Zum Inhalt springen

Dr. Feelgood

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. März 2017 um 16:07 Uhr durch PieRat (Diskussion | Beiträge) (S). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Dr. Feelgood (2009)

Dr. Feelgood ist eine britische Rockband, die seit den 1970er Jahren besteht. Es ist eine der wenigen Bands, die im British Blues Boom und in der Punk-Ära gleichermaßen Erfolg hatten. Die vor allem in den 1970er-Jahren aktive Gruppe wurde bekannt durch Lieder wie Back in the Night, Roxette und Milk and Alcohol.

Geschichte

Die 1971 in Canvey Island in der Nähe von Southend, Essex, von Sänger Lee Brilleaux und Gitarrist Wilko Johnson (bürgerlich: John Wilkinson) gegründete Band wurde bald darauf durch Bassist John B. Sparks und Schlagzeuger „The Big Figure“ (bürgerlich: John Martin) ergänzt.

Der Name der Band wurde auf Vorschlag von Sparks dem Song Dr. Feelgood der englischen Band Johnny Kidd & The Pirates entlehnt.[1]

Wie viele andere Pub-Rock-Bands, zum Beispiel die ebenfalls aus Southend stammenden Eddie & the Hot Rods, waren Dr. Feelgood hauptsächlich durch ihre Live-Auftritte bekannt. Daneben waren jedoch auch die Alben wie Down by the Jetty und Malpractice sehr beliebt. Den Durchbruch der Band brachte 1976 das Live-Album Stupidity, das auf Platz Eins in den englischen Charts landete.

Nach dem nächsten Album, Sneakin’ Suspicion, verließ Wilko Johnson aufgrund interner Differenzen die Gruppe und wurde durch Gypie Mayo (bürgerlich: John Cawthra) ersetzt. Mit Mayo war die Band nicht mehr so erfolgreich wie in früheren Zeiten mit Johnson, dennoch konnte sie 1979 mit Milk and Alcohol noch einen Platz in den Top Ten der Charts erreichen.[1]

Nachdem auch Mayo 1980 die Band verlassen hatte, gaben Dr. Feelgood nicht auf, sondern nahmen mit wechselnden neuen Gitarristen – „Johnny Guitar“, Gordon Russell und Steve Malwyn – weiter Platten auf und gingen auf Tour. 1982 verließen auch Sparks und „The Big Figure“ die Gruppe und wurden durch Phil Mitchell (Bass) und Kevin Morris (Schlagzeug) ersetzt. Am 7. April 1994 starb das letzte verbliebene Gründungsmitglied, Sänger Lee Brilleaux an Krebs. Mit Pete Gage (Gesang) und Robert Kane wurden wieder zwei neue Band-Mitglieder aufgenommen. Seit den späten 1990er-Jahren befinden sich Dr. Feelgood (ohne Originalmitglieder) immer wieder auf Tournee.[1] Am 23. Oktober 2013 verstarb der ehemalige Gitarrist Gypie Mayo nach langer Krankheit im Alter von 62 Jahren.[2]

Besetzung

Aktuelle Besetzung

Zeitschiene Besetzung

Namensähnlichkeiten

Neben der Band tragen noch ein Lied und ein Album von Mötley Crüe und Aretha Franklin den Namen Dr. Feelgood. Außerdem veröffentlichte der Blues-Pianist Piano Red einen Teil seiner Werke unter dem Pseudonym Dr. Feelgood & the Interns. Das erfolgreiche schwedische Popduo Roxette hat sich nach einem Dr.-Feelgood-Titel benannt. Ein Lied der deutschen Heavy-Metal-Band Helloween heißt ebenso wie die Band, Dr. Feelgood. Dr. Feelgood war der Spitzname des deutschstämmigen Arztes Max Jacobson (1900–1979), der John F. Kennedy und weitere Prominente behandelte;[3] auch andere Ärzte trugen diesen Spitznamen.[4]

Diskografie (Alben)

  • Down By The Jetty (1975)
  • Malpractice (1975)
  • Stupidity (1976, Live)
  • Sneakin’ Suspicion (1977)
  • Be Seeing You (1977)
  • Private Practice (1978)
  • Let It Roll (1979)
  • As It Happens (1979, Live – mit 7-Inch EP)
  • A Case Of The Shakes (1980)
  • Casebook (1981, Best Of)
  • Fast Women & Slow Horses (1982)
  • Doctor’s Orders (1984)
  • Mad Man Blues (1985)
  • Brilleaux (1986)
  • Classic (1988)
  • Dr. Feelgood – Singles „The U.A. Years“ (1989)
  • Primo (1991)
  • Stupidity+ (1991, Live, erweiterte Neuauflage)
  • Feelgood Factor (1993)
  • Down At The Doctor’s (1994)
  • 25 Years Of Dr. Feelgood (1996)
  • On The Road Again (1996)
  • Chess Masters (2000)
  • Finely Tuned – The Guitar Album (2002)
  • Speeding Thru Europe (2003)
  • Wolfman Calling – The Blues of Lee Brilleaux (2003)
  • The Complete Stiff Recordings (2005, Doppel-CD)
  • Repeat Prescription (2006)
  • I’m A Man – The Best Of The Wilko Johnson Years 1974–1977 (2015)

Literatur

  • Tony Moon: Down By The Jetty. The Dr. Feelgood Story. Northdown Publishing, Bordon, Hants, 1997, First Edition. ISBN 1-900711-01-X
  • Will Birch: No Sleep Till Canvey Island. The Great Pub Rock Revolution. Virgin Books, London 2000/2003, ISBN 0-7535-0740-4
  • Bert Muirhead: Stiff. The Story of a Record Label. Poole/Dorset 1983, ISBN 0-7137-1314-3
  • Roland Jost, Teppo Nättilä, Rauno Mäkinen: From Roxette To Ramona – Dr. Feelgood And Wilko Johnson On Record. ISBN 3-033-00460-1

Einzelnachweise

  1. a b c Rock Rough Guide (Einheitssachtitel: The Rough guide to rock), S. 217. Verlag J. B. Metzler, Stuttgart 1998. ISBN 3-476-01542-4
  2. Dr. Feelgood-Gitarrist Gypie Mayo gestorben, abgerufen am 25. Oktober 2013
  3. s. Max Jacobson in der englischsprachigen Wikipedia
  4. s. In people in der englischsprachigen Wikipedia
Commons: Dr. Feelgood – Sammlung von Bildern