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Carlsfeld (Eibenstock)

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Carlsfeld
Koordinaten: 50° 26′ N, 12° 35′ OKoordinaten: 50° 26′ 0″ N, 12° 35′ 0″ O
Höhe: 837 m
Einwohner: 710 (9. Mai 2011)[1]
Eingemeindung: 1. April 1997
Postleitzahl: 08309
Vorwahl: 037752
Blick auf Carlsfeld um 2010
Carlsfeld um 1930

Carlsfeld ist ein Ortsteil der sächsischen Stadt Eibenstock im Erzgebirgskreis.

Geografische Lage und Klima

Kurze Lagebeschreibung

Carlsfeld liegt im oberen Erzgebirge unweit der Grenze zu Tschechien in einer Höhenlage von etwa 850 m. Der Ort ist rings von Fichtenwäldern umgeben, durch die die Staatsstraße von Wildenthal nach Wilzschhaus im Tal der Wilzsch bis zur Mündung in die Zwickauer Mulde führt.

Gemeindegliederung

Neben dem Hauptort Carlsfeld gehören noch der Ortsteil Weitersglashütte und die Siedlungen Blechhammer, Wilzschmühle und Neues Wiesenhaus im Tal der Wilzsch zum Ort. Die Häuser der ehemaligen Siedlung Weiterswiese mussten Ende der 1920er Jahre dem Bau der Talsperre Weiterswiese weichen.

Nachbarorte

Wilzschhaus Eibenstock Wildenthal
Morgenröthe Kompassrose, die auf Nachbargemeinden zeigt Weitersglashütte
Sachsengrund Weiterswiese Jelení

Klima

Die Carlsfelder Hochfläche gehört mit 4,8–5,1° C im Jahresdurchschnitt zu den kältesten Teilen des Westerzgebirges.[2]
Die sommerlichen Durchschnittstemperaturen im Zeitraum von 1961 bis 1990 betrugen 11,3 °C im Juni, 12,8 °C im Juli und 12,5 °C im August.[3] Aufgrund des Klimawandels stiegen die Durchschnittstemperaturen auf 12,1 °C im Juni, 14,2 °C im Juli und 14,0 °C im August (bezogen auf die Jahre 1981 bis 2010).[4] Diese Werte ermittelte der Deutsche Wetterdienst an seiner automatischen Wetterstation Carlsfeld, die oberhalb des bebauten Ortes auf 897 Metern Höhe liegt.[4] Damit ist Carlsfeld, bezüglich der Mittelwerte der aktuellen Stationsstandorte (2012) des Deutschen Wetterdienstes, die Ortschaft mit der tiefsten Durchschnittstemperatur in den Sommermonaten.[4]

Geschichte

Ortsgründer Veit Hans Schnorr von Carolsfeld (1688)
Ortsansicht um 1900 mit Bahnhof und Glashütte

Ortsgründung im 17. Jahrhundert

Der Ort entstand auf Veranlassung von Veit Hans Schnorr von Carolsfeld im Jahr 1677. Dieser hatte hier entlang des Flüsschens Wilzsch Grund und Boden sowie Eisenerz- und Zinngruben gekauft. Zur Weiterverarbeitung ließ von Carolsfeld Hammerwerke errichten, die unter anderem ausgestattet waren mit zwei Hochöfen, Stab- und Frischfeuer zur Schmiedbarmachung des Eisens, einem Rohrhammer, einer Drahtmühle und einem Zinnhaus. Die Anlagen produzierten vor allem Weißbleche, die europaweit verkauft werden konnten.[5] Erstes Wohnhaus am Ort war das des Hammerherren Schnorr. In ihm fanden anfangs bis zum Bau der Carlsfelder Kirche Messen und Andachten statt. Für seine Arbeiter ließ er entsprechend den ihm verliehenen Privilegien eine Mahlmühle sowie ein Malz- und Brauhaus bauen.

Schnorr betrieb auch ein Gasthaus, den Grünen Baum. Er stiftete den Kirchenbau samt Pfarrhaus und ein 1688 errichtetes Schulgebäude.[6] Bis 1688 gehörte der nach seinem Gründer benannte Ort Carlsfeld zur Parochie Schönheide, danach wurde die Kirche eigenständig. Die Kirchgemeinde Carlsfeld vereinigte sich 1998 mit der Kirchgemeinde Eibenstock zur evangelisch-lutherischen Kirchgemeinde Eibenstock-Carlsfeld.

