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Proteste gegen Donald Trump 2015–2017

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Proteste gegen Donald Trump im November 2016

Proteste gegen Donald Trump oder die Anti-Trump-Proteste haben in den Vereinigten Staaten während des Präsidentschaftswahlkampfs von Präsident Trump stattgefunden. Sie wurden im Zuge seines Sieges bei den US-Präsidentschaftswahlen fortgesetzt[1][2] und nach der Amtseinführung intensiviert.

Im Wahlkampf und nach der Wahl

Während des Präsidentschaftswahlkampfs Trumps organisierten Aktivisten und Studenten Demonstrationen bei seinen Kundgebungen. Angeregt von Trumps umstrittenen Aussagen und seiner kontroversen Diktion, begannen etliche Demonstranten, die Kundgebungen durch Zwischenrufe und Kommentare zu stören.

Nach der Wahl Trumps zum 45. US-Präsidenten startete dieser Personenkreis größere Proteste in mehreren Metropolen der Vereinigten Staaten, darunter in New York City, Boston, Chicago, Portland sowie Oakland. Zehntausende Demonstranten nahmen daran teil und riefen „Not my president!“ (dt.: „Nicht mein Präsident!“), um ihren Widerstand gegen Trumps Sieg zum Ausdruck zu bringen.[3]

Nach Ablauf der Wahlen kamen erneut Debatten bezüglich des Wahlsystems der Vereinigten Staaten auf. Beim jüngsten Urnengang hatte Trumps demokratische Konkurrentin Hillary Clinton zwar die meisten Stimmen bekommen, aber dennoch die Wahl verloren. Die Befürworter eines direkten Vorgehens sind der Meinung, dass Volksentscheide die Nation als Ganzes repräsentierten, während nach der Ansicht von Unterstützern des Verfahrens mit zwischengeschaltetem Wahlkollegium so Kandidaten verhindert würden, die sich nur auf große Ballungsgebiete konzentrieren.[4]

Nach der Ernennung

Am 21. Januar 2017, dem Tag nach der Amtseinführung Donald Trumps als Präsident der Vereinigten Staaten, versammelten sich in Washington, D.C. ca. eine halbe Million Menschen (nach Veranstalter-Angaben nahezu 700.000) zu einer im Titel auf den „March on Washington for Jobs and Freedom“ („Marsch auf Washington für Arbeit und Freiheit“) von 1963 als „Women’s March on Washington“ („Marsch der Frauen auf Washington“) bezugnehmenden Protestveranstaltung gegen ihn und seine Präsidentschaft. Dies waren mehr Demonstranten als bei der Zusammenkunft gegen den Vietnam-Krieg 1969.[5] Trump-Gegner gingen auch in Los Angeles, Boston, Denver, Seattle, Chicago sowie in Trumps Geburtsstadt New York auf die Straße. Da dies in allen größeren Städten des Landes geschah, handelt es sich um die bei weitem größte Demonstration in der US-Geschichte.

Auch Prominente wie Madonna, Alicia Keys, Emma Watson Ashley Judd, Scarlett Johansson, Jane Fonda, Miley Cyrus und Marcia Gay Harden traten öffentlich gegen die Doktrin des neuen Präsidenten ein.[6]

Des Weiteren gab es Kundgebungen in Weltstädten wie London, Paris, Mexiko-Stadt und Sydney sowie in München, Berlin, Frankfurt am Main und Heidelberg. Weltweit sollen 2,5 Millionen Menschen an den Protesten teilgenommen haben.[6][7]

Proteste am internationalen Flughafen JFK in New York City gegen das Einreiseverbot für Muslime

Mit dem Präsidialerlass 13769 verhängte Trump Ende Januar 2017 ein auf 90 Tage befristetes Einreiseverbot für Staatsangehörige aus den Ländern Iran, Irak, Jemen, Libyen, Somalia, Sudan und Syrien. Zudem wurde ein unbegrenzter Einreisestopp für syrische Flüchtlinge und ein Ende des US-Flüchtlingshilfeprogramms verfügt. Daraufhin formierte sich Protest an zahlreichen US-Flughäfen.[8]

Mit dem March for Science planen Wissenschaftler, darunter vor allem Klimaforscher, einen Protestmarsch auf Washington. [9]

Commons: Proteste und Demonstrationen gegen Donald Trump – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Marc Pitzke: Protest gegen Trump-Vereidigung: Marsch der Hunderttausend. In: Spiegel Online. 18. Januar 2017, abgerufen am 21. Januar 2017.
  2. Marion Bergermann: World Wide Women. In: zeit.de. 21. Januar 2017, abgerufen am 21. Januar 2017.
  3. SZ.de/dpa/AFP/rtr/ees/jana: Nach US-Wahl – „Nicht mein Präsident!“ – Demonstrationen gegen Trump. In: sueddeutsche.de. 10. November 2016, abgerufen am 21. Januar 2017.
  4. Almut Cieschinger: US-Wahlsystem: Warum Clinton mehr Stimmen hat - und trotzdem verliert. In: Spiegel Online. 10. November 2016, abgerufen am 21. Januar 2017.
  5. deutschlandfunk.de, Nachrichten vertieft, 21. Januar 2017: Demo für Frauenrechte und gegen Trump: „Wir sind hier, um böse zu sein“ (21. Dezember 2016)
  6. a b n-tv.de – Nachrichtenfernsehen, jve/dpa: Keine Reaktion auf weltweite Proteste: Trumps Sprecher greift Medien an. In: n-tv.de. 22. Januar 2017, abgerufen am 22. Januar 2017.
  7. Veit Medick: Massendemos gegen Trump: Die Konterrevolution. In: Spiegel Online. 22. Januar 2017, abgerufen am 22. Januar 2017.
  8. Barbara Demick: Thousands at JFK airport in New York protest new visa and refugee suspensions. Los Angeles Times, 28. Januar 2017, abgerufen am 28. Januar 2017.
  9. Scientists to oppose Donald Trump in huge ‘March for Science’ in Washington. The Independent, 26. Januar 2017, abgerufen am 26. Januar 2017.