Diskussion:Intergeschlechtlichkeit
Die detaillierte Beschreibung einzelner "Syndrome" bitte als eigene Artikel anlegen und mit "Siehe auch" verlinken, da 1. das Thema Biologie nicht derart in den Vordergrund gerückt werden sollte (das halte ich für eine persönlich verletzende Verdinglichung von Menschen) und 2. auf summarischer Ebene die Beschreibung bereits vollständig ist. --Lysis 20:09, 18. Jun 2004 (CEST)
Meines Erachtens sollte der Begriff "Abweichungen" durch "Variationen" ersetzt werden, um einen neutraleren Text zu erzielen, der ohne Wertungen auskommt. Langfritig ist es auch wünschenswert, dass der biologische Abschnitt an zweite Stelle gesetzt wird. Beim Thema "Homosexualität" wird ja auch nicht mit der Ursachenforschung begonnen, sondern mit der sozialen Einordnung dieses Themas.
In den Weblinks habe ich bereits eine Reihe von kritischen Links ergänzt.
-- lysis, 13.6.2004, 18:17
Diskussion der strittigen Punkte
Die Reihenfolge
Meines Erachtens ist es entmenschlichend, Hermaphroditen auf ihre Biologie zu reduzieren, wie das in der Medizin immer geschieht. Daher möchte ich der Beschreibung der biologischen Hintergründe die sozialen, kulturellen und historischen Aspekte vorausstellen. Dies ist auch im Sinne einer Emanzipation von Hermaphroditen. Humanismus halte ich nicht für POV, sondern für eine rationale Angelegenheit. --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
- Dieser Artikel dient der Information von Leuten, die vielleicht dieses Wort noch nie gehört haben. Und da IS nun einmal durch körperliche Merkmale definiert ist, wäre es wohl sinnvoll, diesen Teil zunächst zu erklären. Es geht darum, wie einer den Artikel versteht, wenn er ihn liest. Wenn man nicht von vorneherein weiß, welche Bandbreite das Thema hat, ist der Rest schwer verständlich. Das hat mit "reduzieren" oder "Entmenschlichung" nix zu tun, aber rein gar nix. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
- Was Hermaphroditen sind, hat man auch verstanden, als man noch nicht wusste, welche genetischen Hintergründe es hat, wenn jemand nicht eindeutig männlich oder weiblich ist. Die genetischen Hintergründe in den Vordergrund zu stellen, bedeutet Hermaphroditen in ihrer physischen Gegenwärtigkeit durchzustreichen. Sie sind dann nur noch eine Ansammlung von "Syndromen", bloße Erscheinung verschiedener genetischer Aberrationen. Um den von dir gehassten Michel Reiter zu zitieren, der im Gegensatz zu dir und mir tatächlich intersexuell ist (und sich heute durchweg als Hermaphrodit bezeichnet!):
- "Wir [Hermaphroditen] werden auf die Gleichheit vor dem Gesetz verweisen und eine andere, den postmodernen Gegebenheiten adäquate Ethik einfordern: diese entspringt der Theorie des jüdischen Philosophen Emmanuel Levinas und verpflichtet zur Hilfeleistung am Anderen, der Alterität, des Nicht-Ich. Sie verneint Anpassung, Angleichung und Spiegelung (Levinas 1989). So ist es logische Konsequenz, "dem Anderen nicht als Person [im Sinne seiner Rollenmaske] gegenüberzutreten, sondern als Antlitz." (Bauman 1995: 114).
