Ökologiebewegung
Ökologiebewegung (auch: Umweltbewegung) bezeichnet eine soziale Bewegung, deren Identität auf ökologische Anliegen hin ausgerichtet ist.
In Deutschland ist zwischen der "ersten Umweltbewegung" (Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert) und der "zweiten Umweltbewegung" (ca. 1970er–1980er Jahre) zu unterscheiden. Die "ersten Umweltbewegung" hat ihre Wurzeln in der Naturromantik, in der Heimatschutzbewegung und in der Lebensreformbewegung, die "zweite Umweltbewegung" ist eine der sog. neuen sozialen Bewegungen. Einige Naturschutzverbände sind institutionalisierte Überbleibsel der ersten Umweltbewegung, die zweite Umweltbewegung fand ihren institutionellen Niederschlag u.a. in der Einrichtung eines Umweltministeriums, des Umweltbundesamtes und der Gründung der Partei DIE GRÜNEN. In den späten 1970er Jahren entwickelten sich auch kleine politisch rechts bis rechtextrem orientierte Abspaltungen, die sich zumeist aus ehemaligen Mitgliedern der GRÜNEN rekrutierten, wie die ÖDP.
In ihrer Entstehungs- und Blütezeit entwickelte die "zweite Umweltbewegung" in den 1970er und 1980er Jahren charakteristische subkulturelle Formen, die bis heute nachwirken. In der Regel verfolgten ihre Anhänger (oft "Ökos" genannt) auch über den Umweltschutz hinausgehende reformerische Ziele, die sich in einem "alternativen" Lebensstil niederschlugen. Die "Ökos" waren Teil eines jugendkulturellen Spektrums, das sich in den ausgehenden 1970er Jahren zunehmend ausdifferenzierte. Besonders deutlich war die Abgrenzung zur zeitgleichen Discoszene und zu den Poppern. Die Ökoszene entwickelte eine charakteristische Ästhetik, die sich aus der Hippie-Ästhetik entwickelte und von archaisch verwendeten Naturmaterialien geprägt war. Der Kleidungsstil war betont leger, Haare wurden gerne lang, offen und wenig domestiziert getragen. Beliebt waren beispielsweise Norweger-Pullover und Latzhosen.