Tianxia
tianxia |
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chinesisch 天下 – „Unter dem Himmel“ |
Aussprache in IPA: |
IPA: [tʰian ɕia] |
Hochchinesisch, Umschrift |
Pinyin: tiānxià Zhuyin: ㄊㄧㄢ ㄒㄧㄚˋ |
Europäische Umschriften |
Wade/Giles: t’ien hsia BEFEO/Couvreur: t’ien hia Lessing/Othmer, Franke: tiän bzw. t’ien und hsia bzw. hia Morrison: tëen hea |
…auch |
Hakka Romanisierung: ien24 ha55 Min, Hokkien, Pe̍h-ōe-jī (POJ): thian-hā |
…auf Japanisch |
Kanji: 天下 Kana: てんか oder てんげ oder てんが |
…auf Koreanisch |
Hanja: 天下 Hangeul: 천하 |
…auf Vietnamesisch |
Vietnamesisch: thiên hạ |
Tiānxià (chinesisch 天下 – „Unter dem Himmel“) ist eine Wortfolge aus der chinesischen Alltagssprache mit zwei Schriftzeichen (Syntagma, Binom -en). Der Begriff ist mehrdeutig und verweist insbesondere auf eine geschichtlich gewachsene Vorstellung. Er hängt mit unterschiedlichen Themenbereichen zusammen. So bezeichnet er jeweils idealerweise
- geographisch die gesamte, bewohnte (Um-) Welt;
- religiös im ostasiatischen Raum den Bezug der irdischen Welt auf eine Gottheit im Himmel;
- politisch das beherrschte Weltreich, das chinesische Kaiserreich, auch als Wirtschaftsraum;
- kosmologisch das als Welt ‚auf Erden‘ in seiner Form quadratisch gedachte Gegenstück eines ‚gestirnten Himmels‘; (Dessen Himmelskörper sind harmonisch geordnet in kreisenden Bewegungen um den Polarstern am Nachthimmel zu beobachten.)
- ideengeschichtlich in der konfuzianischen Überlieferung die allumfassende, geistig zu einende Ökumene, die zivilisierte, friedliche Kulturwelt einer universellen Wertegemeinschaft;
- gesellschaftlich im alltäglichen Sprachgebrauch „alle Welt“;
- im übertragenen Sinne: Sach-, Themengebiete, wie ‚Das Reich der Zeichen‘, das ‚Reich der Tier- und Pflanzenwelt‘.
Die Theorie im Überblick
Bis 1911 erhielt der höchste Herrscher in China vom göttlich gedachten Himmel oder Himmelsgott den Auftrag, als Himmelssohn (chinesisch 天子, Pinyin tiānzǐ) die Angelegenheiten der Menschen zu gestalten. In seiner Doppelnatur als Oberster Priester und Kaiser verknüpfte er die scheinbar harmonisch geordnete Gegenwart des Himmels als einem moralischen Leitfaden mit dem ebenfalls geordnet zu haltenden Zusammenleben der Nahestehenden und der (Barbaren-) Völker als der ganzen Menschheit unter dem Himmel.
Er übte die tugendhafte Vorbildfunktion für die eigenen und anderen Ländereien und Länder aus, selber auf der höchsten Kulturstufe stehend. Um dieses ursprüngliche Zentralgebiet des Reichs der Mitte (als chinesisch 中国, Pinyin Zhōngguó spätere Selbstbezeichnung Chinas) lagerten sich aus chinesischer Sicht konzentrisch in absteigenden Zonen die weiteren politischen Einheiten des Tianxia mit jeweils abnehmenden Tributpflichten an:
Anerkennung durch Unterordnung wurde mit Schutzgarantien und Handelsprivilegien im Tianxia belohnt, wobei beide Seiten angemessene Tributgaben beisteuerten. Inmitten dieser sich laufend durch Aufnahme und Abspaltung, grobe theoretische Einteilung und akribische Registrierung in Präfekturen und Kreisen ändernden Binnenstruktur blieb der Kaiser in Zeiten der – errungenen – Reichseinheit (得天下 dé tiānxià) unter dem unwägbaren Himmelsmandat (天命 tiānmìng) der ruhende Pol, der irdische Polarstern auf dem Drachenthron, wenn ihn nicht gerade eine Inspektionsreise in das Tianxia außerhalb des Herrschersitzes führte. Sein Angebot zur Teilhabe an Kultur und Bildung in einem friedlichen Umfeld (平天下 píng tiānxià) war nicht als ein Kolonialismus gedacht, was auch die Handelsreisen des Admirals Zheng He unterstrichen.
Diese späteren Entdeckungsfahrten erweiterten kurz die Perspektive des Tianxia, dessen natürliche Grenzen der Wüsten„meere“ im Westen, der steinernen Hochgebirgs„meere“ im Norden und der beiden richtigen Meere im Osten und Süden bisher nur Handelswege zu Land (Seidenstraße) und die traditionellen Seewege überwanden.
„Zwischen den Vier Meeren“ (四海之内 sì hǎi zhī nèi) ist ein weiterer Ersatzbegriff für das geographische Tianxia. Bildlich gesprochen erblickt eine stets präsente Rhetorik im Drachenthron, beispielsweise in der „Halle der höchsten Harmonie“ oder im Bezirk des Himmelstempels den unserem Omphalos gleichen „Nabel“ der Welt, während sie ihr „Dach“ in Tibet zu verorten pflegt. Wo aber von anderen Randzonen her der Kultur, und das heißt im engsten Sinne auch der Ackerbaukultur, ständig Konflikte drohten, bedurfte das Tianxia fester Grenzen, wie der bekannten Großen Mauer. Deren beide Tordurchlässe an ihren Extrempunkten im Osten und Westen lassen mit dem Ersatzbegriff „Zwischen den [zwei] Toren“, die von Menschenhand geschaffene Ausdehnung des Tianxia erahnen, wie unten im Abschnitt Zitate erklärt wird.
Mit vier Eckpunkten angelegte Schutzmauern und Wallanlagen fanden sich beim Kaiserpalast, den früheren Herrschersitzen, den Wohnhöfen und den frühen Städten. Deutlich zeigt dies noch das quadratische Schriftzeichen für den (Stadt–)staat des Altertums (traditionell: 國, vereinfacht: 国 guó), das es in vielen Wortverbindungen gibt.
- Eine davon, das guójiā (国家), kehrte über das japanische Lehnwort kokka im 19. Jahrhundert nach China zurück: Für den modernen Staat als Völkerrechtssubjekt ist es der neue, direkte Gegenbegriff zum Tianxia.
- Während andererseits der aus dem Japanischen shakai neu abgeleitete Begriff shèhuì (社会) als die Gesellschaft den Widerpart zum Staat guójiā (国家) bildet. Dieses neue Wort wird in der Gesellschaftswissenschaft im Zusammenhang mit dem Tianxia betrachtet, das gleichfalls im Japanischen Verwendung findet und dort tenka ausgesprochen wird.
Die Praxis in der ostasiatischen Sicht
Begriffsklärung, Übersetzung
Sinnbild des Kaisers ist seit mehr als 2000 Jahren der verwandlungsfähige Drache. Ein gutmütiges Fabelwesen, das sich klein machen kann, wie eine Seidenraupe und riesengroß. So kann es den Raum unter dem Himmel überblicken.

