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Kaperfahrt

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Als Kaperfahrt wird eine Form der einseitig legitimierten Piraterie bezeichnet. Kaperfahrten stellten bis in das 20. Jahrhundert eine spezielle Form der Seekriegsführung dar (Kaperkrieg).

Im Unterschied zur Piraterie verfüge der Kaperkapitän (Korsar) über einen Kaperbrief. Dieses Dokument wurde von einem Staat bzw. Fürsten ausgestellt und gab dem Kaperkapitän das verbriefte Recht, Schiffe einer anderen Nation auszurauben bzw. zu versenken. Zugleich wurde dem Kaperfahrer Schutz in den Häfen der ausstellenden Nation zugesagt. Für diese Berechtigung musste der Kaperkapitän einen Teil der Prise (Beute) bzw. des Prisengeldes an den ausstellenden Staat bzw. Fürsten abliefern.

Objekt der Kaperfahrt waren daher in erster Linie Handelsschiffe. Von den als Opfer betroffenen Nationen wurden Kaperfahrer allerdings genauso behandelt wie gewöhnliche Seeräuber.

Kaperbriefe wurden insbesondere von den Nationen ausgestellt, die militärisch unterlegen waren oder schlicht Geld brauchten. Ein typisches Beispiel ist das elisabethanische Großbritannien, das Francis Drake und andere Kapitäne anwarb, um einerseits Spanien zu schwächen und sich andererseits Einnahmen für den Aufbau einer großen Kriegsflotte zu verschaffen. Auf diese Weise gelangten sie an nautisch hochqualifizierte Kapitäne anderer Nationen. Teilweise wurde das Mittel des Kaperbriefes auch eingesetzt, um Piraten von der Bedrohung eigener Schiffe abzuhalten.

Bekannte Kaperfahrer und Kaperschiffe waren


Etymologie

Kapern ist ein Lehnwort aus dem Friesischen, das über die niedersächsische Sprache und das Niederländische in die Deutsche Sprache gelangte. Es bedeutet zunächst Freibeuterschiff, später auch Freibeuter und ist abgeleitet von kapia (Kaufen), ev. auch von kapen (Ausschau halten, Auflauern)