Zum Inhalt springen

Rollstuhlbasketball

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 1. Mai 2006 um 01:46 Uhr durch 81.214.203.233 (Diskussion) (Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Rollstuhlbasketball ist ein Sport, der hauptsächlich von Menschen mit körperlicher Behinderung betrieben wird (Behindertensport). Die Regeln sind an die des Fußgänger Basketballs angelehnt und in einigen Punkten an die Anforderungen des Rollstuhlgebrauchs angepasst. Als einer der wichtigsten ist hier das Klassifizierungssystem zu nennen, das einen Ausgleich zwischen Mitspielern mit unterschiedlich starken Behinderungen herstellt. Rollstuhlbasketball ist eine offizielle Sportart der Paralympics

Spielbeschreibung

Basketballfeld
Abmessungen des Bretts

Jedes Team besteht aus fünf Feld- und bis zu sieben Ersatzspielern. Gespielt wird 4x10 Minuten. Nach dem ersten und dritten Viertel wird eine zwei-minütige, nach dem zweiten Viertel eine fünfzehn-minütige Pause eingelegt. Herrscht nach dem vierten Viertel Punktgleichheit, wird eine Verlängerung von fünf Minuten eingelegt. Dies wird gegebenenfalls bis zur Entscheidung des Spiels wiederholt.

Ziel des Spieles ist es durch Treffen des Korbes mit dem Spielball die meisten Punkte zu erzielen. Die Treffer werden dabei folgendermaßen gewertet:

Jedes Team hat jeweils 24 Sekunden Zeit einen Korb zu erzielen. Gelingt es innerhalb dieser Zeit nicht den Ball zumindest gegen den Ring zu spielen, dann geht das Spielrecht an die gegnerische Partei über.

Wie im Fußgänger Basketball müssen die Spieler auch beim Rollstuhlbasketball Dribbeln, wenn sie Kontrolle über den Ball haben. Zieht der Spieler mehr als zweimal am Greifring ohne zu dribbeln, dann gilt dies als "Schubfehler" (Äquivalent zum Schrittfehler). Außerdem ist es dem Spieler nicht erlaubt, während des Spieles die Spielfläche mit seinen Füßen zu berühren. Der Ball muss binnen 8 Sekunde in der anderen Feldhälfte sein und auch die 3 Sekundenregel (der Spieler darf nicht länger als 3 Sekunden in der gegnerischen Zone bleiben) gilt wie beim normalen Basketball.

Bei den Fouls gibt es ebenfalls keinen Unterschied. Nach dem 5. Foul, bzw. dem 2. Unsportlichen Foul, hat sich ein Spieler ausgefoult. Es ist nicht jeder Kontakt untersagt, jedoch darf nicht wie beim Rollstuhlrugby, zurückgehalten und nachgedrückt werden.

Gespielt wird auf einem gewöhnlichen Basketball Spielfeld mit normaler Korbhöhe von 3,05m.

Klassifizierung

Zweck der Klassifizierung ist es einen Ausgleich zwischen Menschen mit unterschiedlich starker Behinderung herzustellen. Es wird hierbei je nach Behinderungsgrad zwischen acht Stufen unterschieden. Die Bewertung richtet sich nach der Fähigkeit verschiedene Bewegungen auszuführen. Die niedrigste Punktzahl und damit höchste Behinderungsstufe stellt die 1,0 dar. Gänzlich unbehinderte Spieler werden mit 4,5 bewertet. Die Unterteilung erfolgt in 0,5er Schritten. In gemischten Mannschaften erhalten Frauen zusätzlich einen generellen Punktabzug von 1,5 Punkten. Eine Frau kann somit auch eine negative Punktzahl erreichen.

  • Klasse I: 1 und 1,5 Punkte - keinerlei Rumpfaktivität
  • Klasse II: 2 und 2,5 Punkte - Rumpfrotation möglich
  • Klasse III: 3 und 3,5 Punkte - gute Rumpfaktivität
  • Klasse IV: 4 und 4,5 Punkte - volles Bewegungsausmaß im Rollstuhl

Jede Mannschaft darf stets nur Spieler mit einer Gesamtsumme von höchstens 14 Punkten auf dem Spielfeld haben. Eine Ausnahme ist die 1. Bundesliga in Deutschland. Dort dürfen 14,5 Punkte aufgestellt werden.

Geschichte

Rollstuhlbasketball wurde 1946 von ehemaligen Basketballspielern in den USA erfunden, die nach Kriegsverletzungen trotzdem ihren Sport fortführen wollten. Mittlerweile wird es in schätzungsweise 80 Ländern von über 25 000 behinderten und nicht-behinderten Männern und Frauen gespielt.

