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Arleigh-Burke-Klasse

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Arleigh-Burke-Klasse
Zerstörer USS Higgins (DDG 76), Arleigh-Burke-II-Klasse
Übersicht
Typ: Zerstörer
Name: Arleigh Burke
Einheiten: 62 genehmigt, 48 in Dienst
Technische Daten
Verdrängung: 8.300 - 9.217 Tonnen
Länge: 154 - 156 Meter
Breite: 20 Meter
Tiefgang: 9,5 Meter
Geschwindigkeit: 31 Knoten
Besatzung: 23 - 32 Offiziere, 300+ Matrosen.
Reichweite: 4.400 Seemeilen (11.000 km) bei 20 Knoten
Antrieb: 2 Propeller, über 4 Gasturbinen angetrieben; 100.000 Wellen-PS

Die Arleigh-Burke-Klasse ist die modernste Lenkwaffen-Zerstörerklasse der US-Marine.

Das erste Schiff dieser Klasse, die "DDG 51 Arleigh Burke", wurde 1991 in Dienst gestellt. Seitdem wurden insgesamt 47 Schiffe gebaut, weitere 14 sind bestellt (Stand 2005). Die Schiffe wurden in drei Varianten hergestellt:

  • Flight I (51-71): 21 Schiffe
  • Flight II (72-78): 7 Schiffe, verbesserte Elektronik
  • Flight IIA (ab 79): bisher 19 Schiffe, Hangars für zwei SH-60 Seahawk Hubschrauber, Änderung der Bewaffnung

Der bekannteste Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse ist die USS Cole (DDG-67), der bei einem Anschlag im Nahen Osten schwer beschädigt worden ist.

Technik

Rumpf

Die Schiffe des Flight I sind knapp 153 Meter lang, die modifizierten Einheiten des Flight IIA knapp 155 Meter. Die Schiffe der Arleigh-Burke-Klasse waren die ersten Schiffe der US Navy, die nach den Prinzipien der Tarnkappentechnik entwickelt wurden: Der Radarquerschnitt wurde dadurch gesenkt, keine rechten Winkel zur Wasseroberfläche zuzulassen, wodurch das broadside echo vermieden wird. Dafür wurden die Breitseiten leicht angewinkelt, an Deck wurden keine viereckigen, sondern diamandförmige Formen für Treppengeländer, Reling, Poller und ähnliches verwendet. Der Mast wurde nicht aufrecht, sondern leicht nach achtern gekippt angebracht.

Der Rumpf ist im Gegensazt zu den älteren Zerstörern eher Kurz und breit (Verhältnis Länge:Breite 7,9:1). Dadurch erhoffte sich die Navy bessere Seefähigkeit sowie Manövrierfähigkeit.

Antrieb

Der Antrieb der Klasse besteht aus vier Gasturbinen vom Typ LM-2500-30 von General Electric die 100.000 Wellen-PS auf zwei Wellen überträgt. Damit können die Schiffe Geschwindigkeiten von über 30 Knoten erreichen, die Reichweite bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 20 Knoten liegt bei ca. 4.400 Seemeilen. Eine erhöhte Manövrierfähigkeit wird durch den Einsatz von Controllable Reversible Pitch Propellern, die gekippt werden können, erreicht. Die Energie für die Schiffssysteme wird bereitgestellt von drei Generatoren von Allison, die je 2,5 Megawatt leisten.

Bewaffnung

Die Hauptbewaffnung der Schiffe besteht aus Lenkflugkörpern, die aus senkrechten Startvorrichtungen gestartet werden: Die Flight-I- und II-Schiffe haben 90 Startzellen, die des Flight IIA 96. Ein VLS befindet sich auf dem Vordeck, ein zweites ist auf dem Achterdeck hinter den Aufbauten installiert. In den Zellen befinden sich BGM-109 Tomahawk-[Marschflugkörper]], Standard Missile-Flugabwehrraketen (sowie Sea Sparrow auf den Schiffen des Flight IIA) und ASROC-Raketentorpedos.

Auf den Schiffen des Flight I befinden sich außerdem zwei Kanister mit je vier Seezielflugkörpern AGM-84 Harpoon. Auf allen Schiffen befinden sich zwei Dreifach-Torpedorohre mit sechs Torpedos zum Einsatz gegen U-Boote Typ Mk. 46.

Auf dem Vordeck befindet sich ein 127mm-Geschütz vom Kaliber 54, ab DDG-80 vom Kaliber 62. Dieses Geschütz kann zum Angriff auf Oberflächen- sowie Luftziele und zum Küstenbombardment auf eine Reichweite von ca. 24 km (durch das größere Kaliber auf den neueren Einheiten kann spezielle Munition für große Reichweite verwendet werden, die bis zu 100 Kilometer weit verschossen werden kann). Die Schussfrequenz liegt bei 16 - 20 Schüssen pro Minute, im Magazin lagern 500 Granaten für das Geschütz. Zur Nahbereichsverteidigung gegen anfliegende Flugkörper stehen vor und hinter den Aufbauten je ein Phalanx CIWS mit einer Schussfrequenz von bis zu 2000 Schuss pro Minute zur Verfügung.

Elektronik

Datei:USS Cole (DDG 67).jpg
Zerstörer USS Cole (DDG 67), ein Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse

Das Aegis-Kampfsystem bildet den Kern des Waffensystems auf den Arleigh-Burke-Zerstörern. Es besteht unter anderem aus dem SPY-1 Radarsystem bei dem vier flache Radarantennen alle Richtungen zugleich absuchen und damit eine ständige Überwachung ermöglichen. Als Ortungs- und Navigationsradar wird ein SPS-67 der Norden Corporation eingesetzt, parallel dazu ein SPS-64.

Die Systeme zur elektronischen Kampfführung bestehen aus dem SLQ-32. Die Antennen, die sich an den Aufbauten befinden, können für Fernmelde- und elektronische Aufklärung sowie als Störsender eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das Mark 36 SRBOC, das Düppel und Flares in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen.

Als Sonarsystem dient das SQS-53, welches im Bug hinter einer Fiberglaskappe untergebracht ist und sowohl aktiv als auch passiv arbeiten kann.

Luftfahrzeuge

Die Schiffe der Flights I sowie II haben auf ihrem Landedeck die Elektronik installiert, die nötig ist, um Helikopter LAMPS III aufnehmen zu können. Dies umfasst vor allem die Helikopter vom Typ Sikorsky SH-60 Seahawk. Ab Flight IIA wurde das Achterdeck erhöht und dort ein Hangar für zwei Helikopter Typ LAMPS III eingerichtet, so dass zwei Seahawk eingeschifft werden können.

Einsatzprofil

Die Zerstörer der Arleigh-Burke-Klasse sind vor allem dazu geplant und gebaut worden, Trägerkampfgruppen zu schützen. Ihr Aegis-Kampfsystem macht sie dabei vor allem gegen Luftangriffe wertvoll. Zusätzlich können die Schiffe Lenkwaffen gegen andere Überwassereinheiten starten. Alle Einheiten sind für U-Jagd geeignet, wobei die späteren Schiffe durch den Hangar auch unabhänig von Flugzeugträgern Helikopter gegen U-Boote einsetzen können, während die frühen Einheiten immer auf die Unterstützung einer Transportplattform angewiesen sind. Die Schiffe können dank ihrer Tomahawk-Marschflugkörper auch für Angriffe auf Landziele eingesetzt werden.


Unfälle & Unglücke

Zerstörer USS Lassen (DDG 82)