Direktsuche
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Hier der konkrete Grund, warum dieser Artikel auf den QS-Seiten eingetragen wurde: Mehr Gelbe Seiten als Enzyklopädieartikel. Etwas weniger Firmenwerbung und mehr Hintergründe zum Begriff würden dem Artikel gut tun. Zudem sollte das Lemma überprüft werden (vgl. google-Suche).--Michael 12:01, 3. Mai 2006 (CEST)
Der Begriff Direktsuche bzw. Executive Search (auch Direct Search, Direktansprache) steht für die direkte Ansprache von Führungskräften und Spezialisten bei der Besetzung von Führungspositionen in Unternehmen.
Die älteste Executive-Search-Firma war die 1926 gegründete Thorndike Deland Associates in New York, die in 2001 ihren Betrieb einstellen musste. George A. Fry, der seit den frühen dreißiger Jahren Partner von Booz Allen Hamilton war, gründet 1942 seine eigene Gesellschaft, George Fry & Associates in Chicago. Diese Beratungsfirma arbeitet auf den Gebieten Marketing, Unternehmensplanung und Personalberatung und wird später umbenannt in FRY CONSULTANTS INC., die bereits 1952 auf dem deutschen Markt tätig wird, sich in Deutschland später in "SUP Societät für Unternehmensplanung" umbenennt und noch heute existiert. Einer der Gründungspartner von Fry in Deutschland war Dr. Maximilian Schubart, der mit teils recht ungewöhnlichen Methoden agierte und sich einen Namen machte.
Ein weiterer Kopf der Booz-Allen-Mannschaft, Sidney Boyden gründete 1946 eines der bedeutensten Executive-Search-Unternehmen. Spencer Stuart gründete sein Unternehmen 1956 und war eines der ersten mit Präsenz in Kontinentaleuropa. Dort erlernten beispielsweise Egon Zehnder und Jürgen Mülder ihr Handwerk.
Die fünf größten Unternehmen mit internationaler Bedeutung in diesem Markt sind heutzutage Korn/Ferry, Heidrick & Struggles, Spencer Stuart, Russell Reynolds und Ray & Berndtson, die alle US-amerikanischen Ursprungs sind. Hier herrscht einen Parallele zu den Wirtschaftsprüfungsgesellschaften, deren größte Vertreter den Begriff der "Big Four" geprägt haben. Einzig Egon Zehnder, ein von einem ehemaligen Spencer-Stuart-Berater gegründetes Unternehmen aus der Schweiz, ist mit den vorgenannten vergleichbar. Im osteuropäischen Markt sind Neumann & Partners mit Hauptsitz in Wien sehr präsent.
Bis in die 80er Jahre hinein boten auch Managementberatungen wie McKinsey und Booz Allen Hamilton sowie Wirtschaftsprüfungsgesellschaften ("Big Four"), namentlich Price Waterhouse, Coopers & Lybrand, Ernst & Young und KMPG Peat Marwick (mit dem heute noch existierenden Ableger PEAT Executive Search AG in der Schweiz) diese Dienstleistungn an, haben sich aber mittlerweile vollständig aus diesem Markt zurückgezogen. Die Executive-Search-Sparte von A.T. Kearney wurde im Januar 2006 an den ehemaligen Europachef von Korn/Ferry, den Amerikaner Edward Kelly, verkauft.
Auf dem deutschen Markt sind diese genannten Unternehmen sehr präsent. Daneben gibt es Unternehmen, die zwar nur national tätig sind, aber sich einer großen Reputation erfreuen (z.B. Delta Management Consultants, Deininger, ehemals Hofmann Herbold) und viele mehr, sowie prominente Einzelkämpfer wie Dieter Rickert und Heiner Thorborg wie auch eine Vielzahl von sehr kleinen Ein-Mann-Beratungsunternehmen. Wenig bekannt ist, dass auch Roland Berger bis vor einigen Jahren diese Dienstleistung anbot, aber wenig bewarb. Trotz des großen Bekanntheitsgrades der Firma Kienbaum, welcher vor allem aus den mehrseitigen Stellenanzeigen in den Tageszeitungen herrührt, ist deren Geschäft in der Regel nicht mit den vorgenannten Unternehmen vergleichbar, gleiches gilt für die Firma Baumann, die durch die prägnanten Anzeigen mit dem Telefonhörer-Logo bekannt wurden.
Für Laien ist der Unterschied zwischen Executive Search und anzeigengestützter Suche nicht immer leicht zu verstehen. Per Executive Search wird zumeist auf Basis eines Festhonorars ("Retainer") gesucht, bei der anzeigen gestützten Suche wird oftmals ein erfolgs- (plazierungs-)abhängiges Honorar vereinbart. Executive Search wird bei der Suche nach Top-Führungskräften, die i.d.R. nicht auf eine Stellenanzeige reagieren würden sowie bei der Suche nach ungewöhnlichen Spezialisten angewandt, anzeigengestützte Suche eignet sich dagegen besser für Positionen, für die es eine Vielzahl von Bewerbern gibt (typisch: Hochschulabsolventen für Traineeprogramme). Durch die Präsenz in den Stellenanzeigenteilen der Zeitungen sind die anzeigenbasierten Personalberatungen dem Laien zumeist wesentlich präsenter, die meisten Executive-Search-Firmen betreiben (aus einem Selbstverständnis, welches dem der Anwälte und Wirtschaftsprüfer ähnelt, heraus), keine Werbung.
Das Honorar für diese Dienstleistung wird üblicherweise in mehreren Raten fällig. In der Branche hat sich zumindest bei den großen Unternehmen ein Festhonorar ("retainer") durchgesetzt, welches bei erfolgreicher Plazierung durch eine variable Komponente ergänzt wird. Rein auf Erfolgsbasis agierende Unternehmen werden "contigency firms" genannt und sind der Regel weniger hoch im Markt angesehen. In der Regel liegt das endgültige Honorar bei rund einem Drittel des Jahreseinkommens des Kandidaten.
In Deutschland sind die größten Beratungsunternehmen, die Executive Search anbieten, im "Verband Deutscher Executive Search Berater" (VDESB) organisiert und haben sich bestimmten Standesrichtlinien unterworfen, unter anderem eine ausschließliche Arbeit auf Festhonorarbasis, was den Berufsverband z.B. vom BDU unterscheidet. Einzig Heidrick & Struggles und Korn/Ferry sind dort nicht mehr vertreten.
Weblinks
http://www.washingtonian.com/etc/business/headhunters.html Die Big Four (auf englisch)]