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Benutzer:Veleius/Spielwiese

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Kastell Castlesteads
Alternativname a) Camboglanna,
b) Amboglanna,
c) Camboglans,
d) Cammoglana
Limes Britannien
Abschnitt Strecke 2
Datierung (Belegung) hadrianisch,
2. bis frühes 5. Jahrhundert n. Chr.?
Typ Reiter- und Kohortenkastell
Einheit a) legio XX Valeria Victrix (Bautrupp),
b) legio VI Victrix,
c) cohors I Batavorum,
d) cohors IV Gallorum,
e) cohors II Tungrorum
Größe Fläche: 114 x 114 Meter, 1,2 ha
Bauweise Steinkastell
Erhaltungszustand quadratischer Grundriss mit abgerundeten Ecken,
oberirdisch nicht sichtbar
Ort Walton/Castlesteads
Geographische Lage 54° 57′ 48,6″ N, 2° 45′ 49,3″ WKoordinaten: 54° 57′ 48,6″ N, 2° 45′ 49,3″ W hf
Vorhergehend Kastell Birdoswald (östlich)
Anschließend Kastell Petrianis (westlich)
Münzporträt des Hadrian
Befundplan Grabungen von 1934
Zeichnung des Kastellareals von Henry McLauchlan, 1857, das Kastell wird darauf noch irrtümlich als Petrianis bezeichnet
Bauinschrift vom Osttor des Kastell Birdoswald, die die dortige Anwesenheit der cohors I Dacorum bezeugt, gef. 1852

Camboglanna war ein römisches Kastell der Hilfstruppen im Nordwesten von England, County Cumbria, District Carlisle, Parish Walton. Das oberirisch nicht sichtbare Bodendenkmal umfasst neben dem Areal der römischen Festung auch die Überreste des Hadrianswalls bei Castlesteads und der Abschnitt des vallum zwischen dem Kastell und dem Tal des Cam Beck im Westen.

Name

Es existieren mehrere antiken Quellen, die dieses Kastell nennen: die Notitia Dignitatum und zwei römische Trinkgefäße („Rudge-Cup“ und Amiens patern). Camboglanna bedeutet vermutlich "Flußbiegung" oder "gekrümtes Tal". Dies vermutlich deshalb, da man vom Kastellstandort aus eine gute Sicht auf eine Schleife des Cam Beck, einen Nebenfluß des Irthing hat. Zunächst konnte man die antike Ortsbezeichnung nicht exakt zuordnen (siehe dazu auch Banna). In der Notitia Dignitatum wird die cohors I Dacorum, die epigraphisch für Birdoswald bezeugt ist, als Garnisoneinheit von Castlesteads (Amboglanna) angegeben. Lange war man daher der Meinung, mit Camboglanna wäre das benachbarte Birdoswald gemeint. Es scheint sich hierbei aber um einen Abschreibfehler der mittelalterlichen Kopisten zu handeln. Im diesbezüglichen Eintrag der Ravenna-Kosmographie des Geographen von Ravenna wird Banna zwischen Esica (Great Chester) und Uxelludamo (Stanwix) verortet. Aus Ausgrabungen weiß man, dass zwischen Stanwix und Great Chester, direkt am Wall, zwei Kastelle standen. Aber auch aus der Kosmographie geht nicht hervor, welche dieser beiden Festungen als Banna zu identifizieren ist. Es wird jedoch in der Forschung heute allgemein als römischer Name für Birdoswald anerkannt.[1]

Lage

Es war das dreizehnte Glied in der Festungskette des Hadrianswalls und stand 11 Kilometer westlich des Kastell Birdoswald, auf einem steil aufragenden Hügel, der das Tal des Cam Beck beherrscht. Der ummauerte Garten von Castlestads House markiert die Lage des Kastells, der etwa die Hälfte der Festung überdeckt. 500 Meter nordwestlich des Kastells befindet sich die Cambeckhill Farm, der Standort des Meilenkastells 57. Im späten 2. Jahrhundert gehörte die Region zur Provinz Britannia Inferior, ab dem 4. Jahrhundert zur Provinz Britannia secunda.[2]

