Kroatien
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Amtssprache | Kroatisch, in der Gespanschaft Istrien zusätzlich Italienisch, lokal zusätzlich Serbisch und Ungarisch | ||||
Hauptstadt | Zagreb (deutsch auch Agram) | ||||
Regierungsform | Parlamentarische Demokratie | ||||
Staatsoberhaupt | Stjepan Mesić | ||||
Ministerpräsident | Ivo Sanader | ||||
Fläche | 56.542 km² | ||||
Einwohnerzahl | 4.448.000 (2005) | ||||
Bevölkerungsdichte | 78 Einwohner pro km² | ||||
BIP/Einwohner | 7.935 US-$ (2004) | ||||
Souveränität | 25. Juni 1991 | ||||
Währung | Kuna (HRK) | ||||
Zeitzone | MEZ (UTC +1) | ||||
Nationalhymne | Lijepa naša domovino | ||||
Kfz-Kennzeichen | HR | ||||
Internet-TLD | .hr | ||||
Vorwahl | +385 | ||||
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Kroatien (kroat. Hrvatska) ist ein Staat, der sich geografisch teilweise in Mitteleuropa (Nordkroatien, Slawonien) und teilweise in Südosteuropa auf der Balkanhalbinsel befindet. Es grenzt zu Lande an Slowenien, Ungarn, Serbien, Bosnien und Herzegowina und kurz an Montenegro. Kroatien hat eine 1.777 km lange Festlandsküstenlinie (mit Inseln 5.835 km) am Adriatischen Meer, einem Ausläufer des Mittelmeers.
Geographie und Geologie
Lage und Grenzen
Fläche
Das kroatische Staatsgebiet umfasst 87.609 km², wovon 56.542 km² auf Land- und 31.067 km² auf Seeterritorium entfallen. Aufgrund der aus historischen Gründen entstandenen territorialen Lage von Bosnien und Herzegowina wird das Staatsgebiet Kroatiens auf einen kontinentalen Nordteil und einen langen Küstenstreifen eingeengt, die nur im Nordwesten miteinander verbunden sind. Der südlichste Teil des Küstengebietes (die Region um Dubrovnik bis zur Grenze zu Montenegro) wird auf einer Länge von etwa 3 km durch die zu Bosnien und Herzegowina gehörende Gemeinde Neum vom übrigen Kroatien getrennt.
Grenzen
Die Gesamtlänge der Landgrenzen Kroatiens beträgt 2.197 km. Davon entfallen auf die Grenze zu Slowenien 670 km, auf die Grenze zu Ungarn 329 km, auf die Grenze zu Bosnien und Herzegowina 932 km und auf die Grenze zu Serbien und Montenegro im nördlichen Abschnitt (Serbien) 241 km bzw. im südlichen Abschnitt (Montenegro) 25 km. In der Nordadria berühren sich die kroatischen und italienischen Hoheitsgewässer, was zur Folge hat, dass Slowenien keinen freien Zugang zu internationalen Gewässern hat (siehe: Internationale Konflikte der Nachfolgestaaten Jugoslawiens).
Berge
Die höchsten Berge sind die Dinara (1.830 m), Kamešnica (1.810 m) und der Gipfel Sv. Jure (St. Georg) im Biokovo-Massiv (1.762 m), sowie der Vaganski vrh (1.757 m) im Velebit-Gebirge und die Plešivica (1.657 m) nahe Ozeblin.
Flüsse
Die längsten Flüsse, die durch Kroatien fließen, sind die Save (kroat. Sava, 562 km) und die Drau (kroat. Drava, 505 km). Diese Flüsse bilden die Grenzen zu Ungarn und zu Bosnien-Herzegowina und fließen zur Donau ab. Die Kulpa (kroat. Kupa, 269 km) bildet einen Großteil ihres Verlaufes die Grenze zu Slowenien. Die Ostgrenze zur serbischen Provinz Vojvodina folgt über 188 km der Donau (mit Ausnahme einiger fruchtbarer Landstriche, die östlich der Donau liegen und auch zum kroatischen Territorium gehören). Die Flüsse aus den Dinariden zur Adria sind relativ kurz.
Seen
Die größten Seen sind das Vransko jezero (30,7 km²), das Dubravsko jezero (17,1 km²), der Peruča-See (kroat. Peručko jezero) am Cetina-Fluss (13 km²) und das Prokljansko jezero (11,1 km²).
Inseln
Die größten Inseln sind Krk (409,90 km²), Cres (405,78 km²), Brač (394,57 km²), Hvar (299,66 km²), Pag (284,56 km²) und Korčula (276,03 km²). Zu Kroatien gehören insgesamt 1.185 Inseln, von denen 67 bewohnt sind.
Geographische Einteilung
Kroatien befindet sich in einer geostrategisch wichtigen Position zwischen Mittel- und (Süd-)Osteuropa. Der Staat befindet sich auch an der Scheide zwischen den west- und oströmischen Kulturkreisen, wobei Kroatien dem westlichen Kulturkreis zuzurechnen ist. Kroatien kann in geographischer Hinsicht als Ganzes weder eindeutig Mitteleuropa noch Südosteuropa zugeordnet werden. Wissenschaftlich gesehen gibt es keine eindeutige Einteilung, und auch die Wasserscheide zwischen Donau und Adria verläuft quer durch das Land. Historisch gesehen kann man die Gebiete nördlich der Save zu Ostmitteleuropa zählen, die Teile Zentralkroatiens südlich der Save, sowie Istrien und Dalmatien werden meist zu Südosteuropa gezählt. Die geographische oder tektonische Einteilung Europas schlägt die Gebiete südlich des Alpenhauptkammes und der Karpaten zu Südeuropa und Südosteuropa. Es gibt aber auch kulturelle Einflüsse des Mittelmeerraumes - insbesondere venezianische - und die Entfernungen sind so gering, dass eine Unterteilung der Republik auf Kontinentteile fragwürdig ist. Die kürzeste Distanz der Grenzen von Österreich und Kroatien beträgt weniger als 25 km Luftlinie.
Landschaftszonen


Nach Reliefformen und Klimazonen lässt sich Kroatien in drei Regionen einteilen:
Die pannonische Tiefebene
Die Pannonische Tiefebene, die überwiegend aus Flachland besteht, unterbrochen von einigen Mittelgebirgen, und die über die Save und Drau und deren Nebenflüsse zur Donau hin entwässert wird. In diesem Teil des Landes herrscht gemäßigtes Kontinentalklima. Diese Landschaftszone lässt sich untergliedern in Nordkroatien und Slawonien. Nordkroatien umfasst das ostmitteleuropäisch geprägte Gebiet von der Kupa bis zur ungarischen Grenze: das Flachland längs der Save und Kupa um die Städte Zagreb, Karlovac und Sisak, das heute demographisch und wirtschaftlich das Zentrum des Landes bildet, das Gebirgsland des Zagorje (auf Deutsch auch Zagorien) nördlich der Hauptstadt Zagreb und das Međimurje im nördlichsten Zipfel des Landes zwischen Drau und Mur. Slawonien ist das Flachland entlang der Flüsse Save (Sava) und Drau (Drava) bis zur Donau (Dunav) im Osten. Zu diesem werden oft auch die Baranja (nördlich des Unterlaufes der Drau) und West-Syrmien (Zapadni Srijem) (der Ostzipfel Kroatiens zwischen Donau und unterer Save) gezählt.
Die dinarische Gebirgsregion
Die dinarische Gebirgsregion (auch Mittleres Kroatien oder Kroatisches Hügelland genannt), die von Mittel- und einzelnen Hochgebirgen geprägt ist, die die Wasserscheide zwischen Donau und Adria bilden, wobei einzelne Täler auch vollständig abflusslos sind. Hier herrscht Gebirgsklima. Zu dieser Landschaftszone gehören das Gebirgsland des Gorski kotar zwischen Rijeka und Karlovac, die Hochtäler Lika und Krbava zwischen dem längs der Küste laufenden Gebirgszug des Velebit und dem Grenzgebiet zu Westbosnien, sowie ein Teil des Hinterlandes Dalmatiens (Dalmatinska Zagora, Biokovo-Gebirge).
Die adriatische Küstenregion
Die zu großen Teilen karstige adriatische Küstenregion, in der Mittelmeerklima herrscht und die von mediterranen kulturellen Einflüssen geprägt ist. Die Breite des mediterranen Küstenstreifens variiert stark. Während er an einigen Stellen (unterhalb des Velebit und des Biokovo) nur wenige Kilometer breit ist, reicht er an anderen Stellen weiter ins Landesinnere. Die Mehrzahl der in Kroatien in die Adria mündenden Flüsse ist jedoch relativ kurz; lediglich der Einzugsbereich der aus Bosnien und Herzegowina kommenden Neretva erstreckt sich weiter ins Landesinnere.

Die adriatische Küstenregion lässt sich von Norden nach Süden untergliedern in die historischen Regionen Istrien (die Halbinsel im Nordwesten der kroatischen Küste), das Kroatische Küstenland oder Hrvatsko Primorje um Rijeka und Senj mit den Inseln der Kvarner-Bucht und Dalmatien - die zerklüftete Adria-Küste ab etwa Zadar südwärts einschließlich der vorgelagerten Inseln und des gebirgigen Hinterlandes mit schönen und historisch bedeutsamen Städten wie Dubrovnik (Ragusa) und Split. Der kroatischen Küste sind 1.185 Inseln vorgelagert, von denen allerdings nur 67 dauerhaft bewohnt sind. Zu den größten und bekanntesten zählen Krk, Cres, Rab, Pag, Brač, Hvar und Korčula (von Norden nach Süden).
Diese Einteilung spiegelt sich auch in der Kultur und Lebensweise der Menschen in diesem Lande wider. Trotz seiner relativ geringen Größe hat Kroatien eine ausgesprochen vielfältige Landschaft und Kultur aufzuweisen.
Siehe auch: Die kroatischen Inseln
Nationalparks und Naturparks in Kroatien
- Hauptartikel: Nationalparks und Naturparks in Kroatien
Obwohl Kroatien im europäischen Vergleich ein flächenmäßig relativ kleines Land ist, verfügt es über acht Nationalparks und zehn geschützte Naturparks. Insgesamt stehen 450 Landstriche, davon 79 Sonderreservate (botanische, geomorphologische, ornithologische, Meeres- und Waldreservate) unter Naturschutz. Insgesamt 5.846 Quadratilometer bzw. 10 Prozent der Festlandfläche Kroatiens sind geschützt. Bei Zuzählung der geschützten Gewässer ergeben sich 6.129 Quadratkilometer.
Nationalparks | |||
1. | Nationalpark Plitvicer Seen | kroatisch Plitvička jezera (weltberühmte Wasserfälle), Nationalpark seit 1949, UNESCO-Weltnaturerbe seit 1979, u.a. Schauplatz der Winnetou-Filme | [1] |
2. | Nationalpark Paklenica | hervorragende Klettermöglichkeiten, Karsthöhlen, Nationalpark seit 1949 | [2] |
3. | Nationalpark Risnjak | in der Gebirgsgegend des Gorski kotar nahe Rijeka, Nationalpark seit 1953 | [3] |
4. | Nationalpark Mljet | Insel in Süddalmatien, Nationalpark seit 1960 | [4] |
5. | Nationalpark Kornaten | kroatisch Kornati (Inselarchipel), geschützt seit 1964 | [5] |
6. | Nationalpark Krka | bei Šibenik (berühmte Wasserfälle), Nationalpark seit 1985, u.a. Schauplatz der Winnetou-Filme | [6] |
7. | Nationalpark nördlicher Velebit | Vielfältige Karstphänomene, Reichtum an Flora und Fauna auf kleinstem Platz, Nationalpark seit 1999 | [7] |
8. | Nationalpark Brijuni | auch Brioni genannt, vor Istrien, vormalige Tito-Sommerresidenz, kleiner Safaripark | [8] |
Naturparks | |||
1. | Naturpark Kopački rit | Feuchtbiotop an der Donau | [9] |
2. | Naturpark Papuk | in Mittelslawonien | [10] |
3. | Naturpark Lonjsko polje | Feuchtbiotop an der Save | [11] |
4. | Naturpark Medvednica | der "Hausberg" von Zagreb | [12] |
5. | Naturpark Žumberak-Samoborsko gorje | westlich von Zagreb | [13] |
6. | Naturpark Učka | Gebirge nahe Rijeka, trennt Istrien vom übrigen Festland | [14] |
7. | Naturpark Velebit | umfaßt den gesamten Gebirgszug (nördlicher Velebit und Paklenica besonders geschützt) | [15] |
8. | Naturpark Vransko jezero | im dalmatinischen Hinterland | [16] |
9. | Naturpark Telašćica | bei den Kornaten | [17] |
10. | Naturpark Biokovo | Gebirgszug in Süddalmatien | [18] |
In Kroatien leben in freier Wildbahn noch Braunbären, Wölfe, Luchse, Adler und andere geschützte Tierarten.
