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Schutzstaffel

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Die Schutzstaffel ("SS") war eine nationalsozialistische Organisation.

Diese paramilitärische Gruppe wurde 1925 als "Stabswache" zum persönlichen Schutz Adolf Hitlers gegründet. Ihr Vorläufer war der "Stoßtrupp Hitler". Zunächst der SA unterstellt, entwickelte sie sich zu einer Elitetruppe mit "Polizeifunktionen" innerhalb der NSDAP. Sie unterstand ab 1929 dem "Reichsführer SS" Heinrich Himmler.

1934 ermordeten ihre bewaffneten Verbände ("Leibstandarte SS Adolf Hitler" und "Totenkopfstandarte") im Rahmen des Röhm-Putsches die Führung der SA.

Zwischen 1935 und Anfang 1945 erschien die von Gunter d'Alquen geleitete und wöchentlich erscheinende SS-Zeitung Das schwarze Korps.Es handelte sich um die auflagenstärkste Zeitung nach der von Joseph Goebbels herausgegebenen Das Reich. Wie üblich wurde auch hier gegen die Juden gehetzt, allerdings nicht ganz so grob wie in Julius Streichers Der Stürmer.

Ab 1933 benannte sich die eigentliche Schutzstaffel in Allgemeine SS um. Sie wollte sich dadurch von ihren inzwischen bewaffneten "Töchterverbänden", der SS-Verfügungstruppe und den SS-Totenkopfverbänden abheben.

Der Begriff "SS" bildete nun den "Dachverband" für verschiedene Hauptämter und Unterabteilungen:


Die SS verübte im Zweiten Weltkrieg zahllose Kriegsverbrechen wie Massenexekutionen an Zivilisten in den besetzten Ländern und die Vertreibung Nichtdeutscher aus den besetzten Gebieten im Osten zugunsten von Deutschen.

Von Mitgliedern der SS wurden die Mehrzahl der Verbrechen des Holocaust verübt: So waren 7 der 15 Teilnehmer der Wannsee-Konferenz Angehörige einer SS-Gliederung (siehe auch: SS-Einsatzgruppen).

Die SS gründete viele Firmen, die 1940 in den "Deutschen Wirtschaftsbetrieben" (DWB) zusammengefasst wurden und von leitenden Mitarbeitern der SS-Verwaltung geführt wurden. 1942 wurden sämtliche wirtschaftliche Angelegenheiten im "SS- Wirtschafts- Verwaltungshauptamt" (WVHA) konzentriert. Dieses betrieb über das Hauptamt Verwaltung und Wirtschaft die Verwaltung der Konzentrationslager mit der wirtschaftlichen Ausbeutung der Kriegsgefangenen und KZ-Häftlinge zwecks maximalem Profit. 1943/1944 gehörten etwa 30 Unternehmen mit über 100 Betrieben, in denen mehr als 40.000 Konzentrationslagerhäftlinge arbeiteten, zum Wirtschaftsimperium der SS. Teile der SS-Totenkopfverbände wurden nun erneut zur Bewachung der Vernichtungslager eingesetzt.

Dienstgrade der SS

Die Dienstgrade in steigender Rangfolge (Stand 1. April 1942, in Klammern die Entsprechung beim Heer und der Waffen-SS, die Dienstgradbezeichnungen waren von der SA übernommen worden, deren Untergruppierung die SS ursprünglich gewesen war:

  • SS-Mann (Schütze usw.)
  • SS-Sturmmann (Gefreiter)
  • SS-Rottenführer (Obergefreiter)
  • SS-Unterscharführer (Unteroffizier/Oberjäger)
  • SS-Scharführer (Unterfeldwebel/Unterwachtmeister)
  • SS-Oberscharführer (Feldwebel/Wachtmeister)
  • SS-Hauptscharführer (Oberfeldwebel/Oberwachtmeister)
  • SS-Sturmscharführer (Stabsoberfeldwebel/Stabsoberwachtmeister)
  • SS-Untersturmführer (Leutnant)
  • SS-Obersturmführer (Oberleutnant)
  • SS-Hauptsturmführer (Hauptmann)
  • SS-Sturmbannführer (Major)
  • SS-Obersturmbannführer (Oberstleutnant)
  • SS-Standartenführer (Oberst)
  • SS-Oberführer (dienstälterer Oberst)
  • SS-Brigadeführer (Generalmajor)
  • SS-Gruppenführer (Generalleutnant)
  • SS-Obergruppenführer (General der Infanterie usw.)
  • SS-Oberstgruppenführer (Generaloberst)
  • Reichsführer SS: Heinrich Himmler als Befehlshaber der SS

Beispiele: Oberstgruppenführer Sepp Dietrich, Gruppenführer Heinrich Müller, Oberführer Oskar Dirlewanger, Obergruppenführer und General der Waffen-SS Karl Wolff, SS-Obersturmbannführer Otto Skorzeny, Standartenführer Walter Schellenberg.

In den Nürnberger Prozessen im Jahr 1946 wurde die Gesamt-SS - mit Ausnahme der Reiter-SS - als Hauptinstrument des politischen Terrors zur "verbrecherischen Organisation" erklärt.

Literatur