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Jakob Lehnen

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Jakob Lehnen, auch Jacob Lehnen (* 17. Januar 1803 in Hinterweiler in der Eifel; † 25. September 1847 in Koblenz), war ein deutscher Maler.

Leben

Jakob Lehnen wurde 1803 als eines von zehn Kindern in Hinterweiler geboren. Seine Eltern, Johann Lehnen und Anna Margaretha Bäcker (Becker), waren wohlhabende Ackersleute. Nach dem Besuch des Königlichen Gymnasiums in Koblenz und einer frühen Förderung durch den Maler und Zeichenlehrer Konrad Zick ging er 1823 an die Kunstakademie Düsseldorf, wo er Schüler von Peter von Cornelius und Wilhelm von Schadow wurde. 1826 wurde der Maler Wilhelm Kaulbach wegen Handgreiflichkeiten, die er gegen Lehnen verübt hatte, von der Düsseldorfer Akademie entlassen.[1] 1838 zog Lehnen nach Koblenz, wo er im gleichen Jahr Karnevalsprinz war und 1847 an einem Schlaganfall starb. Lehnen war ein Kleinwüchsiger, was ihm den Beinamen „Malerzwerg“ eintrug. Um 1840 gehörte er zu den bekanntesten rheinischen Stilllebenmalern. Die Maler Adolph Schroedter und Jakob Becker schufen Porträts von Lehnen. Der Schriftsteller Otto Brües porträtierte Lehnen als „Gift-Zwerg“ in einem seiner Romane.[2]

Werk

Jakob Lehnen zählt zur Düsseldorfer Malerschule, aus der Anton Greven und Johann Wilhelm Preyer als weitere kleinwüchsige Maler Bekanntheit erlangten. Lehnen spezialisierte sich auf Früchte-, Frühstücks- und Jagdstillleben. Werke von ihm befinden sich im Kunstmuseum Düsseldorf und im Düsseldorfer Stadtmuseum, Thieme-Becker nennt dazu die Nationalgalerie Berlin mit drei Werken, das Stadtmuseum Königsberg und das Museum Lüttich, Bénézit nennt das Werk Das irdische Paradies in der Sammlung Volmer des Von der Heydt-Museums in Wuppertal.

Literatur

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  • Emmanuel Bénézit: Dictionary of Artists. Gründ, Paris 2006, ISBN 2-7000-3078-8, Band 8, S. 762 (englisch).
  • Heinrich Appel: Jakob Lehnen (1803–1847) – Der Malerzwerg aus Hinterweiler. In: Eifeljahrbuch, 1965, S. 44–46.
  • Gerd Bayer: Jakob Lehnen, der „Malerzwerg“. Rhein-Mosel-Verlag, Zell/Mosel 2015, ISBN 978-3-89801-077-1 (Inhaltsverzeichnis).
  • Johann Peter Heyman(n): Beobachtung über eine merkwürdige Hemmung in der körperlichen Entwickelung im Verlaufe des kindlichen Alters, bei mehreren Mitgliedern einer Familie. In: Ludwig Friedrich von Froriep (Hrsg.): Notizen aus dem Gebiete der Natur- und Heilkunde, Nr. 617 (November 1830), S. 1 ff. (Digitalisat)

Einzelnachweise

  1. Bettina Baumgärtel: Chronik der Düsseldorfer Malerschule 1815–2011. In: Bettina Baumgärtel (Hrsg.): Die Düsseldorfer Malerschule und ihre internationale Ausstrahlung 1819–1918. Michael Imhof Verlag, Petersberg 2011, ISBN 978-3-86568-702-9, Band 1, S. 355
  2. Gregor Brand: Jakob Lehnen – Maler aus Hinterweiler. Artikel vom 21. März 2017 im Portal eifelzeitung.de, abgerufen am 8. April 2017