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Ein Mann namens Ove (Film)

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Film
Titel Ein Mann namens Ove
Originaltitel En man som heter Ove
Produktionsland Schweden
Originalsprache Schwedisch
Erscheinungsjahr 2015
Länge 116 Minuten
Altersfreigabe
Stab
Regie Hannes Holm
Drehbuch Hannes Holm
Produktion Annica Bellander,
Nicklas Wikström Nicastro
Musik Gaute Storaas
Kamera Göran Hallberg
Schnitt Fredrik Morheden
Besetzung

Ein Mann namens Ove (Originaltitel: En man som heter Ove) ist ein schwedisches Filmdrama vom Regisseur Hannes Holm aus dem Jahr 2015 nach dem gleichnamigen Roman von Fredrik Backman.[3]

Handlung

Ove ist Witwer. Er lebt in einer Einfamilienhaussiedlung, wo er darauf achtet, dass die zahlreichen Verbote eingehalten werden. Als er aus Altersgründen seine Arbeit verliert, beschließt er sein Leben zu beenden und seine geliebte Frau Sonja, an deren Grab er regelmäßig ist, im Jenseits zu treffen. Gerade legt er sich das Seil um den Hals, da fahren die neu einziehenden Nachbarn seinen Briefkasten um. Er eilt nach draußen und fährt selbst den Pkw nebst Anhänger in die Einfahrt. Nachts kann er nicht schlafen, weil die neuen Nachbarn Parvaneh und Patrik mit ihren Freunden den Einzug feiern.

Ein zweites Mal versucht er, sich aufzuhängen. Als er ohnmächtig wird, geht ihm – wie auch später in ähnlichen Situationen – seine Kindheit und seine Jugendzeit durch den Kopf: Seine Mutter starb früh. Sein Vater arbeitete bei der Eisenbahn, war wortkarg und schraubte an seinem Saab. Ove hatte gerade sein Schulabschluss-Zeugnis bekommen, als sein Vater von einer Lok überfahren wird und stirbt. Eines Nachts brennt es im Nachbarhaus; Ove rettet zwei Bewohner, kann aber nicht verhindern, dass sein eigenes Haus abbrennt. Obdachlos legt er sich in einen Eisenbahnwagen und schläft dort ein. Als er erwacht, sitzt seine spätere Frau Sonja ihm gegenüber und liest. Drei Wochen lang fährt er jeden Morgen in diesem Zug, um sie wieder zu treffen, was auch schließlich gelingt. Sie gehen zusammen essen und werden ein Paar. Sonja bewegt Ove zu studieren. Als sie geheiratet haben, fahren sie mit einer Reisegesellschaft nach Spanien. Der Bus stürzt von der Straße, Sonja verliert ihr ungeborenes Kind und sitzt von da an in einem Rollstuhl. Damit sie als Lehrerin arbeiten kann, baut Ove nachts eine Rampe zur Schultür. Zurück in der Gegenwart reißt das Seil und Ove stürzt zu Boden.

Gegen seinen Willen integriert Parvaneh Ove in ihr Familienleben. Ove bringt ihr Autofahren bei und passt auf ihre Kinder auf. Dennoch versucht Ove erneut, sein Leben mit den Abgasen seines Autos zu beenden. Parvaneh rettet ihn, weil Patrick von der Leiter gefallen ist und Ove sie ins Krankenhaus fahren soll.

Erneut will er sich umbringen; diesmal mit einem Gewehr, das er auf dem Dachboden gefunden hat. Der Schuss geht jedoch daneben, weil es an der Tür klingelt. Zwei Jugendliche, die Ove aus einer Pizzeria kennt, wollen bei ihm übernachten, da sie sich als schwul geoutet haben, und daher zuhause nicht mehr geduldet werden.

Ove verträgt sich wieder mit seinem Nachbarn Rune, der fast vollständig gelähmt ist. Er hatte sich mit ihm überworfen, da dieser ihn als Vorsitzenden des Eigentümervereines „weggeputscht“ habe. Daneben gab es eine skurrile Rivalität bei den Automarken, welche die beiden jeweils fuhren: Volvo und Saab. Als dieser Nachbar auf behördlichen Beschluss in ein Pflegeheim gebracht werden soll, beginnt Ove, sich mit den Behörden zu streiten. Schließlich können er, die Nachbarn und die örtliche Zeitung verhindern, dass Rune zwangsweise verbracht wird.

Wegen der Aufregung darum bricht Ove auf dem Weg in der Siedlung zusammen und muss ins Krankenhaus gebracht werden. Sein Herz ist zu groß.

Eines Morgens – es hat nachts geschneit – bemerken Parvaneh und Patrick, dass Ove gegen seine Gewohnheiten den Gehweg vor seinem Haus nicht geräumt hat. Sie laufen hinüber und entdecken, dass Ove in der Nacht zu seiner Sonja gegangen ist. Ove hat per Brief verfügt, dass nur die engsten Freunde zu seiner Beerdigung kommen sollen. In der Kirche sind alle Bänke besetzt.

Rezeption

Christian Horn von Filmstarts.de meint, die „leise Tragikomödie“ überzeuge mit guten Darstellerleistungen und Dialogen, bemängelt aber die „etwas grobe Dramaturgie“ und die „nicht gerade subtile Regie“.[4] Martin Schwickert von epd Film moniert, dass das „Konzept von ‚Harte Schale/Weicher Kern‘ zuletzt allzu übersichtlich“ ausfalle. Der Film verliere sich mit den „gelbfiltrigen Rückblenden immer wieder in klebriger Sentimentalität“.[5] Oliver Stenzel schreibt in der Stuttgarter Zeitung, dass der Regisseur die Geschichte „mit viel trockenem, schwarzem Humor und Sinn für skurrile Details“ erzähle. Bemerkenswert sei, wie Hauptdarsteller Rolf Lassgård „in vielen kleinen Gesten auch die wärmeren Gefühle seiner Figur zum Vorschein“ bringe.[6] Ralf Blau von Cinema hebt den „trockenen, lakonischen Humor“ hervor, der über die gesamte Filmlänge trage.[7]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Freigabebescheinigung für Ein Mann namens Ove. Freiwillige Selbstkontrolle der Filmwirtschaft (PDF).Vorlage:FSK/Wartung/typ nicht gesetzt und Par. 1 länger als 4 Zeichen
  2. Alterskennzeichnung für Ein Mann namens Ove. Jugendmedien­kommission.
  3. Fredrik Backman: Ein Mann namens Ove, Roman. Fischer Krüger, Frankfurt am Main 2014, ISBN 978-3-8105-0480-7 (Originaltitel: En man som heter Ove, 2012)
  4. Kritik auf Filmstarts.de, abgerufen am 27. April 2016.
  5. Kritik bei epd film, abgerufen am 27. April 2016.
  6. Ein Pedant mit großem Herz Stuttgarter-Zeitung.de, 8. April 2016, abgerufen am 27. April 2016.
  7. Kritik auf Cinema.de abgerufen am 27. April 2016.