Bildbearbeitung

Bei der digitalen Bildbearbeitung handelt es sich um die computergestützte Bearbeitung von digitalen Bildern. Diese Bilder werden nachträglich verändert, um sie zu optimieren, zu verfremden, zu modifizieren oder zu manipulieren, mit dem Ziel ein gewünschtes Ergebnis zu erreichen.
Ein Schwerpunkt liegt dabei, die Fehler zu beheben, die beim Fotografieren oder Scannen entstehen können, z.B. Über- und Unterbelichtung, Unschärfe, Kontrastschwäche, Bildrauschen, Rote-Augen-Effekt, Stürzende Linien etc., dadurch wirken diese Bilder zu dunkel, zu hell, zu unscharf oder anderweitig mangelhaft und bedürfen deshalb einer Bearbeitung. Diese Fehler können Folge beschädigter Scannvorlagen, schlechter Witterungsverhältnisse beim Fotografieren oder aber an der Digitalkamera bzw. Scanner, als auch am Fotografierer bzw. Kopierer liegen.
Die zwei Bilder auf der rechten Seite zeigen einige Möglichkeiten der Bildbearbeitung: Das obere Bild wirkt überbelichtet, der Text unscharf und das Objekt unzentralisiert. Das untere korrigierte Bild dagegen sieht viel klarer und deutlicher aus und ausserdem wird das Objekt, da es in den Mittelpunkt gesetzt wurde, viel stärker betont.
Bemerkenswert in diesem Zusammenhang ist, dass die traditionelle Bildbearbeitung (Retusche) immer stärker von der digitalen Bildbearbeitung ersetzt wird. Es werden zunehmend Produkte auf digitaler Grundlage hergestellt, wobei viele Unternehmen teilweise oder schon ganz aus dem analogen Sektor ausgestiegen sind.
Die Bildbearbeitung wird häufig mit der Bildverarbeitung und mit Grafik-Design verwechselt.
Einige Funktionen der digitalen Bildbearbeitung
Die Software mit der die Bildbearbeitung erfolgt, nennt man Bildbearbeitungs-Programm, wobei es zahlreiche Bearbeitungsfunktionen gibt, die sich zumeist in einem Programmmenü, einer Symbolleiste oder einer Werkzeugleiste befinden. Beispiele hierfür sind:





- Abwedeln und Nachbelichten: Durch das Abwedeln und das Nachbelichten wird die Belichtung korrigiert.
- Auswahlen: Bestimmte Bereiche des Bildes können z.B. rechteckig oder kreisförmig markiert und dadurch ausgewählt werden. Diese Bereiche lassen sich dann getrennt von anderen Bildabschnitten bearbeiten. Für Auswahlen gibt es unterschiedliche Auswahlwerkzeuge, einerseits geometrisch bestimmte, wie ein Rechteck, eine Ellipse etc., andererseits bestimmte Hilfsmittel, wie das Lassowerkzeug oder der Zauberstab.
- Automatische Korrekturen: Für Einsteiger und Neulinge der Bildbearbeitung bieten Bildbearbeitungsprogramme, automatische Korrekturen an. Mit ihnen werden verschiedene Bereiche, wie z.B. der Kontrast, die Farbe und der Tonwert auf Knopfdruck korrigiert. Im Gegensatz zur eigenhändigen Korrektur, sind die Ergebnisse der automatischen Korrektur, aber eher nüchtern zu betrachten.
- Colorkey: Bei einem Colorkey erzeugt man einen bestimmten Effekt, dabei wird ein Hauptmotiv farblich, in einer zumeist farblosen Umgebung betont.
- Drehen: Durch das Drehen eines Bildes können Aufnahmefehler beseitigt (leichtes Drehen) oder besondere Effekte erzielt werden.
- Ebenen: verschiedene Bildelemente können wie auf Transparentfolien übereinander angeordnet werden. Die einzelnen Elemente werden auf unterschiedlichen Ebenen angeordnet und einzeln bearbeitet. Ebenen können gesperrt werden, um versehentliches Bearbeiten oder Löschen zu verhindern. Durch Austauschen von Ebenen werden Objekte in den Vordergrund oder Hintergrund verschoben.
- Farbmodus: Man kann ein Bild in einen gewünschten Farbmodus bzw. Bildmodus umwandeln. Man unterscheidet die Modi: Bitmap, Graustufen, Duplex, Indizierte Farben, RGB, Lab und CMYK.
