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Zulukrieg

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Datei:Zulusmall.jpg
Kampf bei Rorke's Drift

Der Zulukrieg (1879) war ein unerklärter Krieg zwischen dem Volk der Zulu in Südafrika und dem British Empire. In dessen Folge hörte die Zulu auf als eigenständige Nation zu existieren.

Vorgeschichte

1843 wurde das Gebiet von Natal formell von den Briten annektiert. Der mächtige militaristische Zulustaat in der Nachbarschaft erschien den Briten aber als Bedrohung ihrer Siedlungen in Natal. Am 11. Dezember 1878 übergaben Kolonialvertreter deshalb ein Ultimatum an die Zulu. Die Briten forderten darin die Zahlung von Steuern und die Einstellung von Überfällen auf englische Siedler.

Evelyn Wood aus Celebrities of the Army, London 1900

Die erste Invasion der Briten (Januar bis März 1879)

Im Januar 1879 drangen, nach Ablauf des Ultimatums, englische Kolonialtruppen unter Generalleutnant Lord Chelmsford, von Natal aus in das Zulureich König Cetshwayos ein. Die britische Armee bestand aus 5.000 Europäern und 8.200 Afrikanern. Sie war in fünf Abteilungen organisiert von denen drei ins Zulugebiet eindrangen (I., III. und IV.).

  • Britische Armee (Generalleutnant Lord Chelmsford)
    • I. Abteilung (Oberst Pearson)
    • II. Abteilung (Oberstleutnant Durnford)
    • III. Abteilung (Oberst Glynn)
    • IV. Abteilung (Oberst Wood)
    • V. Abteilung (Oberst Rowlands)

König Cetshwayo's Armee war ca. 40.000 Mann stark. Sie war in ambabutho (Regimenter) gegliedert.

Die III. oder mittlere, stärkste, Abteilung der Briten wurde nominell durch Oberst Glynn, tatsächlich aber durch Chelmsford selbst kommandiert. Sie rückte von Helpmekaar nach Isandlwana vor. Die linke Abteilung unter dem späteren Feldmarschall Evelyn Wood marschierte von Utrecht in Richtung Khambula. Die rechte oder Küstenabteilung zog nach Eshowe. In der Schlacht bei Isandhlwana am 22. Januar 1879 erlitt die mittlere Abteilung der Briten eine katastrophale Niederlage, in der die beteiligten 1.300 britischen Soldaten vollständig vernichtet wurde.

Am gleichen Tag konnten bei Rorke's Drift 145 Briten dem Angriff von ungefähr 4.000 Zulu standhalten. Für diesen Kampf wurden 11 Männer mit dem Victoriakreuz, der höchsten Auszeichnung Großbritanniens für überragende Tapferkeit im Angesicht des Feindes ausgezeichnet. Dies ist die größte Anzahl von Victoriakreuzen die je an einem Tag verliehen wurde.

Während die mittlere Abteilung der Briten nach der Kastastrophe bei Isandhlwana nicht mehr einsatzfähig war wurde die Küstenabteilung bei Eshowe von Zulutruppen eingeschlossen. So stand die linke Abteilung unter Evelyn Wood allein im Zululand. Am 28. März griff Wood bei Hlobane an wurde aber durch 25.000 Zulu geschlagen. Am folgenden Tag wiederum besiegte Wood mit 2.000 Mann eine Zulu-Streitmacht von 25.000 Mann in der Schlacht von Kambula.

Die zweite Invasion der Briten (Mai bis Juli 1879)

Angriff der 17. Lancers bei Ulundi

Lord Chelmsford begann im Sommer seine Truppen umzustrukturieren. Die Briten schickten in dieser Zeit Truppen aus dem gesamten Empire nach Südafrika. Garnet Joseph Wolseley wurde entsandt um Lord Chelmsford abzulösen. Dieser suchte deshalb eine schnelle Entscheidung.

  • Britische Armee (Generalleutnant Lord Chelmsford)
    • 1. Division (Generalmajor Grealock)
      • 1. Brigade
      • 2. Brigade
    • 2. Division (Generalmajor Newdigate)
      • 1. Brigade
      • 2. Brigade
    • Fligendes Korps (Briadegeneral Wood)

Die britische Offensive begann aber unglücklich da Prinz Napoleon "IV" Bonaparte am 1. Juni fiel. In Europa wurde der Tod des letzten Anwärters auf den französischen Kaisertitel vor allem von den Anhängern der Familie Bonaparte mit Bestürzung wahrgenommen.

In der Schlacht bei Ulundi am 4. Juli 1879 konnten die Engländer die Zulu vernichten.

Ergebnis

Der König überlebte die Schlacht und floh nach Norden, während die Reste seiner Armee sich in alle Richtungen zerstreuten. Zwei Wochen nach der Entscheidungsschlacht informierten die Briten darüber, dass das Zulu - Königreich nicht mehr bestehe. Cetshwayo wurde einen Monat später gefangengenommen. Das Zululand wurde in dreizehn separate Königtümer aufgeteilt.

Literatur

  • Donald Featherstone: Victorian Colonial Warfare - AFRICA, Cassell, London 1992
  • Ian Knight: ZULU WAR, Osprey Publishing, Oxford 2004

Der Zulukrieg im Film