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Josef Pelz von Felinau

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Josef Pelz von Felinau (* 24. Oktober 1895 in St. Pölten, † 16. Februar 1978 in Berlin) war ein Schriftsteller, Drehbuch- und Hörspielautor.

Josef Pelz von Felinau stammt aus einer mährischen Familie. Sein Großvater Joseph Pelz wurde von Kaiser Franz-Josef I. 1879 in den Adelsstand erhoben und hieß dann Joseph Pelz Ritter von Felinau. Sein Enkel Josef besuchte in Wien die Militärakademie und nebenbei das Konservatorium. Er arbeitete dann kurze Zeit als Decksoffizier bei der Handelsmarine Österreichs. Das begründete wahrscheinlich die Legende, dass er als Schiffsjunge auf der "Carpathia", dem Rettungsschiff der "Titanic"-Überlebenden gewesen sein soll.

Nachdem er den Dienst bei der Schifffahrt quittiert hatte, zog er mit selbstverfassten dramati- schen Gedichten auf Tournee durch Österreich und später durch Deutschland. Er war damit sehr erfolgreich (z.B. mit "Der Untergang der 'Titanic'. Ein melodramatisches Epos.").

Nach der Abschaffung der Adelstitel in Österreich nach dem Ersten Weltkrieg nannte er sich vorübergehend Pelz-Felinau, dann nach seiner Übersiedlung nach Berlin (1925) Josef Pelz von Felinau. In Berlin trat er in Kabaretts auch mit Kurt Tucholsky und Erich Kästner auf, hatte sein erstes Hörspiel (damals eine neue Gattung) im Voxhaus Berlin, und ging auf Gastspielreisen. Ab 1930 schuf er ganze Hörspielserien über berühmte Musiker.

1936 schrieb er sein Buch "'Titanic'. Die Tragödie eines Ozeanriesen." Dieses erhielt 1938, 1949 und 1950 veränderte Textfassungen. Dieses Buch ist das erste seriöse und vielschichtige deutschsprachige Buch über die Katastrophe und wurde in verschiedene Sprachen übersetzt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg schuf er Hörspiele über berühmte Wissenschaftler und russische Ent- decker und Forscher. 1950 sendete der Sender Freies Berlin sein packendes Hörspiel "Titanic".

Josef Pelz von Felinau schuf hunderte von Hörspielmanuskripte. Diese und Tonaufnahmen davon sind jetzt im Deutschen Rundfunkarchiv Potsdam.

Er ist auf dem Friedhof Heerstraße in Berlin beerdigt und im Juni 2004 hat der Senat von Berlin sein Grab in die Ehrengrabliste des Landes Berlin aufgenommen.