Entwicklung des Bergbauverarbeitungsgewerbes

August Schumann schrieb 1817 im Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen Carlsfeld betreffend u. a.:

„Der Ort hat mit Ausschluß der einzelnen Waldhäuser und Werke, 65 Häuser und über 800 Einwohner. Das hiesige Hammergut und Hammerwerk wurde von Veit Hans Schnorr angelegt, der im J. 1678 von Johann Georg III. das Privilegium erhielt. Hierauf wurde wegen der sich ansiedelnden böhmischen Exulanten im J. 1680 ein Gericht oder ein Dingstuhl mit Erbgerichten angelegt, […]“[7]
„Das hiesige Hammerwerk, zu welchem auch die ½ Stunde entfernt gelegene Weiters Glashütte, und ein beträchtliches Wald-Revier gehören, bestehet aus einem Hohofen, 2 Frischfeuern, 2 Blechfeuern, einem Zainhammer, und Privilegien zu Schaufel- und Waffenhammer, Eisen- und Messingdraht-Werken, Papiermühle etc. Außerdem stehen ihm die Erbgerichte über den Ort und die genannte Glashütte, auch das Patronatrecht zu.“[8]

Albert Schiffner ergänzte 1830:

„Es giebt hier 2 Mahlmühlen und 1 Schneidemühle. Das Hammerw. hat auch Mittel- und Niederjagd, Brauerei, Teich- u. wilde Fischerei, Concession auf Ziegel- und Kalkbrennerei.“[9]

Über die Erwerbszweige der Bevölkerung ist bei Schumann Folgendes nachzulesen:

„Die Gegend von Carlsfeld wird von vielen das sächsische Sibirien genennt und ist allerdings rauh und unfruchtbar. […] Hier giebt es also noch keinen Getreidebau, doch sind seit mehreren Jahren Erdäpfel mit Erfolg angebaut worden, nur kann wegen Mangel an Raum nicht der zehnte Theil des Bedürfnisses erzeugt werden. Die Einwohner treiben inzwischen gute Viehzucht, und ihre Nahrung fließt außerdem theils vom hiesigen Eisenhammer, und dem damit verknüpften Bergbau, theils vom Spitzenklöppeln, Petinetnähen (Durchbrüche im Warenbild)[10] und dem Betrieb verschiedener Handwerker. In 9 Nagelschmidtswerkstätten arbeiten immer über 20 Menschen; auch findet man hier geschickte Tischler und andere Handwerker, welche eine gemeinschaftliche Innung bilden.“[11]

Schiffner ergänzte hierzu 1830:

„Sonderbar dabei, daß nach mehrfachen Spuren u. besond. nach augegrab. Feldgeräthen, der Feldbau bis zum 30jähr. Kriege nicht unbedeutend gewesen seyn kann 1 […]. Seit einigen J. baut man auch Halmfrüchte.“[12]

Mit dem Aufkommen billiger Weißbleche aus England wurde der Hammerwerksbetrieb nach 1820 aufgegeben. Stattdessen begann in Carlsfeld die Glasherstellung und in den Gebäuden des Hammerwerkes wurde um 1829 mit dem Bau von Wanduhren nach Schwarzwälder Art begonnen. Später folgten Turm- und Bahnhofsuhren. Dies war jedoch ein kurzlebiges Gewerbe. 1884 wurde die Produktion von Schwarzwälder Uhren nur noch von den drei Firmen W. Lorenz, H. Lorenz und K. Glöckner mit zusammen 14–15 Arbeitern betrieben. Auf dem Gelände des Neuen Hammers wurde schließlich noch bis zum Jahr 1979 eine Hohlglasfabrik betrieben.[5]

Carlsfeld bis 1990

Am 7. August 1908 überschwemmte der durch Carlsfeld fließende Wilzschbach große Teile des Ortes. Dieses Hochwasser war das Ergebnis eines dreitägigen ununterbrochenen Regens, das einige Häuser schwer beschädigte. Für die Regulierung des Wassers und zum Hochwasserschutz beschloss das Gemeindeamt zusammen mit der sächsischen Landesregierung, eine Talsperre zu bauen. So wurden die acht Häuser von Weiterswiese abgerissen und in den Jahren 1926–1929 die Talsperre Carlsfeld gebaut.

Während des Ersten Weltkrieges kamen viele Betriebe zum Erliegen oder wurden mit wenigen Arbeitskräften weitergeführt. Die Produktion ging entsprechend zurück – gleiches galt für die Zeit des Zweiten Weltkriegs. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden von der SDAG Wismut hunderte Kumpel in Carlsfeld einquartiert und für einige Jahre dort ansässig.