Ähnlich verändert auch die Tianxia-Vorstellung im Laufe der Zeit ihre Gestalt, ja manchmal sogar ihren Ort.
Alles unter dem Himmel?
Tianxia wird oft übersetzt als „Alles unter dem Himmel“, womit dieser Vorstellung bereits ein gewisser Hochmut unterstellt wird. Diese Bedeutung wird erläutert mit dem schriftsprachlichen Zitat im Buch der Lieder 普天之下, Pǔ tiān zhi xià, was tatsächlich soviel heißt, wie „Unter dem gesamten Himmel“.
Unter dem Himmel
Im Normalfall ohne pǔ lassen sich die Schriftzeichen für Tianxia übersetzen als: „[Was] unter dem Himmel [ist]“ (Oder auf Englisch, wie bei R. H. Mathews, einfach under heaven). Diese Übersetzung berücksichtigt angemessen die Doppelnatur von Tianxia: China/Weltreich und lässt sich leichter im Zusammenhang mit den anderen Hauptregionen verwenden. Zumal bereits frühzeitig (im Verständnis dieses Beitrags, sonst strittig) direkte räumliche Gegenbegriffe zum Tianxia geschaffen wurden (siehe Hua-Yi-Gedanke).
Tianxia bei Chinesen und Mongolen, drei Ebenen
Eine ausgearbeitete Vorstellung vom Tianxia als Weltsicht hatte es zur Shang-Dynastie nicht gegeben. Es wird angenommen, die ersten Ansätze zur Tianxia-Vorstellung lägen in der menschenähnlichen Gestalt vom Himmel in der Zhou-Dynastie. Jedenfalls ist sie insbesondere den ostasiatischen Völkern zu eigen. Hierzu gehören auch die nord- und zentralasiatischen Nomadenvölker im Allgemeinen und die Mongolen, die Tū Jué, oder die Hui He-Minderheit der Uiguren im Besonderen. Dort existiert eine mit dem Himmel des chinesischen Kaiserhauses als ‚Langlebiger Himmel‘ personifizierte ähnliche Vorstellung. Dieser Herrscher des Himmels Tengri, chin. Chēng Lí, wirkt auch als eine Art Schicksalsgott oder -geist, den heutzutage noch Schamanen mit Opfergaben verehren. Es heißt, solch ein personifizierter Himmel könne einen heldenhaften Stellvertreter auf die Erde entsenden, der als ‚Sohn‘ dieses Himmels, als ‚Erlöser‘ im Kampf gegen eine dort ebenfalls vorhandene feindliche Gegenwelt Ordnung herbeiführen kann. Die beiden Zonen der geordneten und der feindlichen, irdischen Welt bilden die Welt der Erde mit der Welt des Himmels darüber und der Welt unter der Erde. Das ist die Welt als Ganzes shìjiè in dieser „Lehre von den Drei Grenzen im Kosmos“ yǔzhòu. (Dreischichtiges Modell).
In historiographischen Materialien auf chinesischer Seite werde insbesondere der Herrscher des Volkes der Xiongnu als ein von Tengri erschaffener „Hunnenhäuptling“ oder „Vom Himmel eingesetzter Großhäuptling der Xiōngnú“ beschrieben. Seine Funktion als alleiniger, dem Himmel/Tengri Treue gelobender Stellvertreter, setzt sich fort, bis zu Genghis Khan, dem Oberhaupt des Mongolenreichs [Ménggǔ]dìguó. Die Parallele zur chinesischen Himmelsvorstellung sei für die Gelehrten sehr augenfällig. Uneinigkeit bestehe jedoch, welcher der beiden Seiten von der Schaffenskraft und dem Schöpfergeist her die ursprüngliche Initiative zukomme.
Von hier an gabelt sich die Tianxia-Vorstellung in die beiden chinesischen und nomadisch-mongolischen Verzweigungen mit ihren grundlegenden Unterschieden. Der Wichtigste liegt in der zweigeteilten Struktur: Erstens das vasallenhafte Treueverhältnis des Herrschers zum Himmel und zweitens sein Verhältnis zu den feindlich Gesinnten. Das ist gröber gerastert, aber auch viel robuster, als die entsprechende, festgelegte Ordnung der Chinesen:
Drei Hauptprinzipien
Der Hua-Yi-Gedanke
Das allerwichtigste ist im Zusammenhang mit dem sogenannten Sinozentrismus der Huá-Yí Gedanke, also der Unterschied zwischen den kulturell-technisch hoch stehenden Chinesen und den Yi-Barbaren. Der Gedanke ist schon zur Han-Zeit nicht neu, soll aber anhand des Schaubildes (blaue Schrift) nochmals verdeutlicht werden: Die Tianxia-Vorstellung verweist auf einen vom Kaiser des chinesischen Kaiserhauses beherrschten und nach fest gefügten, allgemeingültigen Ordnungsprinzipien in konzentrische Ringe eingeteilten Raum. Entgegen der Theorie werden die Abgrenzungen hier entsprechend den natürlichen Gegebenheiten graphisch abgerundet dargestellt. Das als Zentrum des Tianxia unter den königlichen Feudaldynastien der mittleren Ländereien zhōngguó direkt zugeteilte Gebiet wurde, altüberlieferten Namen folgend, als Xià, Huá, zhōngXià, zhōngHuá, zhōngguó usw. bezeichnet. Im Unterschied dazu bilden die Gebiete im Umkreis, wie die „Vier Gegenden“ sìfāng, die 10000 Staatswesen wànbāng, die Yi usw. durch ihre räumliche Einschränkung bereits früh direkte Gegenbegriffe zum scheinbar allumfassenden Tianxia. Wenn sich aber diese Gebiete den Ordnungsgrundsätzen der Herrschaft des Kaisers von China unterstellten, dann seien sie akzeptiert und aufgenommen. Dieser Integrationsprozess geschah bereits zur Zeit der Königsherrschaft unter den Zhou.

So umfasst der Bereich zhongguo zur Han-Zeit das Gebiet des Kaisers, seines Hofes mit der Beamtenschaft, der umgebenden Zivilbevölkerung, die den Riten und dem Rechtssystem der Han folgen und die früheren HuáXià im Zentrum zhōngyāng, gefolgt von den inneren Vasallenstaaten, den nèichén. Zwar reichten auch die „Äußeren Untertanen“, die wǎichén und cháogòngguó an die Tugendkraft dé der Han heran, gehörten aber schon zu den Territorien der Yi-Barbaren. In jedem Fall gilt dies für die unbeeinflusste huàwài-Gegend. Davor befand sich, wie gesagt, der chaogongguo-Gürtel als Teil der Yi-Barbaren.
Das chaogongguo-System
Neben dem trennenden Hua-Yi Gedanken ist dies das zweitwichtigste Grundprinzip:
- Sich als Vasallenstaat formal in ein Abhängigkeitsverhältnis begeben.
- Schutzgarantien gegen Anerkennung der Oberherrschaft des – nach unserem Sprachgebrauch – Suzeränstaates, periodische Tributleistungen an diese Zentrale und weitere Gegengaben.