Biologisch oder medizinisch
Zunächst einmal handelt es sich bei Intersexualität um ein natürlich auftretendes Phänomen (bzw. um mehrere Phänomene). Ob man ihnen einen Krankheitszuwert zuspricht und die Medizin hierfür verantwortlich erklärt, ist strittig. Daher ist die Bezeichnung "biologisch" die NPOV-Variante. --Lysis 22:52, 25. Jun 2004 (CEST)
- Da wird auch andersrum ein Schuh draus - aus einer Variation wird erst dann eine Krankheit, wenn sie dazu erklärt wird; genau dies ist aber der Fall, und genau dies ist oft genug das Problem. Von daher weist "medizinisch" auf genau diese Problematik hin, was eigentlich auch in deinem Sinne sein sollte. Ist aber ziemlich Banane, es ist lediglich äußerst fraglich, ob "medizinisch" tatsächlich POV wäre. Ich denke nein. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
- Der Begriff medizinisch weist nicht auf die Problematik hin, sondern er reproduziert die Zuständigkeit von Ärzten für das Phänomen Intersexualität, eine Zuständigkeit, gegen die sich intersexuelle Aktivisten seit 1995 zur Wehr setzen. Aber das scheint dir ja egal zu sein! --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
Benutzung des Begriffs Intersexualität mit bezug auf frühere Gesellschaften
Intersexualität ist ein medizinischer Begriff, der in den 20er Jahren erfunden wurde und erst in den 50er Jahren breitere Verwendung fand. Daher ist eine kulturübergreifende Verwendung dieses Begriffs ahistorisch und ontologisiert moderne medizinische Konzepte. --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
- Ahistorisch sind alle Begriffe, denn kein einziger Begriff wurde jemals konsisten über lange Zeit und weite Räume benutzt. Antike griechische Mythen zu ontologisieren macht auch nicht mehr Sinn; aber so lange es keinen weithin anerkannten Begriff gibt (und das ist Hermaphrodit eben eindeutig noch weniger als IS) sollten wir es bei dem Begriff belassen, welcher der bekannteste und am häufigsten verwendete ist. Die Wikipedia ist dazu da, Informationen zu vermitteln, nicht irgendwelche neuen oder Außenseitekonzepte zu vermitteln. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
- Da ich sehr viel zu historischen Themen gemacht habe, kann ich dir das gerne widerlegen. Sicher wird im deutschen Volksmund eher von Zwittern die Rede gewesen sein. Aber das können wir gar nicht so genau wissen, weil der Volksmund uns aus dem Mittelalter nicht überliefert ist. In der lateinischen Sprache wurden jedoch ausschließlich die Begriff Androgyn (als Hauptwort) und Hermaphrodit benutzt (wenn du möchtest kann ich dir Ausschnitte aus Gedichten und medizinischen Texten des Mittelalters liefern, die das belegen.) Andere Begriff gab es im christlichen Europa nicht. In anderen Kulturen ist das zwar anders gewesen. Die Hauptsache ist aber, den Begriff der Intersexualität als Ausdruck einer modernen Denkweise zu kennzeichnen, die etwas ganz anderes vermittelt als Begriffe wie Androgyn oder Hermaphrodit, in denen Menschen in ihrer physischen Präsenz gedacht sind, in ihrem Aussehen, in ihrer leiblichen Gegenwart. --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
Darüber hinaus möchte ich, nachdem unter "Soziale Aspekte" nur von Intersexuellen die Rede war, kompromisshalber in dem von mir verfassten Abschnitt ausbedingen, dass auch heutige Intersexuelle wahlweise als Hermaphroditen bezeichnet werden. Dies entspricht einer Verwendungsweise, wie sie durchaus üblich ist (vgl. http://www.postgender.de/ ). --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
