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Gangaji

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Gangaji (* 1942 als Antoinette Roberson Varner in Texas) ist eine Advaita-Lehrerin.

Einführung

Gangaji gibt rund um den Globus Satsangs in der Tradition des Advaita Vedanta. 1990 erreichte sie eigenen Angaben zufolge Selbstverwirklichung nach einer Begegnung mit H. W. L. Poonja, der sie dann als Schülerin in den Westen sandte. Sie gilt seither als bekannteste westliche Vertreterin seiner Lehre. Sie ist gleichzeitig eine der profiliertesten Stimmen der Satsang Bewegung, die eine Form des Neo-Advaita darstellen. Deutsche Abkömmlinge, die von ihr zu lehren inspiriert wurden: Samarpan, Om C. Parkin, Pyar Troll.

Entwicklung

1972 zog Gangaji mit der Absicht nach San Francisco, tiefere Ebenen ihres Seins zu erforschen. In ihrer Suche nach der Wahrheit legte sie das Gelübde eines Bodhisattva ab, praktizierte Zen und Vipassana Meditation und half bei der Führung eines tibetisch-buddhistischen Meditationszentrums. Von 1981 bis 1987 praktizierte sie als Akupunkteurin und arbeitete in einer Klinik in San Francisco. Trotz ihres Erfolges verspürte sie ein tiefes und anhaltendes Verlangen nach innerer Erfüllung. 1990 traf sie H.W.L. Poonja an den Ufern des Ganges in Indien. In dieser Begegnung, so Gangaji, sei ihr diese Erfüllung offenbart worden.

Gangaji ist verheiratet mit Eli Jaxon Bear, ebenfalls Advaita-Lehrer. Nachdem er zunächst ihr Lehrer gewesen war, hatte sich das Blatt nach Gangaji's Begegnung mit Poonjaji gewendet. Seit Eli Jaxon Bear's eigenem Erwachen arbeiten beide gleichwertig an der Verbereitung der Advaita Lehren, und kommen unter anderem regelmässig für Seminare und Retreats nach Deutschland und in die Schweiz.

Lehre

Wie auch ihr Lehrer H.W.L. Poonja betont Gangaji, daß der Mensch bereits im innersten Wesen frei sei. Um seinen Wesenskern, das Selbst, auch zu erfahren, könne er sich die Frage Wer bin ich? stellen. Dieser Vorgang wird Selbst-erforschung, Atma Vichara genannt, und er soll nicht zu einem intellektuellen, sondern einem intuitiven Verständis des Selbstes führen. Hier folgt Gangaji sowohl ihrem eigenen Lehrer, wie auch dessen Lehrer Ramana Maharshi. Wenn das Selbst dauerhaft verwirklicht ist, wird das Erleuchtung genannt. Das Streben nach Erleuchtung stellt jedoch paradoxerweise selbst ein Hinderniss dar, da es die Erleuchtung, das Selbst, zu einem Objekt macht. Dieses ist jedoch immer gegenwärtig, das eigentliche Subjekt, während Erleuchtung ein Konzept des Verstandes ist, das letzlich aufgegeben werden muß. In ihren Satsangs zeigt Gangaji auch oft eine eher psychologische Herangehensweise, und verbindet so die traditionelle Advaita Lehre mit Elementen westlicher Psychologie. So weist sie die Besucher an, Gefühle bewußt zu erleben, um diese dadurch loszulassen, um so das unveränderliche Sein hinter den Gefühlen zu erkennen.

Kritik

Es wird oft kritisiert, daß die Satsang-bewegung die ursprüngliche Lehre des Advaita Vedanta verwässert. Während der traditionelle Advaita hoher ethische Maßstäbe und vorbereitende Reinigung durch Meditaion, Bhakti und Rituale bei seinen Schülern vorausetzt, wurden diese Bedingungen im modernen Neo-Advaita außer Kraft gesetzt. Sie lehren direkt die höchste Essenz dieser Lehre ("Du bist Das / Gott / Brahman"), während der traditionelle Advaita das Aufgeben jeder spirituellen Übung und die direkte Affirmation der höchsten Wahrheit nur als letzte Stufe ansieht. Dies stelle eine Anpassung an westliche Bequemlichkeit und Erwartungshaltung dar. Oft werden dabei temporäre Erfahrungen, oder innere emotionale Lösungen als entgültige Befreiung verkauft. Trotz dieser Kritik hat die Satsang-bewegung die Grundlehren des Advaita in bisher unbekannten Maße bekannt gemacht. Gangaji wird speziell zum Vorwurf gemacht, sich ungerechtfertigt auf eine Tradition Ramana Maharshis zu beziehen, und sich als dessen direkte Nachfolgerin zu präsentieren, auch wenn es unstrittig ist, daß ihr Lehrer Poonjaji, dessen Schüler war. Ramana Maharshi selbst bestritt ein Guru zu sein und eine Tradition zu begründen.

Literatur