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ZH 1

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ZH 1
Datei:FH 1 Zerstörer.jpg
Schiffsdaten
Flagge Deutsches Reich Deutsches Reich
andere Schiffsnamen Gerard Callenburgh
Schiffstyp Zerstörer
Bauwerft Rotterdamsche Droogdok Maatschappij, Rotterdam
Stapellauf 12. Oktober 1939
Indienststellung 5. Oktober 1942
Verbleib Am 9. Juni 1944 versenkt
Schiffsmaße und Besatzung
Länge 107 m (Lüa)
105,2 m (KWL)
Breite 10,6 m
Tiefgang (max.) 3,11 m
Verdrängung Konstruktion: 1.629 t
Maximal: 2.263 t
 
Besatzung 230 Mann
Maschinenanlage
Maschine 3 Yarrow-Dampfkessel
2 Satz Werkspoor-Parson-Getriebe-Dampfturbinen
Maschinen­leistung 45.500 WPS
Höchst­geschwindigkeit 37,5 kn (69 km/h)
Propeller 2
Bewaffnung
  • 5 × 12-cm-Geschütze (2 × 2, 1 × 1)
  • 4 × 3,7-cm-FlaK (2 × 2)
  • 8 × 2-cm-FlaK (2 × 4)
  • 8 × Torpedorohre ∅ 53,3 cm (2 × 4)
  • 24 × Seeminen
Sensoren

Der Zerstörer ZH 1 war der ehemalige niederländische Zerstörer Gerard Callenburgh[1] der Tjerk Hiddes-Klasse, der von der deutschen Kriegsmarine im Zweiten Weltkrieg erbeutet und in Dienst gestellt wurde.

Geschichte

Der Zerstörer wurde am 12. Oktober 1938 bei der Rotterdamsche Droogdok Maatschappij in Rotterdam auf Kiel gelegt und lief genau ein Jahr später am 12. Oktober 1939 vom Stapel. Er wurde von der deutschen Wehrmacht beim Angriff auf die Niederlande im Mai 1940 in der Herstellerwerft erbeutet. Das Schiff befand sich noch in der Ausrüstung und war in der Werft versenkt worden.

Im Juli 1940 wurde das Schiff gehoben und nach Hamburg zu Blohm & Voss gebracht. Dort wurde es fertiggestellt und am 5. Oktober 1942 als ZH 1 in Dienst gestellt. Das Z stand für „Zerstörer“, das H für „Holland“. Das Schiff behielt die ursprüngliche Hauptbewaffnung aus fünf britischen 4,7-Zoll-Geschützen (zwei 4,7-inch QF Mark XII Zwillinge und ein 4,7-inch QF Mark IX).

Der Zerstörer diente zunächst als Versuchsschiff in der Ostsee, wurde dann aber nach dem Verlust von Z 16 Friedrich Eckoldt im Dezember 1942 der 5. Zerstörer-Flottille zugeteilt und im Ärmelkanal und in der Biskaya eingesetzt. 1943 kam das Boot zur 8. Zerstörer-Flottille, die in der Biskaya und vor der französischen Westküste operierte. Bei dem Versuch, zusammen mit den Zerstörern Z 24, Z 32 und dem Torpedoboot T 24, von Brest aus die alliierte Invasionsflotte vor der Normandieküste anzugreifen, kam es am Morgen des 9. Juni 1944 im Ärmelkanal bei der Île de Batz zu einem Gefecht mit der aus vier britischen (Tartar, Ashanti, Eskimo, Javelin), zwei kanadischen (Haida, Huron) und zwei polnischen (Blyskawica, Piorun) Zerstörern bestehenden britischen 10. Zerstörer-Flottille. Dabei wurde ZH 1 bewegungsunfähig geschossen und schließlich versenkt. Z 32 wurde so schwer beschädigt, dass es bei der Île de Batz von seiner Besatzung auf Grund gesetzt und gesprengt wurde. Z 24 erhielt mehrere Artillerietreffer, bei denen mehrere Besatzungsangehörige getötet wurden, brach daraufhin das Gefecht ab und lief mit T 24 nach Brest zurück.

Kommandant

Literatur

  • Heinz Ciupa: Die deutschen Kriegsschiffe 1939–1945. Moewig Verlag, Rastatt, 1988, ISBN 3-8118-1409-5 (Dokumentationen zur Geschichte der Kriege).

Anmerkungen

  1. Benannt nach dem niederländischen Admiral Gerard Callenburgh (1642–1722).