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Plattdeutsch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Plattdeutsch ist ein Sammelbegriff für die Dialekte der Niedersächsischen Sprache und der Ostniederdeutschen Sprache. Beide rechnet man zur Niederdeutschen Sprache.

Synonyme Begriffe sind platt und plattdüütsch.


Schriftsprache

Die Plattdeutsche Sprache hat eine eigene Schriftsprache. Heute wird sie oft als Dialekt bezeichnet. Das hat aber eher politische Gründe als linguistische.

Lautverschiebung

Die Plattdeutsche Sprache machte die zweite Deutsche Lautverschiebung (hochdeutsche) nicht mit, ebenso wenig, wie zum Beispiel Niederländisch und Englisch.

Niederdeutsche Konsonanten -> hochdeutsche Konsonanten

k -> ch (plattdeutsch und niederländisch ik -> ich, koken -> kochen; pd. und engl. maken, make -> machen) d -> t (plattdeutsch Dag, englisch day -> Tag) t -> s (plattdeutsch dat, wat, eten engl. that, what, eat-> das, was, essen) t -> z (plattdeutsch Tied -> Zeit, Timmermann -> Zimmermann t -> tz (plattdeutsch sitten, engl. sit -> sitzen) p -> f (plattdeutsch slapen, engl. sleep -> schlafen, pd. und engl. Schipp, ship -> Schiff) p -> pf (plattdeutsch Peper, engl. pepper -> Pfeffer) v, w, f -> b (pd. Wief, Wiewer -> Weib, Weiber; leev, leewer -> lieb, lieber)

Weitere Unterschiede zwischen dem Hoch- und dem Niederdeutschen

Weitere Unterschiede zwischen dem Hoch- und dem Niederdeutschen, die jedoch nicht aus der 2. Lautverschiebung resultieren:

s -> sch sm -> schm (plattdeutsch smeeren, Smeer, schwedisch Smör -> schmieren, Schmiere) sl -> schl (plattdeutsch slapen, engl. sleep -> schlafen) sw -> schw (plattdeutsch Swien -> Schwein) st -> scht (plattdeutsch steen, engl. stone -> schtein (gesprochen aber nicht geschrieben)) sp -> Schp (plattdeutsch spitz -> schpitz (gesprochen aber nicht geschrieben))

Einfluss auf die Hochdeutsche Sprache

Die plattdeutsche Sprache hat viel zur Gestaltung der heutigen hochdeutschen Sprache beigetragen. Im Prinzip ist unser heutiges Hochdeutsch ein sächsischer Dialekt mit plattdeutscher Aussprache. Luther legte für seine Bibelübersetzung eine Form des Sächsischen zugrunde. Für die Sprecher von Plattdeutsch war das wie eine Fremdsprache. Sie lernten die Wörter nach der Schriftform und bald galt ihre Aussprache als vorbildlich.


Verwendung in der EDV

Die Desktop-Oberfläche für Unixsysteme und Derivate wie GNU/Linux, KDE, gibt es seit Version 3.2.1 auch in einer plattdeutschen Sprachvariante. Eine plattdeutsche GNOME-Variante befindet sich in der Planung.

Weiterhin gibt es unter http://nds.wikipedia.org eine plattdeutsche Ausgabe (plattdüütsche Utgaav) der Wikipedia.

Siehe auch: Germanische Sprachen

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