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Corpus Hermeticum

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Corpus Hermeticum ist eine Sammlung von 17 Einzeltexten in griechischer Sprache, die zwischen dem 1. und 3. Jahrhundert in Ägypten verfasst wurden. Das Corpus Hermeticum ist Grundlagentext der Hermetik.

Das Corpus Hermeticum enthält Traktate in Brief-, Dialog- und Predigtform. Sie beinhalten Einflüsse der ägyptischen und orphischen Mysterien, neuplatonische Gedanken von Wiedergeburt, Ekstase, Reinigung, Opfer und mystische Vereinigung mit Gott. Direkte Einflüsse des Corpus Hermeticum auf die christliche Gnosis des 3. und 4. Jahrhunderts sind nachweisbar.

Das griechische Manuskript wurde gegen 1460 von einem Mönch in Macedonia gefunden und nach Florenz gebracht. Es wurde im Auftrag Cosimo de’ Medici von Marsilio Ficino 1471 unter dem Titel <Pimander>, welches der Titel vom ersten Kapitel des Traktats war, ins Lateinische übersetzt. Seitdem wurde er in ganz Europa bekannt, von der Philosophie aufgegriffen, und zu einem Basistext, auf die sich viele Strömungen der Esoterik noch heute berufen.

Diese Überlieferung sieht die Epiphanie des Hermes Trismegistos als Ausdruck der Texte und datiert sie in eine unbestimmte Zeit weit vor Christi Geburt, obwohl Isaac Casaubon bereits 1614 nachwies, dass die Texte erst nach der Zeitenwende entstanden sein können.