Tettenborn
Tettenborn Stadt Bad Sachsa
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Koordinaten: | 51° 34′ N, 10° 33′ O | |
Höhe: | 282 m | |
Einwohner: | 648 (1. März 2013)[1] | |
Eingemeindung: | 1. Juli 1972 | |
Postleitzahl: | 37441 | |
Vorwahl: | 05523 | |
Lage von Tettenborn in Bad Sachsa
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Tettenborn ist ein Ortsteil der Stadt Bad Sachsa im Landkreis Göttingen in Niedersachsen.
Geschichte
Um 800 n. Chr. wird die Ortschaft erstmals urkundlich erwähnt. Ein Fürst Dedo oder Tete soll ein Vorwerk an einem geweihten Born gegründet und später einem Ritter überlassen haben. Dessen Name war Mushard von Beroldo, der als Stammvater der Familie von Tettenborn gilt (gelebt um das Jahr 1284). Sein Enkel Mango, 1316 gestorben, liegt im Kloster Walkenried begraben. Diesem Kloster schenkten dessen Brüder Heino und Cuno etliche Güter, auf dass die Ordens-Brüder wöchentlich eine Seel-Messe halten, "für alle Anverwandten, die von Adam her verstorben und künftig noch versterben werden" (Zitat aus dem "Genealogisch-Historischen Adels-Lexicon des Heiligen Römischen Reiches" vom 1719).
Tettenborn war bis zur Eingemeindung in die Stadt Bad Sachsa am 1. Juli 1972 eine eigenständige Gemeinde.[2] Die Ortschaft hat zurzeit ca. 650 Einwohner, wovon 500 im eigentlichen Ort wohnen, die restlichen 150 in der sogenannten „Kolonie“.

Grenzlandmuseum
In Tettenborn besteht seit dem 12. November 1992 im Dorfgemeinschaftshaus ein Grenzlandmuseum. Es liegt nur wenige hundert Meter von der ehemaligen innerdeutschen Grenze entfernt. Eröffnet wurde das Museum genau drei Jahre nach der provisorischen Grenzöffnung an der dortigen B 243. Es zeigt die Entwicklung der Sperranlagen der DDR im Südharz von 1945 bis 1990. Das Museum präsentiert eine Vielzahl originaler Ausstattungsstücke der DDR-Grenztruppen und dokumentiert spektakuläre Grenzdurchbrüche, aber auch das Leben im Grenzgebiet. Im Museum ist die Führungsstelle eines 4 x 4 m großen Beobachtungsturms aufgebaut. Der ehemalige Museumsleiter war früher beim Ordnungsamt der Stadt Bad Sachsa und ehrenamtlich für den Grenzinformationsdienst an der Grenze tätig (BRD), der ehemalige Ausstellungsleiter als Stabsoberfähnrich der Grenztruppe der DDR (NVA) im selben Grenzabschnitt.
Das Grenzlandmuseum ist 2016 nach Bad Sachsa gezogen.
Politik
Ortsrat
Der Ortsrat setzt sich aus fünf Ratsfrauen und Ratsherren zusammen (Veränderungen zu 2011).
(Stand: Kommunalwahl am 11. September 2016)
Wappen
Das Wappen wurde 1983 in einer Bürgerversammlung vom Ortsrat angenommen.
Blasonierung: „In Blau ein silberner Wellenpfahl mit einer schwarzen Wolfsangel.“
Die blaue Farbe und der Wellenpfahl sollen auf die Endung „-born“ im Namen des Ortsteils hinweisen und stehen für Quelle und fließendes Wasser. In einer Urkunde des Klosters Walkenried wird im Jahre 1237 Tettenborn mit einem Rittergeschlecht gleichen Namens genannt. Diese Adelsfamilie wohnte noch Anfang des 19.Jh. im Ort. Das Wappen derer von Tettenborn zeigt in Silber eine schwarze Wolfsangel.
Das Wappen wurde vom Walkenrieder Karl Helbing gestaltet.

Kirche
Mitte des 12. Jahrhunderts wurde an gleicher Stelle eines Vorgängerbaus die heutige St. Andreas Kirche errichtet. Die hiesige Kirchengemeinde in Tettenborn wird in Personalunion mit der in Wieda geführt.[4]
Literatur
- Arbeitsgemeinschaft Heimat- und Geschichtsgruppe Tettenborn: Chronik des Dorfes Tettenborn - Stammsitz der Freiherren von Tettenborn - ISBN 978-3-86805-450-7, 2009. GWLB-Signatur: 2010/21606
- Arbeitsgemeinschaft Heimat- und Geschichtsgruppe Tettenborn: Chronik des Ortsteils Kolonie - Industriegeschichte der Harzer Holzwarenfabrik Gebr. Lohoff - ISBN 978-3-86386-470-5, 2013.
- Julius Schmidt: Beschreibende Darstellung der Älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Kreises Grafschaft Hohenstein, von der Historischen Kommission für die Provinz Sachsen und das Herzogtum Anhalt, Band 12, Verlag Otto Hendel 1889, S. 162ff. GWLB-Signatur: XIIBI2a 139:12–13
Einzelnachweise
- ↑ http://stadt.bad-sachsa.de/ Siehe dort: Leben in Bad Sachsa
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart und Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 215.
- ↑ Webseite der Kommunalen Dienste Göttingen, abgerufen am 29. September 2016
- ↑ Chronik des Dorfes Tettenborn