Kaulquappe
Kaulquappen sind postembryonale Entwicklungsstadien – die Larven – der Froschlurche. Larven der Schwanzlurche werden nicht so genannt. Bei vielen Arten erfolgt diese Phase aquatil, also freischwimmend in einem Gewässer (sogenannte indirekte Entwicklung). Es gibt jedoch auch Sonderformen der Brutpflege (siehe unten) sowie bei manchen Arten eine direkte Entwicklung innerhalb der Eier bis hin zum fertigen Jungfrosch.
Erst macht das weibchen die Larven.Ein paar Tage später erstehen kleine kaulquappen.Sie haben nur einen Langen schwanz und außenkiemen.Danach ensteht die kaulquappe mit innenkiemen.Ein paar Tage später wachsen der kaulquappe hinterbeine.Danach auch Vorderbeine.Im Laufe der Zeit entsteht ein Froschänliche Gestalt,aber es hat noch einen schwanz der kleiner als sonst ist.Am Ende ensteht ein Jungfrosch.Nun atmet es nicht von Kiemen sondern es hat eine Lunge.
Entwicklungsdauer

Die Dauer der Entwicklung von der Kaulquappe zum metamorphosierten Froschlurch hängt von der jeweiligen Art und den Umweltbedingungen ab, hierbei besonders von der Umgebungstemperatur. Bei Grasfrosch-Kaulquappen und vielen anderen Arten in Mitteleuropa sind es normalerweise etwa zehn bis zwölf Wochen. Kaulquappen aus Laich, der Anfang April abgelegt wurde, verlassen dann also etwa Mitte bis Ende Juni den Weiher. Manche spätlaichenden Arten überwintern auch als Larven im Gewässer und vollenden erst im folgenden Jahr die Metamorphose (dann entsteht meist der schon erwähnte Riesenwuchs, der aber auch hormonbedingt sein kann).
„Rekordhalter“ mit der kürzesten Larvenphase sind einige Arten der Amerikanischen Schaufelfußkröten mit im Extremfall nur zwölf Tagen. Aber auch bei der in Mitteleuropa heimischen Kreuzkröte wurde schon einmal eine Entwicklungsdauer von lediglich 17 Tagen bis zur Jungkröte beobachtet.
Auf der anderen Seite gibt es Arten, bei denen die aquatische Kaulquappenphase mehrere Jahre dauert, beispielsweise beim Nordamerikanischen Ochsenfrosch zwei bis drei Jahre. Auch die Larven einiger anderer Arten bleiben manchmal jahrelang in diesem Zustand – man spricht von temporärer Neotenie (die bei Schwanzlurchen allerdings häufiger vorkommt und auch permanent sein kann).
Besondere Fälle von Brutpflege
Bei den Geburtshelferkröten verkürzt sich die aquatische Phase der Larven dadurch, dass die Männchen die Eier um die Hinterbeine gewunden mit sich herumtragen und schließlich relativ weit entwickelte Kaulquappen ins Wasser entlassen.
Einige Seychellenfrösche (Familie Sooglossidae) legen Eier in kleinen Gallerthaufen an Land ab, wo sie vom Männchen mehrere Tage bewacht werden. Wenn die Larven schlüpfen, kriechen sie auf den Rücken des Vaters, haften dort fest und werden mit herumgetragen. Die weitere Zeit bis zur Metamorphose zehren sie nur vom Dottervorrat aus dem Ei.
Ein bizarres Beispiel für ungewöhnliche Formen der Brutpflege und Larvenentwicklung bei Amphibien sind die kleinen, erst seit 1972 bekannten und inzwischen wohl ausgestorbenen Magenbrüterfrösche (Gattung Rheobatrachus) aus Ostaustralien: Die Weibchen nehmen befruchtete Eier (evtl. junge Larven) mit dem Maul auf, verschlucken sie und spucken nach mehreren Wochen Entwicklungszeit „fertige“ Jungfrösche aus. Hier wird der Magen quasi zu einem Uterus umfunktioniert, in dem die Kaulquappen heranwachsen; ein Larvengewässer wird nicht benötigt.
Nicht minder erstaunlich ist das Fortpflanzungsverhalten der Wabenkröten (Gattung Pipa): Beim Paarungsakt schwimmen die Kröten „Loopings“, so dass die ins Wasser abgegebenen Eier auf dem Rücken des Weibchens landen. Dort werden sie vom Männchen mit den Hinterfüßen festgetreten. Mit der Zeit umschließt die Rückenhaut des Weibchens jedes einzelne Ei mit einer Wabe. In diesen Kammern wachsen dann die Kaulquappen heran. Allerdings befindet sich das Weibchen währenddessen in einem Gewässer.
Manche Arten, beispielsweise aus der Familie Neuseeländische Urfrösche (Leiopelmatidae), verzichten auf die so genannte indirekte Larvenentwicklung, also die freie Larvenphase im Wasser, indem sie ihre Eier an Land deponieren. Dort vollzieht sich dann die embryonale und larvale Entwicklung innerhalb der Eihüllen – es schlüpfen daraus schließlich die fertigen Frösche.
Gefahren für die Kaulquappe
Amphibien sind in jedem Abschnitt ihrer Entwicklung von zahlreichen Fressfeinden bedroht. Dem Laich und den Kaulquappen stellen insbesondere Fische (so genannte Raubfische, aber auch Friedfische), Molche, Wasservögel, Wasserwanzen und Insektenlarven nach, beispielsweise die von Libellen oder des Gelbrandkäfers.
Wirklich gefährdet sind Kaulquappen-Bestände aber vor allem durch Eingriffe des Menschen:
- Das Trockenlegen von Feuchtgebieten und Zuschütten von Gewässern zerstört ihren Lebensraum.
- Der Eintrag von Dünger, Pestiziden und anderen Schadstoffen in die Gewässer kann zu Missbildungen und Vergiftungen führen. Außerdem kann dies die Verlandung des Gewässers beschleunigen.
- Das Einsetzen von Fischen in kleine Tümpel und Weiher hat die Ausrottung der Amphibien dort zur Folge.
(Zu den Gefahren für umgewandelte und erwachsene Lurche siehe beispielsweise: Amphibien.)
Wortherkunft (Etymologie)
Das mittel-niederdeutsche quappe, quabbe bedeutet wahrscheinlich „schleimiger Klumpen, wabbeliges Tier, Froschlaich“ und gehört damit zur Wortgruppe „quabbeln, wabbeln, schwabbeln“.
Der Wortteil Kaul- bedeutet „Kugel, dicker Kopf“, abgeleitet vom Früh-Neuhochdeutschen Kaule (siehe auch: Kaulbarsch, Kaulkopf [= Groppe] und das sächsische Gericht Quarkkäulchen).