Seebenstein
Seebenstein
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Wappen | Österreichkarte | |
Basisdaten | ||
Staat: | ![]() | |
Land: | ![]() | |
Politischer Bezirk: | Neunkirchen | |
Kfz-Kennzeichen: | NK | |
Fläche: | 9,09 km² | |
Koordinaten: | 47° 42′ N, 16° 9′ O | |
Höhe: | 348 m ü. A. | |
Einwohner: | 1.490 (1. Jän. 2025) | |
Bevölkerungsdichte: | 164 Einw. pro km² | |
Postleitzahlen: | 2824, 2831 | |
Vorwahl: | 02627 | |
Gemeindekennziffer: | 3 18 37 | |
NUTS-Region | AT122 | |
Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptstraße 1 2824 Seebenstein | |
Website: | ||
Politik | ||
Bürgermeister: | Marion Wedl (SPÖ) | |
Gemeinderat: (Wahljahr: 2015) (19 Mitglieder) |
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Lage von Seebenstein im Bezirk Neunkirchen | ||
Burg Seebenstein | ||
Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria |
Seebenstein ist eine Gemeinde mit 1490 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025) im Bezirk Neunkirchen in Niederösterreich.
Geografie
Seebenstein liegt im Industrieviertel in Niederösterreich. Der Ort liegt in der Region Bucklige Welt. Die Fläche der Gemeinde umfasst 9,09 Quadratkilometer. 62,21 Prozent der Fläche sind bewaldet. Im Gemeindegebiet befindet sich der Naturpark Seebenstein-Türkensturz.
Gemeindegliederung
Das Gemeindegebiet umfasst folgende drei Ortschaften (in Klammern Einwohnerzahl Stand 1. Jänner 2016[1]):
- Schiltern (494)
- Seebenstein (892)
- Sollgraben (7)
Die Gemeinde besteht aus den Katastralgemeinden Schiltern und Seebenstein.
Geschichte
Im Altertum war das Gebiet Teil der Provinz Noricum. Im österreichischen Kernland Niederösterreich liegend teilte der Ort die wechselvolle Geschichte Österreichs.
Am 16. April 1972 lag in Seebenstein das Epizentrum des bis Wien spürbaren Erdbebens der Magnitude 5,3.[2]
Bevölkerung
Bevölkerungsentwicklung

Religion
Nach den Daten der Volkszählung 2001 sind 84,4 % der Einwohner römisch-katholisch und 3,8 % evangelisch. 0,5 % sind Muslime, 0,3 % gehören orthodoxen Kirchen an. 9,4 % der Bevölkerung haben kein religiöses Bekenntnis.
Politik
Die Nachfolge des am 18. Jänner 2011 unerwartet verstorbenen Bürgermeisters Walter Endl trat mit 1. Februar 2011 Gerald Pawlowitsch an. Amtsleiterin ist Eva Bachmayer. Im Gemeinderat gibt es nach der Gemeinderatswahl 2015 bei insgesamt 19 Sitzen folgende Mandatsverteilung: SPÖ 11, ÖVP 6, FPÖ 2, andere keine Sitze.
Derzeitige Bürgermeisterin ist Marion Wedl.
Wappen

Der Gemeinde Seebenstein wurde mit Beschluss der NÖ-Landesregierung vom 14. November 1978 ein Gemeindewappen verliehen.[3]
Blasonierung: „In einem goldenen Schild über blauem Grund ein auf grauen Fels stehender silberner, rotbedachter mit drei schwarzen runden Fenstern versehener Turm, der mit einem roten Schild belegt mit zwei goldenen ineinandergreifenden halben Mühlrädern versehen ist.“
Gleichzeitig wurden die vom Gemeinderat der Gemeinde Seebenstein festgesetzten Gemeindefarben „Gelb-Weiß-Blau“ genehmigt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- Burg Seebenstein
- Pfarrkirche zum Heiligen Andreas
- Pension Herminenhaus der Schulschwestern vom Orden des Heiligen Franziskus in Wien
Naturdenkmäler
Wirtschaft und Infrastruktur
Nichtlandwirtschaftliche Arbeitsstätten gab es im Jahr 2001 53, land- und forstwirtschaftliche Betriebe nach der Erhebung 1999 23. Die Zahl der Erwerbstätigen am Wohnort betrug nach der Volkszählung 2001 549. Die Erwerbsquote lag 2001 bei 46,82 Prozent.