Forschungsgeschichte und Fundspektrum

Das Kastellareal wurde in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts vom Grundbesitzer Johnson ergraben. Dabei konnte er auch einige Altäre und noch andere Antiquitäten bergen. 1741 wurde außerhalb des Kastells, ca. 200 Meter nördlich, die Reste eines externen Badehauses entdeckt und teilweise freigelegt. Haverfield legte in den Jahren 1898, 1901 und 1902 Sondierungsgräben an um den genauen Verlauf des Südgrabens zu bestimmen. Das Kastell wurde 1934 von Richmond und Hodgson teilweise ausgegraben. Insbesondere wurden dabei kurze Abschnitte der Umfassungsmauern, abgesehen von der zerstörten Nord-Ost-Mauer, sowie des Ost-und Westtors freigelegt. Auch der südwestliche Eckturm konnte angeschnitten werden. Dabei stieß man auch auf Spuren eines Wehrgrabens der das Lager umab. Bei den Grabungen konnten auch mehrere Weihealtäre geborgen werden. 1991 führte auch die Royal Commission of Heritage Memorial in England, Sektion Newcastle (Königliche Kommission der Historischen Monumente in England, RCHME) Sondierungen auf dem Kastellgelände durch. Bei geophysikalischen Untersuchungen, die zwischen 1999 und 2001 durchgeführt wurden, konnte der Verlauf des Vallums neuerlich bestätigt werden. Sie zeigte auch einige Details der Bebauung der Zivilsiedlung an den südlichen Abhängen des Kastellhügels. Dieselben Untersuchungen ließen auch Spuren römischer Feldgrenzen im Gebiet unmittelbar östlich der Siedlung erkennen.

Inschriften: Im Zuge der Gartengestaltung im 18. Jahrhundert und der nachfolgenden Grabungen wurde 40 Inschriften aus römischer Zeit entdeckt. Diejenigen, die datiert werden konnten waren in der Zeit zwischen 128 bis 244 entstanden. Einige von ihnen befinden sich im Lapidarium des Sommerhauses an der Westseite des Rosengartens. Drei der Altäre waren dem persischen Gott Mithras gewidmet, zehn den obersten römischen Staatsgöttern. Darunter: sieben für Iupiter Optimus Maximus, einer zusammen mit dem Numen Augusti; einer für den Genius Loci; drei für den unbesigten Sonnengott (sol invictus) und Mithras; zwei für den Gott Belatucader, einschließlich eines der auch der Minerva gewidmet war; zwei für den Kriegsgott Mars, darunter einer zusammen mit den mit dem Numen Augusti; zwei für die Muttergöttinnen (matrones). Andere Altäre waren den Gottheiten Neptun, der Victoria, Vanauntis, der Disziplin und einem unbekannten Gott gewidmet.[3]

Entwicklung

Über die Geschichte des Kastells ist nur wenig bekannt. Vermutlich stand auf dem Hügel über dem Cam Beck schon vor Errichtung des hadrianischen Steinkastells eine römische Holz-Erde-Befestigung. Vielleicht ersetzte es das Stanegatekastell Brampton/Old Church. Um die Mitte des 2. Jahrhundert wurde darüber das hadrianische Steinlager errichtet. Seine Besatzung sicherte wohl zusammen mit der Mannschaft des Meilenkastells 57 einen Wallübergang und überwachte das östliche Ufer des Cam Beck, um Überfälle der nördlichen Stämme aus dem Gebiet von Bewcastle (Fanum Cocidii) rasch abwehren zu können. Das Kastell wurde vermutlich im frühen 5. Jahrhundert aufgegeben und fiel danach dem Steinraub zum Opfer. U.a. wurde sein Baumaterial ab 1169 von Robert de Vaux für die Errichtung des nahen Augustinerklosters Lanercost Priory verwendet. Die letzten Reste des Steinkastells wurde 1791 bei der Anlage des Herrenhauses und der Gärten von Castlesteads House zerstört oder einplaniert. Zu sehen sind heute nur noch einige von dichten Wald überdeckte Geländeerhebungen der südöstlichen Umwehrung. Auch das vallum wurde vollständig zugeschüttet. Der Zugang für Besucher ist nur eingeschränkt möglich.[4]