- Filter: Bilder können mit vielfältigen Grafikfiltern bearbeitet und verfremdet werden: häufig verwendet werden Schärfe- und Unschärfefilter. Filter mit eher künstlerischen Effekten sind z.B. Reliefeffekte, Beleuchtungseffekte, Schatteneffekte, Weichzeichner. Weiterhin gibt es die Möglichkeit der Erweiterung von Grafikfiltern durch Plug-Ins.
- Formen: Dienen zur Herstellung von geometrischen Objekten, wie Rechtecken, Ellipsen oder Polygonen; aber auch zur Erstellung von Musterformen, wie Sprechblasen, Symbole etc.
- Fotomontage: Bei der Fotomontage, auch „Composings“ gennant, werden mehrere Bilder, zu einer Art Komposition, zusammengefügt. So können z.B. einzelne Bildobjekte ausgewählt und in ein anderes Bild kopiert werden. Siehe auch Fotocollage.
- Fotomosaik: Beim Fotomosaik wird ein mosaikartiges Bild erstellt.
- Freistellen: Unbrauchbare Bildabschnitte werden entfernt, um ein Objekt zu betonen. Die Freistellung von Bildern gehört zu den wesentlichen Aufgaben der Bildbearbeitung.
- Füllen: Das Füllwerkzeug dient dazu, ein ganzes Bild oder nur einen Bildabschnitt mit einer gewünschten Farbe zu füllen.
- Gamakorrektur: Bei einer Gammakorrektur werden die Lichtverhältnisse und die Farbtöne verändert.
- Gradation: Mit einer Gradationskurve wird der Kontrast und die Helligkeit verändert.
- Histogramm: Mit einem Histogramm werden Farbfehler angezeigt, die sich daraufhin gezielt korrigieren lassen. Das Histogramm spielt vor allem in der Tonwertkorrektur eine wichtige Rolle.
- Invertieren: Beim Invertieren werden die Farben umgekehrt.
- Kippen: Durch Kippen können Perspektivfehler in einem Bild beseitigt werden.
- Kolorieren: Beim Kolorieren werden Bilder oder Bildabschnitte farblich verändert.
- Konvertierung von Bilddateien in verschiedene Dateiformate bzw. Grafikformate.
- Kopierstempel: Dient zur Korrektur von Schönheitsfehlern und zur Übertragung von Bildabschnitten in andere Bereiche. Wird in der Portraitretusche stark verwendet.
- Korrektur der Helligkeit, des Kontrastes, der Farbsättigung, des Farbtons, des Farbstiches und des Tonwertes (auch zum Erzeugen von Highkey- oder Lowkey-Charakter)
- Lasso: Mit dem Lasso werden Bildbereiche ausgewählt.
- Makros: Eine Folge von Bearbeitungsschritten kann als Makro gespeichert werden und kann dann beliebig oft und auf beliebige Bilder angewendet werden.
- Malen: Eine der grundlegendsten Funktionen von Bildbearbeitungsprogrammen ist die Möglichkeit zu Malen. Dabei werden mit Hilfe von unterschiedlichen Pinsel, Maltechniken simuliert. Der Artikel „Digitales Malen“ geht näher darauf ein. Unterscheiden sollte man zwischen dem Malen und dem Zeichnen. Beim Malen werden Pixel erzeugt, beim Zeichnen dagegen nicht. Für das Zeichnen benutzt man deshalb Pfade, mit ihnen lassen sich Vektorelemente erstellen.
- Maskieren: Beim Maskieren werden bestimmte Bereiche ausgewählt, um sie vor Bearbeitung zu schützen. Die Maske kann im Maskenmodus mit dem Pinsel erweitert oder mit dem Radiergummi reduziert werden. Fehler lassen sich im Maskenmodus leicht rückgängig machen.
- Monochrom: Die Erzeugung monochromer Bilder lässt sich, mit Hilfe eines Bildbearbeitungs-Programmes, einfach durchführen.
- Panorama: Aus Einzelbildern, z.B. einer großen Landschaft, lässt sich ein Panoramabild erstellen.
- Pfade: Mit Bildbearbeitungsprogrammen lassen sich auch Vektorelemente zeichnen. Pfade dienen hier zur Erstellung von einfachen Vektorelementen. Will man hingegen komplexere Zeichnungen erstellen, sollte man zu Vektorgrafikprogrammen greifen. Berücksichtigen sollte man weiterhin, dass beim Zeichnen, im Gegensatz zum Malen mit dem Pinsel, keine Pixel entstehen.
