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Dreifarbiger Fuchsschwanz

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Amaranth, Fuchsschwanz

Amaranth, Fuchsschwanz (Amaranthus tricolor)

Systematik
Asteriden
Euasteriden I
Familie: Fuchsschwanzgewächse (Amaranthaceae)
Gattung: Amaranthus
Art: Amaranth, Fuchsschwanz
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Amaranthus
Hook.
Wissenschaftlicher Name der Art
Amaranthus tricolor
L.

Amaranthus tricolor (umgangssprachlich: Fuchsschwanz) ist eine Zierpflanze, die auch als Gemüse und Medizin genutzt wird. Sie stammt ursprünglich aus Südamerika, ist mittlerweile aber beinahe weltweit in vielen Klimaten verbreitet. Cultivare weisen leuchtend gelbe, rote und grüne Blattfärbungen auf.

Merkmale

Die einjährige Pflanze wächst aufrecht und ist leicht fleischig, grün oder rot, nur wenig verzweigt. Die Pflanze erreicht eine Höhe von 80-150 cm. Die Blätter sind wechselständig und unbehaart. Blattstiele 2-6 cm lang, grün oder rot, Blätter rhombisch-oval oder lanzettlich, 4-12 cm lang, 3-7 cm breit, grün, gelb oder rot-getönt oft auch gefleckt. Die Blattspitze ist stumpf oder leicht ausgebuchtet. Der Blattgrund ist breit und der Blattrand ganzrandig und manchmal leicht gelappt. Die Blütenstände sind dicht gepackte Infloreszenzen, die rundlich oder kolbenförmig entlang eines Stengels aufgereiht sind. Die Blüten selbst sind unscheinbar, gelb-grünlich. Die Tragblätter sind oval-lanzettlich, ca. 4 mm lang und durchscheinend. Blütenblätter sind dreizählig, lanzettlich. Die Staubblätter sind dreizählig. Der Blütenstempel ist einzahlig mit einer dreigeteilten Narbe. Die Fruchthüllen sind oval, länger als die Früchte und in die vertrockneten Kronblätter eingehüllt. Sie zerreißen während des Reifeprozesses und der obere Teil fällt als Käppchen ab. Die Samen sind schwarzbraun, flach-rundlich mit Wölbungen auf beiden Seiten, glatt und glänzend, ca. 1 mm groß. Blütezeit ist Juli-August. Chromosomenzahl: 2n = 34

Name

Aufgrund der weiten Verbreitung gibt es viele regionale Bezeichnungen. Die deutsche umgangssprachliche Bezeichnung bezieht sich auf die dichten Infloreszenzen, die im Laufe der Zeit zu langen Schnüren auswachsen. Der wissenschaftliche Name bedeutet: "Blume die nie verblüht", das Artepitheton "tricolor": dreifarbig. Regionale Namen: Amarante, brède de Malabar (französisch). Amaranto, bredo (portugiesisch), Mchicha (Swahili), Tampala, Tandaljo, Tandalja bhaji (Indien)[1], in der Karibik Callaloo (Als Zutat des gleichnamigen Gerichts). Im Englischen Sprachraum auch: Joseph's coat nach der biblischen Person Josef, der ein vielfarbiges Gewand getragen haben soll. In Griechenland wird Amaranth oft als Chorta (χορτα) zu einem Spinat-ähnlichen Gemüse gekocht und in China heißt die Pflanze Xian (chinesisch , Pinyin xiàn oder 雁来红 yàn laí hóng, 救荒本草 jìu huāng běn cǎo, 老少年 lao shao nian, 盛京通志 lan jing tu zhi, 老来少 lao lai shao, 三色苋 san se xian). In Korea, heißt die Pflanze bireum - koreanisch 비름, chambireum - koreanisch 참비름, und wird als namul zubereitet. Es gedeiht in Korea fast wie eine Wildpflanze.[2].

Die Pflanze erscheint auch im Wappen des Gonville and Caius College, Cambridge wo es als flowers gentle bezeichnet wird.

Nutzung

Die Pflanze ist eine C4-Pflanze, die besonders effektiv Kohlenstoff bindet. Sie wird neben der Nutzung als Zierpflanze vor allem als Gemüse gekocht. Alle Teile der Pflanze werden auch in der Volksmedizin angewendet und gelten als Heilmittel für viele Krankheiten. In Afrika werden auch die Samen als Stärke-Lieferant genutzt.[3]

Amaranthus gangeticus, die oft als "Elefantenkopf-Amaranth" bezeichnete Varietät, wird als Synonym von A. tricolor angesehen,[4] wurde in der Vergangenheit jedoch oft als eigene Art behandelt. Die Blüten sind dunkel-purpurn. Die Pfalnze wird meistens bis zu 90 cm hoch und ist hauptsächlich in Bangladesh verbreitet.[5]

Einzelnachweise

  1. Michel H. Porcher: Sorting Amaranthus names.
  2. Bburi Kitchen: 10 Korean spring greens you should know In: Stripes Korea, 20 April 2016. Abgerufen im 15 December 2016 
  3. Grubben, G.J.H. & Denton, O.A. (2004) Plant Resources of Tropical Africa 2. Vegetables. PROTA Foundation, Wageningen; Backhuys, Leiden; CTA, Wageningen.
  4. Amaranthus gangeticus L. In: The Plant List. 2010, abgerufen am 9. März 2013.
  5. T. Larsen, S. H. Thilsted, S. K. Biswas, I. Tetens: The leafy vegetable amaranth (Amaranthus gangeticus) is a potent inhibitor of calcium availability and retention in rice-based diets. In: British Journal of Nutrition. 90. Jahrgang, Nr. 3, 2007, S. 521–527, doi:10.1079/BJN2003923, PMID 13129457.

Literatur

  • H. M. Burkill: The useful plants of West Tropical Africa. 2nd Edition. Vol. 1, Families A–D. Royal Botanic Gardens, Kew, Richmond, United Kingdom 1985. 960 pp.
  • G. J. H. Grubben: La culture de l’amarante, légume-feuilles tropical, avec référence spéciale au Sud-Dahomey. Mededelingen Landbouwhogeschool Wageningen 75–6. Wageningen, Netherlands 1975. 223 pp.
  • G. J. H. Grubben; D. H. van Sloten: Genetic resources of amaranths: a global plan of action, including a provisional key to some edible species of the family Amaranthaceae by Laurie B. Feine-Dudley. International Board for Plant Genetic Resources, Rom, Italien 1981. 57 pp.
  • K. G. Shanmugavelu; M. Kader Mohideen: Accomplishments in amaranth research at the College of Horticulture. Tamil Nadu Agricultural University. Amaranth Newsletter 3: 5–7. 1989.
Commons: Dreifarbiger Fuchsschwanz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Kategorie:Fuchsschwanzgewächse Kategorie:Blattgemüse