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Stefan Kraft

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Stefan Kraft

Nation Osterreich Österreich
Geburtstag 13. Mai 1993
Geburtsort Schwarzach im PongauOsterreich Österreich
Größe 170 cm
Gewicht 56 kg
Beruf Heeresleistungssportler
Karriere
Verein SV Schwarzach
Nationalkader seit 2005
Pers. Bestweite 253,5 m (Vikersund 2017)
Status aktiv
Medaillenspiegel
WM-Medaillen 2 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
SFWM-Medaillen 0 × Goldmedaille 0 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
JWM-Medaillen 1 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 2 × Bronzemedaille
 Nordische Skiweltmeisterschaften
Silber Falun 2015 Mannschaft
Bronze Falun 2015 Normalschanze
Gold Lahti 2017 Normalschanze
Gold Lahti 2017 Großschanze
Silber Lahti 2017 Mixed-Team
Bronze Lahti 2017 Mannschaft
 Skiflug-Weltmeisterschaften
Bronze Bad Mitterndorf 2016 Einzel
Bronze Bad Mitterndorf 2016 Mannschaft
 Skisprung-Junioren-WM
Gold 2011 Otepää Mannschaft
Silber 2011 Otepää Einzel
Bronze 2012 Erzurum Mannschaft
Bronze 2013 Liberec Einzel
Skisprung-Weltcup / A-Klasse-Springen
 Debüt im Weltcup 6. Jänner 2012
 Weltcupsiege (Einzel) 10  (Details)
 Weltcupsiege (Team) 3  (Details)
 Gesamtweltcup 3. (2014/15)
 Skiflug-Weltcup 7. (2014/15, 2015/16)
 Vierschanzentournee 1. (2014/15)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 8 10 11
 Skifliegen 2 2 1
 Teamspringen 3 5 6
Skisprung-Grand-Prix
 Grand-Prix-Siege (Einzel) 1  (Details)
 Gesamtwertung Grand Prix 4. (2016)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 1 2 1
 Teamspringen 0 0 1
Skisprung-Continental-Cup (COC)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Einzelspringen 6 4 2
letzte Änderung: 16. März 2017

Stefan Kraft (* 13. Mai 1993 in Schwarzach im Pongau) ist ein österreichischer Skispringer. Einen ersten großen Erfolg erzielte er mit dem Sieg bei der Vierschanzentournee 2014/15, 2017 wurde er in Lahti Weltmeister auf der Normal- und auf der Großschanze, gewann Silber im Mixed-Team-Bewerb und Bronze mit der Mannschaft auf der Großschanze. Zudem gewann er bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2015 in Falun Silber mit der Mannschaft sowie Bronze im Einzel auf der Normalschanze.

Werdegang

Kraft, der für den Verein SV Schwarzach startet, kam im Alter von zehn Jahren zum Skispringen.[1] Dort trainierte er bei Christian Wallner.[1] Zwei Jahre später gab er bereits sein internationales Debüt bei ersten FIS-Springen, nachdem er beim Austriacup 2005 den sechsten Gesamtrang belegte. Ab 2008 startete Kraft im Alpencup, bevor er im Jänner 2009 erstmals in Eisenerz einen Startplatz im FIS-Cup bekam.

Beim Alpencup 2010 gelangen ihm durchweg gute Platzierungen, meist sogar im Podestbereich. Das letzte Springen in Hinterzarten am 15. Jänner 2011 gewann er. Daraufhin wurde er vom Verband für die Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften im estnischen Otepää nominiert und gewann im Einzel Silber und in der Mannschaft mit Michael Hayböck, Markus Schiffner und Thomas Lackner Gold.[2] Dabei stellte er auf der Tehvandi-Schanze mit 100 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Nach der Junioren-Weltmeisterschaft wurde er in den Continental-Cup-Kader berufen und konnte dabei bereits das erste Springen in Brotterode gewinnen.[3] Im zweiten Springen wurde er Achter. Auch in Iron Mountain, Kranj und Zakopane startete Kraft im Continental Cup und holte Punkte.