Kastell

Etwa 50 % des Kastellareals sind vom Garten des Herrenhauses überdeckt, der Rest ist mit Laubbäumen bepflanzt. Ein Teil der Südwestmauer und möglicherweise einige kaum erkennbare Überreste des nordöstlichen Walls, kann man im Wald als bis zu 1,2 Meter hohe Geländeerhebung erkennen. An der südöstlichen Gartenmauer liegt eine weitere Erhebung. Der noch am besten erhaltene Abschnitt der Kastellmauer ist im südlichen Winkel des Rosengartens zu sehen, wo sie etwa 1,6 Meter hoch ist, aber von der Landschaftsgestaltung im 18. Jahrhundert stark verstümmelt wurde.

Etwa 60 Meter nordöstlich des Kastells kam 1934 im Wald eine 0,4 Meter hohe und 3 Meter breite Geländeerhebung zum Vorschein, vermutlich die Reste eines Erdwalls. Er konnte noch bis an den Rand des Plateaus verfolgt werden wo er im einen rechten Winkel nach Südwesten abknickte. Dort verloren sich nach etwa 10 Meter seine Spuren. 1991 wurde an der Ostmauer von der RCHME weitere, ca. 0,4 Meter hohe Reste dieses Erdwalls entdeckt. An der Südostecke stieß man 1934 auf einen früheren Wehrgraben und weitere Spuren eines Erdwalls. Er gehörte entweder zu einem früheren Holz-Erde-Kastell oder einem provisorischen Annex, der später zum Steinkastell hinzugefügt wurde (vgl. hierzu auch Kastell Onnum). Sollte hier tatsächlich ein Holz-Erde-Kastell gestanden sein, müsste es erheblich größer gewesen sein als das nachfolgende Steinkastell.

Das Steinkastell hatte einen quadratischen Grundriss mit abgerundeten Ecken und maß ungefähr 114 x 114 Meter. Es bedeckte eine Fläche von 1,2 ha, seine Längsachse war von Nordwest nach Südost ausgerichtet. Die nördliche Mauer verlief parallel zum ca. 350 Meter entfernten Hadrianswall, der dort von Ost-Nord-Ost nach West-Süd-West verlief. Die gesamte Nordwestseite des Lagers wurde im Laufe der Jahrhunderte durch den Cam Beck abgeschwemmt, mindestens 25 Meter des Kastellareals dürften dabei verloren gegangen sein. Das Kastell war zusätzlich von einem 4,8 Meter breiten Wehrgraben umgeben. Die Breite der Berme betrug etwa 3 Meter. Von den vier Lagertoren - eines auf jeder Seite - ist heute keines mehr sichtbar. Sie dürften nach mittelkaiserzeitlichen Standard mit einem doppelten Durchgang versehen und durch zwei Türme flankiert gewesen sein. Das Kastell verfügte wohl auch über die für mittelkaiserzeitliche Lager standardmäßigen Gebäude: im Zentrum ein Hauptquartier (principia), ein- oder zwei Getreidespeicher (horrea) und Mannschaftskasernen (centuria). Die Lagerhauptstraße (via principalis) verband das West- mit dem Osttor. Vermutlich befand sich 300 Meter nördlich des Lagers, südlich vom Standort des Wachturms 57b, ein Exerzierplatz. Man fand dort drei von Soldaten gestiftete Altäre. [5].

