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Stevie Wonder

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Stevie Wonder (* 13. Mai 1950 in Saginaw, Michigan; eigentlich Steveland Hardaway Judkins Morris) ist einer der wichtigsten US-amerikanischen Pop- und Soul-Sänger, ein bedeutender Komponist sowie ein versierter Multiinstrumentalist.

Biografie

Wonder kam als Frühgeburt zur Welt und wurde im Inkubator künstlich beatmet. Möglicherweise rührt seine Blindheit von einer übermäßigen Dosierung des Sauerstoffs. Als Wonder vier Jahre alt war, zog die Familie nach Detroit, wo er schon bald im Kirchenchor sang. Mit neun Jahren beherrschte er bereits Klavier, Mundharmonika und Schlagzeug.

1961 entdeckte ihn Ronnie White von den Miracles. Dieser verhalf ihm zu einem Vorsingtermin mit dem legendären Motown-Chef Berry Gordy. Gordy zögerte nicht und nahm den Jüngling sofort unter Vertrag. Little Stevie Wonder war geboren. 1962 nahm er seine ersten Platten auf: A Tribute to Uncle Ray (mit Covertiteln von Ray Charles) und The Jazz Soul of Little Stevie. Erste Erfolge stellte sich 1963 ein mit dem Titel Fingertips, Part 2, bei dem Stevie Wonder Mundharmonika spielte und sang. Das dazugehörige Album The 12 Year Old Genius wurde zu Motowns erster Nr.-1-LP. Mit 14 kam er in den Stimmbruch. Eine kurze Weile wurde es etwas ruhiger, Wonder studierte klassisches Klavier an der Michigan School for the Blind.

Mit 18 begann Wonder erstmals in größerem Stil Einfluss auf die Kompositionen und das Arrangement seiner Musik zu nehmen: For Once in my Life (1968) und My Cherie Amour (1969) landeten als Alben und als Single-Hits weit oben in den Charts. 1971 endete sein Vertrag mit Motown. Er nutzte die Chance, um ein eigenes Tonstudio zu errichten, seine Tantiemen bedeutend aufzustocken und größtmögliche Kontrolle über seine Musik zu erlangen. Er gründete sein eigenes Label, Black Bull Music.

Stevie Wonder ist einer der erfolgreichsten Musiker des Motown-Labels. Mit den Jahren entwickelte er einen gänzlich eigenen Stil und beeinflusste die Soulmusik damit nachhaltig. Auf seinem Doppel-Album Songs in the Key of Life spielte er 1976 neben allen Tasteninstrumenten auch das Schlagzeug selbst. Mit dieser Platte setzte Wonder einen Meilenstein der Popgeschichte.

Mehr und mehr engangierte sich der Künstler auch für die Bürgerrechte ein und stritt für die Gleichberechtigung der Rassen. Seinem vehementen Einsatz ist es zu verdanken, dass der Geburtstag des ermordeten Bürgerrechtlers Dr. Martin Luther King US amerikanischer Nationalfeiertag wurde. Den Oscar, den er 1984 für den Song I Just Called To Say I Love You aus dem Film Die Frau in Rot erhielt, widmete er dem Apartheid-Opfer Nelson Mandela.

Seine, in immer größeren Abständen erscheinenden, Plattenproduktionen wurden von der Kritik oft als unter den Möglichkeiten des Künstlers bemängelt. Für sein 1995 erschienenes Album Conversation Peace ließ er sich volle acht Jahre Zeit.

1999 erhielt er den inoffiziellen Nobelpreis für Musik, den Polar Music Prize. 2005 erlangte er nach längerer Pause wieder größere Beachtung mit der Funk-Single So What the Fuss mit Prince an der Gitarre und der Gruppe En Vogue als Nebenstimme. Das von der Kritik sehr gelobte neue Album A Time 2 Love erschien im Oktober 2005.

Diskografie

Top Ten Singles aus den USA und dem Vereinigten Königreich

1963: "Fingertips (Pt. 2)" (US #1)

1965: "Uptight (Everything's Alright)" (US #3)

1966: "Blowin' In The Wind" (US #9)

1966: "A Place in the Sun" (US #9)

1967: "I Was Made to Love Her"(US #2)

1968: "For Once In My Life" (US #2)

1968: "Shoo-Be-Doo-Be-Doo-Da-Day" (US #9)

1969: "My Cherie Amour" (US #4)

1969: "Yester-Me, Yester-You, Yesterday" (US #7)

1970: "Signed, Sealed, Delivered (I'm Yours)" (US #3)

1970: "Heaven Help Us All" (US #9)

1971: "If You Really Love Me" (US #8)

1972: "Superstition" (US #1)

1973: "You Are the Sunshine of My Life" (US #1)

1973: "Higher Ground" (US #4)

1974: "Living for the City" (US #8)

1974: "You Haven't Done Nothin'" (with The Jackson 5) (US #1)

1974: "Boogie On Reggae Woman" (US #3)

1977: "I Wish" (US #1)

1977: "Sir Duke" (US #1)

1979: "Send One Your Love" (US #4)

1980: "Master Blaster (Jammin)" (US #5)

1982: "Ebony and Ivory" (duet with Paul McCartney) (US #1)

1982: "That Girl" (US #4)

1984: "I Just Called to Say I Love You" (US #1, UK #1)

1985: "Part-Time Lover" (US #1, UK '3)

1985: "Go Home" (US #10)

Alben

1962: The Jazz Soul of Little Stevie Wonder

1962: Tribute To Uncle Ray

1963: Pre-Recorded Live: The 12 Year Old Genius

1964: Stevie at the Beach

1966: Uptight

1966: Down to Earth

1967: I Was Made to Love Her

1968: For Once in My Life

1968: Eivets Rednow (featuring "Alfie")

1969: My Cherie Amour

1970: Signed, Sealed, and Delivered

1971: Where I'm Coming From

1972: Music of My Mind

1972: Talking Book

1973: Innervisions

1974: Fulfillingness' First Finale

1976: Songs in the Key of Life

1979: Journey Through the Secret Life of Plants Soundtrack

1980: Hotter than July

1982: Original Musiquarium

1984: The Woman in Red Soundtrack

1985: In Square Circle

1987: Characters

1991: Jungle Fever Soundtrack

1995: Conversation Peace (RIAA:Gold)

2005: A Time To Love (RIAA:Gold)


Koproduktionen und Duette

1982 "Ebony And Ivory" mit Paul McCartney

1982 "What´s That You're Doing" mit Paul McCartney

1985 "That's What Friends Are For" mit Dionne Warwick, komponiert von Burt Bacharach

1988 "My Love" mit Julio Iglesias

1987 "Get It" mit Michael Jackson