In der DDR-Zeit wurden die Kleinbauern des Ortes unter Führung der SED zur Gründung einer Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaft (LPG) aufgefordert. Ab 1952 erfolgte zunächst die gemeinsame Hühnerhaltung, 1954 wurde ein Schweinestall und 1958 ein Rinderstall für 65 Tiere errichtet.[6]

Vom 21. Juni 1897 bis zum 14. Juli 1967 war Carlsfeld Endpunkt der Schmalspurbahn Wilkau-Haßlau–Carlsfeld. Neben dem Bahnhof Carlsfeld gab es auf dem Gemeindegebiet noch die Betriebsstellen Blechhammer, Wilzschmühle und Wiesenhaus im Tal der Wilzsch.

Nach 1990

Die Wende führte zur Wiedergründung des Freistaats Sachsen, zur Reprivatisierung von landwirtschaftlichen Betrieben und zu völlig neuen Verwaltungsstrukturen. So wurde Carlsfeld am 1. April 1997 nach Eibenstock eingemeindet.[13] Am 23. Mai 1997 erhielt Carlsfeld das Prädikat „staatlich anerkannter Erholungsort“.

Museumsbahnhof Carlsfeld im Winter

Der Förderverein Historische Westsächsische Eisenbahnen (FHWE) rekonstruierte den alten Lokschuppen und das ehemalige Bahnhofsgebäude. Gemeinsam mit der Stadt Eibenstock erfolgte im Rahmen eines Förderprojektes der Europäischen Union bis 2004 der Umbau des ehemaligen Bahnhofsgeländes und umliegender Flächen zum Ortsmittelpunkt.

Außerdem wurden die Gleisanlagen wiederaufgebaut, sodass in Carlsfeld nun ein kleiner Museumsbahnhof an die ehemalige Schmalspurbahn erinnert. Der Verein veranstaltet mit Gastfahrzeugen gelegentlich Fahrten für Eisenbahnfreunde.

2015 entstand in der Nähe des Bahnhofs ein neues Depot der Freiwilligen Feuerwehr.

Entwicklung der Einwohnerzahl

Jahr Einwohnerzahl[14]
1791 0067 Feuerstätten
1834 0958
1871 1.277
1890 1.628
Jahr Einwohnerzahl
1910 1.788
1925 1.750
1939 1.603
1946 1.622
Jahr Einwohnerzahl
1950 2.232
1964 1.490
1990 1.119
2011 0710

Wirtschaft und Infrastruktur

Gemälde der Weitersglashütte um 1910

Glashütte

Im Jahre 1840 gründete der Fabrikant Karl Friedrich Hermann Rockstroh die Glashütten-Werke Carlsfeld G.m.b.H, die 1870 von Arno von Vultejus übernommen wurden. Dieser errichtete ein zweites Werk mit einem zweiten Ofen und vergrößerte die Glasschleiferei. Etwa 80 Arbeiter wurden beschäftigt. 1887 übernahm L. Friedrich die Werke, der auch die Umstellung von Holz- auf Gasfeuerung einführte. Die Glasschleiferei wurde ein weiteres Mal erweitert und fortan mit Dampfkraft betrieben, die Zahl der Beschäftigten stieg auf 200. Hervorgehoben war die Fabrikation von Milchglas. 1907 wurde schließlich ein drittes Werk errichtet, die Arbeiterzahl stieg auf 270. Außer der Dampfkraft wurde die Fabrik mit Elektrizität aus eigener Zentrale betrieben. Die Jahresproduktion umfasste ca. 18 Millionen Glaserzeugnisse. Das Absatzgebiet der rund 4000 verschiedenen Flacons umfasste neben ganz Europa insbesondere Brasilien, Argentinien, Mexiko und Indien. Zum Kernwerk gehörten eine mechanische Werkstatt zur Fertigung von Formen, Werkzeugen und weiteren Utensilien. Das Unternehmen besaß und unterhielt eine Krankenkasse, eine Sparkasse sowie Arbeiterwohnhäuser.

Nach Konkurs der Glashütte in Weitersglashütte wurde diese 1913 dem Werk in Carlsfeld angeschlossen und weiterbetrieben. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde die Produktion in Weitersglashütte eingestellt. Im Jahr 1930 ersetzten Halbautomaten im hiesigen Glaswerk alle Fertigungsstationen; 1933 wurde die erste Schmelzwanne installiert.

