Ein neuer Stern am Himmel
Film | |
Titel | Ein neuer Stern am Himmel |
---|---|
Originaltitel | A Star Is Born |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | englisch |
Erscheinungsjahre | 1954 |
Länge | 181 Minuten |
Stab | |
Regie | George Cukor |
Drehbuch | Moss Hart |
Produktion | Sidney Luft |
Musik | Harold Arlen und Ray Heindorf |
Kamera | Sam Leavitt |
Schnitt | Folmar Blangsted |
Besetzung | |
|
Fehler bei Vorlage * Parametername unbekannt (Vorlage:Infobox Film): "AF"
Ein neuer Stern am Himmel ist ein Film des US-amerikanischen Regisseurs George Cukor aus dem Jahr 1954. Das Musical ist ein Remake von William A. Wellmans Drama A Star Is Born (1937) und wurde von den Filmstudios Transcona Enterprises und Warner Bros. produziert.
Handlung
Bei der Benefizveranstaltung Die Nacht der Stars in Los Angeles geben sich Hollywoods Prominente die Ehre, um Geld zu Gunsten ehemaliger Leinwandstars zu sammeln. Norman Maine ist die Attraktion des Wohltätigkeitsfestes, doch der Schauspieler lässt das Publikum warten und erscheint wenig später betrunken hinter den Kulissen. Maine kann von den Vorarbeitern nur mit Mühe davon zurückgehalten werden auf die Bühne zu treten und demoliert kurze Zeit später unter den Augen von Fotografen die Umkleidekabinen. Währenddessen bereitet sich die zur Zeit in der Stadt gastierende Sängerin Esther Blodgett mit dem Glenn Williams Orchestra auf ihren großen Auftritt vor. Als sie mit ihren zwei Partnern den Song "You Gotta Have Me Go with You" interpretiert, betritt der stark alkoholisierte Norman Maine die Bühne. Esther versucht ihn von der Bühne zu zerren, als sie es nicht schafft, baut sie den Schauspieler spontan in die Gesangs- und Tanznummer mit ein und verhindert so einen Skandal. Noch vom Alkohol berauscht bedankt sich Maine nach der Gala bei der Sängerin, die trotz des negativen Erlebnisses dennoch beeindruckt von dem Leinwandstar ist. Stunden später sucht der mittlerweile nüchterne Norman Maine Esther bei Proben in einem geschlossenen Nachtclub auf. Der Schauspieler ist fasziniert von ihrem melancholischen Liebeslied "The Man that Got Away" und glaubt in Esther das gewisse Etwas zu erkennen, das eine große Künstlerin ausmacht. Er fährt die verwirrte junge Frau nach Hause und kann die Sängerin, die von einer erfolgreichen Plattenaufnahme mit einem großen Tonstudio träumt, zum bleiben überreden. Der Schauspieler will Esther unbedingt zum Film bringen und vereinbart sogleich am nächsten Tag ein Vorsprechen für sie.
Einen Tag auf dem Studiogelände kommen sich Norman und Esther näher, als der Schauspieler der verunsicherten jungen Frau hilft das richtige Make Up für die Probeaufnahmen auszuwählen. Die Sängerin bekommt auf Empfehlung Norman Maines einen Vertrag mit dem Filmstudio, absolviert bald eine erste Statistenrolle und sieht sich mit einem neuen Namen, Vicky Lester, konfrontiert. Mit Hilfe von Maine wird sie kurz darauf mit dem Filmproduzenten Oliver Niles bekannt gemacht, der Ersatz für die Hauptrolle in seinem neuen Musikfilm Es ist eine neue Welt (Born in a Trunk) sucht. Der Film über eine junge Sängerin die versucht Karriere zu machen, wird ein Erfolg und Vicky Lester wird als neuer Star Hollywoods gefeiert. Norman Maines neuester Film fällt dagegen bei Publikum und Kritikern durch. Nach dem Erfolg plant Maine