Das cefeng-System
Aufgrund der fortlaufenden zentrifugalen Erweiterung des zhongguo bis zur Herausbildung eines gemeinsamen Kulturkreises und Wirtschaftsraums nach der Einigung und Vereinheitlichung unter den Qin wird dieses Zhongguo als „Tianxia“ etikettiert. Die Expansion in der Neuzeit führt dazu, dass die Qing-zeitlichen Tributstaaten chaogongguo in besondere, registrierte Vasallenverhältnisse, den cèfēng, aufgenommen werden. Wieder handelt es sich um Verträge, die ein Staat mit einem anderen Staat abschließt, wobei die Gebiete unter der Oberhoheit eines Herrschers aus der Peripherie direkt die Ordnungsgrundsätze hinsichtlich der Herrschaftsausübung vom Kaiser von China erhalten. Der Effekt dieser weiter gefassten Beziehungen liegt in einer erweiterten Tianxia-Vorstellung, die es ermöglicht, allerlei Völkerschaften aus der Peripherie im inneren Bereich zu absorbieren. Aus diesem Grund bewohnen gegenwärtig weit über 50 anerkannte nationale Minderheiten als Staatsbürger mehr als die Hälfte des heutigen Staatsgebietes, was ihm trotz der deutlichen Präsenz der Han, der ethnischen Chinesen, das Gepräge eines Vielvölkerstaates verleiht. [1]
Drei Hauptregionen
Land der Mitte
Alle bisherigen Überlegungen galten dem zhongguo: Der gesamte Einzugsbereich des Gelben Flusses Huanghe, die chinesische Wiege der Kultur, in deren Umkreis sich feudale Lehensfürstentümer entwickelten, die sich zur Zeit der kämpfenden Staaten zhànguó zu großen Territorialstaaten dàguó verdichtet hatten und mit der Qin-Han Zeit in einem geeinten Kaiserreich aufgingen. Dieses Tianxia bezieht sich auf das monolithische Festlandasien, das so genannte (engl.:) Mainland. Da für die übrigen Ostasiaten nicht in gleicher Weise die Zentralität im Flächenraum kennzeichnend war, konzentrierten sie sich beispielsweise auf den Zeitablauf.
Land der aufgehenden Sonne
Japan als ein weiterer „Ort der Kraft“ wusste sein Defizit als Randlage zum Zentrum durch seine Nähe zum zeitlich früheren Sonnenaufgang auszugleichen. Und dass mit dem Ursprung der Sonne – die Sonnengöttin Amaterasu als Ahnherrin der Kaiserlinie sei nicht vergessen – wieder ein starker Bezug zum Himmel hergestellt wird, ist für die Legitimation des Königs von Wa (altertümlich für Japan, chinesisch: Wō), der im Text zitiert wird, nur von Vorteil. (Das gegenüber der Festlandsmasse fragmentiertere Inselarchipel kannte auch ein Mittleres Land Chūgoku, welches aber im allgemeinen Bewusstsein keine vergleichbare Rolle spielte.) Hier geht es insbesondere um Honshū, Shikoku, Kyūshū und Gebiete der Ainu-Volksgruppe (z. B. Hokkaidō).
Land der Morgenfrische und Vietnam
Westlich von Japan liegt Korea, als Halbinsel mit vielen natürlichen Grenzen. Das „Land der Morgenfrische“ positioniert sich zwischen den beiden bisher Genannten und wird ergänzt um das auf der indochinesischen Halbinsel am Küstenstreifen östlich der Bergkette Gīāi Tru’o’ng So’n gelegene Vietnam.
Drei Fundstellen aus der Geschichte
Legenden und Mythen
Auf den koreanischen Mythos von der allumfassenden Gottheit Hwanin, deren Himmelssohn Huanung mit einer Sagengestalt den Dangun/Tangun zeugte, wird hingewiesen. In Südsibirien ist er auch den Tungusen vertraut. Der Gija Joseon zog gegen Ende der Zhou-Dynastie aus und begründete als König Tongmyǒng das altkoreanische Chosôn-Königreich.
Beispielhaft genannt wurden nach der erst mündlich überlieferten Legende von Vietnam, ein Nachfahre aus dem Geschlecht Kaiser Yans (der Urkaiser Shennong 2732 v. Chr.) [Jiang Luxu], der König von [Jingyang], der Ahnherr der Zentral-Vietnamesen, [Luo Changlan], Herzog von [Luolong], und [Gou Jian] 496-465 v. Chr., König von [Luo] oder [Xiong], einer der fünf Hegemonen aus Chinas Chunqiu Zeit und [Gou Jian], König von Viet, im chinesischen Annalenwerk honorifiziert als Si Xing, im Vietnam-Annalenwerk als [Luo Xing]…
Archäologische, paläographische Belege
Die Vorstellung vom Tianxia ist in Japan frühestens [2] in der Kofun-Periode (400-538), der so genannten Tumuli- oder Grabhügelzeit in Erscheinung getreten. Als Befund wird die Inschrift einer eisernen Schwertklinge im Eta-Funayama-Kofun, fertig gestellt um das fünfte Jahrhundert, mit dem Fundort im Umkreis von Kumamoto, angegeben. Dort taucht bereits im Bezug auf König Bu die Wortfolge „Tenka“ auf.
In der koreanischen Inschrift der Gwanggaeto-Stele, die 414 König Jangsu für den Gwanggaeto / Kwanggaet'o reg. 391-413, 19. König der Goguryeo / Koguryǒ errichtet hatte, verwendete Goguryeo die eigene Regierungsdevise „Yongle“ zur Niederschrift, was auf eine abgesonderte Tianxia-Vorstellung schließen lässt. In einen anderen Inschriftenträger eines buddhistischen Tempels wurde geschnitzt: „Der Kaiser sprach als Edikt aus…“ oder „Eure Majestät, der Kaiser…“
Historiographische und textkritische Belege
- Im Zuozhuan, im Guoyü und anderen Geschichtswerken setzte die Verwendung des Begriffs Tianxia ein.
- Beglaubigungsschreiben des Wa/Wae-Königs in Japan um das Jahr 607 an den Sui-Kaiser Yang gerichtet: „Himmelssohn vom Ort der aufgehenden Sonne“.
- Japanisches Chroniktagebuch des Kujō Kanezane 1164–1203: „Das Tenka ins Leben rufen“.
- Japanische Chronik des Gidō Shūshin 1325–1388: „Tenka-nin“.
- Chronicles of the Authentic Lineages of the Divine Emperors des Jimō Shōtōki entstanden um 1338–1341: Bezug auf die Stellung von Japans Monarch kokuō, das ten (wohl Ersatzbegriff für Tenka) zu beherrschen. Eine Vorstellung, die der Shogun Ashikaga Yoshimitsu zur Bestimmung seiner Stellung im Machtgefüge in Erwägung zog.
- Im Zuge der Kritik an der neokonfuzianischen Vernunftlehre in der Endphase der Ming-Dynastie wird eine verkürzte Textstelle aus dem Daxue von Wang Fuzhi gewürdigt:
「修身,齐家,治国,平天下.」
Pinyin:
- Xiūshēn, qíjiā zhìguó píng tiānxià
Deutsch:
„Sein Selbst kultivieren,
die Familie geordnet halten,
das Land regieren und
das Tianxia in Frieden halten.“
Ausführlicher:
「身修,而后家齐,家齐,而后国治,国治,而后天下平.」
Übersetzung:
“...Their persons being cultivated, their families were regulated. Their families being regulated, their states were rightly governed. Their states being rightly governed, the whole kingdom was made tranquil and happy.”
