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Liste von Chemiekatastrophen

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Verheerende Unfälle im Umgang mit explosiven oder giftigen Chemikalien

Explosion von Oppau 1921

Am 21. September 1921 explodierte ein Lager des Stickstoffdüngers Ammoniumnitrat in einem Zweigwerg der BASF in der Nähe von Ludwigshafen. Über 500 Menschen kamen ums Leben, das Werk wurde völlig zerstört: An der Explosionsstelle wurde ein 20 Meter tiefer Krater herausgeschlagen.

Seveso 1976

Am 10. Juli 1976 wurde bei einem Unfall im italienischen Ort Seveso das hochgiftige Dioxin freigesetzt. Etwa 200 Menschen erkrankten an der durch das Gift verursachten Chlorakne. Das Unglück von Seveso führte zu einer Verschärfung der Gesetze und Verordnungen, z.B. in der Europäischen Union (Seveso-Richtlinie) und in Deutschland (Störfall-Verordnung, Chemikaliengesetz).

Giftgasunglück in Bhopal 1984

Die schlimmste Chemiekatastrophe ereignete sich am 3. Dezember 1984 in der Stadt Bhopal im Zentrum Indiens. In einem Werk der Union Carbide of India wurden aus einem Lagertank viele Tonnen des hochgiftigen Methylisocyanats freigesetzt. Tausende Menschen mussten sterben. Die genaue Zahl der Opfer ist unbekannt, da nicht alle Bewohner des betroffenen Elendsviertels registriert waren. Die Zahl der sofort getöteten Menschen liegt im Bereich von 1600-2000, je nach Quelle auch bis zu 10000. Die Folgen des Unglücks, insbesonders die vielen schweren Vergiftungen, führten zu vielen weiteren Todesopfern, deren Zahl inzwischen mit etwa 20000 angegeben wird.

Explosion in Toulouse 2001

Am 21. September 2001 kam es in einer Fabrik bei Toulouse in Frankreich zu einer Explosion, bei der 31 Menschen starben. Entgegen ersten Gerüchten, die nach den Terroranschlägen vom 11. September 2001 ebenfalls einen Terrorakt vermuteten, belegen die Untersuchungen des Unglücks einen Unfall. In der Fabrik der AZF (Azote de France) Werk wurden Düngemittel hergestellt, und die Explosion ging von einem Lager mit Ammoniumnitrat aus.