Geomorphologische Phänomene

- "Crveno jezero" - der Rote See
- Die blaue Grotte (kroatisch Modra špilja) auf der Insel Biševo in der Nähe von Vis
- Der Vrana-See (Vransko Jezero) auf der Insel Cres
- Die Vela Draga im Naturpark Učka
- Die Bijele und Samarske stijene Naturreservat im Kapela Gebirgsmassiv
- Der Rožanski kuk und Hajdučki kuk (Naturreservat) im Velebit Gebirgsmassiv
- Der Drachenaugensee (Zmajevo oko) bei Rogoznica in Dalmatien
Wasserreichtum und beste Wasserqualität
Kroatien zählt zu den 30 wasserreichsten Staaten dieser Erde. Dies wurde in einem UNESCO-Bericht über die Wasservorkommen dieser Welt festgestellt. In Europa nimmt Kroatien sogar den dritten Platz ein mit 9.500 m³ an jährlich-erneuerbaren Wasserreserven pro Person. Kroatien gehört auch zu den seltenen Staaten dieser Welt mit organisiertem Wassermanagement. Schon 1891 verabschiedete das kroatische Parlament das Wasserrechtsgesetz des Königreiches von Kroatien und Slawonien, das gesetzliche Regelungen für Gewässer, Flußbetten, die Küste, die Wassernutzung, die Regulierung von Wasserflüssen, wie auch den Flutschutz, Wasserschutz, Wasserschutzvereinigungen und vieles weiteres vorsieht.
Die kroatische Adria gehört zu den saubersten Badegewässern in Europa. Dies liegt nicht zuletzt daran, dass es in Kroatien bislang keine größeren Industriestandorte in Küstennähe gibt, durch die das Wasser verunreinigt werden könnte. Es besteht die Hoffnung, dass dies auch in Zukunft so bleiben wird, da in Kroatien großer Wert auf Natur- und Umweltschutz gelegt wird. In den letzten Jahren wurde die gute Wasserqualität regelmäßig durch Untersuchungen des deutschen Automobilclubs ADAC und anderer Organisationen bestätigt. Kroatien hat auch eine beträchtliche Zahl von Stränden, die mit der internationalen, blauen Flagge gekennzeichnet sind (94 Strände, 19 Marinas). Die blaue Flagge wird als Symbol für hohe Umweltstandards sowie gute Sanitär- und Sicherheitseinrichtungen im Hafen- und Badestellenbereich international anerkannt.
Links:
- Croatian Water Management Directorate (englisch)
- Kroatien: Beste Wasserqualität an der Küste
- ADAC Sommerservice
- Die blaue Flagge, Strandverzeichnis
Pflanzen- und Tierwelt
Kroatien zählt zu den Ländern Europas, welche eine besonders hoch entwickelte biologische Vielfalt aufzuweisen haben, zu der auch viele endemische Arten gehören.
2004 erklärte die kroatische Regierung das gesamte kroatische Meeresgebiet zu einem ökologischen Schutzgebiet und einer kontrollierten Fischfangzone (kroat. "ekološki i ribolovni pojas"), um die vorhandene und empfindliche Meeresfauna und Vegetation zu schützen. Die Vorgehensweise wurde von Italien, Slowenien und auch der restlichen EU kritisiert, da die Fischereirechte in Europa oft ein heiß-umstrittenes Thema darstellen. Hinzu kommen Streitigkeiten über die kroatische Seegrenze zu Slowenien.
Vegetation
Insgesamt 43,5 Prozent Kroatiens (2,4 Millionen Hektar) sind von Wäldern bedeckt. Etwa 95 Prozent des Waldbestandes sind weitgehend naturbelassene Mischwälder. Etwa 81 Prozent sind Staatswälder, 19 Prozent befinden sich in privatem Besitz. 85 Prozent der Waldfläche bilden Laubwälder, 15 % entfallen auf Nadelwälder. In den Gebirgsregionen des Gorski Kotar, der Lika wachsen vorwiegend Nadelwälder, in der pannonischen Tiefebene vorwiegend Laubwälder. Entlang der kroatischen Küste wachsen vor allem mediterrane Hartlaubgehölze, Macchien, Pinien und Kiefernwälder. In den trockenen und heißen Sommermonaten kam es durch unvorsichtiges Verhalten von Einheimischen und Touristen wiederholt zu Großbränden, bei denen unter anderem Hilfe von Löschflugzeugen (Canadairs) angefordert werden musste. So hat z.B. ein Brand vor wenigen Jahren etwa ein Viertel der Insel Brač in Asche verwandelt. Die kroatische Regierung investierte daher in den vergangenen Jahren zunehmend in Brandschutzmaßnahmen.
Autochthone und endemische Tierarten
Anerkannte Hunderassen
Aus Kroatien stammen sechs Hundegattungen, die vom internationalen kynologischen Verband (FCI) als autochthone Hunderassen anerkannt wurden:
- Dalmatiner (dalmatinac, dalmatinski pas)
- Kroatischer Schäferhund (hrvatski ovčar)
- Hirtenhund Tornjak
- Rauhaarige Istrische Bracke (istarski oštrodlaki gonič)
- Kurzhaarige Istrische Bracke (istarski kratkodlaki gonič)
- Save-Bracke, Hüte- und Treibhund aus der Save-Gegend (Posavina) (posavski gonič)
Weblink:
- Fauna.hr - die wunderbare Fauna Kroatiens (kroatisch)
Bevölkerung
Kroatien hat nach der Volkszählung von 2001 4.437.460 Einwohner.
Die Lebenserwartung in Kroatien beträgt etwa 75 Jahre. Seit einigen Jahren verzeichnet das Land wegen niedriger Geburtenraten eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung.
Von den Einwohnern zum Zeitpunkt der Volkszählung von 2001 besaßen 4.399.364 (99,14 %) die kroatische Staatsangehörigkeit, 44.340 (1,00 %) davon auch eine zweite Staatsangehörigkeit. 17.902 (0,40 %) besaßen eine ausländische Staatsangehörigkeit, 9.811 (0,22 %) waren Staatenlose. Von 10.383 Einwohnern (0,23 %) war die Staatsangehörigkeit unbekannt.
Nationalitäten
Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung stellen mit 89,63 % die Kroaten (Hrvati).
Außerdem leben in Kroatien zahlreiche nationale Minderheiten.
Zusammensetzung der Bevölkerung nach ethnischer Herkunft laut der Volkszählung von 2001:
1. | Kroaten | 3.977.171 | (89,63%) | 7. | Slowenen | 13.173 | (0,30%) | |
2. | Serben | 201.631 | (4,54%) | 8. | Tschechen | 10.510 | (0,24%) | |
3. | Bosniaken | 20.755 | (0,49%) | 9. | Roma | 9.463 | (0,21%) | |
4. | Italiener | 19.636 | (0,44%) | 10. | Montenegriner | 4.926 | (0,11%) | |
5. | Ungarn | 16.595 | (0,37%) | 11. | Slowaken | 4.712 | (0,11%) | |
6. | Albaner | 15.082 | (0,34%) | 12. | Mazedonier | 4.270 | (0,10%) |
Quelle: http://www.dzs.hr
Noch nach der Volkszählung von 1991 waren 78,1 % der Bevölkerung Kroaten, 12,2 % Serben.
1995 brachte die kroatische Armee die vormals serbisch kontrollierten Gebiete in Westslawonien, Norddalmatien, der Lika und der Banovina unter Kontrolle. Im Zuge dessen floh der größte Teil der dortigen serbischen Einwohner aus Furcht vor Vergeltungschlägen und staatlichen Repressalien in die so gennante Republika Srpska in Bosnien und Herzegowina und teilweise auch nach Serbien-Montenegro. Im Laufe der letzten Jahre ist ein Teil der Flüchtlinge zurückgekehrt (118.000 bis Januar 2005), so dass der serbische Bevölkerungsanteil heute etwas höher als zur Zeit der Volkszählung von 2001 sein dürfte.
Den etwa 50.000 direkt am bewaffneten Aufstand (1991-1995) beteiligten Serben wurde von der kroatischen Regierung eine generelle Amnestie gewährt, sofern individuell keine direkten Kriegsverbrechen nachgewiesen werden konnten.
Die Serben leben vor allem in Ostslawonien, der Lika, der Banovina, dem Hinterland Norddalmatiens sowie in Zagreb und Rijeka. Das Hauptsiedlungsgebiet der italienischen Minderheit ist die Westküste Istriens, daneben gibt es italienische Bevölkerungsgruppen in Rijeka und Westslawonien. Ungarn und Slowaken leben vor allem im Osten, Tschechen im Westen Slawoniens. Die Bosniaken, Albaner und Mazedonier leben über das gesamte Land verstreut, vor allem in den größeren Städten.
Kroatien wurde immer wieder vorgeworfen, in nicht ausreichendem Maße zum Minderheitenschutz im Lande und für die Rückbesiedelung der serbischen Minderheit beizutragen. Insbesondere von Organisationen wie etwa dem Kroatischen Helsinki-Komitee für Menschenrechte (HHO) war stets lautstarke Kritik zu vernehmen und es wird auch weiterhin Kritik geäußert. Generell wurden von Seiten offizieller Stellen in den letzten Jahren enorme Fortschritte in den Minderheitenfragen festgestellt. Kroatien hat vielgeschätzte Fortschritte im Umgang mit der Minderheit der Roma und Sinti gemacht (insbesondere im Schulbereich und der Schaffung von Wohnräumen) und verfolgt eine aktive Kampagne in diversen Staaten Südosteuropas, um insbesondere serbische Flüchtlinge aus fremden Staaten wieder zurückzuführen. Von Seiten des kroatischen Staates und diverser europäischer Organisationen wurden großzügige Geldbeträge zum Wiederaufbau zerstörter Häuser und zur Reintegration von Flüchtlingen bereitgestellt (der Wiederaufbau der zerstörten Häuser von Kroaten wurde zur Gänze vom kroatischen Staat beglichen). Trotz vereinzelter Rückschläge betreffs der Sicherheit insbesondere der serbischen Minderheit äußern internationale Institutionen, dass sich Kroatien auf einem sehr guten Weg befindet. In der derzeitigen Zusammensetzung des kroatischen Parlaments sind 8 Abgeordnete von Seiten der Minderheiten vertreten; die derzeitige Regierung ist bei der Gesetzgebung u.a. sogar abhängig von der Unterstützung einzelner Minderheitenvertreter.
Das Simon Wiesenthal Center stufte Kroatien Mitte 2006 in die höchste Beurteilungskategorie hinsichtlich der Bemühungen zur Verfolgung von Nazi-Verbrechen und deren erfolgreicher Prozessuierung ein.
Religiöse Zugehörigkeit
Der überwiegende Teil der Bevölkerung gehört der römisch-katholischen Kirche an.
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Konfessionen (Volkszählung von 2001):
1. | Römische Katholiken | 3.897.332 | (87,83%) | 6. | Calvinisten | 4.053 | (0,09%) | |
2. | Orthodoxe | 195.969 | (4,42%) | 7. | Lutheraner (Augsburger Bekenntnis) | 3.339 | (0,08%) | |
3. | Muslime | 56.777 | (1,28%) | 8. | Adventisten | 3.001 | (0,07%) | |
4. | Katholiken des griechischen Ritus | 6.219 | (0,14%) | 9. | Baptisten | 1.981 | (0,04%) | |
5. | Zeugen Jehovas | 6.094 | (0,14%) | 10. | Juden | 495 | (0,01%) |
Quelle: http://www.dzs.hr
siehe auch: Katholische Kirche in Kroatien
Sprachen
Zusammensetzung der Bevölkerung nach Muttersprache (Volkszählung von 2001):
1. | Kroatisch | 4.265.081 | (96,12%) | 9. | Tschechisch | 7.178 | (0,16%) | |
2. | Serbisch | 44.629 | (1,01%) | 10. | Serbokroatisch | 4.961 | (0,11%) | |
3. | Italienisch | 20.521 | (0,46%) | 11. | Slowakisch | 3.993 | (0,09%) | |
4. | Albanisch | 14.621 | (0,33%) | 12. | Mazedonisch | 3.534 | (0,08%) | |
5. | Ungarisch | 12.650 | (0,29%) | 13. | Deutsch | 3.013 | (0,07%) | |
6. | Slowenisch | 11.872 | (0,27%) | 14. | Kroatoserbisch | 2.054 | (0,05%) | |
7. | Bosniakisch | 9.197 | (0,21%) | 15. | Montenegrinisch | 460 | (0,01%) | |
8. | Romanes | 7.860 | (0,18%) | 16. | Sonstige | 16.709 | (0,38%) |
Städte in Kroatien
Die größten Städte Kroatiens (über 30.000 Einwohner, Einwohnerzahlen der Städte in ihren politischen Grenzen laut Volkszählung von 2001) sind:
1. | Zagreb | 973.667 | (mit Vororten ca. 1.200.000) |
2. | Split | 205.694 | |
3. | Rijeka | 144.043 | |
4. | Osijek | 114.616 | |
5. | Zadar | 72.718 | |
6. | Slavonski Brod | 64.612 | |
7. | Velika Gorica | 63.517 | (Vorort von Zagreb) |
8. | Karlovac | 59.395 | |
9. | Pula | 58.594 | |
10. | Sisak | 52.236 | |
11. | Šibenik | 51.553 | |
12. | Varaždin | 49.075 | |
13. | Dubrovnik | 43.770 | |
14. | Bjelovar | 41.869 | |
15. | Samobor | 36.206 | (nahe Zagreb) |
16. | Vinkovci | 35.912 | |
17. | Kaštela | 34.103 | (Vorort von Split) |
18. | Vukovar | 31.670 | |
19. | Koprivnica | 30.994 | |
20. | Čakovec | 30.455 | |
21. | Đakovo | 30.092 |
Siehe auch: Liste der Städte in Kroatien, Liste deutscher Bezeichnungen kroatischer Orte
Politische Gliederung
- Hauptartikel: Politische Gliederung Kroatiens
Kroatien ist in 20 Gespanschaften (kroat. županija, Mz. županije) und die Hauptstadt Zagreb, die selbst die Kompetenzen einer Gespanschaft hat, aufgeteilt. Die Gespanschaften haben Flächen zwischen etwa 1.000 und 5.000 km². Jede Gespanschaft verfügt über eine gewählte Gespanschaftsversammlung (kroatisch županijska skupština). An der Spitze der Verwaltung einer Gespanschaft steht der Gespan (kroatisch župan), der von der Gespanschaftsversammlung gewählt und vom Staatspräsidenten bestätigt wird.