„...wenn die Persönlichkeit gebildet ist, dann erst wird das Haus geregelt; wenn das Haus geregelt ist, dann erst wird der Staat geordnet; wenn der Staat geordnet ist, dann erst kommt die Welt in Frieden.“
「亡国,亡天下.」
Pinyin:
- wángguó, wáng tiānxià
Und Gu Yanwu, erkennt, ein
„untergehendes guó “ [was nach einer Meinung hier eher als das 'Herrscherhaus’ und nicht als der 'Staat’ zu übersetzen wäre]
stehe nicht für ein
„untergehendes Tianxia“.
Die in China etablierte Tianxia-Vorstellung stand vereinfacht gesprochen drei Herausforderungen innerhalb von China und in den genannten Bezugsregionen gegenüber:
Drei Herausforderungen der Tianxia-Vorstellung
Gleichzeitige Übernahme innerhalb Chinas
Als in der Zeit der Nord- und Süd-Dynastien (5. bis 6. Jahrhundert) im Inneren Chinas zhongguo zur gleichen Zeit konkurrierend mehrere Kaiser huángdì in Erscheinung traten, versank die Politik des Tianxia in Zersplitterung. Ähnliches gilt für die Zeit der beiden Kaiserhäuser während der Nördlichen und Südlichen Song-Dynastie. Diese Teilung bescherte zum Beispiel Korea doppelte Vasallitätsverhältnisse. Die nördlichen Liao, Jin und andere Kaiserreiche dìguó verwendeten das Pattern der chinesischen Tianxia-Vorstellung.
Gleichzeitige Übernahme in Bezugsregionen
- Japan: Anzeichen eines besonderen „Tianxia, das mit der chinesischen Welt nicht im Einklang steht“ sind die erwähnte Schwertinschrift und später die Selbstbezeichnung „Himmlischer Sohn“ des Wa-Königs um 607. Mit Einführung des Systems der Gesetze und Dekrete ritsuryō-sei im siebten Jahrhundert dringt die Tianxia-Vorstellung chinesischen Musters als Tenka weiter vor. Der neue Begriff der tenkakōmin als Normadressaten verweist darauf. Analog zum Tianxia werden für das Tenka als grundlegend erachtet:
- Bestimmter Mittelpunkt von Verwaltung und Staatlichem als Ordnungsrahmen.
- Himmlischer Kaiser Tennō als Herrscher.
- Umgebende Peripherie, analog zu den Yi. Fremdvölker, die nicht unter direkter Kontrolle stehen.
- Wahrende Funktion für Staat(-en) mit Recht und Ordnung.
- Gegengewicht zu lokalen Partikularkräften.
Nach einem Niedergang für das Tenka unter der Heian-Zeit (794-1192) erschien die Gründung des ersten Shogunats durch Minamoto no Yoritomo etwas überschwänglich als „das Tenka ins Leben rufen“. Diese Tenka-Vorstellung leitete über zu strukturellen Veränderungen (chitsujo, kokka, hōsei). Aber selbst wenn Minamoto no Yoritomo die Intention gehabt hätte, Lordkönig ōsha zu werden, ließ die zeitgenössische Verteilung der Zuständigkeiten und Kontrollkompetenzen zwischen einem Tennō und einem ōchō alle Hoffnungen auf einen neuen Tennō als Tenka-Oberverwalter shūsai schwinden.
Mit dem Sieg des Kamakura-Shogunats (1192–1333) gewinnt die Tenka-Vorstellung erneut Auftrieb: Tenka und Nihon (Sonnenursprung) verschmelzen bei gleichzeitigem Erstarken der Samurai immer weiter. Eine Entwicklung, die der chinesischen Verbindung von Tianxia und Zhongguo zur Qin/Han-Zeit entspricht. Wird im einen Fall auf „Tenka ittō“ verwiesen, etikettiert der Text auch bei China ganz klar: „Tianxia zhi tongyi“ = die Reichseinigung. Der Krieg des Reichseinigers Toyotomi Hideyoshi 1536–1598 gegen Korea 1592–1595/8 galt in der Sicht des Textes nicht nur der Halbinsel, sondern auch dem Tianxia, das beherrscht sei von der „Tang-Dynastie (Ming-Dynastie)“, von den „südlichen Man (verschiedenen Ländern Europas)“.
- Korea: In älteren Zeiten der Staaten Goguryeo / Koguryǒ 37 v. Chr. bis 668, Silla 57 v. Chr. bis 935 und Baekje / Paekche 18 v. Chr. bis 660, insbesondere in der Periode des Königreichs der Gorjeo / Koryǒ-Dynastie 918-1392 hatte das koreanische Herrscherhaus die Vorstellung, Korea sei das alleinige Zentrum des Tianxia. Ein Koreazentrismus, der in der Periode nach Koryǒ unter Einfluss der neokonfuzianischen Vernunftlehre Lixue aus dem China des 11.–12. Jahrhunderts vermehrt Kritik erfuhr. (xiǎo zhōngHuá, xiǎoHuá).
Trotzdem gibt der Text das Resümee: In Korea hat in der Geschichte am wenigsten die Tianxia-Vorstellung Verwendung gefunden. Weil Korea für eine lange Zeit das chinesische Kaiserhaus als das Zentrum des Tianxia ansah.
- Vietnams Tianxia-Vorstellung und Nationalbewusstsein begann sich im 13. Jahrhundert unter den Einfällen der Yuan-Dynastie zu entwickeln. Genannt werden als Vorläufer der Monarch Lý Tổ reg. 1009–1028, der die zentralisierte Politik der Tang und Song als Vorgabe für sein Dai Viet übernahm und Nhà Tran 1225–1400, der die Yuan-Dynastie besiegt hatte. Die Tianxia-Vorstellung erwies sich als hilfreich, um Gebietsansprüche bei den Gebirgsketten im Norden (Guangxi, Guangdong) geltend zu machen. Bis zur Unabhängigkeit von der Ming-Dynastie 1428 sei Dai Viet mit den Han, Tang, Song, Yuan und jedem Kaiser eins gewesen, wie ein Gelehrtenliterat zitiert wird. Ende 18. Jahrhundert wird Nam Viet von offizieller Seite verschwiegen. Danach ist es zweigeteilt und Tianxia weist nur auf eine Welt shìjiè mit dem Gebiet unter der Herrschaft des Kaisers huangdi der Lê-Dynastie als Zentrum.
„Sowohl als auch“ und Sonderwege
Außen- und innenpolitische Rücksichtnahmen.
- China: Kaiser und Khan.
Der Tang-Kaiser Taizong des Imperiums der Mittleren Blüte Zhonghua diguo huangdi wurde wegen seiner engen (Bluts-)bindung an den Volksstamm der Xiānbēi von verschiedenen Staaten der Nomadenvölker im Norden als „Himmlischer Khan“ tiān kèhán bezeichnet, was es bei den Xiongnu noch nicht gab. Wohl aber bei den Xianbei. Bruderschaftliche oder Adoptiv-Bindungen als auswärtige Beziehungen bestanden auch zwischen der Song-Dynastie und den Liao u. a.m.
- China: Hua und Yi.
