Zum Inhalt springen

İsmet İnönü

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Mai 2006 um 22:29 Uhr durch Mnh (Diskussion | Beiträge) (Korrekte Einbindung der Navigationsleiste Oberste Türkische Heerführer). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mustafa İsmet İnönü (* 24. September 1884 in İzmir; † 25. Dezember 1973 in Ankara) war türkischer Politiker und Weggefährte des Republikgründers Atatürk.

Soldat

Mustafa İsmet trat in die Kadettenanstalt von Sivas ein und schloss 1903 die Militärakademie der Osmanischen Armee ab. Während seiner Stabsausbildung in Istanbul lernte er Mustafa Kemal (später Atatürk) kennen. Vor dem 1. Weltkrieg war er in Edirne und im Jemen stationiert. Nach Ausbruch des Krieges wurde er im Dezember 1914 zum Oberst befördert, 1915 arbeitete er unter Enver Pascha im Kriegsministerium.

Als Armeekommandeur war er in Syrien (gegen die Westalliierten) und an der Kaukasusfront (gegen die Russen) eingesetzt. Während des Krieges gegen Griechenland erhielt er am 25. Oktober 1920 den Oberbefehl an der Westfront. In den beiden Schlachten von Inonü im Januar und März/April 1921 gelangen seinen Truppen entscheidende Siege gegen die griechische Armee, die Anatolien räumen musste. 1923 nahm Mustafa Ismet zur Erinnerung an diese Siege den Nachnamen İnönü an.

Politiker

Am 9. April 1920 wurde er als Vertreter der Armee Abgeordneter in der Großen Nationalversammlung in Ankara, 1922 erfolgte die Berufung zum Außenminister (er sprach Deutsch, Englisch und Französisch). Er vertrat die Türkei bei den Verhandlungen zum Vertrag von Lausanne, der den Konflikt mit Griechenland und den anderen Alliierten beendete.

Das Amt des Ministerpräsidenten hatte er in den Jahren 1923 bis 1924, 1925 bis 1937 und letztmals von 1961 bis 1965 inne. Nach dem Tod Atatürks wurde er am 11. November 1938 zum zweiten Staatspräsidenten der Türkei gewählt. Während des 2. Weltkrieges konnte die Türkei unter seiner Führung bis kurz vor Kriegsende ihre Neutralität bewahren. Ein wichtiges Ereignis seiner Präsidentschaft war die Einführung des Mehrparteiensystems Anfang 1946. Inönü hatte zuvor in einer Rede am 19. Mai 1945 die Umwandlung der Türkei in eine Demokratie angekündigt.

Nach der Wahlniederlage seiner Republikanischen Volkspartei (CHP) am 14. Mai 1950 trat er zurück, seine Partei hatte nur noch 69 der 487 Mandate gewonnen. Er war für die nächsten zehn Jahre Oppositionsführer, bevor nach dem Militärputsch vom 27. Mai 1960 Ende 1961 erneut Ministerpräsident wurde. In seine letzte Amtszeit fiel der Assoziations-Vertrag mit der EG.

Am 20. Oktober 1972 trat er als Parteivorsitzender zurück und wurde Senator. Nach seinem Tod wurde er im Atatürk-Mausoleum in Ankara bestattet. İnönü hatte drei Kinder, sein Sohn Erdal İnönü war 1995 Außenminister der Türkei.

Siehe auch

Vorlage:Navigationsleiste türkischer Präsidenten Vorlage:Navigationsleiste Türkische Ministerpräsidenten Vorlage:Navigationsleiste Oberste Türkische Heerführer


Ismet (Name): herleitung von "ungewöhnlich geformter Kopf"