- Pinsel: der Pinsel hat sich zum universellen Malwerkzeug entwickelt: Größe und Pinselspitze können gewählt werden, es kann eine Farbe gewählt werden oder mit einem Muster gefüllt werden. Eine besondere Verwendung findet der Pinsel beim digitalen Malen.
- Pipette: Die Pippette dient zur Farbbestimmung und zur Farbaufnahme.
- Radiergummi: Wegnehmen von Bildinformationen mit verschiedenen Radiergummispitzen.
- Schärfen: Erhöhung oder Herabsetzung der Bildschärfe, um Schärfe oder Unschärfe zu erreichen. Siehe dazu: Scharfzeichnen und Weichzeichnen.
- Scharfzeichnen: Beim Schärfen wird das Bild oder einzelne Bildpartien geschärft, dies erfolgt dadurch, dass man das Bild Scharfzeichnet oder unscharf maskiert
- Skalieren: Bilder können vergrößert oder verkleinert werden. Der Maßstab wird auch als Skalierungsfaktor bezeichnet.
- Solarisation: Unter einer Solarisation versteht man einen Effekt, der das Bild, wie unter einer überhöhten Sonneneinstrahlung darstellt.
- Spiegeln: Spiegeln (horizontal oder vertikal) wird häufig zur Korrektur von eingescannten Negativen oder für das Einpassen von Bilder in ein Layout verwendet.
- Stapelverarbeitung: Funktionen und/oder Makros werden automatisch auf mehreren Bilddateien durchgeführt. Besonders für digitale Fotoalben ist dieses Feature sehr hilfreich.
- Texte: Mit einem Textwerkzeug lassen sich Texte unterschiedlichster Art, auf einem Bild erstellen, wobei es viele Texteffekte, wie Relief usw. gibt.
- Tonwertkorrektur: Mit einer Tonwertkorrektur lässt sich der Tonwertumfang korrigieren. Das Histogramm dient dabei als Hilfsmittel, indem es die hellen und dunklen Bereiche anzeigt. Die Helligkeit, der Kontrast und die Farbsättigung können daraufhin gezielt korrigiert werden.
- Veränderung der Dateigröße (Komprimierung), der Auflösung und der Pixelanzahl, beispielsweise für die Verwendung von Bildern im Internet.
- Verlauf: Mit Verläufen erzeugt man Farbübergänge.
- Weichzeichnen: Beim Weichzeichnen wird das Bild oder einzelne Bildpartien unscharf gemacht, z.B. um einen ungeeigneten Hintergrund zu verdecken. Durch das Weichzeichnen lassen sich aber auch Effekte, wie z.B. Bewegungsunschärfe erzeugen.
- Zauberstab: Markierungswerkzeug, welches alle Pixel auswählt, die mit dem angeklickten Pixel benachbart sind und einen ähnlichen Farbton und eine ähnliche Helligkeit haben. Wird häufig benutzt, um den Hintergrund auszuwählen.
- Zeichnen: Beim Zeichnen werden, im Gegensatz zum Malen, keine Pixel erzeugt, sondern Vektoren. Hier dienen Pfade zum erstellen von Vektorelementen .
- Zoom: Für viele Bearbeitungsschritte ist es notwendig, näher an das Objekt heranzufahren, z.B. um Bildfehler zu beseitigen.
Grundbegriffe der Bildbearbeitung
Da einige Begriffe und deren Verständnis für die digitale Bildbearbeitung unerlässlich sind, werden sie hier kurz dargelegt. Weitere Informationen findet man in den internen und externen Verweisen bzw. Links.
Computergrafiken ersetzen zunehmend die konventionelle, analoge Fotografie und ihre Verfahren. Eine Computergrafik kann in eine Rastergrafik und in eine Vektorgrafik unterteilt werden. Rastergrafiken, die Hauptobjekte der Bildbearbeitung, entstehen:
- durch die Aufnahme mit einer Digitalkamera
- durch die Digitalisierung eines analogen Bildes oder einer anderen Vorlage (Negativ, Dia, Druckerzeugnis etc.) mit einem Scanner
- durch die direkte Erstellung am Computer mit einem Bildbearbeitungsprogramm, z. B. beim Digitalen Malen
Rastergrafik und Vektorgrafik
Rastergrafiken und Vektorgrafiken werden durch bestimmte Merkmale und Unterschiede gekennzeichnet. Einheitlich ist aber die Bezeichnung der Dateigröße, die ein bestimmender Faktor für die Weiterverwendung der Grafik ist, welche in Bit (bzw. Kilobyte, Megabyte) angegeben wird.