Der Untergang der Ming-Dynastie und der 'Seitenwechsel' von Hua [für China] und Yi [für Barbaren] übten angesichts der Realität, dass die Qing-Dynastie als ursprüngliche Yi-Di Barbaren (konkret: Mandschuren) nun über China zhongguo verfügten, wiederum einen immer größeren Einfluss auf die Tianxia-Vorstellung aus.
Wie Gu Yanwu als Zeitgenosse beschreibt, stehe ein
„untergehendes/unterjochtes Land“ wáng guó
nicht für ein
„untergehendes Tianxia“, wang tianxia
folglich sei die Dynastie der Qing, die zu den Yi-Di Barbaren gerechnet wurde, als eine Kaiserliche anzusehen, die ebenso das Tianxia der chinesischen Kultur zhonghua wènmíng fortzusetzen und zu wahren vermag. Trotz zunehmender Kritik an der Tianxia-Vorstellung konnte zu diesem Zeitpunkt das Chinesische Kaiserreich Zhonghua diguo noch als das Zentrum zhōngxīn des Tianxia angesehen werden.
- China:
Die Lasten, die sich aus den Ungleichen Verträgen nach dem Ersten Opiumkrieg ergaben, wurden den Volksmassen als 'Spende' des Kaisers an einzelne Länder erklärt.
- Japan: König und Großkönig
Der König Bu entsprach dem chinesischen Kaiserhaus als Vasall, bezeichnete sich selbst innerstaatlich gar als ein chi tenka daiō „Das Tenka beherrschender Großkönig“.
- Korea: Loyal und national eigenständig
In der Frühphase der Goryeo/Koryǒ-Zeit wurde die Regierungsdevise des chinesischen Kaiserhauses und Goryeos eigene Regierungsdevise abwechselnd verwendet. Zur Song-Zeit standen die Regierungsdevise der Nördlichen Song-Dynastie und – teils – mit Vorrang die der Südlichen Song-Dynastie zur Auswahl bereit.
Herrscher Sejong der Große aus dem Hause Lee der Joseon/Chosǒn-Zeit 1397–1450 reg. 1418–1450 brachte einerseits die idealtypische Herrschaft nach dem wangdao (legitimer, humaner Weg der königlichen Regierung) zur Entfaltung, andererseits legte er eine zwar konfuzianische, aber nationale Politik mit der Ausarbeitung der richtigen 'Lautschrift zur Unterweisung des Volkes' fest.
Dass zu Zeiten Sejongs in der Joseon/Chosǒn-Epoche die Nüzhen, in Japan Tsushima, Iki, Matsura, Ryūkyū u. a. Länder herbeikamen, um dem Kaiserhof Tribut zu entrichten, erklärt, dass die Tianxia-Vorstellungen mit China als Hegemonialmacht zhǔ und mit Korea als Hegemonialmacht beide zur gleichen Zeit existierten, während es sich in derselben Zeit auch noch begab, dass [dem Kaiser von China vorbehaltene] Zeremonialveranstaltungen für die Himmelsopfer abgehalten wurden. Weiterhin bekräftigte in Korea die Rezeption der dort als heterodox angesehenen Lehre des Wang Yangming den Eindruck, China habe sich während der Qing-Dynastie „der Kontrolle der Yi-Di unterworfen“. Dies stärke Korea in dem Glauben, unter dem richtigen Einfluss der legalen und orthodoxen Regierungsausübung zhèngtǒng zu stehen. In der Folge schien es legitim, sowohl China, als auch Korea gleichzeitig als Zentrum des Tianxia anzusehen.
Als Korea in der Periode der Qing-Dynastie mit dem cèfēng-Verfahren zu tun hatte, gab es Gelehrte mit Wissen, die darauf einwirkten, die Regierungsdevise des [letzten] Kaisers der Ming-Dynastie, Chongzhen mit der Regierungsdevise der Qing-Dynastie zusammen zu verwenden.
- Vietnam: Einheit und Vielfalt der Gottheiten und Landesbezeichnungen
Unter dem gemeinsamen Tianxia wurden die früheren Gottheiten des Buddhismus des Daoismus und die Götter Vietnams in gleicher Weise verehrt. Als der Kaiser in der Tianxia-Vorstellung Vietnams mit der Idee der vietnamesischen Gottheit verschmolz, kam die vom Volksglauben, auch aus nationaler Überzeugung gestützte Tianxia-Vorstellung deutlich zum Vorschein.
Einerseits wurde zwar der Qing-Dynastie wunschgemäß gemeldet, die Landesbezeichnung sei „Vietnam“, obwohl eigentlich „Nam Viet“ die favorisierte Option war. Als „Nan Yue“ hätte „Nam Viet“ doch vermessene Ambitionen auf das chinesische Gebiet Guangxi/Guangdong zu erkennen gegeben. → 2.5.2. Andererseits lautete die eigene Landesbezeichnung Dai Nam, also Groß-Nam…
Drei Grade der Ausdehnung
Selbstbestimmte Begrenzungen
- China: Die früh mit sifang, wanbang oder Yi bezeichneten Gebiete als Gegenwelten, teils mit Übergangszonen und Erschließungsräumen der Grenzreviere und Wehrkolonien sind Ausfluss, und zugleich Limitierung der Tianxia-Vorstellung. Ganz im Sinne des exklusiven Hua-Yi-Gedankens, der unter der Ming und Qing-Dynastie weiter verfeinert wird (ständiges Revirement), wie das Schaubild zeigt:
Die wechselseitigen Beziehungen auf politischer Ebene zwischen den sogenannten Handelsstaaten màoyìguó und dem Kaiserreich der mittleren Blüte zhongHua diguo sind nicht ausgeprägt. Es geht einfach um Staaten mit denen freundschaftlicher Umgang, sowie Handelsbeziehungen gepflegt werden. Zu chaogongguo siehe in 2.2.2, zu cefeng siehe in 2.2.3. Bei den Vasallenstaaten fānshǔ handelt es sich um eingeteilte Kontrollgebiete der nicht-chinesischen Fremdvölker. Betraut ist damit das 'Amt für Außenländer' lǐfānyuàn.
Tǔsi und tǔguān sind offiziell ernannte Beamten auf lokaler Ebene, die als hochrangige Führungskräfte der nationalen Minderheiten wirken, mit der Vorgabe, einen indirekten Herrschaftseinfluss auf von nicht-chinesischen Volkschaften besetzte Positionen auszuüben. Brauchtum und Sitte der Fremdvölker fanden unter der Vorherrschaft der tusi und tuguan bei den örtlichen Einwohnern Anerkennung, während gleichzeitig ebenfalls die Han-Nationalität eine „impansive Assimilierungspolitik mit Bodenmelioration“ betrieb.
Die in der hanzeitlichen Hua-Yi-Ordnung gezeigten Sektoren der chaogongguo, der angegliederten fanbu, tusi, tuguan u. a. kommen im Großen und Ganzen dem wàichén gleich. Zhongguo und dìfāng sind der so genannte Zhongguo-Sektor. Im Hua-Yi-Konzept bis hin zur Ming-Dynastie wird überhaupt nicht zum Ausdruck gebracht, ob die Manchu im nordöstlichen Teil Chinas ein Teil des zhongguo seien.