In der Sommersaison 2011 startete Kraft überwiegend im Continental-Cup, wo er in Courchevel am 30. Juli 2011 den zweiten Platz belegte.[4] Am 1. Oktober 2011 in Hinzenbach wurde er erstmals im Sommer-Grand-Prix eingesetzt und konnte dort auf Anhieb als 29. seine beiden ersten Grand-Prix-Punkte erspringen.[5]

Stefan Kraft in Puijo 2013

Sein Weltcup-Debüt gab Kraft am 6. Jänner 2012 beim Abschlussspringen der Vierschanzentournee 2011/12, als er in Bischofshofen 54. wurde. Im Jänner 2013 gewann er wiederum im Zuge der Vierschanzentournee am Bergisel als 23. seine ersten Weltcuppunkte. Genau ein Jahr nach seinem Weltcup-Debüt erreichte Kraft in Bischofshofen bei seinem erst dritten Weltcup-Springen mit dem 3. Rang seinen ersten Podestplatz im Weltcup.[6] Nur 2 Tage darauf, am 8. Jänner 2013, stellte er im Qualifikationsspringen auf der Malinka-Schanze in Wisła mit einem Sprung auf 139 Meter einen neuen Schanzenrekord auf.[7] Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2013 im tschechischen Liberec belegte er hinter Jaka Hvala und Klemens Murańka den dritten Platz,[8] verpasste mit der österreichischen Mannschaft als Vierter aber eine weitere Medaille.[9] In Oberstdorf feierte Kraft am 16. Februar 2013 auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze sein Skiflug-Debüt und belegte auf Anhieb einen starken elften Platz.[10]

Seinen ersten Sieg im Weltcup erreichte Kraft im Auftaktspringen der Vierschanzentournee 2014/15 am 29. Dezember 2014 in Oberstdorf. Am 4. Jänner 2015 stellte er mit 137,0 Metern in Innsbruck einen neuen Schanzenrekord auf,[11] welcher jedoch noch am selben Tag von seinem Teamkollegen Michael Hayböck auf 138,0 Meter verbessert wurde. Zwei Tage später gewann er in Bischofshofen die Gesamtwertung der Tournee. Beim Weltcupspringen am 14. März 2015 in Trondheim führte er nach dem ersten Durchgang. Im zweiten Durchgang ging seine Bindung auf und er stürzte fast. Damit verlor er die Gesamtweltcupführung an den Tagessieger Severin Freund, den späteren Gesamtweltcupsieger.

Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti wurde Kraft erster österreichischer Doppelweltmeister im Skispringen. Er siegte sowohl auf der Normal- als auch auf der Großschanze vor dem Deutschen Andreas Wellinger. Zudem gewann er mit dem Mixed-Team die Silbermedaille. Mit der Mannschaft gewann er zum Abschluss der WM noch die Bronzemedaille von der Großschanze. Somit hat Kraft allein bei der Weltmeisterschaft in Lahti 2017 4 Medaillen gewonnen (2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze). In der Geschichte der nordischen Skiweltmeisterschaften waren im Skispringen bisher nur seine beiden Landsmänner Thomas Morgenstern (3x Gold, 1x Silber) und Gregor Schlierenzauer (3x Gold) 2011 in Oslo bei einer einzelnen Weltmeisterschaftsteilnahme noch erfolgreicher.

Am 18. März 2017 stellte er im Teambewerb am Vikersundbakken mit 253,5 m einen neuen Skiflugweltrekord auf. Er übertraf damit die nur wenige Minuten zuvor aufgestellte Rekordmarke des Norwegers Robert Johansson um 1,5 Meter sowie den zwei Jahre alten Rekord von dessen Landsmann Anders Fannemel um zwei Meter.

