Georg Metzler (Architekt)
Georg Wilhelm Metzler (* 13. November 1868 in Wörrstadt; † 24. November 1948 in Wiesbaden) war ein deutscher Architekt und von 1915 bis 1933 Bürgermeister der heute zu Rheinland-Pfalz gehörenden Stadt Worms.[1]
Leben
In Wörrstadt geboren, schloss Metzler sein Abitur in Mainz ab. Es folgte ein Studium des Hochbaus an der TH Darmstadt, wo er sein Examen „mit Auszeichnung“ abgeschlossen hat. Danach war Metzler in verschiedenen staatlichen Dienststellen angestellt, bis er 1896 die Staatsprüfung zum Architekten abgelegt hat.[2]
Beruf
Vor seiner Tätigkeit in Worms
Als Regierungsbaumeister war Metzler unter anderem in Darmstadt, Friedberg, Bad Nauheim und Alsfeld tätig. Aus Alsfeld heraus bewarb er sich um eine vakante Stelle in Worms, wo er eingestellt wurde und ihm alsbald fachlich-fundierte Kenntnisse bestätigt wurden. Einen Abwerbeversuch seitens der Stadt Bad Homburg wurde aus Wormser Seite mit einer Gehaltserhöhung und dem neu verliehenen Titel Baurat verhindert.[2]
Wirken in Worms
Metzler wurde am 1. Oktober 1899 zum Nachfolger des Architekten Karl Hofmann ernannt und in der Folge vom Großherzog Ernst Ludwig 1915 zum Bürgermeister der Stadt Worms ernannt. Dieses Amt hatte Metzler bis 1933 inne.[1]
Metzlers Tätigkeiten in Worms lassen sich grob in zwei Abschnitte unterteilen. Zum einen vervollständige und verwirklichte Metzler begonnene Planungen und Ausführungsarbeiten seines Vorgängers Hofmann, unter anderem die 1907 erfolgte Restaurierung der historischen inneren Stadtmauer, mit den Durchbrüchen Andreastor im Süden und dem Raschitor im Norden. Es erfolgte die Fertigstellung des Hafenamts, der Westendschule, der neu erbauten Martinspforte, des Hauptfriedhofes und der Trauerhalle des neuen jüdischen Friedhofs.
Zum anderen sind die von Metzer komplett neu geplanten Gebäude zu nennen, wie beispielsweise das Wasserwerk Bürstadt,[3] das Landschulheim „Hoher Darsberg“ in Neckarsteinach, die östliche Erweiterung der Nibelungenschule,[4] den städtischen Schlachthof, die ehemalige Sparkasse im heutigen Adenauerring (damals: „Moltkeanlage“), des Elektrizitätswerks und des Eleonoren-Gymnasiums.[2]
Des Weiteren wirkte Metzler an den Plänen eines neuen Straßenverkehrs mit, da die alten, winkelförmigen Straßenverläufe als „überholt“ galten. Metzlers Gedanken stützten sich dabei auf Ideen des österreichischen Stadtplaners Camillo Sitte und verfolgten somit den Grundgedanken, großzügig geschwungene Straßenverläufe zu favorisieren.[5]
Sonstiges
Metzler hielt 1924 in Mainz die Trauerrede für den mit ihm befreundeten Wormser Oberbürgermeister Heinrich Köhler, der am 2. Juni desselben Jahres dort verstorben war.[2]
Georg Metzler war seit 1901 mit der aus Frankfurt am Main stammenden Emma Luise Michaelis verheiratet. Aus der Ehe gingen keine Kinder hervor.[2]
Nach der aktiven Amtszeit
Metzlers Dienstzeit endete 1933. Nach 32 Jahren Amtszeit trat er nicht mehr zu einer Wiederwahl an, und zog mit seiner Frau nach Wiesbaden, wo er am 24. November 1948 starb.[2]
Einzelnachweise
- ↑ a b Geröd Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 527.
- ↑ a b c d e f Gerold Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 536 f.
- ↑ Grundwasserwerk im Bürstädter Wald. In: rhein-neckar-industriekultur.de. Abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ Karl Hofmann (1856 - 1933) > Stadt Worms. In: worms.de. Abgerufen am 11. März 2017.
- ↑ Geröd Bönnen (Hrsg.): Geschichte der Stadt Worms. 2. Auflage. Theiss, Stuttgart 2015, ISBN 978-3-8062-3158-8, S. 518.
Personendaten | |
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NAME | Metzler, Georg Wilhelm |
ALTERNATIVNAMEN | Metzler, Georg Wilhelm (vollständiger Name) |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Architekt, Stadtbaumeister und Bürgermeister in Worms |
GEBURTSDATUM | 13.November 1868 |
GEBURTSORT | Wörrstadt |
STERBEDATUM | 24. November 1948 |
STERBEORT | Wiesbaden |