In den 1970er Jahren wurde das Werk verstaatlicht und 1973 dem VEB Glaswerk Olbernhau angegliedert. Am 29. Oktober 1979 wurde die Produktion von gebogenem Wirtschaftsglas in einem neuen Betrieb mit moderner Werkhalle und einem Sozial- und Bürogebäude in Carlsfeld aufgenommen. Der Betrieb produzierte zum größten Teil für den Export.[6]

Musikinstrumentenbau

1854 begann A. Friedrich Zimmermann mit der Fabrikation von Harmonikas. Er verkaufte den Betrieb 1864 an E. Louis Arnold. 1910 kam es mit zunehmender Mechanisierung zur Gründung der Harmonikafabrik von Alfred Arnold, der ein neues, modernes Fabrikgebäude errichten ließ. Die gefertigten Bandonions und Harmonikas wurden auch international bekannt. Das Werk wurde nach 1945 verstaatlicht und 1959 mit dem VEB Klingenthaler-Harmonikawerk zusammengelegt. Im Jahr 1964 wurde der Zweigbetrieb in Carlsfeld aufgegeben.[6]

Stickerei

1895 wurde in Carlsfeld die Stickerei Viktor Sommer gegründet. Anfangs wurden hauptsächlich Kleiderbesätze, Gürtel, Hüte und Seidenstickereien für die Textilindustrie angefertigt, später entstanden auch Fertigprodukte, wie Kissen, Decken und Wandbehänge. 1972 wurde der Betrieb volkseigen.

Weitere Industriebetriebe

1964 wurde der VEB Einspritzpumpenteilewerk Wolfspfütz neu eingerichtet, der Pumpenelemente für Dieselmotoren produzierte. Für die Produktion wurden die Räume der ehemaligen Bandonionfabrik genutzt. 1965 kam das Einspritzpumpenwerk unter die Führung des VEB Renak-Werke Reichenbach (Reichenbacher Naben und Kupplungswerke). 1980/81 wurde eine neue Werkhalle errichtet. 1986 entstanden weitere Produktionshallen und ein Heizhaus. Ende 1988 wurde die Produktion in den neuen Hallen mit modernen Maschinen aufgenommen; mit 285 Beschäftigten waren es etwa 60–70 Prozent der werktätigen Bevölkerung des Ortes.

Nach der politischen Wende 1990 wurden Glaswerk und Stickerei reprivatisiert.

Das Renak-Werk wurde mangels Aufträgen geschlossen und die Immobilie von der Treuhand-Anstalt übernommen. 1993 bezogen ein Obst- und Gemüsehändler und ein Hersteller für Lebensmitteltechnik das Gebäude.[6]

Verkehr

Carlsfeld wird von Nordwesten von der Staatsstraße 276 erschlossen, die von Wilzschhaus aus im Tal der Wilzsch verläuft. Des Weiteren gibt es Straßen, die über Wildenthal nach Johanngeorgenstadt und nach Eibenstock führen.

Tourismus

Sowohl Sommer- als auch Wintertourismus ist in Carlsfeld möglich. Durch hohe Lage ist vielfach Wintersport möglich, auch wegen einer Beschneiungsanlage, wenn in tiefer gelegenen Gebieten schon kein Schnee mehr liegt. Carlsfeld wirbt mit dem Slogan „Schneesicherster Ort im Erzgebirge 850 m“. Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen sind auf Gäste eingestellt.[15] Eine Reihe von gespurten Loipen machen Rundtouren möglich. An Carlsfeld führt die Kammloipe von Johanngeorgenstadt nach Schöneck vorbei. Die Weitwanderwege WDE (Weg der deutschen Einheit von Zittau nach Wernigerode), Erzgebirgskammweg und der Drei-Talsperren-Weg führen durch Carlsfeld. Der WDE hat in diesem Gebiet die gleiche Wegführung wie der Europäische Fernwanderweg E3. Weitere markierte Wanderwege ins Vogtland, nach Eibenstock und nach Wildenthal und zum Auersberg sind vorhanden. Ein Bergbaulehrpfad führt vom Ortszentrum nach Norden und durch Wälder über Weitersglashütte an der Talsperre vorbei nach Carlsfeld zurück.[16]

Gedenkstätten

  • Grabstätten im Wald beim Ortsteil Wiesenhaus für drei sowjetische KZ-Häftlinge eines Todesmarsches aus dem KZ-Außenlager Lengenfeld des KZ Flossenbürg, die von SS-Männern ermordet wurden.
  • Denkmal neben der Kirche für die gefallenen Einwohner Carlsfelds in den Weltkriegen.
  • Außerdem wurde nach dem Liberty Convoy ein Denkmal für einen Soldaten der US-Armee, der Carlsfeld 1945 zur Kapitulation brachte, errichtet. Es befindet sich am Haupteingang des Grünen Baums, des Gemeindehauses von Carlsfeld.

