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Bahnstrecke Paderborn–Brackwede

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Die Senne-Bahn (RB 74) ist eine 44,3 km lange zumeist eingleisige Nebenstrecke, die die Städte Bielefeld und Paderborn verbindet. Sie hat ihren Namen von der Landschaft Senne, die sie in nord-südlicher Richtung durchquert. Während die nördliche Teilstrecke zwischen Bielefeld und Schloß Holte zum Verkehrsverbund OstWestfalenLippe (VVOWL) gehört, gehört die südliche Teilstrecke bis Paderborn zum Nahverkehrsverbund Paderborn-Höxter (NPH).

Die Strecke der Senne-Bahn hat die Kursbuchnummer 403 und ist Teil des DB-Regionalnetzes Lipperland-Senne (LPS) mit Sitz in Bielefeld.

Geschichte

Anfang Dezember 1901 wird die nördliche Teilstrecke zwischen Bielefeld und Schloß Holte eröffnet, die südliche Teilstrecke bis Paderborn am 1. Juli 1902. Der bei km 21,65 liegende Haltepunkt heißt bis 1907 Liemke, wird dann aber auf Antrag der Gemeinde Hövelhof in Hövelriege umbenannt.

Am 1. Juli 1907 wird in Paderborn am Ostrand der Innenstadt der Bahnhof Kasseler Tor eröffnet. Nach dem wirtschaftlichen Niedergang auf Grund der Hochinflation ordnet die Direktion in Kassel am 20. Mai 1924 die Schließung wegen angeblicher Unrentabilität an. Die Stadt Paderborn setzt sich aber erfolgreich für die Wiedereröffnung ein, die am 1. Juli 1926 erfolgt.

Am 17. November 1964 benennt sich die bisherige Gemeinde Liemke nach ihrem Haltepunkt Schloß Holte um. Dies ist eine Folge der rasanten, vor allem wirtschaftlichen Entwicklung in der Umgebung des Bahnhofs, während der bisherige Ortskern seit Eröffnung der Bahnstrecke stagniert.

Der Bahnhof in der vormaligen Gemeinde Senne II heißt bis 1966 Kracks nach dem Hofbesitzer Johann Kracks, auf dessen Grund die Station entstand, und trägt seitdem den Namen Sennestadt.

Die von Anfang an erfolgte Benennung des Bahnhofs in der damaligen Gemeinde Senne I in Windelsbleiche ist auf den erfolgreichen Druck der dort ansässigen Textilfirma Windel zurückzuführen.

Der Bahnhof in Schloß Neuhaus wurde Anfang der 1980er Jahre zur Ausweichanschlussstelle zurückgebaut. Das Benteler-Werk wird weiterhin im Schienengüterverkehr angefahren.

Seit dem 15. Dezember 2003 wird der Betrieb der Senne-Bahn durch die in Osnabrück ansässige NordWestBahn durchgeführt.

Der Ausbau der Senne-Bahn gehört zu den dringlichsten Verkehrsprojekten im Regierungsbezirk Detmold, zumal sie durch den schlechten Streckenzustand als langsamste Bahnverbindung zwischen zwei Großstädten in Deutschland gilt. Nach heftigen Diskussionen über die Gewährung von entsprechenden Landesmitteln im Februar 2006, beschloss der Regionalrat Ostwestfalen-Lippe, das Ausbauprojekt auf Platz 1 der Dringlichkeitsliste zu setzen, damit die Bahnstrecke Berücksichtigung im integrierten Gesamtverkehrsplan des Landes NRW (IGVP) findet. Vom Regionalrat in Erwägung gezogen wird auch die mögliche Verlängerung der Senne-Bahn bis zum Flughafen Paderborn/Lippstadt.

Streckenverlauf

Zur Zeit bediente Haltestellen

Bahnhöfe und Haltepunkte Streckenkilometer
Paderborn Hbf 0,0
Paderborn Kasseler Tor 1,5
Paderborn Nord 3,5
Ausbesserungswerk Paderborn 4,4
Schloß Neuhaus Awanst (nur Güterverkehr) 5,8
Sennelager 9,7
Hövelhof 16,6
Hövelriege 21,6
Schloß Holte 26,8
Sennestadt 31,5
Windelsbleiche 34,7
Brackwede Süd 37,0
Brackwede 40,0=113,8
Bielefeld Hbf 109,5

Die Verlängerung der Senne-Bahn von Paderborn über Altenbeken nach Holzminden, die die Fahrgäste ohne Umsteigen nutzen können, ist die gleichfalls von der NordWestBahn betriebene Egge-Bahn (RB 84).

Siehe auch