Zum Inhalt springen

Dogma 95

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Juni 2004 um 01:40 Uhr durch Xzaranos (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Dogma 95 ist ein von Lars von Trier und Thomas Vinterberg am 20. März 1995 in Paris vorgestelltes Manifest für die Produktion von Filmen, welches sich insbesondere gegen die zunehmende Wirklichkeitsentfremdung des Kinos richtet und Effekte und technische Raffinessen, Illusion und dramaturgische Vorhersehbarkeit verbannt. Die Präsentation fand unter großem Aufsehen der Medien bei einer Konferenz im Odeon-Theater anlässlich des 100. Geburtstags des Films statt.

1998 präsentierten Thomas Vinterberg und Lars von Trier auf den Filmfestspielen in Cannes die ersten nach dem Dogma 95 entstandenen Filme Das Fest und Die Idioten.

Zu den einzuhaltenden Regeln, welche als "Keuschheitsgelübde" (englisch Vow of Chastity) präsentiert wurden, zählten u.a. folgende:

  • Es darf ausschließlich mit Handkamera gedreht werden
  • Kein zusätzliches Künstliches Licht
  • Gedreht wird nur auf Originalschauplätzen (Keine herbeigeschafften Requisiten)
  • Keine Genrefilme
  • Es wird nur in Farbe gedreht
  • Musik muss im Film vorkommen (z.B. in Form einer Band o.ä.) und darf nicht nachträglich eingespielt werden
  • Der Regisseur darf weder im Vor- noch im Abspann erwähnt werden
  • Keine Waffengewalt oder Mord im Film

In den meisten Dogma-Filmen wurde gegen eine oder mehrere Regeln verstoßen. Dies wird dann oft reumütig-ironisch im Abspann erwähnt.

Ähnliche Bestrebungen gab es schon in den 50er Jahren mit der aus Frankreich stammenden Nouvelle Vague und dem 1962 veröffentlichten Oberhausener Manifest.


einige Dogma-Filme


  • Dogma-Website mit einer Auflistung der über 30 Dogma-Filme. Die Seite wurde bis 1992 nachgeführt und enthält auch Links und Interviews.
  • Das Reinheitsgelübde (Vow of Chastity) auf deutsch