Nr. | Übersetzung | Kroatische Bezeichnung | Verwaltungssitz |
---|---|---|---|
1 | Gespanschaft Zagreb | Zagrebačka županija | Zagreb |
2 | Gespanschaft Krapina-Zagorje | Krapinsko-zagorska županija | Krapina |
3 | Gespanschaft Sisak-Moslavina | Sisačko-moslavačka županija | Sisak |
4 | Gespanschaft Karlovac | Karlovačka županija | Karlovac |
5 | Gespanschaft Varaždin | Varaždinska županija | Varaždin |
6 | Gespanschaft Koprivnica-Križevci | Koprivničko-križevačka županija | Koprivnica |
7 | Gespanschaft Bjelovar-Bilogora | Bjelovarsko-bilogorska županija | Bjelovar |
8 | Gespanschaft Primorje-Gorski kotar | Primorsko-goranska županija | Rijeka |
9 | Gespanschaft Lika-Senj | Ličko-senjska županija | Gospić |
10 | Gespanschaft Virovitica-Podravina | Virovitičko-podravska županija | Virovitica |
11 | Gespanschaft Požega-Slawonien | Požeško-slavonska županija | Požega |
12 | Gespanschaft Brod-Posavina | Brodsko-posavska županija | Slavonski Brod |
13 | Gespanschaft Zadar | Zadarska županija | Zadar |
14 | Gespanschaft Osijek-Baranja | Osječko-baranjska županija | Osijek |
15 | Gespanschaft Šibenik-Knin | Šibensko-kninska županija | Šibenik |
16 | Gespanschaft Vukovar-Syrmien | Vukovarsko-srijemska županija | Vukovar |
17 | Gespanschaft Split-Dalmatien | Splitsko-dalmatinska županija | Split |
18 | Gespanschaft Istrien | Istarska županija | Pazin |
19 | Gespanschaft Dubrovnik-Neretva | Dubrovačko-neretvanska županija | Dubrovnik |
20 | Gespanschaft Međimurje | Međimurska županija | Čakovec |
21 | Stadt Zagreb | Grad Zagreb |
Die Gespanschaften gliedern sich ihrerseits in Gemeinden (kroatisch općina, Mz. općine), von denen ein Teil den Status einer Stadt (kroatisch: grad) hat.
Landkarte: Map of the Regions
Geschichte
- Hauptartikel: Geschichte Kroatiens
Altertum und frühes Mittelalter
Das Gebiet des heutigen Kroatien war schon in der Antike von Griechen kolonialisiert worden, so ist z.B. Split eine Gründung dieser Zeit (altgr. Aspalatos oder Spalatos = „Höhle“). Später wurde das Gebiet Teil des Römischen und später teilweise des Byzantinischen Reiches. Seit dem 6. Jahrhundert wurde das Land von slawischen Stämmen und Awaren besiedelt. Die hier siedelnden Slawen wurden spätestens im 7. Jahrhundert christianisiert.
Nachdem es zunächst ein unabhängiges Königreich gewesen war, kam Kroatien im Jahr 1102 in Personalunion durch ein Abkommen (Pacta conventa) zu Ungarn mit eigener Verwaltung unter einem kroatischen Ban (Befehlshaber).
Kroatien in der österreichisch-ungarischen Monarchie
Mitte des 15. Jahrhunderts erlitten Ungarn und Kroatien schwere Gebietsverluste durch die Expansion des Osmanischen Reiches. Um militärisch Beistand zu erhalten und weitere Gebietsverluste an die Osmanen zu verhindern, rief der kroatische Sabor die Habsburger auf, die Regentschaft über Kroatien zu übernehmen. Nach zahlreichen Schlachten gelangte im 18. Jahrhundert ein Großteil Kroatiens unter Verwaltung der Habsburger. Die historischen kroatischen Regionen Dalmatien und Teile Istriens standen seit dem Spätmittelalter unter der Herrschaft der Republik Venedig. Die Republik Dubrovnik konnte als einziges der Gebiete des heutigen Kroatien vom 14. Jahrhundert bis zum Jahr 1808 ihre staatliche Unabhängigkeit bewahren.
Zeit Napoleons und Entwicklung eines nationalen Bewußtseins
Nach den napoleonischen Kriegen kamen 1815 ganz Dalmatien und Istrien unter österreichische Herrschaft, wurden jedoch aus politischen Gründen ("divida et impera") nicht verwaltungsmäßig mit dem übrigen Kroatien vereinigt, sondern zu separaten Kronländern innerhalb der österreichischen Reichshälfte, während Kroatien-Slawonien zur ungarischen Reichshälfte gehörte.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wuchs unter der kroatischen Bevölkerung das Verlangen nach mehr Selbstbestimmungsrechten. In den Revolutionsjahren um 1848 verkörperte insbesondere Ban Josip Jelačić die Symbolfigur kroatischer Interessen, welche nach Eigenverwaltung strebten. Den nationalen Bestrebungen wurde jedoch durch den Österreichisch-Ungarischen Ausgleich und den Ungarisch-Kroatischen Ausgleich 1867 ein Ende gesetzt. Das 19. Jahrhundert war auch geprägt vom sogenannten Illyrismus, einer Bewegung, die zahlreiche kulturelle Veränderungen durchsetzte. Es kam zu einer Standardisierung der kroatischen Sprache und gleichzeitig wurde die Idee geboren, alle Südslawen in einem Staat zu vereinen.
Entstehung des Königreichs der Serben, Kroaten und Slowenen
Kroatien begann sich nach Ende des Ersten Weltkriegs (1918) aus der österreichisch-ungarischen Monarchie zu lösen. Italienische Truppen begannen daraufhin mit der Besetzung von kroatischen Gebieten längs der Ostküste der Adria, da Italien im Londoner Vertrag von 1915 deren Annexion zugesagt worden war. Angesichts dessen beschloss der Nationalrat der Slowenen, Kroaten und Serben Ende November 1918 die sofortige Vereinigung Kroatiens mit dem Königreich Serbien woraus dann das Königreich der Serben, Kroaten und Slowenen entstand. Viele Kroaten lehnten aber die monarchistische Staatsform ab, fühlten sich benachteiligt und verlangten für Kroatien die Gründung einer Republik. Dazu kam, dass die Verfassung eine zentralistische Staatsorganisation und die Auflösung der historischen Provinzen vorsah, was den Serben als zahlenmäßig größtem Volk de facto die Vorherrschaft sicherte.
1929 löste König Aleksandar I. das Parlament auf und benannte den Staat in Königreich Jugoslawien um. Er regierte diktatorisch vorwiegend mit Hilfe serbischer Offiziere. Als Reaktion hierauf gründete Ante Pavelić die von Mussolini unterstützte faschistische Ustaša-Bewegung.
Kroatien während des Zweiten Weltkriegs

Nach dem Überfall Deutschlands auf das Königreich Jugoslawien am 6. April 1941 marschierte am 10. April 1941 die Deutsche Wehrmacht in Zagreb ein. Mit deutscher Unterstützung rief die Ustaša den Unabhängigen Staat Kroatien (Nezavisna država Hrvatska/NDH) aus und errichetete eine faschistische Diktatur unter Ante Pavelić, die Serben, Juden, Roma und kroatische Antifaschisten systematisch verfolgte und ermordete. Demokratische Wahlen, die das Ustaša-Regime vor dem kroatischen Volk legitimiert hätten, wurden nicht abgehalten. Vom Sommer 1941 an begann ein bewaffneter Aufstand der kroatischen Kommunisten gegen das Ustaša-Regime, die als Teil der jugoslawischen Partisanenbewegung im Laufe der Jahre 1942/1943 einen großen Teil des Landes unter ihre Kontrolle bringen konnten.
Kroatien als Teil Jugoslawiens
Nach Kriegsende wurde Kroatien eine von sechs Teilrepubliken (Sozialistische Republik Kroatien) der neugegründeten Föderativen Volksrepublik Jugoslawien, ab 1963 Sozialistische Föderative Republik Jugoslawien (SFRJ).
1971 wird die Protest- und Reformbewegung Kroatischer Frühling niedergeschlagen. Massenverhaftungen folgten.
Als Mitte der 1980er Jahre Glasnost in der Sowjetunion das Ende der sozialistischen Ära in Europa einläutete, forderten verstärkt vor allem Slowenien und Kroatien einen Umbau Jugoslawiens zu einer Konföderation und eine Umorientierung hin zur parlamentarischen Demokratie und Marktwirtschaft. Die von Slobodan Milošević regierte Republik Serbien setzte sich hingegen für einen zentralisierten jugoslawischen Gesamtstaat unter kommunistischer Herrschaft ein.
Nach Titos Tod 1980 nahmen die Spannungen in Jugoslawien immer mehr zu. Die einzelnen ethnischen Gruppen wollten eigene Staaten haben. So sind die meisten Serben serbisch-orthodox, Kroaten römisch-katholisch und viele Bosnier moslemisch, was einer einheitlichen Nation widersprach.
Unabhängigkeit Kroatiens
Nach den ersten freien Wahlen seit mehr als einem halben Jahrhundert im Mai 1990 und dem danach abgehaltenen Referendum (Wahlbeteiligung 93,5 %, für die Souveränität stimmten 93,2 %) erklärte Kroatien im Juni 1991 seine Unabhängigkeit (internationale Anerkennung am 15. Januar 1992). Der Wechsel von der Einparteiendiktatur hin zur parlamentarischen Demokratie verlief weitgehend problemlos.
Die de facto von Serbien dominierte Jugoslawische Volksarmee versuchte die Unabhängigkeitsbestrebungen militärisch niederzuwerfen. Der militärische Versuch, kroatische Gebiete mit großem als auch geringem Anteil an serbischer Bevölkerung von Kroatien abzuspalten und mittelfristig an Serbien anzugliedern, mündete in den Kroatischen Unabhängigkeitskrieg, der erst nach militärischen Erfolgen der Kroaten 1995 (Militäroperation Oluja) mit dem Vertrag von Dayton und der kroatischen Unabhängigkeit am 14. Dezember 1995 endete.
Politik
Politisches System
Kroatien ist eine parlamentarische Republik mit einem Mehrparteiensystem. In der Verfassung von Dezember 1990 war ein semi-präsidentielles Regierungssystem vorgesehen, das jedoch durch Verfassungsänderung vom November 2000 durch ein parlamentarisches Regierungssystem ersetzt wurde. In Kroatien gilt bei Parlamentswahlen das Mehrheitswahlrecht. Die Entscheidung über die Entsendung von Abgeordneten ins Parlament obliegt jedoch den Parteien. Koalitionen werden angesichts der sehr großen Parteienanzahl, bei Bedarf, bereits vor der Wahl geschlossen.
Im Januar 2006 wurden Änderungsvorschläge präsentiert, die künftig eine Direktwahl der Kandidaten für das Parlament in den einzelnen Wahlkreisen vorsehen. Somit soll die Rolle des Sabors gestärkt werden und der Bevölkerung direkte Einflussmöglichkeiten auf das Parlament gegeben werden. Abgeordnete wären demnach stärker verantwortlich gegenüber den Interessen der Bevölkerung in ihrem Wahlkreis, statt gegenüber den Interessen ihrer Partei. Auch auf lokaler Ebene zeichnet sich eine Änderung des Wahlvorgangs ab. Bereits 2006 soll die Direktwahl von Bürgermeisterkandidaten eingeführt werden.