Erfolge

Weltcup-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2012/13 31. 0202
2013/14 10. 0539
2014/15 03. 1578
2015/16 06. 1006

Weltcupsiege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 29. Dezember 2014 Deutschland Oberstdorf Großschanze
2. 15. Jänner 2015 Polen Wisła Großschanze
3. 8. März 2015 Finnland Lahti Großschanze
4. 24. Jänner 2016 Polen Zakopane Großschanze
5. 30. Dezember 2016 Deutschland Oberstdorf Großschanze
6. 4. Februar 2017 Deutschland Oberstdorf Flugschanze
7. 5. Februar 2017 Deutschland Oberstdorf Flugschanze
8. 15. Februar 2017 Korea Sud Pyeongchang Großschanze
9. 12. März 2017 Norwegen Oslo Großschanze
10. 16. März 2017 Norwegen Trondheim Großschanze

Weltcupsiege im Team

Nr. Datum Ort Typ
1. 1. März 2014 Finnland Lahti Großschanze
2. 22. März 2014 Slowenien Planica Großschanze
3. 11. März 2017 Norwegen Oslo Großschanze

Grand-Prix-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2011 84. 002
2012 61. 013
2013 75. 011
2014 26. 087
2015 07. 240
2016 04. 304

Grand-Prix-Siege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 12. September 2015 Kasachstan Almaty Großschanze

Vierschanzentournee-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2011/12 67. 0082,5
2012/13 40. 0480,2
2013/14 27. 0723,6
2014/15 01. 1106,7
2015/16 05. 1036,2
2016/17 06. 0926,5

Continental-Cup-Siege im Einzel

Nr. Datum Ort Typ
1. 5. Februar 2011 Deutschland Brotterode Großschanze
2. 28. Jänner 2012 Osterreich Bischofshofen Großschanze
3. 8. Dezember 2012 Kasachstan Almaty Großschanze
4. 9. Dezember 2012 Kasachstan Almaty Großschanze
5. 27. Dezember 2012 Schweiz Engelberg Großschanze
6. 3. Februar 2013 Slowenien Planica Großschanze

Continental-Cup-Platzierungen

Saison Platz Punkte
2010/11 27. 241
2011/12 13. 483
2012/13 13. 591
2013/14 17. 096

Schanzenrekorde

Ort Land Weite aufgestellt am Rekord bis
Wisła Polen Polen 139,0 m
(HS: 134 m)
8. Jänner 2013 aktuell
Nischni Tagil Russland Russland 138,0 m
(HS: 134 m)
14. Dezember 2014 13. Dezember 2015
Innsbruck Osterreich Österreich 137,0 m
(HS: 130 m)
4. Jänner 2015 4. Jänner 2015
Sapporo Japan Japan 144,0 m
(HS: 137 m)
12. Februar 2017 aktuell
Pyeongchang Korea Sud Südkorea 113,5 m
(HS: 109 m)
16. Februar 2017 aktuell
Vikersund Norwegen Norwegen 253,5 m
(HS: 225 m)
18. März 2017 aktuell
Commons: Stefan Kraft – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Stefan Kraft. old.junior-jumping.de, abgerufen am 8. Februar 2011.
  2. Gold und Silber für Salzburger Skispringer. salzburg.orf.at, abgerufen am 8. Februar 2011.
  3. SKIJUMPING.de: Stefan Kraft in Brotterode siegreich. www.skijumping.de, abgerufen am 8. Februar 2011.
  4. Ergebnisübersicht Continental-Cup bei www.fis-ski.com, abgerufen am 27. Dezember 2011.
  5. Ergebnisübersicht Grand Prix bei www.fis-ski.com, abgerufen am 27. Dezember 2011.
  6. Schlierenzauer siegt in Finalkrimi - sport.ORF.at. Abgerufen am 7. Januar 2013 (deutsch).
  7. Kraft in Wisla-Quali mit Schanzenrekord - sport.ORF.at. Abgerufen am 8. Januar 2013 (deutsch).
  8. „Jaka Hvala krönt sich zum Junioren-Weltmeister“ auf www.berkutschi.com, abgerufen am 1. Februar 2013.
  9. „JWM-Titel auch für slowenische Herren“ bei www.berkutschi.com, abgerufen am 1. Februar 2013.
  10. Richard Freitag holt Heimsieg in Oberstdorf / Kraft mit gelungenem Debüt bei skispringen.com, abgerufen am 16. Februar 2013.
  11. FIS Ski Jumping World Cup presented by Viessmann. 13th World Cup Competition. Innsbruck (AUT). Large Hill KO. Official Results. (PDF) Fédération Internationale de Ski, 4. Januar 2015, abgerufen am 4. Januar 2015.