Sehenswürdigkeiten (Auswahl)

Evangelische Trinitatiskirche in Carlsfeld
  • Evangelische Trinitatiskirche (Dreifaltigkeitskirche): bedeutender kleiner Zentralbau, gestiftet von Veit Hans Schnorr 1684–1688, errichtet nach einem Wolf Caspar von Klengel zugeschriebenen Entwurf. Älteste Vorform des später von George Bähr bevorzugten und weiterentwickelten Typus von Zentralbauten in Sachsen, Vorläufer der Dresdner Frauenkirche. Der Kanzelaltar von Johann Heinrich Böhme d. J. aus dem Jahre 1688 gilt als einer der frühesten und wertvollsten in Sachsen.
  • Die Talsperre Weiterswiese, auch Talsperre Carlsfeld, ist die höchstgelegene Trinkwassertalsperre Sachsens. Sie wurde nach einem schweren Hochwasser des Wilzschbachs von 1926 bis 1929 erbaut und hat ein Stauvermögen von 3 Mio. Kubikmeter.
  • Unweit der Talsperre, in unmittelbarer Nähe der Kammloipe, befindet sich das seit 1961 unter Naturschutz stehende Hochmoor Großer Kranichsee.

Literatur

  • Martina Zapf, Nicole Ott: Carlsfeld. Skizzen aus der Carlsfelder Ortsgeschichte 1679–1994. Carlsfeld, 1994.
  • Siegfried Sieber: Carlsfeld. In: Die Bergbaulandschaft von Schneeberg und Eibenstock (= Werte der deutschen Heimat. Band 11 ). 1. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1967.
  • Karlsfeld, *Carlsfeld, auch Karolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 468–471.
  • Carolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 17. Band. Schumann, Zwickau 1830, S. 204–207.
  • Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Sachsen II – Regierungsbezirke Leipzig und Chemnitz. Deutscher Kunstverlag, Berlin 1998, ISBN 3-422-03048-4, S. 101.
  • Richard Steche: Carlsfeld. In: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen. 8. Heft: Amtshauptmannschaft Schwarzenberg. C. C. Meinhold, Dresden 1887, S. 9.
Commons: Carlsfeld – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen

1 
Albert Schiffner äußert weiterhin die Annahme, dass vor dem Dreißigjährigen Krieg bereits eine Siedlung an diesem Ort bestand und Carlsfeld somit eine Wiederbesiedelung eines wüstgefallenen Ortes darstellt. Dies ist jedoch bisher weder belegt noch widerlegt.

Einzelnachweise

  1. Kleinräumiges Gemeindeblatt für Eibenstock, Stadt. (PDF; 0,23 MB) Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, , abgerufen am 28. Januar 2015.
  2. Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie, Bereich Landschaftsökologie, Flächennaturschutz, Fachbeitrag zum Landschaftsprogramm – Naturraum und Landnutzung – Steckbrief „Oberes Westerzgebirge“, o. J., S. 4 [1]
  3. Mittelwerte von 1961 bis 1990 des Deutschen Wetterdienstes
  4. a b c Mittelwerte von 1981 bis 2010 des Deutschen Wetterdienstes
  5. a b Informationstafel neben der Trinitatiskirche Zum Neuen Hammer an der Wilzsch.
  6. a b c d e Orts-Chronik Carlsfeld, abgerufen am 24. Februar 2011
  7. vgl. Karlsfeld, *Carlsfeld, auch Karolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 468.
  8. vgl. Karlsfeld, *Carlsfeld, auch Karolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 469 f.
  9. vgl. Carolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 17. Band. Schumann, Zwickau 1830, S. 206.
  10. Erläuterung in Meyers Lexikon, Bibliograhisches Institut, Leipzig und Wien 1902-1909, Band 6, Spalte 659 Digitalisat
  11. vgl. Karlsfeld, *Carlsfeld, auch Karolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 4. Band. Schumann, Zwickau 1817, S. 468 f.
  12. vgl. Carolsfeld. In: August Schumann: Vollständiges Staats-, Post- und Zeitungslexikon von Sachsen. 17. Band. Schumann, Zwickau 1830, S. 205 f.
  13. StBA: Änderungen bei den Gemeinden, siehe 1997
  14. vgl. Carlsfeld im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
  15. Webseite von Carlsfeld [2]
  16. Topographische Karte 1:25.000, Ausgabe mit Wanderwegen, Blatt 15 Westerzgebirge Eibenstock, Johanngeorgenstadt, Sächsischer Staatsbetrieb Geobasisinformation und Vermessung, 2. Auflage, Dresden 2010, ISBN 978-3-86170-717-2