Siehe auch:
Aktuelle politische Lage und Parteien
Präsident Kroatiens ist seit 2000 Stjepan Mesić, der im Januar 2005 für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde.
Im Parlament ist seit den Parlamentswahlen vom November 2003 die HDZ die stärkste Partei, hat jedoch keine absolute Mehrheit der Sitze. Parlamentspräsident ist Vladimir Šeks. Die nächsten Wahlen wären turnusgemäß im Jahr 2007.
Seit Dezember 2003 ist eine Minderheitsregierung der HDZ unter dem Vorsitz von Premierminister Ivo Sanader im Amt, die im Parlament durch die Rentnerpartei HSU und weitere Kleinparteien, sowie von den meisten Vertretern der nationalen Minderheiten gestützt wird. Die derzeitige kroatische Regierung besteht aus vierzehn HDZ-Ministern.
Viel diskutierte politische Themen sind der angestrebte EU-Beitritt, die Privatisierung und die Auslandsverschuldung. Aber auch die Vergangenheitsbewältigung ist immer noch ein aktuelles Thema, so kam es etwa regelmäßig über die Auslieferung des kroatischen Angeklagten Ante Gotovina an das Kriegsverbrechertribunal in Den Haag zu heftigen Kontroversen. Seit Dezember 2005 befindet sich dieser in Untersuchungshaft in Den Haag.
Die Kroatische Parteienlandschaft. Vertretung im Sabor (Wahlergebnisse von 2003): (Quelle: Sabor.hr)
Kürzel | Bezeichnung | Ungefähre Übersetzung | Informationen | Web | % | Sitze |
---|---|---|---|---|---|---|
HDZ | Hrvatska demokratska zajednica | Kroatische Demokratische Union | Vergleichbar mit anderen europäischen Volksparteien. Vier Abgeordnete als Vertreter der Diaspora. Stellt die derzeitige Regierung unter Premierminister Ivo Sanader. Vormalige Regierungspartei zu Zeiten des Unabhängigkeitskrieges und unter Franjo Tuđman. | [19] | 41,7% | 63 |
SDP | Socijaldemokratska partija Hrvatske | Sozialdemokratische Partei Kroatiens | Mitte-Links Partei. Vier unabhängige Vertreter im Parlament. Nachfolgepartei der Kommunistischen Partei Kroatiens, Regierungspartei von 2000-2003 unter Ivica Račan, der immer noch Parteivorsitzender ist. | [20] | 22,4% | 34 |
HNS | Hrvatska narodna stranka - liberalni demokrati | Kroatische Volkspartei - Liberale Demokraten | Keine Volkspartei im klassischen Sinne wie in den restlichen Ländern Europas. Linksgerichtet. Koalitionspartner der Mitte-Links-Regierung von 2000-2003. Parteivorsitzende ist Vesna Pusić. Der derzeitige kroatische Präsident Stjepan Mesić, der zu den Gründungsmitgliedern der HNS zählt, setzte nach seiner Wahl zum Präsidenten im Jahr 2000 seine Mitgliedschaft in dieser Partei auf unbestimmte Zeit aus. | [21] | 7,9% | 12 |
HSS | Hrvatska seljačka stranka | Kroatische Bauernpartei | Die Bauernpartei war vormals eine historisch-bedeutende Partei im Gebiet des heutigen Kroatiens (frühes 20. Jh., siehe Stjepan Radić). Heute gilt diese Partei immer noch als Partei der Bauern, jedoch in etwas abgewandelter Form (Koalitionspartner der Mitte-Links-Regierung von 2000-2003). Langjähriger Präsident war Zlatko Tomčić. Seit Jänner 2006 übernahm Josip Friščić die Parteiführung. | [22] | 6,0% | 9 |
HSP | Hrvatska stranka prava | Kroatische Partei des Rechts | Rechtskonservative Partei, für die die nationalen Interessen Kroatiens im Vordergrund stehen, insbesondere was den Unabhängigkeitskrieg betrifft. EU-skeptisch. Parteivorsitzender ist Anto Đapić. | [23] | 4,6% | 7 |
IDS (DDI) | Istarski demokratski sabor (Dieta democratica istriana) | Istrische Demokratische Versammlung | Vertritt insbesondere die Interessen der Bevölkerung aus Istrien. Istrien hat eine bedeutende italienische Minderheit aufzuweisen. Parteipräsident ist Ivan Jakovčić. | [24] | 2,6% | 4 |
HSU | Hrvatska stranka umirovljenika | Kroatische Rentnerpartei | Partei zur Verteidigung der Rentnerrechte und zur Sicherung der Renten. Koalitionspartner der derzeitigen Regierung unter der HDZ. Parteipräsident ist Vladimir Jordan. | [25] | 2,0% | 3 |
SDSS | Samostalna demokratska srpska stranka | Unabhängige Serbisch-Demokratische Partei | Partei der serbischen Minderheit in Kroatien. Stellt drei Minderheitenvertreter im Abgeordnetenhaus. Parteivorsitzender ist Vojislav Stanimirović. Milorad Pupovac ist offizieller Vertreter der serbischen Minderheit in Kroatien. Koalitionspartner der derzeitigen Regierung unter der HDZ. | [26] | 2,0% | 3 |
HSLS | Hrvatska socijalno-liberalna stranka | Kroatische Sozial-Liberale Partei | Früher bedeutender Partner der HDZ. Nach Meinungsverschiedenheiten sucht diese Partei nach einem eigenen Weg. Parteivorsitzende ist Đurđa Adlešić. Im Februar 2006 wurde die LS (Liberale Partei) wieder in die HSLS integriert. | [27] | 1,3% | 2 |
LS | Liberalna stranka | Liberale Partei | Bei den Wahlen von 2003 war die LS noch eine eigene Partei (damals Splitterpartei der HSLS). Seit Februar 2006 bilden LS und HSLS wieder eine Partei unter der Bezeichnung HSLS. | [28] | 0,7% | 1 |
DC | Demokratski centar | Demokratisches Zentrum | Splitterpartei der HDZ. Parteipräsidentin ist Vesna Škare-Ožbolt. Koalitionspartner der HDZ bis Februar 2006 (Škare-Ožbolt war bis dahin Justizministerin und wurde aufgrund von Meinungsverschiedenheiten des Amtes enthoben). | [29] | 0,7% | 1 |
MDS | Međimurski demokratski savez | Demokratisches Bündnis Međimurje | Vertreten die wirtschaftlich sehr starke Region des Međimurje in Nordkroatien. Präsident: Željko Pavlic. | 0,7% | 1 | |
PGS | Primorsko-goranski savez | Bündnis Primorje - Gorski kotar | Vertreten die Region des Primorje - Gorski kotar im gebirgigen Teil Kroatiens. Präsident: Nikola Ivaniš. | [30] | 0,7% | 1 |
SDA (HR) | Stranka demokratske akcije Hrvatske | Partei der demokratischen Aktion | Kroatischer Ableger der Mutterpartei in Bosnien und Herzegowina. Vornehmlich muslimischer Wähleranteil. Stellt einen Minderheitenvertreter. Präsident: Šemso Tanković. | [31] | 0,7% | 1 |
Nezavisni zastupnici | Unabhängige Abgeordnete | u.a. vier Vertreter der Minderheiten | 6,6% | 10 | ||
Gesamt: | 100% | 152 |

Die kroatische Parteienlandschaft ist sehr vielfältig (derzeit über 100 registrierte Parteien). Eine alphabetische Liste aller kroatischen Parteien ist hier zu finden: Croatian Information and Documentation Referral Agency - Hidra (englisch)
Die Zahl der Mandate der Diaspora wurde 2003 im Vergleich zu früheren Wahlen um zwei Sitze reduziert, da eine geringere Wahlbeteiligung im Ausland erzielt wurde. Aufgrund der Verteilung der Sitze nach der D'Hondtschen Methode wurden den unabhängigen Listen der Diaspora keine Mandate zugeteilt, auch wenn über 5% der Gesamtstimmen erreicht wurden.
Außenpolitik
Kroatien strebt die Aufnahme in die Europäische Union (EU) und die NATO an. Das Erreichen beider Ziele wird häufig unter dem Stichwort euro-atlantische Integration genannt. Bereits 2001 hat Kroatien ein Stabilisierungs- und Assoziationsabkommen mit der EU unterzeichnet, welches 2005 in Kraft trat. Mit Wirkung vom 1. Januar 2006 hat Kroatien den Status eines offiziellen Beitrittskandidaten zur Europäischen Union.
Seit dem Jahr 1992 ist Kroatien Mitglied in der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE), seit 2000 auch Mitglied der Welthandelsorganisation (WTO). Anfang 2003 trat Kroatien der CEFTA (Central European Free Trade Agreement) bei und bildet seit den jüngsten EU-Beitritten 2004 mit Bulgarien und Rumänien die einzigen verbleibenden Staaten in dieser Organisation. Angesichts des baldigen EU-Beitritts der letztgenannten Staaten soll die CEFTA - nach Lockerung der Beitrittskriterien - auch weitere Länder Südosteuropas, wie auch die Ukraine umfassen.
Kroatien lehnt die Gründung eines Balkan-Wirtschaftsraumes, dessen Idee Ende Jänner 2006 von Seiten der Europäischen Kommission vorgestellt wurde, kategorisch ab und verweist hierbei auf die bereits vorhandene CEFTA. Es wird von offiziellen Stellen in Kroatien oft bemängelt, dass die EU in Wirklichkeit kein Konzept für die wirtschaftliche Entwicklung und Stabilität des südosteuropäischen Raumes besitzt, was für Kroatien aber von vorrangiger Priorität ist. Kroatien betreibt eine aktive Nachbarschaftspolitik in der Region und bietet tiefgründiges Know-How in südosteuropäischen Fragen an. Das Land wird oft als Vorbild für die anderen Staaten Südosteuropas genannt, da Kroatien erfolgreich Reformen durchführt und sich seit Erlangung der Unabhängigkeit und trotz des darauffolgenden Krieges sehr rasch in eine positive Richtung entwickelt hat.
In der Frage des neuen Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH) hat sich Zagreb klar an die Empfehlungen der Europäischen Union gehalten und dabei sogar in Kauf genommen, sich in Washington unbeliebt zu machen. Im Gegensatz zu einigen anderen Ländern Mitteleuropas will Kroatien US-Bürgern keine Immunität vor der Verfolgung durch den IStGH gewähren.
Die Beitrittsverhandlungen der EU mit Kroatien haben am 4. Oktober 2005 begonnen. Zuvor hatte die Hauptanklägerin des Internationalen Strafgerichtshofs für das ehemalige Jugoslawien in Den Haag, Carla del Ponte, die "volle" Zusammenarbeit der kroatischen Regierung mit dem Tribunal konstatiert, was von der EU als Bedingung für den Beginn der Verhandlungen verlangt worden war. Die Aufnahme der Beitrittsverhandlungen hat Kroatien auch der Verhandlungsstrategie der österreichischen Bundesregierung zu verdanken, die es als unfair ansah, Beitrittsverhandlungen mit der Türkei zu beginnen und Kroatien selbige zu verwehren.
Kroatien hofft auf einen EU-Beitritt im Jahre 2009, um im selben Jahr an den EU-Wahlen teilnehmen zu können.
Verteidigungs- und Sicherheitspolitik
- Hauptartikel: Die kroatischen Streitkräfte
Allgemeines über die Streitkräfte
Die kroatischen Streitkräfte befinden sich gerade in einem Prozess der Umwandlung in u.a. moderne, flexible und schnell-eingreifende Truppen (Rapid Reaction Forces). Es wird intensivst an einer Implementierung der NATO-Standards gearbeitet. Kroatien nimmt am NATO-Programm "Partnerschaft für den Frieden" teil. In den letzten Jahren fanden in Kroatien bereits zahlreiche Übungen mit anderen NATO-Truppen für den Ernstfall statt. Kroatische Spezialtruppen sind auch im Ausland bei zahlreichen Übungen mit vertreten. Die Kampferfahrung und Fertigkeit der kroatischen Truppen wird dabei hoch geschätzt.
Der Präsenzdienst wurde seit 2003 auf 6 Monate verkürzt (alternativ 8 Monate Zivildienst). Eine Umformung in ein Berufsheer steht noch in Aussicht, wird aber höchstwahrscheinlich in Angriff genommen (angeblich bereits 2010). Die meisten Probleme gilt es derzeit noch bei der Altersstruktur der Heeresdiener zu bewältigen. Eine Vielzahl an Mitgliedern der kroatischen Armee wurde bereits entlassen oder in die Frührente geschickt, was zu Unmut in der Bevölkerung führte, da viele Soldaten im kroatischen Unabhängigkeitskrieg gedient haben und nun oft nicht leicht zu einem geregelten Einkommen gelangen. Dennoch wird strikt an einer Verjüngung und Professionalisierung festgehalten.
