Preis der deutschen Filmkritik
Der Preis der deutschen Filmkritik ist eine vom Verband der deutschen Filmkritik verliehene Auszeichnung für die besten deutschen Filme, die im vorangehenden Kalenderjahr in den Kinos zu sehen waren. Der Preis der deutschen Filmkritik ist der einzige deutsche Filmpreis, der ausschließlich von Filmkritikern vergeben wird. Die Bekanntgabe und die Verleihung der Preise erfolgt im Rahmen der Berlinale.
Der Preis der deutschen Filmkritik wurde zwischen 1957 und 1968 in wechselnden Kategorien, seit 1969 in den Kategorien Bester Spielfilm und Bester Kurzfilm, seit 1980 in der Kategorie Bester Dokumentarfilm, seit 1981 in der Kategorie Bester Experimentalfilm, seit 2000 in den Kategorien Bester Darsteller und Beste Darstellerin, seit 2001 in den Kategorien Bestes Drehbuch, Beste Kamera, Beste Musik, Bester Schnitt und Bestes Spielfilmdebut und seit 2012 in der Kategorie Bester Kinderfilm verliehen. Seit 2006 wird zusätzlich ein Spezialpreis oder Ehrenpreis verliehen.
Kategorien
- Bester Spielfilm
- Bestes Spielfilmdebüt
- Bester Dokumentarfilm
- Bester Kinderfilm
- Bester Experimentalfilm
- Bester Kurzfilm
- Beste Darstellerin
- Bester Darsteller
- Bestes Drehbuch
- Beste Kamera
- Beste Musik
- Bester Schnitt
Preisträger
Die Jahreszahl steht für das bewertete Filmjahr. Die Verleihung fand jeweils im Folgejahr statt.
2001
- Bester Spielfilm: Die innere Sicherheit von Christian Petzold
- Bestes Spielfilmdebüt: Das weiße Rauschen von Hans Weingartner
- Beste Darstellerin: Katrin Saß
- Bester Darsteller: Jörg Schüttauf
- Bester Dokumentarfilm: Absolut Warhola von Stanislaw Mucha
- Bestes Drehbuch: Achim Von Borris, Karin Astrom und Maria von Heland für England
- Beste Kamera: Jutta Pohlmann für England
- Beste Musik: Dieter Schleip für Die Einsamkeit der Krokodile und Rudi Moser, Christian Meyer und Roger Möhring für alaska.de
- Bester Schnitt: Bettina Böhler für Die innere Sicherheit
- Bester Experimentalfilm: Die Resonanz von Augenblicken 2 von Karola Schlegelmilch
- Bester Kurzfilm: Staplerfahrer Klaus von Jörg Wagner und Stefan Prehn
2002
- Bester Spielfilm: Halbe Treppe von Andreas Dresen
- Bestes Spielfilmdebüt: Nicht bereuen von Benjamin Quabeck
- Beste Darstellerin: Martina Gedeck
- Bester Darsteller: Daniel Brühl
- Bester Dokumentarfilm: Rivers and Tides von Thomas Riedelsheimer
- Bestes Drehbuch: Almut Getto für Fickende Fische
- Beste Kamera: Frank Griebe für Heaven
- Beste Musik: Dieter Schleip für Der Felsen
- Bester Schnitt: Hana Müller für Der Felsen
- Bester Experimentalfilm: Neulich 3 von Jochen Kuhn
- Bester Kurzfilm: Das schlafende Mädchen von Corinna Schnitt
2003
- Bester Spielfilm: Lichter von Hans-Christian Schmid
- Bestes Spielfilmdebüt: Bungalow von Ulrich Köhler
- Beste Darstellerin: Marie Bäumer
- Bester Darsteller: Devid Striesow
- Bester Dokumentarfilm: Damen und Herren ab 65 von Lilo Mangelsdoff
- Bestes Drehbuch: Daniel Nocke für Sie haben Knut
- Beste Kamera: Isabelle Casez für 7 Brüder
- Beste Musik: Niki Reiser für Das fliegende Klassenzimmer
- Bester Schnitt: Hansjörg Weissbrich für Lichter