- Üblich auf Postgender.de und den Seiten die davon abschreiben, aber das ist nicht mal ansatzweise darüber hinaus "üblich". Es gibt genug IS, die den Begriff "Hermaphrodit" genauso bestimmt ablehnen wie einige Leute den Begriff IS. Und da wir uns hier im Artikel IS befinden, macht es wenig Sinn, mittendrinn irgendwelche anderen Begriffe zu verwenden. Ein kurzer Hinweis im Text wäre dazu völlig ausreichend, aber zu irgendwelchen inhaltlichen Edits bin ich halt heute nicht gekommen, weil ich permanent deine Edits reverten mußte. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
- Du musstest überhaupt keine Edits reverten. Du hättest auch eine andere Sichtweise einfach stehen lassen können!!! Hab ich etwa angefangen, in dem Text "Soziale Aspekte" herumzuredigieren und dort meine Begrifflichkeiten und Vorstellungsweisen reinzutragen? Ich hab kein totalitäres Ordnungsstreben, kein Gleichschaltungsbedürfnis. Aber ich möchte, dass in meinen Texten die Begriffe, deren Verwendung ich aus oben genannten Gründen favorisiere, nicht einfach herauszensiert werden von jemandem, der es nicht erträgt, dass es auch mal andere Begriffe gab als den medizinischen der Intersexualität! Das finde ich absolut totalitär von dir! Es ist der Versuch, den gesamten Diskurs hier in deinem Sinne gleichzuschalten und andere Sichtweisen zu unterdrücken! --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
Thema Transsexualität
Ich verstehe nicht, was das Thema Transsexualität hier soll. Transsexuelle sind Personen, die sich freiwillig operieren lassen. Intersexuelle wehren sich gegen Zwangsverstümmelungen. Transgender sind Personen, die das Geschlecht wechseln. Hermaphroditen wollen ihr Geschlecht nicht wechseln, sondern es nicht weggenommen bekommen. Daher sollte man die Themen trennen und höchstens unter "siehe auch" auf das Thema Transgender verweisen. Die Aufnahme des DGTI-Links halte ich aber für legitim, wenn auch nicht an erster Stelle. --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
- Erstens, Thema Transgender - ich habe bereits mehrfach ausgeführt, warum Transgender und IS viele Gemeinsamkeiten haben. Auf irgendwelche diesbezüglichen Argumente bist du überhaupt nicht eingegangen und tust es auch jetzt nicht. Auch deine Definition von Transgender ist schlicht und ergreifend falsch.
- Meine Definition von Transgender habe ich aus deinem Artikel über Transgender zitiert! Da lachen ja die Hühner, dass jetzt auf einmal, wo es dir in den Kram passt, Transgender was ganz anderes bedeuten soll.
- Und selbst wenn Transgender was mit Hermaphroditismus gemeinsam haben sollte, ist das noch lange kein Grund, diese Gemeinsamkeiten hier aufzuführen. Das ist völlig offtopic und vollkommen egoman. Ich hab ja schon geschrieben, dass es Gemeinsamkeit auch zum Thema Behinderung, Psychiatriekritik und Homosexualität gibt. Bei den Demos gegen Genitalverstümmelungen waren aus all diesen unterschiedlichen Gruppen Leute beteiligt. Transgender-Personen waren da nur eine winzige Minorität. Das, was aber jetzt geschieht, ist eine totalitäre Vereinnahmung von dieser Seite, eine fast schon tödliche Umklammerung, für die du leider ein weiteres Beispiel bist. --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
- Und jene IS, welche sich als Hermaphroditen bezeichnen (und eine sehr kleine Minderheit unter den IS sind) mögen die Geschlechtrolle nicht wechseln wollen (obwohl Michel genau das getan hat, aber macht nix),
- Hallo, hallo? Überleg dir bitte mal, was du da gerade sagst. Michel wurde zwangstranssexualisiert. Er wurde in seiner Kindheit zum Mädchen gemacht und ist im Erwachsenenalter zu seiner Identität als Hermaphrodit zurückgekehrt. Das mit einem konsensuellen Akt des Geschlechterwechsels zu vergleichen, ist absolut zynisch! --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
- aber dies ist nicht der Artikel über Neu-Hermaphroditen, sondern der über IS. Es wäre schön, wenn du den Unterschied endlich mal begreifen würdest.
