Chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke
Chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke | ||
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Nutzung | Straße und Bahn | |
Querung von | Yalu | |
Ort | Dandong / Sinŭiju | |
Konstruktion | Stahlbrücke | |
Gesamtlänge | 940,8 Meter | |
Baubeginn | April 1937 | |
Fertigstellung | Mai 1943 | |
Lage | ||
Koordinaten | 40° 6′ 54″ N, 124° 23′ 33″ O | |
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Chinesische Bezeichnung | |
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Traditionell: | 中朝友誼橋 |
Vereinfacht: | 中朝友谊桥 |
Pinyin: | |
Wade-Giles: | |
Koreanische Bezeichnung | |
koreanisches Alphabet: | 조중우의교 |
chinesische Zeichen: | 朝中友誼橋 |
Revidierte Romanisierung: | Jojunguuigyo |
McCune-Reischauer: | Chojunguŭigyo |
Die Chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke, auch Sino-koreanische Freundschaftsbrücke genannt, ist eine Brücke über den Fluss Yalu (kor.: Amnok) an der chinesisch-nordkoreanischen Grenze. Sie verbindet die Städte Dandong in China und Sinŭiju in Nordkorea. Die Brücke ist Sinnbild für die Geschichte der chinesisch-nordkoreanischen Solidarität.[1] Fußgängern ist es nicht erlaubt, diese zu überqueren. Eine der wenigen Möglichkeiten, Nordkorea zu betreten oder zu verlassen, ist der Auto- oder Schienenverkehr. Neben Touristen befördert die Brücke hauptsächlich den Waren- und Rohstoffverkehr beider Länder.
Die Brücke wurde 1990 von Yalubrücke in ihren gegenwärtigen Namen umbenannt. Sie wurde von der kaiserlichen Armee Japans zwischen April 1937 und Mai 1943, während der japanischen Besatzung von Korea und Nordostchinas, erbaut. Im Jahr 2010 wurde flussabwärts die Neue Yalubrücke erbaut.
Die Freundschaftsbrücke repräsentiert Nordkoreas gegenwärtiges Streben nach wirtschaftlicher Entwicklung und Chinas nachhaltiges strategisches Interesse an Stabilität seines alten Verbündeten.[1]
Geographie

Die chinesisch-nordkoreanische Grenze ist 1.420 Kilometer lang und erstreckt sich von West nach Ost über den Yalu, dem Gebirge um den Paektusan und dem Tumen. Die beiden Flüsse dienen als natürliche Grenze. Der Yalu liegt im Westen Nordkoreas und ist insgesamt 813 Kilometer lang und entspringt in 2.500 Meter Höhe am Paektusan im Changbai-Gebirge.
Die Brücke, die die Städte Dandong und Sinuiju verbindet, befindet sich ca. 35 Kilometer vor der Mündung der Yalu in das Gelbe Meer.
Geschichte
Ursprünglich wurde von den Japanern zur Zeiten der Besetzung Koreas und Teilen Nordostchinas errichtet. Die Brücke verband die koreanische Halbinsel mit [Mandschukuo]], zwei Gebieten unter Kolonialbesatzung, und sollte es Japan erleichtern, den Eroberungszug in Asien zu vollziehen.[1]

Vor dieser Brücke gab es eine Stahlbrücke, die zwischen Mai 1909 und Oktober 1911 gebaut wurde. Sie hatte eine Spannweite von 944,2 Meter und ruhte auf 12 Steinpfählen. Beide Yalu-Brücken wurden im November 1950 inmitten des Koreakrieges von US-Bombern zerstört. Bis Februar 1951 verwendeten die Vereinigten Staaten B-29 Bomber und F-80 Kampfbomber, um die Brücke wiederholt zu zerstören und dadurch Lieferungen aus China an das nordkoreanische „Brudervolk“ zu stoppen. Aufgrund dieser Zerstörung erfolgte der Eintritt der chinesischen Freiwilligenarmee in den Koreakrieg.
Die erste Brücke aus dem Jahr 1911 blieb gebrochen und erhielt den Namen „die gebrochene Brücke“. Die zerstörte Brücke, die im Jahr 1943 errichtet wurde, wurde repariert und von nun an die chinesisch-koreanische Freundschaftsbrücke genannt.
Nordkorea repariert die „gebrochene Brücke“ nicht, damit die USA nicht leugnen können, die Brücke zerstört zu haben. Vier der alten Bögen, die der Brücke den Namen „die gebrochen Brücke“ gaben, stehen noch heute auf der chinesischen Seite des Flusses.

Die Freundschaftsbrücke wurde auf chinesischer Seite aufwändig mit Parkanlagen und Promenaden ausgebaut und dient als große Touristenattraktion. Das Areal ist als die Yalu River Scenic Zone bekannt.
2010 errichtete China stromabwärts eine weitere Brücke.[1][2]
Tourismus
Auf der chinesischen Seite sind die Brücken von Parks und Promenaden umgeben, die die Yalu River Scenic Zone bilden. Dies ist eine wichtige touristische Attraktion in China. Auf Touristenbooten ist es möglich die Brücken vom Fluss aus zu betrachten.[3]
Die vier verbleibenden Bögen der alten Yalu-Flussbrücke wurden als touristische Attraktion 1993 eröffnet und mit Beleuchtung ausgestattet. Durch die Brücke selbst, als auch durch diverse Flussrundfahrten, ist es Touristen möglich, einen Blick in das geschlossene Nordkorea zu werfen.
Über Fußgängerzonen kann man die Schäden, die durch die Bomben der USA entstanden sind sehen. Im Jahr 2006 erhielt die "Broken Bridge" den Schutz als wichtige kulturelle Reliquie des Staatsrates von China.[1][4]

Weblinks
Literatur
- King, F.H., 2016, 4000 Jahre Landbau in China, Korea und Japan, ISBN 3-922201-05-9
Weiterführende Literatur
- Stöver, Bernd, 2013, Geschichte des Koreakriegs, ISBN 978-3-406-64447-4
- Kim, Dong-Choon, 2007, Der Korea-Krieg und die Gesellschaft, ISBN 978-3-89691-658-7
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e The Asia Pacific Journal: The Korean War and Sino–North Korean Friendship. In: The Asia-Pacific Journal: Japan Focus. Abgerufen am 30. Januar 2017.
- ↑ Sören Urbansky: Chinas Gedenken an den Koreakrieg: Der alte Mann und das Museum. In: Neue Zürcher Zeitung. 8. September 2015, ISSN 0376-6829 (nzz.ch [abgerufen am 30. Januar 2017]).
- ↑ Grenzstadt in China: Ein Blick nach Nordkorea – in das „Reich des Bösen“ - WELT. Abgerufen am 30. Januar 2017.
- ↑ Till Fähnders: Chinas Grenze zu Nordkorea: Selbst die „Villen“ sehen armselig aus. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung. 22. Juni 2010, ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 30. Januar 2017]).