- Bester Experimentalfilm: Spring von Oliver Held
- Bester Kurzfilm: Ich und das Universum von Hajo Schomerus
2004
- Bester Spielfilm: Die fetten Jahre sind vorbei von Hans Weingartner
- Bestes Spielfilmdebüt: Schultze gets the blues von Michael Schorr
- Beste Darstellerin: Julia Jentsch
- Bester Darsteller: August Diehl
- Bester Dokumentarfilm: Die Spielwütigen von Andres Veiel
- Bestes Drehbuch: Angela Schanelec für Marseille
- Beste Kamera: Manuel Mack für Schussangst
- Beste Musik: Andreas Grimm für Der Wixxer
- Bester Schnitt: Mona Bräuer für Höllentour
- Bester Experimentalfilm: Zygose von Arndt Stepper und Gonzalo Arilla
- Bester Kurzfilm: Living a Beautiful Life von Corinna Schnitt
2005
- Bester Spielfilm: Gespenster von Christian Petzold
- Bestes Spielfilmdebüt: Netto von Robert Thalheim
- Beste Darstellerin: Julia Jentsch
- Bester Darsteller: Axel Prahl
- Bester Dokumentarfilm: Die große Stille von Philip Gröning
- Bestes Drehbuch: Holger Franke und Dani Levy für Alles auf Zucker
- Beste Kamera: Hans-Günther Bücking für Schneeland
- Beste Musik: Hans Zimmer und Nick Glennie-Smith für Der kleine Eisbär 2
- Bester Schnitt: Patricia Rommel für Kammerflimmern
- Bester Experimentalfilm: You Killed the Undergroundfilm or The Real Meaning of Kunst bleibt... bleibt von Wilhelm Hein
- Bester Kurzfilm: Blackout von Maximilian Erlenwein
2006
- Bester Spielfilm: Requiem von Hans-Christian Schmid
- Bestes Spielfilmdebüt: Das Leben der Anderen von Florian Henckel von Donnersmarck
- Beste Darstellerin: Sandra Hüller in Requiem
- Bester Darsteller: Ulrich Mühe in Das Leben der Anderen
- Bester Dokumentarfilm: Behind the Couch von Veit Helmer und Deutschland. Ein Sommermärchen von Sönke Wortmann
- Bestes Drehbuch: Wolfgang Kohlhaase für Sommer vorm Balkon
- Beste Kamera: Hagen Bogdanski für Das Leben der Anderen
- Beste Musik: Bert Wrede für Knallhart
- Bester Schnitt: Patricia Rommel für Das Leben der Anderen
- Bester Experimentalfilm: Daumenlutscherin von Ute Ströer
- Bester Kurzfilm: Detektive von Andreas Goldstein
- Spezialpreis: Brinkmanns Zorn von Harald Bergmann
2007
- Bester Spielfilm: Yella von Christian Petzold
- Bestes Spielfilmdebüt: Die Unerzogenen von Pia Marais
- Beste Darstellerin: Maren Kroymann in Verfolgt
- Bester Darsteller: Ulrich Noethen in Mein Führer – Die wirklich wahrste Wahrheit über Adolf Hitler
- Bester Dokumentarfilm: Prater von Ulrike Ottinger
- Bestes Drehbuch: Matthias Pacht und Alex Buresch für Das wahre Leben
- Beste Kamera: Hans Fromm für Yella
- Beste Musik: Dieter Schleip für Die Hochstapler
- Bester Schnitt: Andrew Bird für Auf der anderen Seite
- Bester Experimentalfilm: Wie ich ein freier Reisebegleiter wurde von Jan Peters
- Bester Kurzfilm: Illusion von Burhan Qurbani
- Spezialpreis: Das Herz ist ein dunkler Wald, Nicolette Krebitz (Regie) und Bella Halben (Kamera)
2008
- Bester Spielfilm: Jerichow von Christian Petzold
- Bestes Spielfilmdebüt: Nacht vor Augen von Brigitte Bertele
- Beste Darstellerin: Karoline Herfurth in Im Winter ein Jahr
- Bester Darsteller: Elmar Wepper in Kirschblüten – Hanami
- Bester Dokumentarfilm: Holunderblüte von Volker Koepp