- Du bist ganz schön dreist. Erst klaust du meinen Text aus dem Hermaphroditen-Artikel und kopierst ihn, ohne zu fragen, in den Intersexualitäts-Artikel und dann berufst du dich darauf, dass dieser Text ja im Intersexualitäts-Kapitel steht und daher das Wort Hermaphrodit deplaziert sei! Also unverschämter kann man ja schon wirklich nicht mehr argumentieren! --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
- Zweitens, dgti - das ist aber gnädig, daß du zustimmst, daß dieser Link bleiben darf. Ich bin gerührt. Hat es irgendeinen besonderen Grund, daß du jetzt auch noch bestimmen möchtest, daß die Betrachtungen einzelner Personen unbedingt über diesem Link stehen sollten? Ich meine, außer daß du die für eine Offenbarung hälst? Irgendwelche sachlichen Gründe vielleicht? -- AlexR
- Sag mir doch mal bitte deine Gründe, warum du diesen Link ganz nach oben gestellt hast, wo du doch selber schreibst, dass Bündnisse zwischen Transsexuellen und Intersexuellen von letzteren teilweise mit äußerster Heftigkeit bekämpft werden, weil erstere leider zu extremen Vereinnahmungen neigen? (PS: Zum Rest schreib ich später was.) --Lysis 00:49, 26. Jun 2004 (CEST)
Thema www.Postgender.de
www.postgender.de ist nun mal die Website, die (früher unter dem Namen AGGPG) die Diskussion um Hermaphroditen nachweislich eröffnet hat. Das weiß jeder, der sich mit dem Thema auskennt. Deswegen ist das eine neutrale, den Fakten entsprechende Formulierung. --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
Wenn man keine Belege hat, argumentiert man mit "jedem, der sich auskennt". Sorry, aber da sollten wir was unterscheiden - entweder Michel hat die Diskussion um seine persönliche Definition von "Hermaphroditen" entfacht (was stimmt), dann gehört der Link mit diesem Kommentar überhaupt nicht auf die Seite IS, weil er ausdrücklich ja nur über das redet, was er als "Hermaphroditen" bezeichnet. Oder wir betrachten, im Rahmen dieser Seite, die Seite als eine Seite, welche weitergehende Informationen zum Thema IS liefert. In dem Falle ist es vollends irrelevant, was für Spezial-Diskussionen mit dieser Webseite eröffnet wurden. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
Thema: Kritik der Bezeichnung intersexuell
NPOV ist es, verschiedene Sichtweisen darzustellen. Dazu gehört auch, dass sich einige Intersexuelle nicht als Intersexuelle bezeichnen lassen wollen, sondern als Hermaphroditen. Dies zu unterdrücken ist POV. --Lysis 22:47, 25. Jun 2004 (CEST)
- Richtig, wie ich bereits sagte, es wäre durchaus sinnvoll, dies einzubringen. Dann schreib aber auch gleich dabei, daß einige sich Hermaphroditen nennen, und andere Transgender. Nicht vergessen, dies ist der Artikel IS, nicht der Artikel über eine ganz bestimmte kleine Gruppe, welche sich mit Hermaphroditen bezeichnet. -- AlexR 23:51, 25. Jun 2004 (CEST)
- Ich hab die Begriffe Hermaphrodit und Intersexualität voneinander trennen wollen. Du aber hast meinen Text aus dem Hermaphroditen-Artikel geklaut, ihn bei Intersexualität reingestellt und ihn sprachlich gleichgeschaltet. Und jetzt soll dort auch noch das Wort Hermaphrodit gestrichen werden. Warum sagst du nicht einfach, dass du die begriffliche Kehrtwendung zum Begriff Hermaphrodit aus politischen Gründen verhindern willst? Warum versteckst du deine politischen Absichten hinter albernen Winkelzügen? Achja, weil das hier Wikipedia ist und man den Eindruck erwecken muss, man sei nur auf NPOV bedacht! --Lysis 00:59, 26. Jun 2004 (CEST)
- Hallo Alex und Lysis, ich denke, es bringt nichts, wenn ihr die betroffenen Artikel weiterhin hin- und herrevertiert. Bei einem Vergleich der Versionen kann ich eigentlich gar nicht so grosse Widersprüche entdecken (vielleciht weil ich in dem Thma nicht drinstecke), deshalb könnte ich mir ganz gut vorstellen, eine Vermittlung (oder einen Versuch derselben) anzustreben, bei der man gemeinsam einen Kompromiss erarbeitet. Ich selbst bin weder schwul noch intersexuell sondern habe 2 Kinder und bin verheiratet. Als Biologe habe ich ausserdem noch einen ganz anderen Blickwinkel auf das Thema. Wenn du an einer Vermittlung interessiert bist, melde dich bitte auf meiner Diskussionsseite, die Artikel Intersexualität und Hermaphrodit sind in der jetzigen Version als POV gekennzeichnet und von schusch gesperrt. Es wäre allerdings schön, wenn ihr beide die Artikel für eine Woche ruhen lasst, damit die Aggressivität der Diskussion etwas verfliegt. Liebe Grüße, -- Necrophorus 23:08, 25. Jun 2004 (CEST)
