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Benutzer:Robertk9410/Artikelentwurf7

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Die Gefallenenglocke Maria Dolens

Die Campana dei Caduti Maria Dolens oder auch nur Campana dei Caduti bzw. Maria Dolens (dt. Gefallenenglocke Maria Dolens) ist eine Gedenkstätte in der norditalienischen Stadt Rovereto in der Provinz Trient. Sie liegt etwas erhöht östlich der Stadt auf dem Hügel Miravalle. Den zentralen Punkt der Gedenkstätte bildet die Glocke Maria Dolens.

Geschichte

Die Gefallenenglocke ist Teil einer Erinnerungskultur, die in Rovereto als ehemaliger Frontstadt des Ersten Weltkrieges zusammen mit dem Kriegsmuseum und dem Beinhaus gleich auf mehrfache Weise ihren Ausdruck fand.

Die Glocke wurde auf Initiative des aus Rovereto stammenden Priesters Don Antonio Rossaro 1924 gegossen, wobei auf man auf das Metalle von dafür gestifteten Kanonenrohre der ehemaligen Kriegsnationen zurückgriff.[1] Sie wurde zweimal, 1939 und 1964 neu gegossen und dabei jeweils vergrößert. Heute ist sie die viertgrößte freischwingende läutende Glocke der Welt und mahnt allabendlich mit ihren Glockenschlägen an die Gefallenen aller Kriege und aller Nationen.

Von 1925 bis 1961 stand die Glocke auf einem der Burgtürme der Burg von Rovereto. Für die dritte Glocke wurde ein neuer Standort etwas oberhalb des Beinhauses auf dem Hügel Miravalle gefunden, wo sie seit 1965 steht. Geleitet wird die Gedenkstätte von einer privaten Stiftung (Fondazione Opera Campana dei Caduti) der 93 Länder angehören, zu deren Stiftungsaufgaben das Gedenken an die Kriegstoten aller Länder und die Förderung der Brüderschaft unter den Nationen gehört. Zur Gedenkstätte gehören neben der Glocke, um die die Fahnen aller Stiftungsnationen aufgereiht sind, noch der Verwaltungssitz, die Bibliothek und das Archiv der Stiftung.[2].

Die erste Glocke

Die erste Glocke wurde am 30. Oktober 1924 in Trient gegossen und am 24. Mai 1925 zum zehnten Jahrestages des italienischen Kriegseintrittes von Königin Margherte von Italien Namen auf den Maria Dolens geweiht. Sie hatte ein Gewicht von 11.000 kg und maß 258 cm in der Höhe und 255 cm im Durchmesser, der Glockenschlägel hatte ein Gewicht von 600 kg.

Für die künstlerische Ausgestaltung der Gussform der aus dem Nonstal stammende Bildhauer Stefano Zuech verantwortlich. Die Reliefs an der Außenwand der Glocke umfassten 4 Figurengruppen, die sich aus 32 60 cm hohen Figuren zusammensetzten und sich mit den Themen Abschied, Kampf, Tod und Sieg befassten.[3] Die Gussform von 1924 ist heute im Glockensaal des Kriegsmuseums in Rovereto ausgestellt.

Am 4. Oktober 1925 ließ sie zum ersten Mal vom Burgturm Malipiero auf dem extra eine Aufhängung aus Holz errichtet worden war unter Anwesenheit des italienischen Königs Viktor Emanuel III. ihre Klänge erschallen. Bereits bei der Einweihung stellte man die schlechte Klangqualität der Glocke fest und ihr Initiator Don Rossaro denkt bereits darüber nach, eine neue Glocke gießen zu lassen. Dazu kommt es allerdings erst 14 Jahre später. Ausschlaggebend dafür war vor allem der Umstand, dass auch das in die Jahre gekommene Holzgerüst baufällig wurde und ausgetauscht werden musste. Aus diesem Grund wurde der elektrisch betriebene Schwingmechanismus am 21. Juli 1937 zum letzten Mal betätigt und die Glocke schließlich im März 1938 abmontiert und demoliert.[4]

Die zweite Glocke

  • Gegossen am 13. Juni 1939 (Verona)
  • Geweiht am 26. Mai 1940
  • Erstes Mal geläutet am 20. Mai 1945
  • Letztes Mal geläutet am 31. August 1960
  • Gewicht 16.280 kg Höhe 300 cm Durchmesser 300 cm Schlägel 600 kg

Die dritte Glocke

  • Gegossen am 01. Oktober 1964 (Reggio Emilia)
  • Geweiht am 31. Oktober 1965
  • Erstes Mal geläutet am 10. April 1966
  • Gewicht 22.639 kg Höhe 336 cm Durchmesser 321 cm Schlägel 600 kg Gewicht des Glockenstuhls 10.000 kg

Beschreibung

Viertgrößte schwingend (am gekröpften Joch) läutbare Glocke der Welt.

Literatur

  • Antonio Rossaro: La campana dei caduti, Ciarocca, Milano, 1952.
  • Renato Trinco, Maurizio Scudiero: La Campana dei Caduti: Maria Dolens. Cento rintocchi per la pace, La Grafica, Mori 2000.
  • Armando Vadagnini: Maria Dolens un simbolo di pace. 2003-2013: una Campana che parla al mondo, Egon, Rovereto 2013.
Commons: Campana dei Caduti – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise und Anmerkungen

  1. Renato Trinco, Maurizio Scudiero: La Campana dei Caduti: Maria Dolens. Cento rintocchi per la pace, La Grafica, Mori 2000 S. 10-11
  2. Aufgaben und Einrichtungen der Stiftung auf Italienisch abgerufen am 16. März 2017.
  3. Renato Trinco, Maurizio Scudiero: La Campana dei Caduti: Maria Dolens. Cento rintocchi per la pace, S. 15-18
  4. Renato Trinco, Maurizio Scudiero: La Campana dei Caduti: Maria Dolens. Cento rintocchi per la pace, S. 46-59

Bilder

Koordinaten: 45° 52′ 26,1″ N, 11° 2′ 21,1″ O

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