- Bestes Drehbuch: Philipp Stölzl, Christoph Silber, Rupert Henning und Johannes Naber für Nordwand
- Beste Kamera: Kolja Brandt für Nordwand
- Beste Musik: Niki Reiser für Im Winter ein Jahr
- Bester Schnitt: Andreas Wodraschke für Dr. Alemán
- Bester Experimentalfilm: Falsche Freunde von Sylvia Schedelbauer
- Bester Kurzfilm: Das heimliche Geräusch von Michael Watzke
- Spezialpreis: Klaas Akkermann (Filmpromoter)
2009
- Bester Spielfilm: Das weiße Band – Eine deutsche Kindergeschichte von Michael Haneke
- Bestes Spielfilmdebüt: Salami Aleikum von Ali Samadi Ahadi
- Beste Darstellerin: Birgit Minichmayr in Alle anderen
- Bester Darsteller: Burghart Klaußner in Das weiße Band
- Bester Dokumentarfilm: Achterbahn von Peter Dörfler
- Bestes Drehbuch: Michael Haneke für Das weiße Band
- Beste Kamera: Christian Berger für Das weiße Band
- Beste Musik: Fabian Römer für Die Tür
- Bester Schnitt: Hansjörg Weißbrich für Sturm
- Bester Experimentalfilm: Painting Paradise von Barbara Hlali
- Bester Kurzfilm: Heimspiel von Bogdana Vera Lorenz
- Ehrenpreis: Ron Holloway
2010
- Bester Spielfilm: Die Fremde von Feo Aladağ
- Bestes Spielfilmdebüt: Die Fremde von Feo Aladağ
- Beste Darstellerin: Sibel Kekilli in Die Fremde und Sophie Rois in Drei
- Bester Darsteller: Devid Striesow in Drei
- Bester Dokumentarfilm: Im Haus meines Vaters sind viele Wohnungen von Hajo Schomerus
- Bestes Drehbuch: Feo Aladağ für Die Fremde
- Beste Kamera: Judith Kaufmann für Die Fremde
- Beste Musik: Stéphane Moucha & Max Richter für Die Fremde und Christoph M. Kaiser & Julian Maas für Die kommenden Tage
- Bester Schnitt: Andrea Mertens für Die Fremde
- Bester Experimentalfilm: Nacht um Olympia von Timo Schierhorn
- Bester Kurzfilm: Go Bash von Stefan Prehn und Stefan Eckel
- Ehrenpreis: Heinz Badewitz[1]
2011
- Bester Spielfilm: Halt auf freier Strecke von Andreas Dresen
- Bestes Spielfilmdebüt: Almanya – Willkommen in Deutschland von Yasemin Şamdereli
- Beste Darstellerin: Sandra Hüller in Über uns das All
- Bester Darsteller: Milan Peschel in Halt auf freier Strecke
- Bester Dokumentarfilm: Pina von Wim Wenders
- Bestes Drehbuch: Yasemin und Nesrin Şamdereli für Almanya – Willkommen in Deutschland
- Beste Kamera: Daniela Knapp für Poll
- Beste Musik: Ingo Ludwig Frenzel für Lollipop Monster ex aequo Benedikt Schiefer für Unter dir die Stadt
- Bester Schnitt: Toni Froschhammer für Pina
- Bester Experimentalfilm: Bardzo von Gerhard Funk
- Ehrenpreis: Darius Ghanai (Vorspanngestalter)
2012
- Bester Spielfilm: Barbara von Christian Petzold
- Bestes Spielfilmdebüt: Oh Boy von Jan-Ole Gerster
- Beste Darstellerin: Alina Levshin in Kriegerin
- Bester Darsteller: Lars Eidinger in Was bleibt
- Bester Dokumentarfilm: Das Ding am Deich von Antje Hubert
- Bester Kinderfilm: Tom und Hacke von Norbert Lechner
- Bestes Drehbuch: Bernd Lange für Was bleibt
- Beste Kamera: Jakub Bejnarowicz für Der Fluss war einst ein Mensch
- Beste Musik: The Major Minors und Cherilyn MacNeil für Oh Boy
- Bester Schnitt: Bettina Böhler für Barbara
- Bester Kurzfilm: Die Schaukel des Sargmachers von Elmar Imanov