Esther zu verlassen, doch die junge Frau kann ihn von ihrer Liebe überzeugen und beide heiraten heimlich und unerkannt auf dem Land, sehr zum Ärger des Agenten Matt Libby, der eine große und medienwirksame Hochzeit geplant hatte. Norman und Esther ziehen bald in ein luxuriöses Haus in den Hügeln Hollywoods, doch schon bald ziehen erste Schatten über die junge Ehe. Esthers Filmkarriere floriert, Normans Kontrakt wird derweil von der Filmdirektion in New York aufgelöst, da er durch seine vergangenen Eskapaden und zwei erfolglose Filme in Folge der ein zu großes Risiko geworden ist. Norman beginnt erneut dem Alkohol zu verfallen und verursacht bei der Oscarverleihung eine Szene. Während Esther für ihre Rolle in Eine Welt für zwe mit dem Preis für die Beste Schauspielerin ausgezeichnet wird, betritt auf einmal der Verleihung fern gebliebene Norman alkoholisiert die Bühne, klagt vor der Prominenz Hollywoods über seine Arbeitslosigkeit und schlägt seiner Frau versehentlich ins Gesicht. Nach dem Skandal bei den Oscars versucht Norman gegen seine Alkoholkrankheit in einem Sanatorium anzukämpfen. Esther deren Filmkarriere keinen Schaden genommen hat, mimt vor der Kamera die glückliche Sängerin und Schauspielerin, tatsächlich zerbricht sie aber langsam an den Rückschlägen ihres Ehemannes und gibt sich selbst die Schuld für seinen Abstieg. Daraufhin besucht Oliver Niles Norman im Sanatorium und bietet ihm eine Rolle in einem seiner kommenden Filme an. Als Norman aber erfährt, dass es nur eine Nebenrolle ist, weigert er sich das Angebot anzunehmen und gibt vor, bereits als Hauptdarsteller für eine englische Produktion verwickelt zu sein.
Nachdem Norman aus dem Sanatorium entlassen wurde, ist das Paar der Einsamkeit wegen nach Malibu umgezogen. Auf der Pferderennbahn trifft Norman an Weihnachten auf den Filmagenten Matt Libby, der ihm schon seit jeher nicht wohl gesonnen war. Es kommt zu einer Schlägerei und der Ex-Schauspieler erleidet einen Rückschlag. Betrunken bleibt er vier Tage von Zuhause fort, verursacht einen Verkehrsunfall und wird vor den Augen von Esther und Oliver Niles vor dem Schnellgericht zu 6 Monaten Haft verurteilt. Die bekannte Filmschauspielerin kann jedoch den Richter überzeugen Milde walten zu lassen und Norman ihrer Obhut zu übergeben. Während die Klatschpresse in der Story um den Ex-Schauspieler ein gefundenes Fressen sieht, beschließt Esther auf dem Höhepunkt ihrer Karriere Hollywood aus Liebe für ihren Mann den Rücken zu kehren. Norman, der das Gespräch Esthers mit Filmproduzent Oliver Niles mitangehört hatte, kommt dem Entschluss seiner Ehefrau jedoch zuvor und geht ins Wasser. Die Beerdigung des Ex-Filmstars, die von Matt Libby organisiert wird, löst einen Massenansturm aus und Esther erleidet im Gewirr ihrer Fans und des Blitzlichtgewitters einen Nervenzusammenbruch. Sie vergräbt sich in Einsamkeit, wird aber von einem Freund aus ihrer Lethargie gerissen und zum Auftritt an einer Wohltätigkeitsveranstaltung überredet, an der der Filmstar schon lange im Voraus hätte teilnehmen sollen. Die Zeremonie, die von allen Sendern der Welt übertragen wird, findet in dem Theater in dem sich Esther und Norman das erste Mal trafen. In Andenken an ihren verstorbenen Ehemann stellt sich die Künstlerin als Mrs. Norman Maine vor und wird vom Publikum gefeiert.
