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Kraft, der für den Verein SV Schwarzach startet, kam im Alter von zehn Jahren zum Skispringen.[1] Dort trainierte er bei Christian Wallner.[1] Zwei Jahre später gab er bereits sein internationales Debüt bei ersten FIS-Springen, nachdem er beim Austriacup 2005 den sechsten Gesamtrang belegte. Ab 2008 startete Kraft im Alpencup, bevor er im Jänner 2009 erstmals in Eisenerz einen Startplatz im FIS-Cup bekam.
Beim Alpencup 2010 gelangen ihm durchweg gute Platzierungen, meist sogar im Podestbereich. Das letzte Springen in Hinterzarten am 15. Jänner 2011 gewann er. Daraufhin wurde er vom Verband für die Nordischen Junioren-Skiweltmeisterschaften im estnischenOtepää nominiert und gewann im Einzel Silber und in der Mannschaft mit Michael Hayböck, Markus Schiffner und Thomas Lackner Gold.[2] Dabei stellte er auf der Tehvandi-Schanze mit 100 Metern einen neuen Schanzenrekord auf. Nach der Junioren-Weltmeisterschaft wurde er in den Continental-Cup-Kader berufen und konnte dabei bereits das erste Springen in Brotterode gewinnen.[3] Im zweiten Springen wurde er Achter. Auch in Iron Mountain, Kranj und Zakopane startete Kraft im Continental Cup und holte Punkte.
In der Sommersaison 2011 startete Kraft überwiegend im Continental-Cup, wo er in Courchevel am 30. Juli 2011 den zweiten Platz belegte.[4] Am 1. Oktober 2011 in Hinzenbach wurde er erstmals im Sommer-Grand-Prix eingesetzt und konnte dort auf Anhieb als 29. seine beiden ersten Grand-Prix-Punkte erspringen.[5]
Stefan Kraft in Puijo 2013
Sein Weltcup-Debüt gab Kraft am 6. Jänner 2012 beim Abschlussspringen der Vierschanzentournee 2011/12, als er in Bischofshofen 54. wurde. Im Jänner 2013 gewann er wiederum im Zuge der Vierschanzentournee am Bergisel als 23. seine ersten Weltcuppunkte. Genau ein Jahr nach seinem Weltcup-Debüt erreichte Kraft in Bischofshofen bei seinem erst dritten Weltcup-Springen mit dem 3. Rang seinen ersten Podestplatz im Weltcup.[6] Nur 2 Tage darauf, am 8. Jänner 2013, stellte er im Qualifikationsspringen auf der Malinka-Schanze in Wisła mit einem Sprung auf 139 Meter einen neuen Schanzenrekord auf.[7] Bei den Junioren-Weltmeisterschaften 2013 im tschechischen Liberec belegte er hinter Jaka Hvala und Klemens Murańka den dritten Platz,[8] verpasste mit der österreichischen Mannschaft als Vierter aber eine weitere Medaille.[9] In Oberstdorf feierte Kraft am 16. Februar 2013 auf der Heini-Klopfer-Skiflugschanze sein Skiflug-Debüt und belegte auf Anhieb einen starken elften Platz.[10]
Seinen ersten Sieg im Weltcup erreichte Kraft im Auftaktspringen der Vierschanzentournee 2014/15 am 29. Dezember 2014 in Oberstdorf.
Am 4. Jänner 2015 stellte er mit 137,0 Metern in Innsbruck einen neuen Schanzenrekord auf,[11] welcher jedoch noch am selben Tag von seinem Teamkollegen Michael Hayböck auf 138,0 Meter verbessert wurde. Zwei Tage später gewann er in Bischofshofen die Gesamtwertung der Tournee.
Beim Weltcupspringen am 14. März 2015 in Trondheim führte er nach dem ersten Durchgang. Im zweiten Durchgang ging seine Bindung auf und er stürzte fast. Damit verlor er die Gesamtweltcupführung an den Tagessieger Severin Freund, den späteren Gesamtweltcupsieger.
Bei den Nordischen Skiweltmeisterschaften 2017 in Lahti wurde Kraft erster österreichischer Doppelweltmeister im Skispringen. Er siegte sowohl auf der Normal- als auch auf der Großschanze vor dem Deutschen Andreas Wellinger. Zudem gewann er mit dem Mixed-Team die Silbermedaille. Mit der Mannschaft gewann er zum Abschluss der WM noch die Bronzemedaille von der Großschanze. Somit hat Kraft allein bei der Weltmeisterschaft in Lahti 2017 4 Medaillen gewonnen (2x Gold, 1x Silber, 1x Bronze). In der Geschichte der nordischen Skiweltmeisterschaften waren im Skispringen bisher nur seine beiden Landsmänner Thomas Morgenstern (3x Gold, 1x Silber) und Gregor Schlierenzauer (3x Gold) 2011 in Oslo bei einer einzelnen Weltmeisterschaftsteilnahme noch erfolgreicher.
Am 18. März 2017 stellte er im Teambewerb am Vikersundbakken mit 253,5 m einen neuen Skiflugweltrekord auf. Er übertraf damit die nur wenige Minuten zuvor aufgestellte Rekordmarke des Norwegers Robert Johansson um 1,5 Meter sowie den zwei Jahre alten Rekord von dessen Landsmann Anders Fannemel um zwei Meter.