Viele Kadetten der kroatischen Armee (u.a. auch viele weibliche Soldaten) haben Abschlüsse an hohen Elite-Militärschulen in den USA vorzuweisen. Einige davon gehörten sogar zu den besten in ihrer Klasse. (Bisher studierten 5 kroatische Kadetten in West Point. Insgesamt studieren ca. 20 Kadetten jedes Jahr in Amerika.) Kroatien sah in den USA stets einen verbündeten Partner, konnte es aber dennoch vermeiden, eine Immunitätserklärung zum Schutz von US-Bürgern vor dem Internationalen Strafgerichtshof zu unterzeichnen und nimmt auch nicht an den Sicherheitstruppen im Irak teil.
NATO-Aspirationen und Modernisierung
Kroatien könnte laut den jüngsten Aussagen des NATO-Generalsekretärs Jaap de Hoop Scheffer, der die Bemühungen Kroatiens lobte, bereits Ende 2006 eine Beitrittseinladung zum Verteidigungsbündnis erhalten. Schon beim Gipfel in Riga am 28. und 29. November 2006 soll eine verbindliche Aussage gemacht werden. Insbesondere die Flüchtigkeit des mutmaßlichen Kriegsverbrechers Ante Gotovina war lange Zeit ein Hindernis auf dem Weg zur Mitgliedschaft Kroatiens. Die NATO versteht sich nicht ausschließlich als Militärbündnis, sondern in überwiegendem Maße als Wertesystem, in dem die Prinzipien des Rechtsstaates, der Minderheitenrechte, der Demokratie und der Marktwirtschaft eingehalten werden.
Mit dem Beitritt zur NATO plant Kroatien eine grundlegende Änderung der Verteidigungsstrategie des Landes. So wird von der derzeitigen individuellen Verteidigungsstrategie auf eine kollektive Verteidigungsstrategie umgestellt. Bereits im Februar 2006 soll ein Arbeitspapier zur nachhaltigen Entwicklung der Streitkräfte vorgestellt werden, das im Laufe der nächsten 10 Jahren umgesetzt werden soll. In der Strategie enthalten sind auch die Verteidigung durch nicht-militärische Maßnahmen, der Zivilschutz oder Neuerungen was Such- und Rettungstrupps betrifft. Geplant ist auch die schrittweise Modernisierung in technischer Hinsicht, u.a. die Anschaffung neuer Panzer und evtl. auch die Modernisierung der kroatischen Abfangjäger.
Auslandseinsätze
Kroatische Truppen sind bereits seit November 2003 Teil der Internationalen Sicherheitsunterstützungstruppe in Afghanistan (ISAF), unter der Leitung der NATO (Bildung eines regionalen Aufbauteams für den Handel der Stadt Kunduz und Demilitarisierungsprogramme). Im Laufe von 2006 soll das Kontingent von 50 Soldaten auf 150 aufgestockt werden. Für das Engagement im Rahmen der ISAF bekommt Kroatien bereits seit Jahren hervorragende Beurteilungen von Experten und Amtsträgern des Bündnisses.
Die Kroatischen Streitkräfte werden auch zu friedenserhaltenden und -sichernden Maßnahmen im Rahmen der Vereinten Nationen eingesetzt:
- UNAMSIL in Sierra Leone (UNAMSIL - United Nations Assistance Mission to Sierra Leone).
- MINURSO in der Westsahara
- UNMOGIP United Nations Mission in Indien and Pakistan (UNMOGIP - United Nations observer group in India and Pakist
- UNMEE Mission of United Nations in Ethiopia and Eritrea (UNMEE - United Nations mission in Äthiopien und Eritrea
Statistik
Heer
Das kroatische Heer umfasst 14.050 Soldaten mit 287 Panzern, 202 gepanzerten Fahrzeugen und ca. 700 Artilleriegeschützen.
Luftwaffe
Die 2.300 Mann starke Luftwaffe besitzt 32 Kampf- und 10 Transportflugzeuge
Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation
- Hauptartikel: Infrastruktur, Verkehr und Telekommunikation in Kroatien

Der Verkehrs- und Infrastruktursektor ist derzeit einer der sich am schnellsten entwickelnden Bereiche der kroatischen Wirtschaft. In kaum einem anderen Land Europas wird derzeit mehr in diesen Bereich investiert und es gibt derzeit nur wenige Länder, in denen derzeit so viele Autobahnkilometer innerhalb kürzester Zeit entstehen, wie in Kroatien. Auch andere wichtige Infrastrukturprojekte, wie Brücken, städtische Kommunalprojekte, Umweltprojekte oder der Ausbau von Häfen befinden sich derzeit in einer Projektierungs- oder Bauphase. Das kroatische Wirtschaftswachstum und der Lebensstandard der kroatischen Bevölkerung sind direkt von den Investitionen in diesem Bereich abhängig. Insbesondere für den Tourismus erhofft man sich nachhaltige Auswirkungen durch bessere Infrastrukturlösungen. Eine bereits in Kraft getretene, transparentere und härtere Gesetzgebung soll hier unkontrolliertes Bauen verhindern.
Infrastruktur und Verkehr
Die bedeutendsten kroatischen Flughäfen befinden sich in Zagreb, Rijeka, Split, Dubrovnik und Zadar. Seit 2005 gehört die nationale kroatische Fluggesellschaft Croatia Airlines zur Star Alliance. Innerhalb der nächsten Jahre sollte ein neues Terminal am Flughafen in Zagreb entstehen.
In Kroatien befinden sich mehrere wichtige Adriahäfen. Der größte Hafen an der östlichen Adriaseite ist Rijeka, gefolgt vom Industriehafen Ploče und dem Passagierhafen Split. Bis 2009 sollte der größte kroatische Hafen, der Adriahafen in Rijeka, grundlegend modernisiert werden und somit Städtetourismus mit Hafenflair verbinden.
Der Bahnverkehr in Kroatien ist noch relativ unterentwickelt, was das Personenaufkommen und die Qualität der Bahnstrecken betrifft. Deshalb steigen die Menschen öfter auf Busse um, die oft preiswerter sind und in kürzeren Intervallen verkehren. Seit 2005 verkehren auf der Strecke Zagreb - Split die Pendolino-Neigezüge, die eine viel komfortablere und kürzere Reise ermöglichen als zuvor. Die kroatische Bahn, die sich soeben in einem Privatisierungsprozeß befindet (Stand: 2006), ist bestrebt die Reisequalität auf einzelnen Strecken zu erhöhen und die Reisezeiten zu verringern.
Das kroatische Autobahnnetz gehört zu den jüngsten in Europa. Viele Autobahnkilometer wurden erst kürzlich fertiggestellt und ein Ende des regen Bautätigkeit ist noch nicht abzusehen. Das Hauptprojekt stellt hierbei die Autobahn A1 Zagreb - Split dar, die noch vor dem Sommer 2005 fertiggestellt wurde. Somit wurde eine durchgehende Autobahnverbindung zwischen den beiden größten kroatischen Städten hergestellt. Bis 2008 sollten einige wichtige Bauprojekte verwirklicht sein. Dazu zählt die Erweiterung des Autobahnnetzes bis nach Ploče in Süddalmatien, bessere Verkehrslösungen für Rijeka, die Autobahnverbindung nach Osijek, der Autobahnausbau nach Sisak und die Autobahnanbindungen in Richtung Serbien, Slowenien und Österreich. Ebenfalls wird nicht beim Fahrkomfort und bei der Sicherheit gespart. Zur Zeit wird der Ausbau zahlreicher Raststätten entlang aller kroatischen Autobahnen vorangetrieben. Ebenso sollten mittels modernster Videoüberwachungs-Technik Unfälle vermieden werden.
Im Tunneltest 2006 des deutschen Automobilclubs ADAC belegte der Tunnel Grič auf der A1 den zweiten Platz in Europa mit der selben Punktezahl wie der erstplatzierte Tunnel M-12 bei Madrid. Seit der Verkehrsfreigabe gab es im Tunnel Mala Kapela auf derselben Strecke kein einziges besonderes Vorkommnis (Stand: April 2006). Die kroatischen Tunnels entsprechen laut den Tunneltests 2005 und 2006 somit höchsten europäischen Sicherheits-Standards.
Telekommunikation und Internet
Der Telekommunikationssektor ist in Kroatien bereits weit entwickelt, insbesondere was die Mobilfunknetze betrifft und hat in den letzten Jahren im Vergleich zu anderen Wirtschaftsbranchen in Kroatien die größten Fortschritte gemacht. Dies ist auch daran ersichtlich, dass der Telekommunikationssektor in diesem Land einen höheren Anteil am BIP trägt, als dies in den alten EU-Ländern der Fall ist (über 5%). Auch die Gesetzgebung in diesem Bereich befindet sich bereits auf europäischen Niveau, wenn nicht sogar höher. Als Folge der Liberalisierung des Marktes im Jahr 2005 kommen immer mehr alternative Telekommunikations-Betreiber auf den kroatischen Markt.
In Kroatien gibt es derzeit (Stand: Frühjahr 2006) drei Mobilfunknetzbetreiber, wobei eine vierte Lizenz noch im Laufe des Jahres 2006 ausgeschrieben werden sollte. Die beiden größten Netze garantieren eine flächenmäßige Abdeckung von über 98%. Auch die Einführung neuen Technologien, wie WAP, GPRS oder MMS wurde rasch durchgeführt. Auch UMTS und mobile Videotelefonie sind bereits verfügbar. Dem kroatischen Telekommunikatiossektor wird immer noch recht gutes Wachstumspotential zugeschrieben, da noch keine vollständige Marktsättigung erreicht wurde.
Die Verfügbarkeit von Breitbandinternetzugängen lässt noch zu wünschen übrig. Durch gezielte Wachstumsanreize soll dieser Bereich in den nächsten Jahren jedoch deutlich zulegen. 2005 wurden in Kroatien bereits Frequenzlizenzen für Internet-Funknetzwerke vergeben. Insbesondere durch neue WiMAX-Funknetzwerke soll die Internet-Infrastruktur in ganz Kroatien ausgebaut werden. Die flächenmäßige Abdeckung ganzer Städte und Regionen mit dieser Technik wurde hierbei beschlossen.
Kroatien nimmt, was die terrestrische Abdeckung mittels digitaler TV-Sendetechnik (DVB-T) betrifft, eine führende Stellung in Europa ein und hat erst unlängst von Seiten der Europäischen Kommission europaweit die beste Bewertung diesbezüglich bekommen. In Kroatien besteht bereits die Möglichkeit zur digitalen Abdeckung von 70% der Bevölkerung (Stand: 2006).
Wirtschaft
- Hauptartikel: Wirtschaft Kroatiens
Allgemeine Daten
Das Bruttoinlandsprodukt belief sich im Jahr 2004 auf 6.224 Euro pro Kopf. Die Auslandsverschuldung Kroatiens betrug im Jahre 2004 22.139 Millionen Euro. Im Juli 2005 betrugen die Auslandsschulden 24.139,6 Millionen Euro. Das BIP-Wachstum des Jahres 2005 beträgt laut Prognosen ca. 4%. Die Nettoeinkommen stiegen 2005 um 5,9 Prozent (Durchschnittliches Nettoeinkommen im November 2005: 4595 Kuna = ca. 629 €). Die Arbeitslosigkeit ist zwar mit 18 Prozent weiterhin hoch, sinkt aber stetig.
Die kroatische Wirtschaft befindet sich in einem schwierigen Umwandlungsprozess von der ehemaligen sozialistischen Wirtschaftsform der Arbeiterselbstverwaltung in die Marktwirtschaft.
Der Krieg 1991-1995 erschwerte diese Entwicklung zusätzlich. Die Kriegsschäden im Bereich der Infrastruktur mussten größtenteils aus eigener Kraft unter großem finanziellen Aufwand saniert werden. Die Kosten des Wiederaufbaus zerstörter Privathäuser wurden ebenfalls bis zum Rohbau vom kroatischen Staat übernommen.
Nach Wirtschaftssektoren entfallen 59 % der Wirtschaftsleistung auf Dienstleistungen, 32 % auf die Industrie, und 9 % auf die Landwirtschaft. Die wichtigsten Wirtschaftszweige sind die Dienstleistungsbereiche, das verarbeitende Gewerbe, der Schiffbau und der Tourismus, der v. a. die Adriaküste und die zahlreichen Inseln betrifft.
Die Produktion von Wein hat in der kroatischen Exportliste einen hohen Stellenwert. Aufgrund der Verpflichtung Kroatiens den zollfreien Import hochsubventionierter landwirtschaftlicher Billigimporte aus der EU zuzulassen steckt die Landwirtschaft in der Krise.
Das größte Problem Kroatiens ist die Außenhandelsbilanz: Die Exporte konnten 2005 zwar um rund zehn Prozent zulegen, die Importe stiegen aber noch stärker, nämlich um 13 Prozent. Damit wächst das Handelsdefizit immer weiter. Ökonomen sind auch für die nähere Zukunft nicht allzu optimistisch, denn der Großteil der Importe sind Konsumgüter - die im Land vielfach nicht produziert werden.