- Ehrenpreis: Christel und Hans Strobel für Verdienste um den deutschen Kinderfilm
- Innovationspreis: Fred Kelemen für herausragende Bildgestaltung von Béla Tarrs Das Turiner Pferd[2]
2013
- Bester Spielfilm: Die andere Heimat von Edgar Reitz
- Bestes Spielfilmdebüt: Tore tanzt von Katrin Gebbe
- Beste Kamera: Gernot Roll für Die andere Heimat
- Bester Darsteller: Sascha Alexander Gersak in Tore tanzt und Murat Kurnaz in 5 Jahre Leben
- Beste Darstellerin: Antonia Lingemann in Bastard von Carsten Unger
- Bester Kurzfilm: Wie ist die Welt so stille von Susann Maria Hempel
- Bester Experimentalfilm: Ein Gespenst geht um in Europa von Julian Radlmaier
- Ehrenpreis: Wilhelm Hein für sein Engagement für das Undergroundkino und den unabhängigen und experimentellen Film
- Bester Dokumentarfilm: Master of the Universe von Marc Bauders
- Bester Kinderfilm: Sputnik von Markus Dietrich
- Beste Musik: Martin Todsharow für Quellen des Lebens von Oskar Roehler
- Bester Schnitt: Anne Fabini für Houston von Bastian Günther
- Bestes Drehbuch: Frauke Finsterwalder und Christian Kracht für Finsterworld von Frauke Finsterwalder
2014
- Bester Spielfilm: Zeit der Kannibalen von Johannes Naber
- Bestes Spielfilmdebüt: Fräulein Else von Anna Martinetz
- Beste Kamera: Philip Gröning für Die Frau des Polizisten
- Bester Darsteller: Sebastian Blomberg für seine Rolle in Zeit der Kannibalen
- Beste Darstellerin: Liv Lisa Fries für ihre Rollen in Und morgen Mittag bin ich tot und Staudamm
- Bester Kurzfilm: Raimund – Ein Jahr davor von Hans-Dieter Grabe
- Bester Experimentalfilm: Femminielli von Nino Pezzella
- Bester Dokumentarfilm: Deutschboden von André Schäfer
- Bester Kinderfilm: Rico, Oskar und die Tieferschatten von Neele Leana Vollmar
- Beste Musik: Sven Rossenbach und Florian van Volxem für Die geliebten Schwestern
- Bester Schnitt: Claudia Wolscht für Die geliebten Schwestern
- Bestes Drehbuch: Stefan Weigl für Zeit der Kannibalen
- Ehrenpreis: Erika und Ulrich Gregor
- Sonderpreis der Dokumentarfilmjury: Heinz Emigholz für den Werkzyklus Photographie und jenseits
2016
- Bester Spielfilm: Toni Erdmann von Maren Ade
- Bestes Spielfilmdebüt: Fado von Jonas Rothlaender
- Beste Darstellerin: Lilith Stangenberg für ihre Rolle in Wild
- Bester Darsteller: Josef Hader für seine Rolle in Vor der Morgenröte
- Bestes Drehbuch: Maren Ade für Toni Erdmann
- Beste Kamera: Wolfgang Thaler für Vor der Morgenröte
- Beste Musik: Levin Kärcher und Alula Araya für Beti und Amare
- Bester Schnitt: Heike Parplies für Toni Erdmann
- Bester Kinderfilm: Auf Augenhöhe von Evi Goldbrunner und Joachim Dollhopf
- Bester Dokumentarfilm: Chamissos Schatten von Ulrike Ottinger
- Bester Kurzfilm: Telefon Santrali von Sarah Drath
- Bester Experimentalfilm: Havarie von Philip Scheffner
- Ehrenpreis: Helke Misselwitz
Weblinks
- Offizielle Internetpräsenz des Verbands der deutschen Filmkritik e. V. mit Übersicht zu den Kategorien und den verliehenen Preisen
Einzelnachweise
- ↑ Preis der deutschen Filmkritik 2010 (PDF; 64 kB), abgerufen am 14. Februar 2012
- ↑ Preis der deutschen Filmkritik 2012, abgerufen am 14. Februar 2013