John Kenneth Galbraith
John Kenneth Galbraith (* 15. Oktober 1908 in Ontario; † 29. April 2006 in Cambridge (Massachusetts)), war ein Ökonom, Sozialkritiker, Präsidentenberater, Romancier und Diplomat.
Leben
Studierte in Ontario bis zum B.S. (1931), anschließend Graduate Studies an der Universität von Kalifornien (M.S., 1933). Lebte im I-House Berkeley. Wurde 1934 von der Universität von Kalifornien zu Berkeley zum PhD promoviert. Unterrichtete in Kalifornien, Harvard und Princeton. Diente unter Kennedy als Botschafter in Indien.
Werk
In seinem Hauptwerk Gesellschaft im Überfluss thematisiert er den Überfluss an privaten Gütern bei einem gleichzeitigem Mangel an öffentlichen Diensten. Er kritisierte, dass wirtschaftliches Handeln noch von dem Geist des 19. Jahrhunderts getragen ist: der Grenznutzen eines Zweitautos hält sich in Grenzen, trotzdem muss die Produktion immer weiter gesteigert werden um den sozialen Frieden nicht zu gefährden. Er warnte bereits 1958 vor den Wachstumsfolgen für die Umwelt.
Als Berater von John F. Kennedy befürwortet er Lohn- und Preiskontrollen für die Armen, die seiner Meinung nach als einzige keine Lobby haben, was oft vergessen wird. Er setzte sich dafür ein, Steuerpolitik als ein Lenkungsmittel anzusehen, das alle Firmen (auch Oligopolisten!) gleich trifft, um die Inflation zu mindern. Des weiteren sprach er sich dafür aus, hohe Einkommen für Arbeitslose zu garantieren und soziale Sicherheit von der Produktion zu entkoppeln.
Galbraith prägte den Begriff der Gegenmacht (countervailing power).
Zitate
(übersetzt aus dem englischsprachigen Wikipedia-Artikel John Kenneth Galbraith):
- „Wenn man den Pferden genug Hafer gibt, kommt am Ende auch etwas heraus als Futter für die Spatzen“ – mit Bezug auf die Trickle-down-Theorie.
- „Bei der Wahl zwischen der Änderung der eigenen Ansicht und dem Beweis, dass dies nicht nötig sei, macht sich fast jeder eifrig ans Beweisen.“
- „Im Kapitalismus beutet der Mensch den Menschen aus. Im Kommunismus ist es genau umgekehrt.“
- „Einem Mann, der hungrig ist, muss man nicht erzählen, dass er Essen braucht.“
Werke
- China. Impressionen einer Reise, Droemer Knaur, München 1978, ISBN 3-426-00532-8
- Finanzgenies. Kurze Geschichte der Spekulation, Eichborn, Frankfurt/M. 1992, ISBN 3-8218-0280-4
- Geschichte der Wirtschaft im 20. Jahrhundert. Ein Augenzeuge berichtet, Hoffmann & Campe, Hamburg 1995, ISBN 3-455-11061-4
- Der große Crash 1929. Ursache, Verlauf, Folgen, finanzbuchverlag, München 2005, ISBN 3-89879-054-1
- Die moderne Industriegesellschaft, Droemer Knaur, München 1974, ISBN 3-426-00219-7
- Die Ökonomie des unschuldigen Betrugs. Vom Realitätsverlust der heutigen Wirtschaft, Siedler, München 2005, ISBN 3-88680-821-1
- Tagebuch eines Botschafters. Ein persönlicher Bericht über die Jahre mit Kennedy, Droemer Knaur, München 1970
- The Triumph. A novel of modern diplomacy, Sinclair-Stevenson, London 1994, ISBN 1-85619-404-3
- Wirtschaft, Friede und Gelächter. Essays, Droemer Knaur, München 1976, ISBN 3-426-04548-6
- Wirtschaft für Staat und Gesellschaft, Droemer Knaur, München 1976, ISBN 3-426-00422-4
Literatur
- Milton Friedman: From Galbraith to economic freedom, Institute of economic affairs, London 1978, ISBN 0-255-36089-4
- John S. Gambs: John Kenneth Galbraith,Twayne, Boston, Mass. 1975, ISBN 0-8057-3681-6
- Frank MacFadzean: The economics of John Kenneth Galbraith. A study in fantasy, Centre for Policy, London 1977, ISBN 0-905880-00-5
- Beat Meier: John Kenneth Galbraith und seine Wegbereiter. Von Veblen bis Galbraith, Rüegger, Grüsch 1989, ISBN 3-7253-0357-6
Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Galbraith, John Kenneth |
KURZBESCHREIBUNG | Ökonom, Sozialkritiker, Präsidentenberater, Romancier und Diplomat |
GEBURTSDATUM | 15. Oktober 1908 |
GEBURTSORT | Ontario |
STERBEDATUM | 29. April 2006 |
STERBEORT | Cambridge (Massachusetts) |