Neben Mercator (slowenisch), Spar (österreichisch), Lidl (deutsch), dm Drogeriemarkt (österreichisch), Kaufland (deutsch), Mercatone (italienisch), Billa (deutsch-österreichisch) und Metro (deutsch) siedeln sich immer mehr ausländische Handelsketten in Kroatien an. Die größte einheimische Einzelhandelskette ist Konzum (zur Agrokor-Gruppe zugehörig).
Einen wichtigen Beitrag zur kroatischen Wirtschaftsleistung leistet auch der Schiffsbau. Die kroatischen Schiffswerften haben eine langjährige Tradition aufzuweisen, sind bekannt für ihre gute Qualität und genießen hohes Ansehen in der ganzen Welt. Europaweit gesehen nimmt die kroatische Schiffsindustrie den 2. Platz und weltweit gesehen den 5. Platz ein, was die Anzahl der Aufträge betrifft. Die größte kroatische Werft 3. maj befindet sich in Rijeka (u.a. Tankerbau). Andere bedeutende Werften sind Viktor Lenac in Martinšćica (bei Rijeka), Uljanik in Pula, die Werft von Kraljevica, Brodosplit und Brodotrogir.
Ein sehr großes Problem stellt die hohe Verschuldung der kroatischen Bevölkerung dar, die derzeit 33,9% des BIP beträgt (vgl. Durchschnitt in den neuen EU-Staaten: 16%). Somit ist die kroatische Bevölkerung fast doppelt so hoch verschuldet, wie die Bevölkerung in den anderen, neuen EU-Staaten. In den letzten Jahren wuchs die Verschuldung kontinuierlich um ca. 21%. Das Budgetdefizit von rund drei Prozent trieb die Verschuldungsquote 2005 in die Höhe: Die Staatsverschuldung stieg dadurch über die Marke von 50 Prozent des BIP.
Österreich ist mit Abstand größter Auslandinvestor in Kroatien. Laut offiziellen Daten halten Österreicher bei 390 kroatischen Unternehmen die Mehrheit. Inoffiziell wird von einer doppelt so hohen Zahl ausgegangen.
Siehe auch: Weinanbaugebiete in Kroatien
Aktuelle Veränderungen
In den letzten Jahren wurden in Kroatien von Seiten der Städte und Gemeinden zahlreiche spezielle Freihandelszonen bzw.Unternehmenszonen eingerichtet, die von der Regierung subventioniert werden und gleichermaßen in- und ausländischen Unternehmen und Investoren besondere Standortvorteile (komplette Infrastruktur) und Steuererleichterungen bieten. Teilweise ist die Kapazität in derartigen Zonen bereits erschöpft, was ein sichtbares Zeichen für den Erfolg dieser Strategie ist. Es kommen auch laufend neue derartige Industriegebiete hinzu, insbesondere in der Nähe von neu-gebauten Autobahnabschnitten.
2005 wurde ein Service für Unternehmer von Seiten der Regierung vorgestellt, dass Unternehmensgründungen in Kroatien deutlich erleichtern sollte. Über das Internet lassen sich bislang bürokratische Amtswege erledigen und eine Bearbeitung der Anträge in möglichst kurzen Fristen wird garantiert (sogenannter One-Stop-Shop, siehe auch Hitro.hr). Bestechungsmöglichkeiten und Korruption können hierbei praktisch ausgeschlossen werden. Die Regierung erhofft sich insbesondere durch derartige Services zur Ankurbelung des Wirtschaftswachstums beitragen zu können. In den nächsten Monaten sollen diese Services weiter ausgebaut werden.
Zu den wichtigeren Prioritäten gehört auch die Grundbuchreform. Im Laufe des Jahres 2006 sollten auch die letzten Parzellen in elektronischer Form im Internet vorliegen, was Standortauswahlen und Unternehmensgründungen ebenfalls erleichtern sollte.
Seit Jänner 2006 ist es in Kroatien möglich, die Mehrwertsteuererklärung per Internet durchzuführen (ePDV [32]). Demnächst sollte auch die Einkommenssteuererklärung per Internet ermöglicht werden. Die Regierung kündigte im Rahmen des Projektes e-Hrvatska auch die baldige Möglichkeit zur Nutzung der staatlichen Finanzservices per Mobiltelefon bzw. mobilen Zahlungsmöglichkeiten an (vgl. m-parking in diversen kroatischen Städten). Die e-Steuerbuchhaltung inklusive der Möglichkeit zur Übersicht aller anfallender Steuerpflichten sollte auch demnächst eingeführt werden.
Zum Bürokratie-Abbau gehört auch die Justizreform. So werden ab 2006 Pfändungen (öst. Exekutionen) auch von öffentlichen Notaren erledigt, um somit die einzelnen Gerichte zu entlasten. (Bisher konnten Unternehmen zahlungsunfähige Kunden nur schwer verfolgen, da die Gerichte mit Pfändungsanträgen überhäuft waren.)
Tourismus
- Hauptartikel: Tourismus in Kroatien

Der Charakter Kroatiens
Kroatien konnte die Folgen des Krieges rasch überbrücken und versucht sich seither erneut als touristisches Top-Reiseziel zu positionieren. Die sehr ermutigende Entwicklung und das große Interesse an diesem kleinen Land sind Beweis für den Erfolg der Marketingstrategie Kroatiens. Werbesprüche der kroatischen touristischen Gemeinschaft zeigten Wirkung. Anhand der Werbelinie ist auch erkennbar, wie sich Kroatien auf dem Weltmarkt etablieren will. Das Land rühmt sich mit Werbeleitsprüchen wie "Kroatien - ein kleines Land für einen großen Urlaub" oder aktuell "The Mediterranean as it once was - zeitlose Schönheit", was durchaus den Tatsachen entspricht.
Ein entscheidendes Kriterium für den Erfolg liegt, Experten zufolge, an der Authentizität und Integrität des kroatischen Tourismus. Städte wie Rovinj oder Dubrovnik erlangten zu neuem Weltruhm und stehen für ein Urlaubsgefühl, welches mit den 1950er Jahren in Italien oder an der französischen Côte d'Azur vergleichbar ist. Nur wenig hat sich verändert, die Zeit scheint deshalb wie stillgestanden zu sein. Urlaubern bieten sich zahlreiche kroatische Fischerdörfchen oder Städchen, welche noch nicht von der Kommerzialisierung erfaßt wurden.
Das größte Kapital des kroatischen Tourismus ist jedoch die beinahe unangetastete Natur. Menschen auf der Suche nach Ruhe und Entspannung können in Kroatien beispielsweise immer noch versteckte Buchten finden, die nicht verbaut wurden, die praktisch eine Zufluchtsstätte für wahre Naturliebhaber darstellen. Ebenso befindet sich die Wasserqualität in Kroatien im Vergleich zu anderen Ländern stets auf höchstem Niveau. Nur wenige Länder in Europa können sich dessen rühmen. Es scheint so, als ob es gerade dies ist, wonach sich der Markt sehnt. Die Menschen sind auf der Suche nach Orten, die noch kaum vom Massentourismus erfaßt wurden. Ebenso besteht ein großer Bedarf an Hotels mit authentischem Charakter und unverfälschten Inselparadiesen. Istrien hat derzeit Riesenerfolge aufzuweisen in Sparten wie "Urlaub auf dem Bauernhof" oder hinsichtlich bodenständiger kulinarischerer Angebote. Auch einzelne, unangetastete Inseln, wie etwa Vis verzeichnen immer größere touristische Erfolge auf der Basis des Autochthonen oder Heimischen.
Kroatiens Tourismus ist durch das "Fehlen von Modernisierung" geprägt, das heißt, man wird nur selten auf "hamburgerisierte", plastische Urlaubsorte stoßen. Experten sehen die Bewahrung des eigenen Charakters als Schlüssel zum Erfolg für den kroatischen Tourismus.
Auszeichnungen
2005 wurde Kroatien vom international-anerkannten Verlagshaus Lonely Planet zur Destination of the Year gekürt. 2006 befindet sich Kroatien immer noch auf dem sehr hohen Rang vier dieses Verlages. Auch im Bereich des ethischen Tourismus hält sich Kroatien im Spitzenfeld. Der gemeinnützigen Organisation Ethic Tourist aus Berkeley, Kalifornien nach, gehört Kroatien zu den 13 besten Reisezielen für den ethischen Tourismus im Jahre 2006. Kroatien wird dabei als Land bewertet, dass einen Besuch wert ist, und dies nicht nur aufgrund seiner landschaftlichen Schönheit, sondern auch wegen seiner Beziehung zur Umwelt und zur sozialen Gerechtigkeit. Die Redaktion von National Geographic Adventure äußerte kürzlich im Hinblick auf die Schönheiten des Kornati-Archipels, dass Kroatien zu den meist-ersehnlichen Reisezielen gehört. Auch die US-amerikanische Vereinigung der Reiseveranstalter (USTOA) ließ Ende 2005 anhand der vorliegenden Buchungslage verlauten, dass Kroatien 2006 zu den begehrtesten Reisezielen der US-Amerikaner zählen wird.
Geschichte des Tourismus
Der Tourismus in Kroatien hat eine lange Tradition und bietet aufgrund zahlreicher noch nicht erschlossener Potenziale weitere Entwicklungsmöglichkeiten. Das Angebot ist breit gefächert und bietet vielen etwas: Segler, Kreuzfahrten durch die Inselwelt, Kongresstourismus, Natur-, Öko-Tourismus, Kultur, Wallfahrtsorte, Fischer-, Taucher- und Jagdtourismus bis hin zu Urlaub auf dem Bauernhof.
Für viele Bewohner der reich gegliederten Küste stellt der Tourismus einen der wichtigsten Wirtschaftszweige dar. Von Mai bis Oktober zieht der gesamte Küstenstreifen Besucher aus ganz Europa an. Dank den 1.246 Inseln ist Kroatien auch für Segler besonders attraktiv.
Entwicklung und aktuelle Zahlen
Der Tourismus gehört in Kroatien zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen und trägt in großem Maße zum BIP bei. Kroatien hatte im vergangenen Jahr einen neuen Rekord von ca. 10 Mio Gästen zu verzeichnen. Im Jahr 2005 besuchten insgesamt 9.995.070 Touristen Kroatien (ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 6,3%; davon sind 85% Ausländer). Insgesamt wurden 51,42 Millionen Nächtigungen gezählt (ein Plus gegenüber dem Vorjahr von 7,5%; davon entfallen 89% auf Ausländer). Für das Jahr 2005 wird mit touristischen Gesamteinnahmen im Wert von 6,5 Mrd. Euro gerechnet. 2005 besuchten insgesamt 8,46 Mio ausländische Touristen Kroatien (7% Steigerung) und mit 45,98 Mio Nächtigungen von Ausländern wurde eine Steigerung von 8% erreicht.
Im Städtetourismus hat Kroatien steigende Besucherzahlen, insbesondere in der Hauptstadt Zagreb und Varaždin. Dubrovnik und Split sind ganzjährige Reiseziele und entsprechend gut besucht.
Im Landesinneren besuchen jährlich hunderttausende Touristen den weltbekannten Nationalpark Plitvicer Seen und den Naturpark Biokovo, der im gleichnamigen Gebirgsmassiv im Süden des Landes gelegen ist. Auch viele sehenswerte Kulturdenkmäler finden sich im Landesinneren.
Der Jagdtourismus blickt vor allem in den Regionen Slawonien, dem Gorski Kotar und der Lika auf eine lange Tradition zurück.
Im nordwestkroatischen Zagorje und in der pannonischen Tiefebene befinden sich zahlreiche gut ausgebaute Thermalbäder.
Siehe auch:
Weblink: mein-kroatien.info, Online Wiki-Kroatienführer
Kultur und Gesellschaft

In kultureller und architektonischer Hinsicht wurde der Norden und Nordosten Kroatiens durch seine lange gemeinsame Geschichte mit Ungarn bzw. Österreich im Baustil des Barock geprägt. Der Süden des Landes, das Küstenland von Istrien, der Kvarner-Bucht, des Hrvatsko primorje und Dalmatiens hingegen wurden architektonisch vorwiegend im Stil der Renaissance durch die frühere Seemacht Venedig (1409 bis etwa 1815) beeinflusst. Viele Hafenstädte haben ein ausgesprochen venezianisches Flair. Die landschaftliche, soziale und kulturelle Vielfältigkeit spiegelt sich insbesondere auch in den Volkstrachten Kroatiens wider. Einen wesentlichen Beitrag zur kroatischen Musiklandschaft leisten die charakteristischen Tamburica-Ensembles mit typisch-kroatischen Musikinstrumenten.