Deine Änderungen an meinen Textpassagen
Ich schrieb: "Die Assimilierung von Hermaphroditen in die beiden Geschlechter "Mann" und "Frau", die aus dem christlichen Postulat resultierte, dass es nur zwei Geschlechtern gebe, erhielt mit der modernen Medizin eine völlig neue Qualität." Du machst daraus: "Die Assimilierung von Hermaphroditen in die beiden Geschlechter "Mann" und "Frau", die sowohl aus dem christlichen Postulat als auch Paradigmen der sich entwickelnden Medizinwissenschaft resultierte, dass es nur zwei Geschlechtern gebe, erhielt mit der modernen Medizin eine völlig neue Qualität." Dies ist eine vollkommen überflüssige Komplizierung des Satzes. In meinem Satz sind die beiden Aspekte Kontinuität und Bruch bereits hinreichend enthalten. --Lysis 23:19, 25. Jun 2004 (CEST)
- Leider geht es nicht nur um "Kontinuität" und "Bruch" sondern auch darum, daß man "das Christentum" nicht für alles verantwortlich machen kann, was einem nicht passt. Und grade die erwachende medizinische Wissenschaft war explizit nicht christlich; insofern sollte man das vielleicht mal erwähnen, gelle. -- AlexR 00:01, 26. Jun 2004 (CEST)
- Ich mache das Christentum nicht verantwortlich, ich verfolge eine genealogische Methode (Foucault), nach der auch die moderne Medizin in einem bestimmten kulturellen Kontext steht, einem Kontext, der die Existenz eines dritten Geschlechts leugnet. Dies ist ein explizit christlicher Kontext, und anderen Kulturen ist diese binäre Denkweise vollkommen fremd. Der Satz ist in deiner Version überhaupt nicht mehr zu verstehen. Er ist nur noch dummes Gequatsche. --Lysis 01:12, 26. Jun 2004 (CEST)
Ich schrieb: "In einigen Kulturen und Religionen, unter anderem dem Islam, werden Hermaphroditen als Angehörige eines dritten Geschlechts betrachtet. In christlichen Ländern wird dagegen häufig argumentiert, dass Gott die Menschen ausschließlich als Mann und Frau geschaffen habe." Du machtest daraus: "In einigen Kulturen und Religionen, unter anderem einigen islamischen, werden Intersexuelle als Angehörige eines dritten Geschlechts betrachtet. In christlichen Ländern wird dagegen häufig noch argumentiert, dass Gott die Menschen ausschließlich als Mann und Frau geschaffen habe." Das halte ich nicht nur für eine unnötige Relativierung, sondern auch für extremen Blödsinn. Erstens: Der Islam ist nicht mehrere Religionen, sondern eine Religion.
- So dumm, daß man so eine Bemerkung machen kann, ohne vor Scham vom Stuhl zu fallen, kann man doch eigentlich gar nicht sein, oder? Natürlich ist der Islam nur eine Religion, aber er ist wohl kaum die einzige Religion oder Kultur, in welcher "Hermaphroditen" als Angehörige eines Dritten Geschlechts betrachtet werden.
- Hab ich das etwa geschrieben? Ich hab den Islam lediglich als Beispiel genannt. Ich schrieb "unter anderem", ich schrieb von "Kulturen und Religionen" im Plural. Das ist nicht das erste Mal, dass du mangelnde Lesekompetenz bezüglich meiner Texte an den Tag legst. --Lysis 01:12, 26. Jun 2004 (CEST)
- Um genau zu sein, die islamische Kultur gibt es noch nicht einmal. [AR]
- Nein, aber es gibt die islamische Religion. Und die hat eine bestimmte Struktur, die durch ihre heiligen Schriften festgelegt ist. Dass diese Religion nur eine Kultur umspannt, habe ich nicht behauptet. --Lysis 01:12, 26. Jun 2004 (CEST)
Zweitens: Mit der Formulierung verwischt du den Zusammenhang zwischen der Anerkennung eines dritten Geschlechts in der islamischen Welt und der Religion. Alles erscheint jetzt nur noch als ehtnologischer Zufall. Die Anerkennung eines dritten Geschlechts ist aber in den heiligen Schriften des Islam, vor allem in den Hadithen, verankert, wo häufig von den Mannfrauen berichtet wird (wenn auch nicht immer positiv, so doch zumindest im Sinne einer Anerkennung ihrer Existenz).