Persönlichkeiten
- Miguel II. von Braganza
Er war, wie sein Vater, Michael I. von Portugal (1802–1866), Prätendent auf den Thron von Portugal. Durch sein Naheverhältnis[4] zum Haus Habsburg nahm er zu Ende des Jahrhunderts Exil in dem im Ortsried von Seebenstein neu erbauten Schloss[Anm. 1], das er ab 1917 ständig bewohnte[4] und in dem er am 11. Oktober 1927 verstarb.
Literatur
- Seebenstein. In: Franz Xaver Schweickhardt: Darstellung des Erzherzogthums Oesterreich unter der Ens. Band 6: Viertel unterm Wienerwald. Schmidl (u.a.), Wien 1833, S. 56–73. — Text online.
- Harry Baumgartner (Red.): Seebenstein. Ein Führer durch den Naturpark und den Ort. Science-Press-Verlag, Seebenstein 1988, ISBN 3-900574-04-9.
- Rudi Putz, Martin Ringhofer: Naturparkgemeinde Seebenstein-Schiltern. „Auf der Spur von Geschichte und Kultur“. FVDV – Fremdenverkehrs- und Dorferneuerungsverein Seebenstein, Seebenstein 2009, OBV.
Galerie
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Pfarrkirche (vor Neugotisierung), Bergschloss (1811)
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Seebenstein (Mitte links) um 1880 (Aufnahmeblatt der Franzisco-Josephinischen Fassion)
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Der Bahnhof Seebenstein der Aspangbahn kurz vor seiner Eröffnung 1881
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Pfarrkirche zum Heiligen Andreas (erbaut [1290], stilvoll neugotisiert 1849/53) [5]
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Herminenhaus (erbaut/ausgebaut 1882/91) [Anm. 2]
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Blick in und durch das „Braganca-Gasserl“, eine den Parkschloss-Bewohnern vorbehalten gewesene Wegekürzung, Kameraposition
Weblinks
- Gemeinde Seebenstein
- Chronik des Herminenhauses. In: herminenhaus.at, 2007, abgerufen am 5. April 2011.
- 31837 – Seebenstein. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
- ↑ Statistik Austria, Bevölkerung am 1.1.2016 nach Ortschaften
- ↑ Erdbeben in Österreich: Stärkste Erdbeben, Seite der ZAMG, abgerufen am 6. Oktober 2013
- ↑ Kundmachung der NÖ Landesregierung vom 14. November 1978 über die Verleihung eines Wappens und die Genehmigung der Gemeindefarben für die Gemeinde Seebenstein.
- ↑ a b Dom Miguel Herzog von Braganza †. In: Neue Freie Presse, Abendblatt (Nr. 22655/1927), 12. Oktober 1927, S. 2, Mitte rechts. (online bei ANNO). .
- ↑ Richard Kurt Donin, Maria Capra: Niederösterreich. Dehio-Handbuch. Die Kunstdenkmäler Österreichs, topographisches Denkmälerinventar. 5., verbesserte Auflage, unveränderter Nachdruck. Berger, Horn 1976, ISBN 3-7031-0354-X, S. 316 f.
Anmerkungen
- ↑ Das Neue Schloß ersetzte die verfallende Höhenburg Seebenstein als Wohnschloß in der Ebene des Pittentales und wurde 1733 erbaut, nach Beschädigung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1967 abgetragen. – Siehe: Eva Berger: Historische Gärten Österreichs. Band 1, Niederösterreich, Burgenland. Böhlau, Wien 2002, ISBN 3-205-99305-5, S. 548, online.
Siehe auch: Lars Friedrich: Das Mayerling-Sammelsurium. Kurioses aus 20 Jahren Mayerling-Archiv. Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-7063-7, S. 128, online. - ↑ Ursprünglich von Hermine Gräfin Patruban (1840–1876) als Heim für behinderte Kinder gegründet, später den Schulschwestern vom Orden des Heiligen Franziskus übergeben. Seit 21. Juni 1955 kozessionierter Beherbungsbetrieb (Drei-Sterne-Pension).
Die Schulschwestern gehen auf die 1830 von Karoline Auguste von Bayern ins Leben gerufene Karolinenstiftung zurück, deren Wien-Erdberger Zweig 1845 zur Führung einer (bis nach 1900 bestehenden) Erziehungs-Anstalt für Soldaten-Töchter nach Seebenstein verlegt wurde. – In: Ferdinand Schmid: Das Heeresrecht der Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Tempsky (u.a.), Wien 1903, OBV, S. 454. Die Carolinenstiftung besteht auch heute noch im Ort Seebenstein als ein 2005 erneuertes Ausbildungszentrum des Österreichischen Bundesheeres. – Siehe: NÖ: Carolinenstiftung wird modernes Ausbildungszentrum. In: bmlv.gv.at, abgerufen am 5. April 2011.