Rastergrafiken bestehen -im Gegensatz zu Vektorgrafiken- aus Pixel, den kleinsten Einheiten eines digitalen Fotos und haben, z.B. eine Bezeichnung, wie ‚3264 × 2448‘ Pixel, was nach der Multiplikation der Werte bedeutet, dass die Grafik ‚8‘ Megapixel hat. Eine Änderung der Pixel kann mit einem Bildbearbeitungsprogramm schnell vorgenommen werden, dabei lässt sich die Bildgröße entsprechend beeinflussen. Hier sollte berücksichtigt werden, dass sich Rastergrafiken -im Gegensatz zu Vektorgrafiken- nicht beliebig vergrößern lassen, ohne dabei Qualitätseinbußen hinnehmen zu müssen. Vektorgrafiken bestehen nicht aus Pixel, sondern aus Linien und Kurven und lassen sich deshalb ohne Qualitätsverlust skalieren. Da beide Grafikttypen verschieden sind, werden sie meistens auch von unterschiedlichen Programmen benutzt. Rastergrafiken werden mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeitet oder erstellt, Vektorgrafiken speziell mit einem Vektorgrafikprogramm, wobei die Grenzen mittlerweile fließend sind.
Möchte man eine Rastergrafik in eine Vektorgrafik bzw. umgekehrt, umwandeln, so gibt es dazu einige Möglichkeiten. Mit Hilfe eines Bildbearbeitungsprogrammes lassen sich Vektorgrafiken leicht in Rastergrafiken umwandeln, diesen Vorgang nennt man Rasterung. Für die Umwandlung von Rastergrafiken in Vektorgrafiken, Vektorisierung genannt, kann man entweder ein Vektorgrafikprogramm nehmen oder spezielle Programme verwenden, wie u.a. Corel Trace.
In der Bildbearbeitung sind Rastergrafiken, die Hauptobjekte der Bearbeitung und Erstellung, diese werden durch bestimmte Merkmale gekennzeichnet, dazu gehören die Auflösung, die Fabrtiefe und das Dateiformat.
Die Auflösung:
Unter der Bildauflösung versteht man die Anzahl der Pixel pro Zoll (Inch). Die Auflösung wird in „dpi“ (Dots per Inch) und „ppi“ (Pixel per Inch) angegeben. Die Größe der Auflösung bestimmt dabei die Detailgenauigkeit. Von der Auflösung spricht man sowohl in der Digitalfotografie, bei Bildschirmen, beim Drucker, als auch beim Scanner. Typische Monitorauflösungen sind u.a., „1024*768“ und „1280*1024“ Pixel („72“ ppi). Computergrafiken liegen auch in einer bestimmten ‚Auflösung‘ vor und diese lässt sich später am Bildbearbeitungsprogramm leicht ändern. Je nach Verwendungszweck wird dabei eine bestimmte Auflösung gewählt. Desto höher die Auflösung, um so besser werden Bilddetails wiedergegeben, was aber die Dateigröße erhöht. Webgrafiken liegen in einer Auflösung von 72 ppi vor, um einen schnellen Ladezyklus zu erreichen. Dateien, die man drucken möchte, sollten dagegen bis zu 300 ppi haben, um ein gutes Druckergebnis zu bekommen.
Das Dateiformat:
Bilder können in verschiedenen Grafikformaten vorliegen und lassen sich auch in unterschiedliche Formate speichern. Das beginnt schon beim Fotografieren mit einer Digitalkamera. Die mit einer Kamera aufgenommenen Bilder, werden in einem bestimmten Format abgelegt. Das Grafikformat legt also fest, wie Bildinformationen gespeichert werden. Je nach Einsatzzweck eignen sich daher bestimmte Formate, die ihre Vor- und Nachteile haben: für Webgrafiken eignen sich das JPEG-, PNG- und das Gif- Format, weil sie eine geringe Dateigröße haben und dadurch schneller im Browser geladen werden können. Beim JPEG-Format muss man noch berücksichtigen, dass jede erneute Speicherung, aufgrund der Kompression, einen Qualitätsverlust mit sich bringt. Bilder sollten daher im TIFF- Format angelegt werden, dass ohne Qualitätsverlust komprimiert. Für die Speicherung von Ebenen, Masken und Kanälen und als Arbeitsformat eignet sich das PSD- Format. Das Rohdatenformat erlaubt es Bilder einer Digitalkamera so zu speichern, dass nachträgliche Veränderungen am Bildbearbeitungsprogramm möglich sind, die früher automatisch von der Digitalkamera übernommen wurden. Grafikformate können, wie wir bisher gesehen haben, Kompressionen nutzen, um Bilder komprimiert zu speichern, andernfalls gibt es aber auch die Möglichkeit der unkompromierten Speicherung, was eine Erhöhung der Dateigröße zur Folge hat. In der Bildkompression differenziert man zwischen verlustfreier und verlustbehafteter Kompression. Ein negativer Aspekt der zu starken Komrimierung ist das Treppcheneffekt, dabei entstehen ungünstige Bildfehler.