In der Qing-Dynastie werden die Manchu überdies wieder nicht als Vasallentyp eingruppiert, sondern regierungsunmittelbar beherrscht, wodurch sie als 'Regio' difang aufgenommen werden. Als die Herrschenden der Qing-Dynastie innerhalb der nomadisierenden Bevölkerung der Vasallenstaaten fanshu unter Verwendung der dem chinesischen Kaiser rangmäßig entsprechenden Bezeichnung „Khan“ auf Anerkennung stießen, sind die kaiserlichen Herrscher der Qing ohne Vorbehalt dann dem gesamten Tianxia nahe gekommen.
- Japan: In den Außenbeziehungen der Tenka-Vorstellung mit Japans Inselgruppe als Zentrum setzte sich die analoge Anwendung der Hua-Yi Ordnung fort in der Verkündigung der Abschließungspolitik gegen die Fremden (sakoku) 1639. Die rigide Vorgabe dieses Isolationismus umfasste den Zeitraum von 1635 bis 1641, bzw. 200 Jahre.
Unbestimmte Begrenzungen
- Ganz anders orientiert war der Bereich der Nomadenvölker unter den Mongolen: Er erstreckte sich von der heutigen Halbinsel Kamtschatka bis hin zum Marmarameer und ist theoretisch grenzenlos, da die Einwirkung auf die Welt der feindlich Gesinnten endlos weiter gehen kann. In den fortlaufenden Dokumenten zu den auswärtigen Beziehungen zu Zeiten des mongolischen Imperiums diguo wird häufig die Forderung erhoben, die Menschen auf Erden mögen sich der Kontrolle des mongolischen Großkhans unterstellen.
Diese Tianxia-Vorstellung umfasse den „Boden tǔdì, der zu Pferde zugänglich ist“, oder den geographischen „Raum vom Sonnenauf- bis -untergang“. Im Zusammenhang mit einem Yuan-Kartenwerk wird gar auf eine beabsichtigte Konvergenz des bereits bekannten euroasiatischen Festlandkontinents mit Afrika als Weltsicht hingewiesen. So erscheint auch die Bezeichnung des Khans als „ozeangleicher Herrscher“ nur zu verständlich. [3] Diese Weltsicht gleicht in ihrer außerordentlichen Barrierefreiheit und Robustheit nicht der entgegengesetzt anderen Hua-Yi Weltsicht chinesischer Ausprägung.
Dann wird wieder eingeräumt, die Yuan hätten den Hua-Yi Gedanken doch differenzierter angewendet. Nach der Sui/Tang-Dynastie seien die Yuan nämlich die zweiten Einiger des Tianxia. Die äußere Einigung brachte es in der Hauptphase ihrer Herrschaft auf politisch-administrativer Ebene mit sich, dass z. B. die Leute des Südens, (ursprünglich Bevölkerung der Südlichen Song, [landsmannschaftliche] Kreise südlich des Langen Flusses (Jangtsekiang)) von den Han-Leuten (ursprünglich Bevölkerung der Jin-Dynastie, Personen nördlich des Hua[-Flusses]) auseinandergehalten wurden.
Nach jüngsten Forschungsaussagen bedeute die Länderbezeichnung des Mongolischen Reiches [Ménggǔ] diguo im eigentlichen Sinne „Kollektiv oder Horde der Mongolen“ ohne geographische Vorstellungen mit einzuschließen.
- China: Hiernach fügte man zur Ming-Dynastie in Annäherung an strukturelle Überlegungen aus der Zeit des Qin/Han-Imperiums die Zhongguo- und Tianxia-Vorstellung [wieder] zusammen und harmonisierte sie zugleich mit dem vorangegangenen Konzept: Ein Denkansatz in Richtung auf eine weltweite shijie Ausdehnung zeichnete sich kurzfristig ab. Ebenfalls konsolidierend wirkt in diesem Zusammenhang folgende Passage:
„Die Länder jenseits des Horizonts und an allen Enden der Welt, sie alle sind Untertanen geworden – die westlichsten aller Länder im Westen und die nördlichsten aller Länder im Norden, so weit sie auch entfernt sein mögen.“
Tatsächlich war das direktere Einflussgebiet der Ming Ende 16. Jahrhundert etwa um 20.600.000 km² kleiner, als das der Mongolen und um 8.800.000 km² kleiner, als das der Yuan-Dynastie.
Fremdbestimmte Begrenzungen
Auch die Expansion des Tianxia zur Tang-Dynastie stieß schnell auf andere Herausforderer: Im Verlauf der Schlacht am Talas 751 traf das Imperium der Mittleren Blüte zhonghua diguo auf das Kalifat der Abbasiden des Islamischen Imperiums Yīsīlán dìguó Ābásī wángcháo, welches im Westen hinsichtlich des diplomatischen Rangs und der militärischen Stärke an Einfluss und Gewicht durchaus ebenbürtig war…
Kaiser Qianlongs (reg. 1735/6-1796) „riesiges Territorium, reich an Bodenschätzen“ als Basis eines autarken Binnenmarktes wird Objekt der unilateralen 'Ungleichen Verträge'. …
Wandel und Ausblick
In der Wahrnehmung der Tianxia-Vorstellung als Ganzes (Hua-Yi Ordnung, cefeng-System und chaogongguo-Tributsystem) beginnt mit dem Zeitpunkt des Jahres 1793, als der englische Gesandte George Macartney nach China entsandt wurde, eine Veränderung einzutreten.
- Vorbereitung von späteren Handelsverträgen auf der Grundlage souveräner Gleichberechtigung nach europäischer Diplomatie.
- 'Hauptamt für die generelle Verwaltung der auswärtigen [Handels-] Angelegenheiten [mit den verschiedenen Staaten]' zǒnglǐ [geguó shìwù] yámén 1861.
- Reflexartiger Ausstieg Koreas aus den cefeng-Beziehungen nach der Niederlage Chinas im Ersten chinesisch-japanischen Krieg 1898.
Der im ausgehenden 19. Jahrhundert in England akkreditierte Botschafter der Qing-Dynastie, Xuē Fúchéng (1838–1894) gestaltete die Idee eines zwischen zhongHua und Yi-Di unterscheidenden, somit „Hua und Yi isolierenden Tianxia“ um, hin zu dem Gedanken eines „China zhongHua und das Ausland waiguo als Kategorie verbindenden Tianxia“, in dem die beiden Beteiligten gleichwertige Beziehungen aufrechterhalten.
Die Diskussion, wann das ostasiatische System der auswärtigen Beziehungen beendet war, ist immer noch im Gange. Mit der Generalklausel „Western Impact“ xīfāng chōngjí ist es die Betreibung der Verwestlichungsbewegung Yàngwù yùndòng nach dem Opiumkrieg, die dazu führte, dass dieses System dem Zusammenbruch entgegensteuerte. Gleichwohl tritt unter dem Einfluss der Weltsystem-Theorie (The Modern World-System, drei Bände, 1974, 1980, 1989 deutsch: Das moderne Weltsystem) des amerikanischen Sozialwissenschaftlers Immanuel Wallerstein der japanische Historiker Hamashita Takeshi für die „chaogong-System Lehre“ ein und meint hauptsächlich unter dem Blickwinkel der Wirtschaftsgeschichte, das autarke Handelssystem der ostasiatischen Gebiete könne (huì) nicht unter den Einfluss des „Western Impact“ geraten sein, selbst wenn danach der Handel nach europäischem Muster gänzlich vorgedrungen wäre, so konnte (néng) doch der status quo aufrechterhalten werden.