Feiertage in Kroatien
Datum | Deutsche Bezeichnung | Kroatische Bezeichnung | Anmerkungen |
---|---|---|---|
1. Januar | Neujahr | Nova godina | |
6. Januar | Heilige Drei Könige | Sveta tri kralja | |
Ostermontag | Ostermontag | Uskrsni ponedjeljak | bewegliches Datum |
1. Mai | Tag der Arbeit | Praznik rada | |
60 Tage nach Ostern | Fronleichnam | Tijelovo | bewegliches Datum |
22. Juni | Tag des antifaschistischen Kampfes | Dan antifašističke borbe | |
25. Juni | Staatsfeiertag | Dan državnosti | |
5. August | Tag der heimatlichen Dankbarkeit | Dan domovinske zahvalnosti | |
15. August | Mariä Himmelfahrt | Velika Gospa | |
8. Oktober | Unabhängigkeitstag | Dan neovisnosti | |
1. November | Allerheiligen | Svi sveti | |
25. Dezember | Weihnachten, 1. Weihnachtsfeiertag | Božić | |
26. Dezember | Stephanstag, 2. Weihnachtsfeiertag | Blagdan svetog Stjepana, Stipandan |
Bedeutende kulturelle Veranstaltungen
Zeitraum | Ort | Bezeichnung | Inhalte |
---|---|---|---|
Februar- März | Ganz Kroatien | Karnevalsveranstaltungen (In Kroatien wird der Fasching auch als "fašnik" oder "maškare" bezeichnet) | Karneval, der größte und sehenswerteste Umzug findet in Rijeka statt |
April | Zagreb | Tage der kroatischen und internationalen Musik (dani hrvatske glazbe) | Biennale, Kammermusik Konzerte, Moderne Musik |
19.- 24. April | Split | Marulićevi dani | kroatisches Theaterfestival |
Mai | Zagreb | Zagrebački književni razgovori (Literarische Gespräche in Zagreb) | Zusammenkunft internationaler Schriftsteller |
19. 06.- 03. 07. | Šibenik | Internationales Kinderfestival (Međunarodni djećji festival) | Kunst von und für Kinder, z. B. Puppenspiele, Kindertheater |
23. - 30. 06 | Zagreb | Eurokaz | Internationales Theaterfestival des neuen Theaters |
12. - 17. 7 | Burg Veliki Tabor | Tabor Film Festival | internationale Kurzfilme |
Juli - August | Đakovo | Đakovački vezovi | Folklore Festival |
Juli - August | Zagreb | Zagreber Sommerfestival (Zagrebački ljetni festival) | Kammermusik, Symphoniekonzerte, Jazz und Musikszene |
Juli - August | Motovun | Motovun Film Festival, internationales Filmfestival | Kurzfilme, unabhängige Produktionen, Dokumentarfilme |
Juli - August | Pula | Pula Film Festival, Filmfestival | Nationale und internationale Spielfilme, Im Ambiente der Arena (Amphitheater) in Pula |
Juli - August | Kaštela (bei Split) | Večeri dalmatinske pisme (Dalmatinische Liederabende) | |
01. - 07. 08 | Zagreb | Woche der modernen Tanzes (tjedan suvremenog plesa) | Moderne Tanzkunst |
August | Varaždin | Špancirfest | Abgeleitet vom deutschen Wort "spazieren". Straßenfestival. Performance, Tanz, Akrobatik, Theater, Musik... |
01. 08 - 15. 09 | Poreč | Konzerte in der Euphrasius-Basilika | Sakrale und weltliche Musik |
08. 08 - 15. 10 | Zadar | Konzerte in der Kathedrale des Hl. Donatus | Kammermusik, Symphoniekonzerte, Kirchenmusik |
10. 07 - 25. 08 | Dubrovnik | Dubrovniker Sommerfestival (Dubrovački ljetni festival) | kroatische und internationale Theateraufführungen und Konzerte |
14. 08 - 12. 09 | Split | Splitsko ljeto (Sommerfestival in Split) | Theateraufführungen, Opern und Konzerte |
16. 08 - 01. 09 | Krk | Sommeraufführungen | Klassische Konzerte, Musikszene |
19. - 23. August | Zagreb | Internationales Folklorefestival (Međunarodna smotra folklora) | Folklore Aufführungen auf dem Jelačić-Platz in Zagreb |
August | Sinj | Sinjska alka, Ritterspiele | Ritterspiele mit jahrhundertealter Tradition. Reiter in den typischen Militär-Trachten des dalmatinischen Hinterlandes, die noch auf die Türkenkriege zurückgehen. |
August- September | Zagreb | PIF | internationales Puppenspieler Festival |
September | Dubrovnik | Festival Julian Rachlin & Friends | Jährliche Zusammenkunft der besten klassischen Virtuosen in den Räumlichkeiten der Kneževi dvori (Herzogspalast mit exzellenter Akustik). |
September | Krapina | Woche der kajkavischen Kultur und Lieder (Tjedan kajkavske kulture i popevke). Festival von großer kultureller Bedeutung für den nordkroatischen Raum. | Folklore, Chormusik, Kunstausstellung, |
September | Vinkovci | Vinkovačke jeseni (Herbstfestival Vinkovci) | Folklore |
20. 09- 05. 10 | Varaždin | Barocke Musikabende (Barokne glazbene večeri) | Konzerte |
Oktober - November | Zagreb | Zagreber Salon (Zagrebački salon) | Themenbezogene Ausstellungen |
11 - 14.11 | Pula | Internationale Musiktribüne (Međunarodna glazbena tribina) | Moderne Konzerte aus der Alpen und Adria-Region |
Sehenswürdigkeiten
UNESCO Weltkultur- und Naturerbe der Menschheit

Die kroatischen Weltkultur- oder Naturerbestätten geordnet nach den Eintragungsjahren:
1979 | Historischer Komplex der Stadt Split mit dem Palast Kaiser Diokletians | [33] |
1979, 1994 | Altstadt von Dubrovnik | [34] |
1979, 2000 | Nationalpark Plitvicer Seen | [35] |
1997 | Bischöflicher Komplex der Euphrasius-Basilika im historischen Stadtkern von Poreč | [36] |
1997 | Historische Stadt Trogir | [37] |
2000 | Kathedrale des Heiligen Jakob (Katedrala svetog Jakova) in Šibenik | [38] |
Volkstraditionen
Kroatische Folklore (siehe auch Musik Kroatiens):
- Sinjska alka - Das Ringelstechen von Sinj
- Die Prozession mit dem Kreuz
- Der Moreška-Tanz
- Der Säbeltanz kumpanija
- Das Osterschiessen in Kostelgrad (kroat. pucanja iz kubure)
Maler und Bildhauer
- Mimara - Maler, Restaurator, Kunstsammler
- Zvonimir Mihanović
- Edo Murtić
- Ivan Generalić (naive kroatische Kunst)
- Ivan Lacković Croata
- Ivan Meštrović
- Antun Augustinčić
- Dušan Džamonja
- Celestin Medović
Literatur
- Marko Marulić - Der Vater der kroatischen Literatur
- Miroslav Krleža - der bedeutendste kroatische Schriftsteller des 20. Jahrhunderts,
- Ivo Andrić
- August Šenoa
- Tin Ujević
- Ivana Brlić-Mažuranić
Siehe auch: Liste kroatischer Schriftsteller
Musik
- Hauptartikel: Musik Kroatiens
Siehe auch: Liste kroatischer klassischer Komponisten
Film
- Branko Lustig
- Dušan Vukotić
- Goran Višnjić
- Jadran Film (kroatische Filmproduktionsfirma, vormals u.a. bekannt für die "Winnetou"-Verfilmungen, neuerdings für, mit dem Goldenen Bären prämierte Produktionen, wie "Grbavica".)
- Zagreber Zeichentrickfilm-Schule
Medien
Medienlandschaft
Kroatien hat mittlerweile eine bunte Medienlandschaft aufzuweisen. Im Fernsehbereich werden neben der staatlichen Rundfunkgesellschaft Hrvatska Radiotelevizija (HRT) die Privatsender RTL Televizija und Nova TV national ausgestrahlt. Überdies gibt es mehrere lokale Fernsehsender, z.B. Z1, OTV, Nezavisna TV und TV Nova.
In Kroatien gibt es nebst den staatlichen Radiosendern der HRT auch dutzende lokale Privatradiosender.
Unter den Printmedien sind die Tageszeitungen Večernji list (deut. Abendblatt), Vjesnik (deut. Kurier), Jutarnji list (deut. Morgenblatt), Slobodna Dalmacija (deut. Freies Dalmatien), Novi list (deut. Neues Blatt), Glas Slavonije (deut. Stimme Slawoniens), 24 sata, die Wirtschaftszeitung Dnevnik, sowie die Wochenzeitschriften Fokus, Globus und Nacional von größerer nationaler Bedeutung.
Das satirische Wochenblatt Feral Tribune ist für seine kritische Haltung während der Regierungszeit Franjo Tuđmans, die es bis heute beibehalten konnte, auch über die Landesgrenzen hinaus bekannt.
Mediengesetz
Derzeit wird in Kroatien gerade ein neues Mediengesetz diskutiert, dass die Einflussnahme der Politik auf die Medien verhindern sollte und den Schutz von Redakteuren, angesichts in letzter Zeit häufiger Angriffe, gewährleisten sollte. Das alte Gesetz sieht immer noch Strafen für Journalisten vor, die eine Preisgabe ihrer Quellen ablehnen, wie auch Verleumdung gerichtlich verfolgt wird. Im Rahmen der Aufspürung von Kriegsverbrechen wurde 2005 das Verhör einer Journalistin durch einen Geheimdienst und die vermutete Abhörung mehrerer Journalisten in der Öffentlichkeit bekannt. In einem Verleumdungsfall schritt sogar die Justizministerin ein, um das Gerichtsurteil durch Bezahlung der Kaution nichtig zu machen. Derartige, von der Öffentlichkeit heftigst abgelehnte, Gesetzesvorgaben sollen in unmittelbarer Zukunft abgeändert werden. Die Praktiken der Geheimdienste wurden bereits einer strengen Prüfung unterzogen.
Die Unabhängigkeit der nationalen Rundfunkgesellschaft HRT sollte noch mehr geschützt und gefördert werden. Gleichzeitig wurde praktisch bereits beschlossen, dass es eine unabhängige Medien-Kontrollinstitution geben sollte, welche die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen überwachen sollte (bislang verfügt die kroatische Rundfunkgesellschaft über ein eigenes Kontrollgremium). Die Medien werden somit zur professionellen und verantwortungsvollen Berichterstattung aufgefordert, der Jugendschutz sollte eingehalten werden und eine Überschreitung der genehmigten Werbezeiten sollte sanktioniert werden.
Unabhängige Beurteilungen
Anfang Februar 2006 veröffentlichte die US-amerikanische Nichtregierungsorganisation IREX ihren neuesten Bericht zur Lage der Medien in Südosteuropa (Media Sustainability Index). Nach diesem Bericht soll Kroatien von allen südosteuropäischen Staaten die größten Fortschritte bei der Schaffung eines angenehmen Klimas für unabhängige Medien geschaffen haben. Den kroatischen Medien wird zugeschrieben, dass sie professionell, frei und nachhaltig tätig sind.
Der IREX-Index analysiert 5 unterschiedliche Kriterien: Redefreiheit, Medienpluralismus und Zugänglichkeit der Medien für die Bürger, journalistischen Professionalismus, Nachhaltigkeit im Bezug auf die Geschäftsstätigkeiten der Medien, sowie die Effizienz der institutionalen Netze, welche zur Unterstützung der unabhängigen Medien dienen. Laut Meinung kroatischer und internationaler Analysten hat Kroatien einen professionalisierteren und scharfsinnigeren Journalismus aufzuweisen als andere Länder der Region, wie z.B. Slowenien, Ungarn oder andere, neu-hinzugekommene Staaten der Europäischen Union.
Es wird jedoch eine zunehmende Trivialisierung und Kommerzialisierung der Medien bemängelt. Ebenso seien die Medien in Kroatien für die breite Öffentlichkeit relativ teuer zu erwerben, und es sei oft notwendig mehrere Medien gleichzeitig zu verfolgen, um ein korrektes Gesamtbild der aktuellen Lage zu erhalten. Paradoxerweise wird im Bericht erwähnt, dass sich die größten Gegner der prodemokratischen und proeuropäischen Politik der kroatischen Regierung ausgerechnet in zwei Medien finden, von denen jeweils ein Medium in österreichischem Besitz und das andere Medium im Besitz einer amerikanischen Gesellschaft ist. Die Eigentümer sollten hierbei eine kritischere Reflexion der Redakteurspolitik verfolgen, bzw. ist unklar, ob eine derartige Blattlinie der Intention der Eigentümer entspricht.
Der Bericht erwähnt auch den unrühmlichen Vorfall des festgenommenen Journalisten Josip Jović (Chefredakteur der Tageszeitung Slobodna Dalmacija), welchen das Haager Tribunal beschuldigte, zur Aufdeckung der Identität eines geheimen Zeugen beigetragen zu haben und gegen den ein Haftbefehl bestand. Nach Bekanntwerden der Anklage folgten heftige Reaktionen von Seiten der Öffentlichkeit und diverser Journalistenvereinigungen. Die IREX stellte hier eine potentielle Gefahr für die Redefreiheit innerhalb des Landes fest, die von der paradoxen und einzigartigen Lage Kroatiens im Jahre 2005 zeugt. Kroatien hat entsprechende Standards im Bezug auf die Medienfreiheit erreicht. Diese Standards der Redefreiheit wurden jedoch ausgerechnet von einer Institution gefährdet, von der man dies am wenigsten erwartet hätte, nämlich dem internationalen Strafgerichtshof in Den Haag, einer hohen internationalen Institution, die dazu geschaffen wurde, um die Gerechtigkeit und Stabilität in der Region voranzutreiben.