Die Farbtiefe und der Farbmodus:
Jeder Pixel eines Digitalbildes enthält eine Farbinformation. Die Menge genutzter Farben bezeichnet die Farbtiefe. Je nach Farbtiefe erhält man deshalb eine unterschiedliche Anzahl an Farben. Man unterscheidet zwischen True Color (24 Bit, 16 Mio. Farben), High Color (16 Bit) und indizierten Farben (4, 8 Bit, 256 Farben), aber auch zwischen Graustufen (8 Bit, 256 Farben) und Schwarz-Weiss (1 Bit). Die verschiedenen Modi lassen sich im Bildbearbeitungsprogramm unter dem Dateibefehl ‚Modus‘ bzw. ‚Farbmodus‘ schnell abändern. Die Abspeicherung eines Bildes in einem bestimmten Farbmodus, hat also eine unterschiedliche Farbtiefe zur Folge. Da die Farbtiefe einen Einfluss auf die Dateigröße und die spätere Druckausgabe hat, sollte sie berücksichtigt werden.
Farben:
Farben spielen in der Bildbearbeitung eine wichtige Rolle: Farbtöne werden verändert, die Sättigung angepasst und farbige Bilder gedruckt. Damit es z.B. zwischen der Darstellung der Farben am Bildschirm und der Druckausgabe keine nennenswerten Probleme ergibt, bedarf es einiger Erläuterungen. Man unterscheidet zwei Arten der Farbentstehung: das subtraktive und additive Farbsystem . Dabei dienen Farbmodelle bzw. Farbräume der Beschreibung von Farben, die man in RGB, CMYK, L*a*b und HSB differenziert. Der Monitor stellt Farben in ‚RGB‘ dar, aber auch Bilder einer Digitalkamera und eines Scanners liegen im RGB-Modus vor, Bildbearbeitungsprogramme bearbeiten auch zuerst in ‚RGB‘, geben aber die Möglichkeit in einem bestimmten Farbmodus umzuändern. Will man daher berabeitete Bilder drucken, sollte man sie vorher in den CMYK-Modus bringen, weil dieser im Gegensatz zum RGB-Modus, weniger Farben darstellen kann.
Die Arbeit mit Kanälen gehört zu jeder professionellen Bildbearbeitung. Ein Farbkanal deutet an, dass jede Grundfarbe einen Farbkanal verwendet. Im ‚CMYK‘-Modus gibt es vier Kanäle (Cyan, Magenta, Gelb, und Schwarz) und bei ‚RGB‘ die Grundfarben: Rot, Grün und Blau. Weiterhin werden Alphakanäle unterschieden, hier lassen sich Auswahlen und Masken speichern.
Hardware und Software:
Im Bildbearbeitungsbereich sollten folgende Hardware genutzt werden: ein Scanner, ein Drucker, ein Grafiktablett, eine Digitalkamera und ein Leistungsfähiger Rechner mitsamt Komponenten. Für größere Aufgaben empfiehlt sich der Offsetdruck. Im professionellen Bereich gehört die Arbeit mit zwei Bildschirmen, auch Multi Head genannt, eigentlich zur Grundausstattung. Berücksichtigen muss man noch, dass im Bildbearbeitungsbereich, neben den Bildbearbeitungsprogrammen auch andere nützliche Software und Hilfsmittel verwendet werden, diese werden im Artikel ‚Grafik-Software‘ eingehend behandelt.