Die International Wheelchair Basketball Federation ist der internationale Dachverband. Seit 1993 ist dieser eine unabhängige Sportorganisation mit über 50 Mitgliedsstaaten. Rollstuhlbasketball ist seit den Paralympics in Rom 1960 paralympische Sportart.

RBB Cups

Die wichtigsten 3 Cups die in Europa ausgetragen werden sind Der Champions Cup, der André Vergauwen Cup und der Willi Brinkmann Cup. In der Geschichte des Europäischen RBB-Clubsports dominierten früher meiste Holländische Teams bei denen Gert van der Linden meist herausragte.

In allen 3 Cups wird erst eine Vorrunden mit 5 Teams die in 3 Gruppen gespielt wird bestritten. Die beiden besten Mannschaften eines jeden Cups steigen in die Finalrunde auf. Die Finalrunde bestreiten somit 8 Teams. (da der Titelverteidiger und der Veranstalter keine Vorrunde spielen müssen)

Die Finale werden in 2 Gruppen mit anschließenden Kreuz-spielen bestritten.

Teilnahmeberechtigung

Der Sieger des André Vergauwen Cup ist automatisch für den Champions Cup Qualifiziert. Der Veranstalter des Finale und der Titelverteidiger sind für die Finalrunde Qualifiziert. Für die Ausgetragenen Vorrunden sind die jeweiligen Veranstalter teilnahmeberechtigt.

Um ein ausgeglichenes System unter den Ländern zu haben wird wie beim Fussball ein 3 Jahres System angewendet.

In Deutschland war in der Saison 2005/2006 der Deutsche Meister und der Vizemeister für den Championscup und der dritte und vierte für den AVC Teilnahmeberechtigt. In Österreich war in der Saison 2005/2006 der Meister für die Vorrunde des AVC qualifiziert. In der Schweiz waren die Pilatus Dragons 2005/2006 für den Champions Cup qualifiziert.

Erfolge der Deutschsprachigen Teams

Den Champions Cup konnte für Deutschland bisher nur der RSV Lahn-Dill für sich entscheiden. Die Titelverteidigung glückte der Mannschaft um Patrick Anderson, der bei den Triumphen auch immer MVP wurde, auch 2006. Lahn-Dill holte auch 2 Jahre zuvor den Willi Brinkmann Cup

Für die Schweiz holten die Pilatus Dragons 2005 den Willi Brinkmann Cup.

Die beste Platzierung eines Österreichischen Vereins wurde durch Salzburg durch einen 5. Platz in einem Championscup erreicht.

Bundesliga-Vereine in Deutschland

(Stand 15. November 2005)

1. Bundesliga

  • RSV Lahn-Dill
  • RSC-Rollis Zwickau
  • USC München
  • ASV Bonn
  • BSG Duisburg
  • RSC-Rollis Trier
  • RSV Bayreuth
  • RSC Hamburg
  • RSC Frankfurt
  • RSG Ludwigshafen

2. Bundesliga

Nord

  • RSC Osnabrück 1
  • ALBA Berlin 1
  • RSC Köln 1
  • RBV Lüneburg 1
  • RSC Osnabrück 1
  • Nusse RAMS 1
  • SV M. Stralsund
  • BBC Warendorf

Süd

  • SG Aschaffenburg/Main-Kinzig 1
  • SV REHA Augsburg
  • TSV Ellwangen
  • BSSV Kaufbeuren
  • SFD Bad Kreuznach
  • USC München 2
  • SKV Ravensburg 1
  • RSV Salzburg 1

Bundesliga-Vereine in Österreich

(Saison 2005-2006)

East Division

  • Conveen Sitting Bulls (Niederösterreich)
  • ABSV LoFric Dolphins Wien
  • Flink Stones (Steiermark)
  • Rebound Warriors (Oberösterreich)

West Division

  • RSV Salzburg
  • RSC Tirol
  • Carinthian Broncos (Kärnten)
  • RC Enjo Vorarlberg

Zusatz

RSV Salzburg trat in Österreich als amtierender Staatsmeister 2001 ab und spielt erst wieder seit der Saison 2004-2005 in der Österreichischen Liga. Gleichzeitig spielt Salzburg auch in der 2. Deutschen Liga Süd.

Nationalliga in der Schweiz

Nationalliga Ost

  • Pilatus Dragons RC ZS
  • Rolling Rebels RC SG
  • RC Zentralschweiz II
  • GP Ticino
  • RC Basel
  • RC Uster

Nationalliga West

  • Les Aigles de Meyrin I
  • CFR Villars Fribourg
  • Les Aigles de Meyrin II
  • CFR Jura
  • RC Bern

Siehe auch