wagenreparaturwerkstatt) und das Lokomotivausbesserungswerk mit den Hallen I, II, III/IV/V und VI. Dazu kommen das Wohngebäude Sachsendamm 47B/47C/47D/47E/47F sowie das Mahnmal Sachsendamm 47.

Einzelnachweise

  1. Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, aufgerufen am 18.04.2017
  2. a b BOEAG, aufgerufen am 18. April 2017
  3. RAW Schönewalde, signalarchiv.de, aufgerufen am 18.04.2017
  4. Geschichte der Stadtschnellbahn Berlin, aufgerufen am 18.04.2017

Koordinaten: 52° 28′ 11″ N, 13° 22′ 2″ O