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Ethylendiamintetraessigsäure

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Strukturformel
Datei:EDTA.png
Allgemeines
Name EDTA (EDTAH4)
Summenformel C10H16N2O8
Andere Namen Ethylendiamintetraessigsäure, Titriplex® II
Kurzbeschreibung weißes Pulver
CAS-Nummer 60-00-4
Sicherheitshinweise
Datei:Gefahrensymbol X.png
Xi (reizend)
R- und S-Sätze R 36 - 52/53
S 61
Handhabung Substanzkontakt vermeiden. Staubentwicklung vermeiden. Nicht in die Kanalisation gelangen lassen.
Lagerung Dicht verschlossen. Trocken. Lagertemperatur: keine Anforderung
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3
LD50 (Ratte) 2580 mg/kg (oral)
LD50 (Kaninchen) x mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe farblos
Dichte|0,86 g/cm³
Molmasse 292,25 g/mol
Schmelzpunkt 220°C (Zersetzung)
Siedepunkt --
Dampfdruck <0,013 hPa (20 °C)
Weitere Eigenschaften
Löslichkeit 0,5 g/l (Wasser) (bei 20 °C)
Gut löslich in Lösungsmittel
Schlecht löslich in Lösungsmittel
Unlöslich in Lösungsmittel
Kristall
Kristallstruktur Gittertyp angeben
Thermodynamik
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/mol·K
S0l, 1 bar in J/mol·K
S0s in J/mol·K
Analytik
Klassische Verfahren Kurzbeschreibung Nachweisreaktionen (auch der einzelnen Ionen!)

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

EDTA, Ethylen-Diamin-Tetra-Acetat ist ein äußerst starker Komplexbildner. Die auch gebräuchliche deutsche Bezeichnung Äthylendiamintetraessigsäure ist insofern nicht korrekt, weil die Carboxylgruppen bei neutralem pH-Wert ionisiert sind.

Eigenschaften

Das EDTA-Anion kann neben den beiden freien Elektronenpaaren des Stickstoffatoms auch vier der Carboxyl-Gruppen für eine Komplexverbindung zur Verfügung stellen, sich also 6-fach an ein Kation binden. Es vermag so sehr stabile Komplexe auch mit solchen Kationen zu bilden, die wie z.B. Kalzium eine äußerst geringe Tendenz zur Bildung von Komplexen haben. Komplexe dieser Art bezeichnet man auch als Chelatkomplexe, von griechisch Chele = Krebsschere

Verwendung

EDTA ist einer der Bestandteile des TBE-Puffers, der bei der Gel-Elektrophorese Verwendung findet.

In der Analytischen Chemie wird EDTA als Komplexon III-Maßlösung dazu benutzt, in einer komplexometrischen Titration Metallionen wie Cu, Pb, Ca oder Mg quantitativ zu bestimmen.

Enzymlösungen werden oft mit EDTA versetzt, um der durch Schwermetallionen verursachten Hemmung der Enzymaktivität vorzubeugen.

Pflanzennährlösungen wird EDTA zugefügt, um eine Fällung des benötigten Eisens mit dem ebenfalls benötigten Phosphat als Eisenphosphat zu verhindern.

Technisch wird EDTA als Wasserenthärter in Wasch- und Reinigungsmitteln eingesetzt. Aufgrund der schlechten biologischen Abbaubarkeit ist der Einsatz gesetzlich eingeschränkt. In einigen Ländern ist EDTA für diesen Zweck verboten. NTA (Nitrilo-Tri-Acetic acid) ist von der Wirkungsweise her mit dem EDTA verwandt, aber ebenso ökologisch bedenklich. Als Ersatzsubstanzen werden oft Zitrate, Polycarboxylate oder Zeolithe eingesetzt.