- Ja, nur du bist derjenige, der von "Kulturen und Religionen" gesprochen hat. Es gibt durchaus noch mehr "Kulturen und Religionen" wo das der Fall war oder ist, von daher ist es eine unzulässige Verkürzung, wenn man das alleine "dem" Islam zusprechen will. [AR]
Drittens: Die Hinzufügung: "In christlichen Ländern wird dagegen häufig noch" usw. usf. finde ich eine POV-Formulierung, da du über die Zukunft keine Aussagen machen kannst. Ich z.B. habe nicht so eine optimistische Erwartung. Daher möchte ich mir die deine auch nicht in den Text hineindiktieren lassen. Das ist POV! --Lysis 23:19, 25. Jun 2004 (CEST)
- Leider siehst du hier etwas falsch - dies ist nicht dein Text, oder mein Text. Das ist der Text in der Wikipedia, der genau niemandem gehört.
- Das ist richtig. Aber das gibt dir noch lange nicht das Recht, deine ideologische Soße über alles drüberzukippen, was nicht bei drei auf dem Baum ist. --Lysis 01:13, 26. Jun 2004 (CEST)
- Außerdem wird "in christlichen Ländern" ohnehin keineswegs so durchgängig so argumentiert, wie du dir das einbildest, da müßte man schon sehr genau sagen, wer da so argumentiert.
- Also die Abneigung, Hermaphroditen sich als drittes Geschlecht definieren zu lassen, ist ja sogar dir ins Gesicht geschrieben und immerhin der Grund für deine zahlreichen Edits! Fanatischer kann da ja nicht mal ein Pfaffe unterwegs sein. --Lysis 01:22, 26. Jun 2004 (CEST)
- Denn so argumentieren mittlerweile nicht mal mehr katholische Moraltheologen (ja, ich weiß, das passt nicht in Feindbild, tut mir - fast - leid.) Insofern solltest du vielleicht deinen Hang zu unqualifizierten Pauschalaussagen mal etwas zügeln. Private Feindbilder kannst du auf deiner privaten Webseite pflegen, aber bitte nicht in der WP. -- AlexR 00:01, 26. Jun 2004 (CEST)
Außer dem Vatikan kenne ich kein einziges christliches Land. Welches ist gemeint? :-) Stern 00:03, 26. Jun 2004 (CEST)
- Man kann auch gerne sagen: "ein christlich geprägtes Land". Ich bin ja für Verbesserungsvorschläge offen. Aber zu glauben, dass zweitausend Jahre Christentum keine Spuren in unseren Formen des Wissens hinterlassen hätten, finde ich gewagt. Wenn das Christentum zweitausend Jahre lang gelehrt hat, dass es nur zwei und nur genau zwei Geschlechter gäbe, die sich von Adam und Eva ableiten, kann man doch nicht ernsthaft glauben, dass die Medizin, so mir nichts dir nichts, auf einmal etwas ganz anderes denkt, bloß weil sie sich nicht mehr auf den Herrgott beruft! --Lysis 01:18, 26. Jun 2004 (CEST)
- Meines Erachtens soll die Wikipedia doch in erster Linie den wissenschaftlichen Stand der Dinge repräsentieren. Man kann wirklich nicht von christlich geprägtem Land sprechen, wenn man beispielsweise von Deutschland spricht. Das wäre sehr vereinfacht. Dann vernachlässigt man Bimarck, Humanismus, Französische Revolution, Aufklärung, sogar NS- und DDR-Zeit. Stern 01:28, 26. Jun 2004 (CEST)
- Ich stelle doch damit nicht einfach nur meine eigene Meinung dar, sondern den intellektuellen Versuch einiger Hermaphroditen, sich die verheerende Situation zu erklären, in der sie sich befinden. Das ist eine kulturwissenschaftliche Deutung, und die halte ich für legitim. Wenn man andere Erklärungen hat (und die sehe ich hier nicht), kann man das ja ergänzen oder in einem andern Abschnitt nachtragen. Wenn du meinst, man könne die abendländische Doktrin der Zweigeschlechtlichkeit genaologisch anders ableiten - it's up to you! Wikipedia is for everyone. --Lysis 01:33, 26. Jun 2004 (CEST)