Im Zeitalter der Globalisierungs-Diskussion haben diese historischen Überlegungen teils immer noch Relevanz. Als ein Beispiel sei auf die Darlegungen eines früheren Botschafters anlässlich seines Gastvortrags in den Vereinigten Staaten hingewiesen.[4]
Drei Welten, drei Tiger und drei Ecken
Anknüpfend hieran gibt die weitere Entwicklung des chinesischen Weltverständnisses zwar einen deutlichen Rückzug vom historischen, geographisch fassbaren Zentralanspruch zu erkennen, die individuelle Ausprägung der Intensität in den Außenbeziehungen lässt allerdings durchaus Spielraum für Ausgestaltungen im Sinne angeblich „obsoleter“ Konzepte zu. Modell- und damit auch „Vorbild“-charakter gewinnt immer noch jene aus legalistischen und konfuzianischen Quellen gespeiste Strahlkraft, die auch auf das Wirtschaftshandeln einwirkt. Anders lässt sich nicht erklären, warum China von außen betrachtet, als zweite, kommende Welt-, oder gar Supermacht gehandelt wird. Der, wie zu Beginn dieses Artikels aufgezeigt, vieldimensionale Begriff Tianxia lud nicht nur die Reformdenker, Liang Qichao oder zum Beispiel Kang Youwei, am Vorabend des 20. Jahrhunderts dazu ein, sich sowohl mit der speziell chinesisch-„innerweltlichen“, als auch mit der ihr gegenüber liegenden, in der internationalen Weltgemeinschaft, etablierten Seite derselben Medaille auseinanderzusetzen. [5] So bemühte sich, ebenfalls auf internationale Anerkennung bedacht, die maoistische Drei-Welten-Theorie, 1974 noch im Kalten Krieg von Deng Xiaoping publik gemacht, das in der Weltgemeinschaft der Vereinten Nationen vorherrschende Weltverständnis um eine Variante zu ergänzen. Allerdings zeichnete sich ab, dass einerseits die bisher praktizierte, aus der zeitgeschichtlichen Bedingtheit des Ost-West Konflikts entwachsene Einteilung des Planeten in eine Erste, Zweite, Dritte und Vierte... Welt mit der Koppelung an kapitalistische (unter Führung der USA) und planwirtschaftliche (unter Führung der UdSSR) oder blockfreie Konzepte (z.B. der Bandung-Staaten) und andererseits Chinas in der Drei-Welten-Theorie fortdauernde Selbsteinschätzung als „Dritte Welt“ nicht mehr mit der Entwicklung der noch als Schwellenländer angesehenen Staaten VR China, bzw. Südkorea, Singapur und Republik China/Taiwan als den „Kleinen Drachen“ oder Tigerstaaten Schritt halten konnte. Nach einem „Sechsunddreißigjährigen Krieg“ (1937-1973) [6] in seinem Umfeld auf dem bevölkerungsreichsten Teil der Erde erarbeitet das China des heutigen Reformzeitalters in Abkehr vom überkommenen Zentralanspruch „Reich der Mitte“ ein dezentral ausbalanciertes Schema von Beziehungen zu seinen Partnern in den Hemisphären als Ankerland. Abgesehen von seinen Interessen in Afrika und im Nahen Osten ist das vorläufige Ergebnis eine multipolar ausgerichtete (多极化 duōjíhuà), globale Geometrie mit den Schwer- oder Schnittpunkten der Big Five China, Europa, Japan, Russland und den USA. Ihrer Rolle als verbliebener Supermacht entsprechend, sind die USA Bestandteil vierer sich hierbei ergebender Beziehungsdreiecke: [7]
1.) U- -\ J /- -C 2.) U- -/ R \- - C 3.) U- -\ J /- -E 4.) U- -/ R \- - E
Mit dem Abschied von der bipolaren Welt richten sich die Blicke auf die USA als einer Hypermacht. Zeitgleich fand in der Volksrepublik China die administrative Wiedereingliederung Hongkongs und Macaos unter der Leitlinie ein Land, zwei Systeme statt. Dies erleichterte z.B. die Zusammenarbeit der Filmschaffenden bei den „großchinesischen“ [8] Produktionen des Festlands für ein globales Publikum. Den Abschnitt
Zitate
soll daher der populäre chinesische Actionfilm chinesisch 英雄, Pinyin Yīngxióng, international bekannt als
mit Darstellern der fünften Generation aus dem Jahr 2002 eröffnen. Dieser Wuxia-Film unter der Regie von Zhang Yimou erzählt eine der Heldenlegenden aus der Zeit der kämpfenden Staaten (481-221 v.Chr.) zu den Mordversuchen am König Ying Zheng chinesisch 嬴政, Pinyin Yíng Zhèng des grausam zur Vormacht aufstrebenden Staates Qin chinesisch 秦, Pinyin Qín. Eines Tages um 236 v.Chr. sucht der Schwertkämpfer „Der Namenlose“ (Darsteller: Jet Li) diesen König Zheng (Chen Daoming) auf, um ihm mitzuteilen, dass dessen drei Feinde „Zerbrochenes Schwert“ (Tony Leung Chiu-Wai), „Fliegender Schnee“ (Maggie Cheung) und „Weiter Himmel“ (Donnie Yen) für ihn keine Gefahr mehr darstellen.[9] Die zwei Zeichen der Kalligraphie, die der Attentäter „Zerbrochenes Schwert“ in den Sand geschrieben hatte, enthalten eine wichtige Botschaft, die bei ihm diesen Stimmungsumschwung herbeigeführt hatte. Nun lässt der Film, der in manchen beschwörenden Motiven bereits Anleihen bei zeitlich nachfolgenden historischen Fakten macht, den König, den späteren ersten Kaiser von China, sinngemäß interessiert fragen:
- „Und die Zeichen? Welche Zeichen hat er geschrieben?“
- Der Namenlose: „Alle unter dem Himmel.“
- Der Namenlose: „Alle unter dem Himmel.“
- König Zheng: „Alle unter dem Himmel.“
- Der Namenlose: „Er sagte: Die sieben Reiche führen seit Jahren Krieg und das arme Volk leidet und beenden könnt nur Ihr den Krieg und China unter dem Himmel vereinen. Zum Wohle aller Menschen unter dem Himmel hat er mich gebeten, Eure Majestät nicht zu töten. Er sagte: Verglichen mit dem Leid aller Menschen auf der Welt, ist das Leid eines Einzelnen bedeutungslos. Denkt man an alle, ist die Feindschaft zwischen Qin und Zhao nicht mehr von Bedeutung.“
- Der Namenlose: „Er sagte: Die sieben Reiche führen seit Jahren Krieg und das arme Volk leidet und beenden könnt nur Ihr den Krieg und China unter dem Himmel vereinen. Zum Wohle aller Menschen unter dem Himmel hat er mich gebeten, Eure Majestät nicht zu töten. Er sagte: Verglichen mit dem Leid aller Menschen auf der Welt, ist das Leid eines Einzelnen bedeutungslos. Denkt man an alle, ist die Feindschaft zwischen Qin und Zhao nicht mehr von Bedeutung.“
- König Zheng: „Ich hätte nicht gedacht, dass der, der mich am besten versteht, ein von mir verfolgter Attentäter ist. Ich bin allein und einsam und ständig kämpfe ich gegen Heimtücke und Falschheit; keiner bei Hofe versteht mich wirklich. Die Würdenträger und meine Generäle, alle halten mich für einen schlimmen Tyrannen. Aber „Zerbrochenes Schwert“, den ich gar nicht kenne, der Mann, dem ich nie begegnet bin, ein Attentäter, er weiß worum es mir geht. Er hat mich und meine Ziele verstanden.“
Buch der Lieder
「普天之下
莫非王土
率土之濱
莫非王臣」
- Pǔ tiān zhī xià mò fēi wáng tǔ shuài tǔ zhī bīn mò fēi wáng chén
Deutsch:
„Der weite Himmel überspannt
Nichts was nicht wäre Königs Land.
