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Großherzogtum Hessen

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Flagge
Flagge
Daten im Jahr 1910
Landeshauptstadt: Darmstadt
Fläche: 7.692 km²
Einwohner: 1.282.051
Bevölkerungsdichte: 167 Einwohner/km²
Stimmen im Bundesrat: 3
Kfz-Kennzeichen: VO, VR, VS
Karte
Hessen 1866–1945

Das Großherzogtum Hessen, hervorgegangen aus dem Reichsfürstentum der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt, war von 1871 bis 1919 ein Bundesstaat des Deutschen Reiches.

Flagge

Die Farben der Flagge setzte sich wie folgt von oben nach unten zusammen:

  1. Ein Viertel Rot
  2. Ein Halb Weiß
  3. Ein Viertel Rot

Geschichte

Das Reichsfürstentum der Landgrafschaft Hessen-Darmstadt geht auf die Teilung der Landgrafschaft Hessen nach dem Tod Philipp I. im Jahre 1567 zurück, die nach den altertümlichen Erbregeln im hessischen Fürstenhaus erfolgte. Von den vier Linien Hessen-Darmstadt, Hessen-Kassel, Hessen-Marburg und Hessen-Rheinfels starben die beiden letzten bis 1604 aus. Der Erb- und Konfessionsstreit um Hessen-Marburg brachte Hessen-Darmstadt und die ältere Linie Hessen-Kassel in erbitterte, jahrzehntelange Gegnerschaft, die sich ab 1618 mit dem dreißigjährigen Krieg überlagerte. Als Reaktion auf den von Moritz dem Gelehrten (von Hessen-Kassel) an der gesamthessischen Universität Marburg erzwungenen Konfessionswechsel gründete Hessen-Darmstadt 1607 die lutherische Universität Gießen.

Im Jahr 1622 wurde durch Erbteilung Hessen-Homburg aus Hessen-Darmstadt ausgegliedert.

Mit dem Reichsdeputationshauptschluss von 1803 konnte Hessen-Darmstadt einige Gebiete hinzu gewinnen, Hessen-Kassel wurde zeitgleich zum Kurfürstentum erhoben. 1806, im Zuge der durch Napoleon beförderten Rheinbund-Gründung, erfolgte, gegen Stellung hoher Militärkontingente an Frankreich, für Hessen-Darmstadt die Erhebungen zum Großherzogtum Hessen. 1815/16 kamen weitere Gebiete hinzu, unter anderem Worms, Alzey, Bingen und Mainz, das als Rheinhessen bezeichnet wurde. 1815 trat das Großherzogtum Hessen-Darmstadt dem Deutschen Bund bei. Nach der Niederlage im Krieg von 1866 musste Hessen-Darmstadt das sogenannte Hessische Hinterland an Preußen abtreten, ebenso die Gebiete des Landgrafentums Hessen-Homburg, die erst zu Beginn des Jahres nach Erlöschen der dortigen Seitenlinie an das Großherzogtum gefallen waren. Für den nördlichen Teil (Oberhessen) wurde es 1866 Mitglied des Norddeutschen Bundes, 1871 wurde es Bundesstaat des neugegründeten Deutschen Reichs.

Während der Märzrevolution 1848 wurde der bekannte Liberale Heinrich von Gagern vorübergehend Ministerpräsident des Großherzogtums. Er vertrat die rheinhessischen Gebiete auch in der Nationalversammlung, deren Präsident er zeitweise war.

Nach dem Ersten Weltkrieg wurde aus dem Großherzogtum Hessen-Darmstadt der republikanische Volksstaat Hessen.

Landgrafen

Großherzöge

Verwaltungsgliederung

Das Großherzogtum besaß drei Provinzen:

Zur genaueren Verwaltungsgliederung Hessens siehe Volksstaat Hessen.