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Holzbohrer

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von Links: 8 mm-Bohrer für Holz, Metall und Beton sowie ein Zentrierbohrer

Ein Bohrer, auch Bohr-Einsatz genannt, ist ein Werkzeugteil zum Erzeugen von Löchern in einem Material durch Zerspanung. Das entstehende Loch wird auch Bohrung genannt, das Verfahren selbst heißt Bohren.

Allgemeines

Ein Bohrer hat üblicherweise an der Spitze zwei Schneiden, die von dem zu bearbeitendem Material je einen Span abnehmen. Die beiden Spane werden durch seitliche, schraubenförmige eingearbeitete Nuten entgegen der Vorschubrichtung aus dem Loch heraus geleitet. Am Ende des Bohrers befindet sich ein zylinderförmiger Schaft (manchmal auch ein Sechskant), an dem er über ein Spannfutter mit einer Bohrmaschine verbunden werden kann.

Holzbohrer

Ein Holzbohrer zeichnet sich dadurch aus, dass er in der Mitte eine dünne Spitze zur Zentrierung hat. Die beiden Schneiden stehen außen so vor, dass der Rand des Loches als erstes geschnitten wird. Dadurch werden die Fasern des Holzes sauber abgeschnitten und das Loch bekommt einen relativ glatten Rand.

Holzbohrer bestehen meist aus einer Chrom-Vanadium-Legierung.

Forstnerbohrer

Datei:Forstnerbohrer.jpg
Forstnerbohrer

Ein Forstnerbohrer dient zur Herstellung von planen Bohrungen mit größeren Durchmesser. Eine Anwendung ist die Herstellung von Aufnahmebohrungen für Scharniere in Möbeln.

Metallbohrer

Metallbohrer haben eine kegelförmige Schneide, mit einem Spitzenwinkel (für Stahl) von 118°. Auf Grund der Bohrerausführung weist ein Bohrer ferner eine so genannte Querschneide auf. Diese schneidet -entgegen der Bezeichnung- nicht, sondern steht quer zur Bohrrichtung und erhöht den erforderlichen Arbeitsdruck auf das Bohrwerkzeug sowie die Gefahr des so genannten "Verlaufens", d.h. die seitliche Lageverschiebung beim anbohren. Durch eine besondere Anschlifftechnik, das so genannte Ausspitzen, kann die Querschneide verkleinert werden, um den Bearbeitungsdruck und die Reibungsleistung zu reduzieren.

Beim Bohren von größeren Bohrungen und zur Sicherstellung einer lagegenauen Bohrung empfiehlt es sich trotzdem, vorher mit einem Zentrierbohrer oder kleineren Bohrer vorzubohren.

Die Verwendung von Schneidöl (bei Stahl) oder einem Kühlschmiermittel beim Bohren hält den Bohrer länger schneidhaltig, bis er verschleißbedingt wieder angeschliffen werden muss.

Metallbohrer bestehen aus HSS, einfache aus Chrom-Vanadium-Stählen (CV). Für extreme Anwendungen in zähen Metallen aus Hartmetall.

Zentrierbohrer

Ein Zentrierbohrer ist ein dünner Bohrer (2-4 mm Durchmesser) aus HSS mit einem dicken Schaft. Eine Anwendung ist die Herstellung eines Zentrierpunktes an langen, schlanken Drehteilen für die Reitstockspitze auf einer Drehbank. Bei einer anderen Anwendung wird auf Grund der kurzen Bohrerlänge ein Verlaufen des Bohrers beim Anbohren vermindert. Das eigentliche Loch kann anschliessend mit einem Spiralbohrer gebohrt werden, welcher durch die Zentrierbohrung von Anfang an seitlich geführt ist. Es lassen sich jedoch mit einem Zentrierbohrer keine tiefen Löcher bohren, er ist nur zum Vorbohren geeignet.

Betonbohrer

Zum Bohren in Beton benutzt man Bohrer, bei denen an der Spitze ein Plättchen aus Hartmetall (Markenname: Widia) als Schneide eingelötet ist (deshalb umgangssprachlich Widia-Bohrer). HSS würde viel zu schnell stumpf werden. Da Hartmetall teuer und spröde ist und somit leicht bricht, wird nicht der ganze Bohrer aus Hartmetall gefertigt, sondern nur ein Einsatz in der Spitze.