Zum Inhalt springen

Benevento

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 25. Juni 2004 um 11:25 Uhr durch Anathema (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Heutiges

Benevent ist eine italienische Provinz in Kampanien, die aus der früheren päpstlichen Delegation Benevent und mehreren Bezirken der benachbarten Provinzen gebildet, grenzt im Norden an die Provinz Campobasso, im Westen an Caserta, im Süden an Avellino und im Osten an Foggia.Die Stadt Benevento liegt auf einer Anhöhe am Zusammenfluß des Sabato und Calore.


Geschichte des Herzogtums

Benevento war eine altsamnitische Stadt im Gebiet der Hirpiner. Sie wurde angeblich von Diomedes gegründet. Um 3oo v. Chr. wurde sie von den Römern erobert und statt Maluentum, wie sie früher hieß, Beneventum genannt. 275 wurde bei Benenvent König Pyrrhos von Epirus von dem römischen Konsul M. Curius Dentatus geschlagen. Wegen der günstigen Lage der Stadt wurde sie 268 zu einer römischen Militärkolonie umgewandelt. Der Ostgotenkönig Totilas zerstörte 545 die Mauern von Benevent.

Nach der Ausbreitung der Langobarden wurde Benevent Sitz langobardischer Herzöge, geriet aber wiederholt in Abhängigkeit von den Franken und den deutschen Kaisern. 840 wurde das Herzogtum in zwei, 850 in drei besondere Territorien: Benevent, Salerno und Capua, geteilt, und 1047 fiel es in die Hände normannischer Fürsten mit Ausnahme der Stadt, die Kaiser Heinrich III. 1053 dem Papst Leo IX. zum Ausgleich einiger abgetretener Lehnsrechte auf Bamberg überließ.

Im [|11. Jahrhundert|11.]] und 12. Jahrhundert wurden in Benevent vier Konzile abgehalten. Am 26. Februar 1266 wurde bei Benevent der Hohenstaufe Manfred von Karl von Anjou geschlagen, worauf sich letzterer Apuliens, Siziliens und Tusciens bemächtigte.

1418 kam Benevent an Neapel, aber Ferdinand I. gab es an Papst Alexander VI. zurück, der es seinem ältesten Sohn, Johann, als Herzogtum gab. Aber Johann wurde bald ermordet.

Als 1668 Bebevent durch ein Erdbeben fast völlig zerstört worden war, ließ der damalige Erzbischof (der spätere Papst Benedikt XIII.) einen großen Teil der Stadt aus seinem Privatvermögen wieder aufbauen. Die Härte des Papstes Clemens XIII. gegen den Infanten Philipp von Parma veranlaßte die Neapolitaner 1761 zur Besetzung Benevents, das aber 1774 an Clemens XIV. zurückgegeben wurde.

Die Franzosen eroberten Benevent 1798 und verkauften es an Neapel. Der Kardinal Ruffo zerstreute 1799 in einer Schlacht bei Benevent die republikanischen Truppen. 1806 schenkte Napoleon I. Benevent als Fürstentum seinem Minister Talleyrand, der davon den Titel eines Fürsten von Benevent annahm. 1815 wurde es an den Papst zurückgegeben. Der König von Neapel behielt sich nur einige Hoheitsrechte vor, wie die Regalien des Tabaks-und Salzverkaufs, des Post- und Zollwesens. Seit der Annexion des Kirchenstaats und Neapels 1860 gehörte Benevent zum neu entstandenen Königreich Italien.


Die Herzöge Benevents

  • ??? - ??? Zotto
  • ??? - ??? Arichis I.
  • ??? - 646 Ajo
  • 646 - 651 Raduald
  • 651 - 662 Grimoald I.
  • 662 - ??? Romuald I.
  • ??? - 707 Grimoald II.
  • 707 - 733 Romuald II.
  • 733 - 733 Gisulf
  • 733 - 740 Gregor
  • 740 - 743 Godschalk
  • 743 - 749 Gisulf (2. Mal)
  • 749 - 758 Liutprand
  • 758 - 787 Arichis II. (774 König der Langobarden im Süden)
  • 787 - 806 Grimoald III.
  • 950 - 950 Randulf I.
  • ???? - 1077 Landulf IV. (siehe auch Salerno)

Literatur

  • Hirsch, Das Herzogtum Benevent bis zum Untergang des langobardischen Reichs, Leipzig 1871