Hautkrebs
Hautkrebs ist ein Oberbegriff für sämtliche bösartigen Veränderungen der Haut. In der Umgangssprache wird er oft gleich gesetzt mit dem malignen Melanom. Je nach der entarteten Zellart kann man aber unterschiedliche Hautkrebstypen unterscheiden.
Hautkrebs mit Ursprung im Hautepithel

Dieser auch »weißer Hautkrebs« genannte tritt vor allem bei älteren Menschen auf. Man unterscheidet hierbei das Basaliom (synonym: Basalzellkarzinom] vom Spinaliom (synonym: spinozellulärem Karzinom). Beide Arten von Krebs werden hauptsächlich durch UV-Licht ausgelöst und bilden sich daher oft im Gesicht. Ihnen können bestimmte Veränderungen vorausgehen(sog. Präkanzerosen), z. B. die aktinische Keratose oder der Morbus Bowen. Diese Arten von Hautkrebs werden in den meisten Fällen operiert und bilden so gut wie nie (Basaliom) oder sehr selten (Spinaliom) Metastasen. Sie können aber lokal das umgebende Gewebe zerstören, so dass bei großen Tumoren die Operation schwierig ist.
Bestimmte Krebsvorstufen wie die aktinische Keratose treten bevorzugt bei Menschen jenseits des 50. Lebensjahres im Gesicht und an den Ohrmuscheln auf. Es handelt sich um Sonnenschäden der Haut. Abhängig vom individuellen Entartungsrisiko können die Hautveränderungen durch den Hautarzt mit Podophyllin-Lösung betupft oder (in örtlicher Betäubung) operativ entfernt werden. Podophyllin ist ein Zellgift, das entartete Zellen in einer aktinischen Keratose abtötet. Eine neue und schonende Methode in der Behandlung solcher Hautveränderungen ist die photodynamische Therapie (PDT). Hier werden die Hautstellen zunächst mit einer speziellen Creme vorbehandelt und dann mit rotem Kaltlicht bestrahlt. Bei Bedarf kann die Behandlung auch nach einigen Monaten wiederholt werden. Psoriasisherde am Rumpf können gelegentlich auch mit anderen Krebsvorstufen (z. B. Morbus Bowen) oder aber mit einer bestimmten Hautkrebsform, dem Basaliom oder Basalzellkarzinom verwechselt werden, welches auf dem Boden der Aktinischen Keratose entsteht.
Hautkrebs der Pigmentzellen
Auch als »schwarzer Hautkrebs« oder Malignes Melanom bezeichnet ist er die gefürchtetste Form und sorgt für die meisten Todesfälle durch Hautkrebs. Die Zellen, die das Hautpigment Melanin bilden, entarten und bilden einen sehr aggressiven Krebs. Melanome können rasch größer werden und dann auch Tochtergeschwülste bilden. Siehe auch unter Malignes Melanom.
Hautkrebs der Immunzellen
Die Lymphozyten sind Zellen des Immunsystems, die sich überall im Körper befinden können. Außer im Blut oder an den inneren Schleimhäuten können sie auch Lymphome der Haut bilden, sogenannte kutane Lymphome. Das häufigste kutane Lymphom ist die Mycosis fungoides, die trotz ihres Namens nichts mit Pilzen zu tun hat. In den frühen Stadien kann eine Mycosis fungoides wie ein Ekzem aussehen. In den späten Stadien bilden sich dann größere Knoten auf der Haut, die auch aufbrechen können. Zudem kann über das Lymph- und Blutsystem der Tumor auch andere Organe befallen. Mycosis fungoides lässt sich mit lokaler Salbenbehandlung, UVA-Bestrahlung (sog. PUVA), mit Interferon oder mit einer Chemotherapie behandeln, je nach Schwere der Erkrankung.
Seltenere Hautkrebsformen
Neben den oben genannten Hautkrebsformen können auch andere Zellen der Haut entarten, diese Tumoren sind jedoch sehr selten. Es gibt zum Beispiel noch:
- Fibrosarkome (Bindegewebszellen)
- Schweißdrüsenkarzinome
- Talgdrüsenkarzinome
- Angiosarkome (Gefäßzellen)
- Myosarkome (Muskelzellen)
- Merkelzellkarzinome (aus speziellen Tastzellen)
Siehe auch
Weblinks
- www.wissenschaft.de: Warum Rothaarige schneller Hautkrebs bekommen - Die Hautpigmente von Menschen mit heller und mit dunkler Haut bilden unterschiedlich viele freie Radikale
- www.wissenschaft.de: Die komplexe Beziehung zwischen UV-Licht und Hautkrebsrisiko - UV-B-Strahlung beeinflusst hellen Hautkrebs anders als schwarzen Hautkrebs