Von allen Ufern landherein
Ist kein Bestallter, der nicht sein.“
Buch der Riten

「天下为公」
Pinyin:
- tiānxià wèi gōng
Deutsche und englische Bandbreite vertretbarer Übersetzungen:
- „Die Welt gehört allen.“
- „The world is for all.“
- „Das Reich für alle.“
- „An empire being 'open to all'.“
- „Impartiality of all under heaven.“
- „All under heaven is public.“
- „The land under heaven belongs to the public.“
- „A public spirit for everything under heaven.“
- „Das Wohl aller Menschen unter dem Himmel“
- „Die ganze Welt werde eine Gemeinschaft.“
- „Alles unter dem Himmel ist gemeinschaftlich.“
- „Gemeinschaft im ganzen Reich.“
- „The whole world is as one community.“
- „The realm belongs to all people.“
- „The world is for the people.“
- „All under heaven belongs to all.“
- „Alles unter dem Himmel ist Gemeingut.“
- „Die Welt gehört allen gemeinsam.“
- „All the world's goods are shared.“
- „All lands and peoples under heaven.“
- „Justice under the heaven.“
Torinschrift
Der Begriff chinesisch 关内, Pinyin guānnèi steht für den riesigen Aufenthaltsbereich innerhalb von Pässen und den beiden Tordurchlässen der Großen Mauer östlich von chinesisch 嘉峪关, Pinyin Jiāyùguān tief im Westen und westlich von chinesisch 山海关, Pinyin Shānhǎiguān weit im Osten am Bohai-Meer chinesisch 渤海, Pinyin Bóhǎi.
「天下第一关」
Pinyin:
- Tiānxià dìyī guān
Deutsch:
„Das erste Tor der Welt“
Mengzi
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Kongzi | dēng Dōngshān ér xiǎo Lǔ |
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dēng Tàishān ér xiǎo tiānxià | |
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gù | |
„Daher:“ | |
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guān yú hǎi zhě | nán wei shuǐ |
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yóu yú shèng rén zhī mén zhě | nán wei yán. |
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Mengzi 孟子 Buch VII | Jin xin shang 尽心上, 24, 1. |
Mong Dsï Die Lehrgespräche des Meisters Meng K'o |
Übs. von Richard Wilhelm München, Diederichs 1994, S.190. |
Literatur
Grundlegend: Buch der Urkunden mit dem Kapitel zum Großen Yǔ (禹).
Allgemein
- Denis Twitchett, John K. Fairbank und andere: The Cambridge History of China. 15 Bände, (teils in Doppelbänden), Cambridge University Press, Cambridge, London, 1978–1999.
Weitere Autoren:
- Autoren der Reformbewegung um die Wende zum 20. Jahrhundert, wie Kang Youwei oder Liang Qichao
- James Legge, Otto Franke, Alfred Forke, Richard Wilhelm, Wolfram Eberhard, Joseph Levenson, Herrlee Glessner Creel, Arthur Cotterell, Derk Bodde, Herbert Franke, John King Fairbank, Karl Bünger, Jacques Gernet, Marcel Granet, Bodo Wiethoff, Wolfgang Bauer oder Stuart R. Schram, Heiner Roetz
Zum tianxia
- Peter Weber–Schäfer: Oikumene und Imperium, Studien zur Ziviltheologie des chinesischen Kaiserreiches. In Schriftenreihe zur Politik und Geschichte. Paul List Verlag, München, 1968.
Zum Verhältnis tianxia – guojia während der Song-Dynastie
- Rolf Trauzettel: Sung patriotism as a first step toward Chinese nationalism. In: John Winthrop Haeger (Hrsg.): Crisis and Prosperity in Sung China. The University of Arizona Press, Tucson AZ 1975, ISBN 0-8165-0494-6, S. 199–213.
Siehe auch
- Weltreich (Allgemeiner Überblick)
- Etymologische Liste der Ländernamen (China)
Einzelnachweise
- ↑ *Klemens Ludwig: Vielvölkerstaat China | Die nationalen Minderheiten im Reich der Mitte. C.H.Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59209-6.
- ↑ Angeblich soll die Vorstellung vom Tianxia bereits 215 v.Chr. von einem nicht mehr nach China zurückgekehrten Expeditionstrupp des Ersten Qin-Kaisers auf der Suche nach dem Unsterblichkeitskraut auf eine der japanischen Inseln gebracht worden sein.
- ↑ Als ozeangleicher Lehrer wurde im Mongolischen das buddhistische geistliche Oberhaupt der Tibeter mit dem Titel „Dalai Lama“ versehen, welcher mit „Ozean der Weisheit“ oder korrekter mit „Lehrer des Weltenmeeres“ übersetzt werden kann, siehe Ludwig, S. 72.
- ↑ Kawato Akio: Free Trade and Recognition of the Status quo – that is all what is needed for Stability and Wealth in Asia. Japan’s Balancing Act: China, Asia and the U.S., 12. September 2007.
- ↑ Allgemein siehe bei chinesisch 罗志田: 天下与世界*请末士人关于人类社会认知的转变, Pinyin Luo Zhìtián: Tiānxià yu shìjiè * Qingmo shiren guanyu renleishehui renzhide zhuanbian, in:chinesisch 中国社会科学2007年第5期, Pinyin Zhongguo Shehuikexue. Tianxia/Unter dem Himmel und Welt | Veränderungen in der Kenntnisnahme der menschheitlichen Gesellschaft bei den spät-qingzeitlichen gelehrten Kreisen. | From Tian Xia to the World: Changes in Late Qing Intellectuals' Conceptions of the Human Society. In: Social Sciences in China, 2008, 2
- ↑ Begriff hier übernommen von Oskar Weggel: Wie mächtig wird Asien? | Der Weg ins 21. Jahrhundert. C.H.Beck, München 1999, ISBN 3-406-42130-X, S. 62, Erinnert sei auch an den Chinesisch-Vietnamesischen Krieg, 1979.
- ↑ Alle vier Teildreiecke als Gesamtviereck zitiert aus Beijing Rundschau 1995, Nr. 39, S. 22 in Weggel, S. 65.
- ↑ Meyers Atlas China | Auf dem Weg zur Weltmacht. Meyers-Bibliographisches Institut AG, Mannheim 2010, ISBN 978-3-411-08281-0, S. 205, 208 mit Farbabbildung Szene aus „Hero“.
- ↑ Videotext Tafel 318 RTL Nitro, Dienstag 07.03.2017 für 21:55-23:45 Uhr.