Bilder
Bilder spielen in der Bildbearbeitung eine wichtige Rolle. Nicht immer hat man die passenden Bilder parat, dann empfiehlt es sich, entweder Bilder selber zu fotografieren, Bilder zu erstellen oder sie von einer Bildagentur kostenpflichtig zu erwerben. Andererseits enthält auch das Web eine unbegrenzte Anzahl an Bildern, die sich mit Hilfe einer Bildersuchmaschine auffinden lassen. Die Bearbeitung, Verwendung und Veröffentlichung dieser uneigenen Bilder, ist in gesetzlichen Bestimmungen, wie im Urheberrecht, bzw. im Urheberrechtsgesetz oder im Kunsturheberrechtsgesetz, geregelt. Wobei die Begriffe Bildrecht, Lizenzfreiheit, Recht am eigenen Bild, Public Domain, GNU General Public License (GPL), Freie Inhalte und Copyright näher hinzugezogen werden sollten. Die Verwendung von fremden Bildern, z.B. in eigene Webseiten, sollte daher in jedem Fall, Lizenzrechtlich geklärt werden. Bildbearbeitungs-Programme bieten auch die Möglichkeit, der Erstellung von Digitalen Wasserzeichen, um so die Urheberschaft eines Bildes zu kennzeichnen. Bekannt ist das Wasserzeichen, Digimarc. Die Erstellung von Fotoauszügen lässt sich heute, einfacher den je, über sogenannte Online-Bilderdienste oder Digitale Bilderdienste erledigen. In zahlreichen Kaufhäusern finden sich mittlerweile auch Automaten zur selbstständigen Bedienung. Hier wird einfach die Speicherkarte der Digitalkamera eingegeben, ein Größenformat gewählt und das fertige Bild gedruckt.
Siehe auch:
- Wikipedia:Public-Domain-Bilderquellen
- Pixelquelle
- aboutpixel.de: Community für lizenzfreie Bilder
Einsatzbereiche der Bildbearbeitung
Die digitale Bildbearbeitung findet, aufgrund der Möglichkeiten der Digitalfotografie, die ein schnelles fotografieren und übertragen der Bilder auf den PC ermöglichen, immer weitere Verbreitung. Im Heimanwenderbereich sind viele Bildbearbeitungsprogramme sogar speziell auf diese zugeschnitten, indem sie vereinfachte Korrekturmöglichkeiten u.Ä. bieten. Im professionellen Bereich wird die Bildbearbeitung dagegen in der Druckvorstufe verwendet. Die, in der Bildbearbeitung veränderten Bilder, finden daher in unterschiedlichen Publikationen ihre Verwendung: in Zeitschriften, Katalogen, Bücher und anderen Printmedien. Faltenfreie Gesichter, entfernte störende Hautunreinheiten u.Ä. sind dabei eine Folge der Bildoptimierung, welche immer stärker die Grenzen zur Realität verwischen. Die Bildbearbeitung lässt sich daher auch gezielt zur Fotomanipulation einsetzen. Andererseits, sollte man auch den Faktor „Kunst“, nicht unberücksichtigt lassen. Die Bildbearbeitung ist eine Möglichkeit der künstlerischen Entfaltung. Die Ergebnisse der Bildbearbeitung finden daher vermehrt in der Digitalen Kunst und Medienkunst ihre Berücksichtigung.
Tutorials
Im Web finden sich zahlreiche Tutorials , Workshops und Hilfen für die digitale Bildbearbeitung. Dort finden sich Erklärungen und Anleitungen zu unterschiedlichen Themen.
- Dr.Web
- PSD-Tutorials
- Webdesigner
- Photoshoptutorials
- Webmasterpro
- PS-tutorials
- Bildbearbeitung mit Gimp
Literatur
- Sibylle Mühlke: Adobe Photoshop CS2.Das Praxisbuch zum Lernen und Nachschlagen. Galileo, Bonn 2006
- Maike Jarsetz: Das Photoshop- Buch für digitale Fotografie. Galileo, Bonn 2005
- Isolde Kommer, Mersin Tilly: Photoshop CS für professionelle Einsteiger. Markt u. Technik, München 2004
- Karsten Kettermann: Digitale Fotografie und Bildbearbeitung. bhv, Bonn 2003
- Jürgen Gulbins : Grundkurs Digital Fotografieren. Kameratechnik, Bildkomposition, Bildbearbeitung, Bildverwaltung. dpunkt, Heidelberg 2004
- Deke McClelland: Die Photoshop 7 Bibel. mitp, Bonn 2003