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Hundheim (Bell, Hunsrück)

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Wappen Karte
Wappen der Großgemeinde Bell Lage von Hundheim in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: Rhein-Hunsrück-Kreis
Verbandsgemeinde: Kastellaun
Einwohner: 147 Einwohner (Stand 31. Dezember 2005)
Postleitzahl: 56288
Vorwahl: 06762
Kfz-Kennzeichen: SIM
Website: Hundheim

Hundheim ist ein Ortsteil der Ortsgemeinde Bell (Hunsrück) (Verbandsgemeinde Kastellaun) in der Mittelgebirgslandschaft des Hunsrücks im Rhein-Hunsrück-Kreis, Rheinland-Pfalz (Deutschland).

Allgemeines über Hundheim

Geografie

Das kleine Hunsrückdorf Hundheim liegt ca. 7 km südlich von Kastellaun und ca. 14 km nordwestlich von der Kreisstadt Simmern (Hunsrück) entfernt an der Kreisstraße 23. Die Anbindung an den überörtlichen Verkehr ist über die ca. 1 km vom Ort entfernte Hunsrückhöhenstraße ( B 327 ) gegeben. Das Dorf ist von Höhen und Wäldern umgeben, die gegen die aus dem Norden und Südwesten kommenden Kaltwetter Schutz bieten. Es liegt unmittelbar an der Wasserscheide Mosel - Nahe im Einzuggebiet der Nahe, in einer mittleren Höhenlage von 460 m über N.N., hat durchschnittlich 700 mm Jahresniederschlag und 7,1° C mittlere Jahrestemperatur. Inmitten der Feldflur liegt der Ort Hundheim am Hundheimer Bach ( genannt Donau ), der in nordöstlicher Richtung, zum Külzbach hin das Dorf und die Flur entwässert. Hundheim ist gut an das Kastellauner Wandernetz angeschlossen und für Radfahrer über den 1 km östlich gelegenen Schinderhannes-Radweg erreichbar.

Geschichte

Erstmals wurde Hundheim 1310 im Sponheimischen Gefälleregister erwähnt. Der Ortsname wird gedeutet: "Dorf ( Heim ) des Hundo". In der Nachkriegszeit und zu Zeiten des Kalten Krieges wurden in der Umgebung von Hundheim mehrere NATO Liegenschaften errichtet.

Goßberg
Hundheim im Frühjahr
Hundheim im Spätherbst

Dazu wurde unter anderem der südlich im Grenzbegiet zu Wüschheim (Hunsrück) gelegene Goßberg 30 m tief ausgeschachtet, um einen atomsicheren Bunker hinein zu bauen. Dieser Bunker sollte die Beobachtungs- und Leitstellung für die in der Nähe gelegene Pydna (Raketenbasis) beherbergen. Der Goßberg ist heute sieben Meter höher als vor dem Bau der Anlage, die nach seiner Fertigstellung nicht in Betrieb genommen wurde.

Bis 1974 war Hundheim eine eigenständige Gemeinde. Heute gehört das Dorf zur Großgemeinde Bell (Hunsrück). Am Freitag, den 16. Mai 1975, in den Nachmittagsstunden kam die große Flut: westlich von Hundheim ging nach einem Wolkenbruch soviel Regen nieder, das der Ort innerhalb weniger Minuten zu zwei Dritteln überflutet war. Elf Feuerwehreinheiten aus den Nachbardörfern, sowie Soldaten der nahegelegenen amerikanischen Militärbasis B-Battry (die mit Sandsäcken aushalfen), versuchten das Schlimmste zu verhindern. Als Folge durch das ablaufende Wasser in Richtung Külzbach, wurden Brücken unterspült, in Alterkülz kamen mehrere Tausend Hühner eines Zuchtbetriebes ums Leben, in Neuerkirch watete der Besitzer eines Jahrmarktfahrbetriebes, der anlässlich der bevorstehenden Pfingstkirmes angereist war, bis zur Brust im Wasser und versuchte verzweifelt seine Anlagen zu schützen.

Hundheim hat keine eigenen Kirchen und ist daher kirchlich an Nachbargemeinden angeschlossen.

Wirtschaft

Die in dieser Region traditionelle Landwirtschaft gibt es kaum noch (der letzte Haupterwerbsbetrieb wurde 1992 eingestellt). Es gibt sechs Gewerbebetriebe, u.a. eine Firma, die Ultraleichtflugzeuge herstellt.

Sehenswürdigkeiten

Hundheims auffälligstes Gebäude ist das Gemeindehaus mit seinem aktiven Glockenturm im Mittelpunkt des Dorfes. Das Gemeindehaus wird vielseitig genutzt: Turnverein Hundheim 1930 e.V.; Veranstaltungen der Landfrauen; des Feuerwehrvein Hundheim e.V. und des gemischten Chores Hundheim/Völkenroth.

Das Kriegerdenkmal wird von zwei (ehemals drei) über 100 Jahre alten Eichen beflankt, die im Drei-Kaiser-Jahr 1888 gepflanzt wurden. Die alte Pumpstation des ehemaligen Wasserwerkes von Hundheim ist eine weitere historische Wegmarke.

Daneben besitzt Hundheim einen Flugplatz für Ultraleichtflugzeuge (Verein).

Nachbarorte