Kritiken
- "... niemand kann leugnen, daß dieser Film artistisch in jeder Hinsicht eine Glanzleistung ist. Wie James Mason die Schema-Bolle des trunksüchtigen Schauspielers nobel individualisiert, wie die Regie jede noch so belanglose Szene, jeden hoch so banalen Satz zu "Etwas" zu machen versteht, wie hier Revue und Tanz in die Handlung eingeschmolzen sind, das alles muß man, ob man will oder nicht, bewundern. Die Hauptdarstellerin Judy Garland ist ein Phänomen. So hat man lauter funkelnde Kostbarkeiten beisammen - es fehlt nur: das, was sie krönen sollen." (film-dienst)
- "Zum Teil ist der Film Hollywood-Satire - amüsant wie sich im Studio die unscheinbare Esther Blodgett in die glamouröse Vicky Lester verwandelt; beißend, wo Esther und Norman in die Fänge der Publicity-Maschinerie geraten. Und er ist eine wunderschöne Mischung aus Musik, geistreichem Witz und romantischer Tragödie, zwingend und überzeugend." (1001 Filme - Die besten Filme aller Zeiten)
- "Niemand übertriff Mr. Cukor, wie er diese Art Film handhabt und er erhält Leistungen von Miss Garland und Mr. Mason, die das Herz flattern und bluten lassen. Solche Episoden wie ihr Zusammentreffen in der Nacht einer Benefizveranstaltung, ihr Gespräch über das Heiraten auf einer Tonbühne unter einem lauschenden Mikrofon, ihr ergreifendes Füreinanderdasein in einem Millionen Dollar teuren Strandbungalow, ihre peinigende Zerreißprobe in einem nächtlichen Gericht, sind wundervoll und echt gespielt." (New York Times)
Anmerkungen
- In der Szene nach der Filmpremiere passiert Schauspieler Matt Libby einen Mann auf der Party, der ihn auf die bemerkenswerte Filmmusik von Es ist eine neue Welt (Born in a Trunk) anspricht. Dieser Mann ist Ray Heindorf, Filmkomponist von Ein neuer Stern am Himmel
- Nachdem die Szene gedreht wurde in der Norman Maine versehentlich seine Frau bei der Oscarverleihung schlägt, war Judy Garlands Gesicht stark in Mitleidenschaft gezogen worden.
- Das 15-minütige Born in a Trunk-Medley wurde von Roger Edens und Ira Gershwin realisiert. Es fand Verwendung, nachdem man entschieden hatte, dass alle drei eingerechten Lieder der Komponisten einzeln keine annehmbare Zusammenfassung für die erste Hälfte des Films darbieten würden.
- Die Stimme von Humphrey Bogart, der ursprünglich für den Part von Norman Maine in Betracht gezogen wurde, ist als die eines Betrunkenen zu hören, der Judy Garland im Café um "Melancholy Baby" bittet.
Auszeichnungen
Judy Garland galt bei der Oscarverleihung im Jahr 1955 (offizielle Zählung 1954) als Favoritin auf die Trophäe für die Beste Hauptdarstellerin. Die US-amerikanische Schauspielerin war im Vorfeld mit dem Golden Globe als Beste Hauptdarstellerin in einer Komödie bzw. Musical ausgezeichnet worden. Bei der Zeremonie am 30. März 1955 die sowohl im RKO Pantages Theatre in Los Angeles unter der Moderation von Bob Hope, als auch im NBC Century Theatre in New York mit Thelma Ritter als Gastgeberin stattfand, war der Film in sechs Kategorien nominiert, konnte sich jedoch nicht gegen die Konkurrenz durchsetzen. Garland hatte gegenüber Grace Kelly das Nachsehen, die für George Seatons Drama Ein Mädchen vom Lande geehrt wurde. Hauptdarsteller James Mason, der ebenfalls mit dem Golden Globe in der Sparte Komödie bzw. Musical ausgezeichnet worden war, musste sich Marlon Brando (Die Faust im Nacken) geschlagen geben. Ebenfalls unprämiert blieben Ray Heindorfs Filmmusik und Harold Arlens und Ira Gershwins Filmsong "The Man that Got Away".
Im Jahr 2000 wurde Ein neuer Stern am Himmel in das National Film Registry aufgenommen, ein Verzeichnis US-amerikanischer Filme, die als besonders erhaltenswert angesehen werden.
- nominiert in den Kategorien
- Bester Hauptdarsteller (James Mason)
- Beste Hauptdarstellerin (Judy Garland)
- Beste Ausstattung - Farbe
- Beste Kostüme - Farbe
- Beste Filmmusik für ein Musical
- Bester Filmsong ("The Man that Got Away")
- nominiert in der Kategorie Beste ausländische Darstellerin (Judy Garland)
- Bester Hauptdarsteller - Komödie/Musical (James Mason)
- Beste Hauptdarstellerin - Komödie/Musical (Judy Garland)
Weitere
Directors Guild of America 1960
- nominiert in der Kategorie Beste Regie
- nominiert in der Kategorie Bestes Drehbuch für ein amerikanisches Musical
National Film Preservation Board
- 2000 - Aufnahme in das National Film Registry
Literatur
- Har, Moss ; Parker, Dorothy ; Campbell, Alan: A Star is born. Hollywood : Script City, 1954.