Vaivara
Vaivara ist eine Landgemeinde im östlichen Teil des estnischen Landkreises Ida-Virumaa mit einer Fläche von 397,97 km². Sie hat 1.583 Einwohner (2005). Sie grenzt im Norden an den Finnischen Meerbusen.
Ortschaften
Vaivara besteht aus 20 Dörfern:
Arumäe (37), Auvere (26), Hiiemetsa (17), Hundinurga (12), Kudruküla (69), Laagna (42), Meriküla (7), Mustanina (29), Olgina (522), Peeterristi (50), Perjatsi (40), Pimestiku (11), Puhkova (38), Sinimäe (365), Soldina (100), Sõtke (32), Tõrvajõe (41), Udria (27), Vaivara (130), Vodava (17)
(Einwohner am 1. Januar 2003, Hauptort fett hervorgehoben)
Zweiter Weltkrieg
Auf dem Gemeindegebiet legte die nationalsozialistische deutsche Besatzungsmacht im September 1943 das Konzentrationslager Vaivara an. Es wurde als Aufnahme- und Durchgangslager eröffnet. Diesem Konzentrationslager unterstanden 27 Nebenlager, wovon 7 bereits seit 1941 bestanden. Die Häftlinge wurden, nachdem die von der SS als arbeitsunfähig eingestuften Juden ermordet worden waren, für schwere Außenarbeiten eingesetzt. Ungefähr 20.000 Gefangene durchgingen das KZ, wobei die meisten von ihnen aus den Ghettolagern Wilna und Kaunas hierher verlegt wurden. Der Großteil der noch lebenden Gefangenen des Konzentrationslagers Vaivara wurden beim Herannahen der Roten Armee in die Konzentrationslager Stutthof und Auschwitz verschleppt. Die in Vaivara verbliebenen Häftlinge wurden am 28. Juni 1944 durch die Rote Armee befreit.
Im Verlauf des Zweiten Weltkriegs verlief die Front ab Juli 1944 während mehrerer Monate in der Gemeinde, den sogenannten Blauen Bergen (Sinimäed). Während der Kämpfe an der Narvafront kamen im Sommer 1944 nach Schätzungen über 170.000 Menschen ums Leben. An sie erinnert heute ein Denkmal auf dem sog. Grenadierberg bei Sinimäe.
Weblinks
- Internetseite der Gemeinde Vaivara (in Estnisch)
- Denkmal von Sinimäe für die Opfer des Zweiten Weltkriegs (Panoramabild)