Laut Freedom House Press Freedom Report 2006 hat Kroatien noch immer nur teilweise freie Medien aufzuweisen. Politische und wirtschaftliche Interessen sollen sich dabei negativ auf die Pressefreiheit auswirken. Kroatien nimmt somit den 85. Platz in der Welt ein. Auch wenn Kroatien ein neues Gesetz verabschiedete in dem die Strafverfolgung betreff Verleumdung deutlich abgeschwächt wurde, so stellt dies immer noch eine strafbare Handlung dar, im Falle dass das Ansehen einer Institution gefährdet wird. Insbesondere die etwas schwerfällige Umsetzung des neuen Gesetzes durch die Gerichte wird bemängelt. Kritische Berichterstattung betreff des Kroatien-Krieges ist in Kroatien nach wie vor ein sehr empfindliches Thema.
Weblinks:
- Freedom House Press Freedom Report 2005, Croatia (englisch)
- IREX Media Sustainability Index 2005 (englisch)
Kulinarisches
- Hauptartikel: Kroatische Küche

Kroatien hat eine sehr abwechslungreiche multikulturelle Küchentradition. Regional unterschiedlich verschmelzen autochthone, Mediterrane, Osmanische, Alpenländische und Ungarische Einflüsse zu einer Fülle von kulinarischer Spezialitäten, die zum Teil international bekannt sind.
Gleich ob Gulasch, Sauerkraut, Pizza, Knödel oder Wiener Schnitzel, sehr viele Gerichte sind auch in Kroatien traditionell zu Hause.
- Bakalar (Suppe aus getrocknetem Kabeljau, vor allem in Dalmatien als Fastenspeise)
- Kotlovina (Verschiedene Fleischsorten mit Kartoffeln in einem Kessel auf offenem Feuer zubereitet)
- Janjetina (Lammbraten)
- Brodet (Dalmatinische Fischsuppe)
- Pašticada (Eine Art dalmatinisches Gulasch)
- Orada (Zubatac) pod pekom (Dorade, auch Goldbrasse genannt, unter einer Tonglocke gegrillt)
- Odojak (Spanferkel)
- Punjena paprika (gefüllte Paprika)
- Sarma (Kohlroulade)
- Riblji paprikaš (Fischgulasch)
- Zagorske štrukle (süße Teigtaschen aus dem Hrvatsko Zagorje)
- Pršut (luftgetrockneter Schinken)
- Kulen (pikanter Schinken aus Slawonien)
- Kobasica (Klobasse)
- Paški sir (Schafkäse von der Insel Pag)
- Pura (auch als Žganci sa Mlijekom bezeichnet: Polenta mit Milch)
- Grah (Bohnensuppe)
- Mlinci (Beilage)
- Maraska-Kirschen (zur Herstellung des berühmten Maraska Cherry Brandy)
- Prošek (Dessertwein)
- Graševina (Welschriesling)
- Ćevapčići (Fleischröllchen)
- Ražnjići (Spießchen)
- Pljeskavica (Gegrilltes Fleischlaibchen - ggf. mit Schafskäse gefüllt)
Siehe auch: Weinanbaugebiete in Kroatien
Populäre Gesellschaftsspiele
- Boccia: in Kroatien „boćanje“ (im Nord) oder auch „balote“ (im Küstengebiet und an Inseln) (balota, kroat. „Bocciakugel“) und buće (im Dalmatinska Zagora)
- Traditionell-populäre Kartenspiele: briškula (ital. briscola), trešeta, trijumf (Kartenspiel), Bela, Schnapsen (kroat. „šnaps“), Tarot, Poker
- Picigin: sehr beliebtes Strandballspiel in seichtem Wasser
- Zoga falu: ähnlich zu Squash
Wissenschaft und Bildung
- Hauptartikel: Kroatisches Bildungssystem
Wissenschaftliche Institutionen
Kroatien besitzt mehrere Hochschulen (kroat. "sveučilište") und verschiedene Fachhochschulen (kroat. "veleučilište"). In der Hauptstadt Zagreb gibt es drei Universitäten (die Universität Zagreb wurde bereits 1669 vom Habsburger Leopold I. gegründet und ist insbesondere für seine philosophische Fakultät bekannt), und je eine in Dubrovnik (Universität Dubrovnik), Osijek (Universität Osijek), Rijeka (Universität Rijeka), Split (Universität Split) und Zadar (Universität Zadar). Die einzelnen Universitäten unterhalten zahlreiche Institute in anderen Städten Kroatiens, wie z.B. in Varaždin, etc. Die renommierteste technische Institution Kroatiens ist die Fakultät für Elektrotechnik und elektronische Datenverarbeitung (FER) in Zagreb. Hier studieren nur Top-Studenten aus ganz Kroatien. Weitere etwa 40 Forschungsinstitute bzw. wissenschaftliche Großprojekte werden in einer offiziellen Website zusammengefasst, die von Bio- und Naturwissenschaften bis Medizin, Ökonomie und Philosophie reichen. Auf der Insel Hvar befindet sich ein Observatorium für Astronomie und Satellitengeodäsie.
Innerhalb des Jahres 2006 sollte das unabhängige MedILS Institut (Mediterranean Institute for Life Sciences) seinen Betrieb aufnehmen und somit multidisziplinär-denkenden Forschern im Bereich der Lebenswissenschaften als Forschungsstätte dienen. Das Institut befindet sich direkt am Meer, unweit von Split und wird vom weltweit-geschätzten kroatischen Wissenschaftler Miroslav Radman geleitet, der sich durch seine Forschungsarbeit im Bereich der Molekularbiologie (DNA Reparatur, Krebs- und Evolutionsforschung, etc.) ausgezeichnet hat. Ein weiteres, international-renommiertes Institut wäre u.a. auch das Institut Ruđer Bošković (IRB).
Weblink: MedILS (offizielle Webseiten)
Berühmte kroatische Wissenschaftler
Von Kroatiens bedeutendsten Wissenschaftern seien besonders hervorgehoben:
- die Chemie-Nobelpreisträger Lavoslav Ružička (1939) und Vladimir Prelog (1975)
- die Universalgelehrten Faust Vrančić (Faustus Verantius, 1551-1617), Fallschirm- und Brückenbauer, und Ruđer Bošković (Rugjer Josip Boscovich, 1711-1787)
- der Physiker Fran Bošnjaković (1902-1993, Thermodynamik) * die Mathematiker Danilo Blanuša (1903-1987), William Feller (1906-1970) und Zvonimir Janko (siehe Janko-Gruppen)
- die Geophysiker Andrija Mohorovičić (Entdecker des Erdmantels) und Anthony Lucić (1855-1925, Erdölpionier in Texas)
- die Erfinder Ivan Lupis-Vukić (1813-1875), Eduard Penkala (1871-1922), David Schwarz (1845-1897, erstes Luftschiff), Josip Vučetić (1858-1925, Erforscher des Fingerabdrucks) und Anthony Maglica (*1955, Mag-Lite)
- die Ärzte Gjuro Baglivi (1668-1707, Anatomie-Theorie), Mirko Grmek (1924-2000, medizinische Enzyklopädie) und die Bakteriologen Emanuel Klein (1844-1925) und Andrija Štampar (1888-1958)
- die Sprachwissenschafter und Jesuiten Ignacije Szentmártony (1718-1793, auch Astronom und Geograf) und der aus dem Burgenland stammende Indologe Filip Vezdin oder Wesdin (1748-1806)
Weblink: History of Croatian Science
Sport
- Hauptartikel: Kroatischer Sport
Sportliche Erfolge
Trotz seiner verhältnismäßig geringen Bevölkerungszahl kann Kroatien im Sport viele Erfolge aufweisen. Man könnte angesichts der Vielzahl an internationalen Erfolgen und der damit verbundenen Verbreitung eines positiven Images Kroatiens behaupten, dass die kroatischen Sportler oft als die besten Botschafter dieses kleinen Landes in der Welt gelten. Zu den größten Erfolgen kroatischer Nationalmannschaften zählen die Drittplatzierung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 1998 in Frankreich, der Sieg der Handballer bei den Olympischen Spielen von 1996 in Atlanta und von 2004 in Athen (wie auch der Sieg bei der Handball-Weltmeisterschaft 2003 in Portugal), die Silbermedaille für die Basketballer bei den Olympischen Sommerspielen in Barcelona 1992, die Silbermedaille für das Wasserball-Nationalteam bei den Olympischen Spielen 1996 in Atlanta, sowie die Silbermedaille im Rudern für das Gebrüderpaar Nikša und Siniša Skelin in Athen 2004 (Zweier ohne Steuermann). Das kroatische Tennis-Nationalteam ist seit 2005 amtierender Davis Cup Gewinner. Die kroatische Fußballnationalmannschaft hat sich bereits zum dritten Mal seit Erlangung der Unabhängigkeit 1991 für die Weltmeisterschafts-Endrunde qualifiziert. Näheres unter: Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland.
Viele kroatische Einzelsportler beweisen kontinuierlich sportliche Spitzenleistungen. Zu den größten einzelsportlichen Leistungen zählen der Wimbledon-Sieg von Goran Ivanišević 2001 im Tennis, die Silbermedaille im Schwimmen für Duje Draganja bei den Olympischen Sommerspielen 2004 in Athen (50 m Freistil), sowie das Dreifach-Olympiagold von Janica Kostelić bei den Olympischen Winterspielen 2002 in Salt Lake City (Kombination, Slalom, Riesenslalom; Silber im Super G). Bei den Olympischen Winterspielen in Turin 2006 holte nun auch der Bruder von Janica Kostelić, Ivica Kostelić, die Silbermedaille in der Kombination.
Berühmte kroatische Sportler

Besonders in den folgenden Disziplinen beweisen kroatische Sportler immer wieder sportliche Höchstleistungen:
Sportliche Veranstaltungen
Zu den größeren sportlichen Veranstaltungen, die in Kroatien stattfanden, gehört die Universiade, welche 1987 in Zagreb stattfand. 2010 wird der IAAF Leichtathletik-Weltcup in Split stattfinden (Split war 1979 bereits der Veranstaltungsort der Mittelmeerspiele und 1990 Austragungsort der Leichtathletik-Europameisterschaft. Kroatien hofft ebenso gemeinsam mit Ungarn auf eine Austragung der Fußball-Europameisterschaft 2012.
Siehe auch:
Kulturhistorisches und Anekdotisches
- Namensursprung der Krawatte: Die Bezeichnung des Kleidungsstückes "Krawatte" geht auf den Namen des Volkes der Kroaten zurück. Die kroatischen Soldaten trugen im 17. Jahrhundert ein ähnliches Kleidungsstück um den Hals, ein Halsband mit Fransen, durch das sie recht einfach zu unterscheiden waren. Das Wort "cravate" wird zum ersten Mal in der französischen Enzyklopädie im 17. Jahrhundert erwähnt, als kroatische Soldaten am Hof Ludwig des XIV. in Paris weilten. Im Französischen nennt man die Kroaten "Croates", was leicht auf das Wort "cravate" oder im Deutschen "Krawatte" schließen läßt. (näheres, siehe: Geschichte der Krawatte)
- Die Republik Dubrovnik war 1776 weltweit der erste Staat, der die Unabhängigkeit der Vereinigten Staaten von Amerika international anerkannte.
Siehe auch
Literatur
- Johann Georg Reismüller Der Krieg vor unserer Haustür, ISBN 3-421-06543-8
- Jelica Hilgraf Wenn der Krieg vorbei ist, ISBN 3-928028-98-7
- Agičić et al. (2000): Povijest i zemljopis Hrvatske (Die Geschichte und Geographie Kroatiens), priručnik za hrvatske manjinske škole (Handbuch für kroatische Ergänzungsschulen), Biblioteka Geographica Croatica, 292 S., Zagreb, ISBN 953-6235-40-4 (kroatisch)
Weblinks
- Grundinformationen, sehr detaillierte Website des kroatischen Außenministeriums
- Zentrale kroatische Website
- kartegradova.com, detaillierte Online-Landkarten von Kroatien
- Das Auswärtige Amt zum Thema Kroatien
- Kroatische Zentrale für Tourismus
- Staatliches Amt für Statistik Kroatiens (kroat., engl.)
- Entwicklung EU-Kroatien (engl.)
- Wirtschaftsdaten (engl.)
- Ifa Institut, Bilaterale Kulturbeziehungen
- Linkliste zu Kroatien
- mein-kroatien.info, Online Wiki-Kroatienführer
- Revierinformationen zu Kroatien auf SkipperGuide.de