Hadrianswall

Das Kastell steht zwar noch nördlich des Südgrabens (vallum), war aber - wie das Kastell Magnis - nicht direkt mit dem Wall verbunden. Es scheint, dass es für die römischen Ingenieure wichtiger war, den Wall an der günstigsten Stelle über den Cam Beck zu führen, für das Kastell aber den als Aussichtspunkt am besten geeigneten und am leichtesten zu verteigenden Standort wählten. In 500 Meter Entfernung stand außerdem noch das Meilenkastell 57. Vom südlichen Wallgraben ist in diesem Abschnitt nichts mehr zu sehen. Es führte in einem weiten Bogen um das Steinkastell herum. Vermutlich entstand er zeitgleich mit einem früheren und viel größeren Holz-Erde-Kastell. Vor dem Südtor konnte das vallum auf einem Erddamm überquert werden.

Garnison

Camboglanna war vermutlich vom 2. bis zum frühen 5. Jahrhundert mit regulären römischen Soldaten besetzt. Es beherbergte während seines Bestehens mehrere Kohorten der Hilfstruppen (Auxilia). einer ihrer Reiteroffiziere, der Decurio Aurelius Armiger, stiftete dem Gott Vanauntus einen Altar. In welcher Einheit er diente ist nicht bekannt. Legionäre wurden für gewöhnlich nicht zum Garnisonsdienst an der Grenze eingeteilt, sondern entsandten Spezialkräfte für die anspruchsvolleren Bauvorhaben am Hadrianswall. Während der Errichtung des Kastells wurde - lt. einer dort im 19. Jahrhundert aufgefundenen Bauinschrift - die Besatzung von einem Legionszenturio namens Marcianus, er stand im Range eines Hastatus Posterior, befehligt. Laut eines wiederverwendeten Altarsteins aus dem Osttor, ließ der Zenturio Gaius Julius Cupitianus einen Tempel wiederherstellen. Er scheint zu dieser Zeit ebenfalls vorübergehend das Kommando der Garnison inne gehabt zu haben, wie die Buchstabenfolge P[rae] P[ositus] (= der zuerst platzierte) annehmen läßt. Welchen Legionen die beiden angehörten geht aus den Inschriften nicht hervor. In der Spätantike zählten die Besatzungen am Wall zu den Limitanei.[6]

Folgende Einheiten stellten entweder die Besatzung des Kastells oder könnten sich für eine begrenzte Zeit dort aufgehalten haben:

Zeitstellung Truppenname Beschreibung
3. Jahrhundert n. Chr. legio sextae Victrix ("die sechste Legion, die Siegreiche") Die Anwesenheit von Angehörigen dieser Legion in Castlesteads wird durch eine Bauinschrift bestätigt. Sie wurde 1732 in der Nähe des Osttores entdeckt. Hauptquartier der Legion war Eburacum (York).[7]
3. Jahrhundert n. Chr. legio vicesimae Gordiana ("die zwanzigste Legion des Gordianus") Die Anwesenheit der Legion ist durch eine Inschrift bekannt die in einer Hypokaustenanlage gefunden wurde. Ihren Ehrenamen Gordiana dürfte sie sich in einem Feldzug unter Gordian III. (238–244) erworben haben. Die Inschrift erwähnt auch eine Hilfstruppeneinheit der Tungrer (siehe unten).[8]
2. Jahrhundert n. Chr. cohors quartae Gallorum equitata ("die viere Kohorte der Gallier, teilberitten") Die Anwesenheit dieser Einheit ist durch zwei Weihealtäre aus Castlesteads bekannt. Sie dürfte die erste Besatzung des Kastells gestellt haben. Es handelte sich um eine gemischte Einheit aus Infanteristen und Reitern. Sie wurde aus Angehörigen verschiedener gallischer Stämme rekrutiert, die im heutigen Zentralfrankreich ansässig waren. Die Texte auf den Altären enthalten keine Anhaltspunkte zu welchem Zeitpunkt sie gestiftet wurden. Aber es wird angenommen, dass sie noch in hadrianischer Zeit angefertigt wurden. Einer - dem Iupiter gewidmeter - Altar wurde vom Präfekten Volcacius Hospes in Auftrag gegeben. Die Kohorte wird noch auf mehreren anderen Altären aus Britannien, datierbar auf das dritte und vierte Jahrhundert, genannt. Laut der Notitia Dignitatum stand sie am Ende des 4. Jahrhunderts in Vindolanda (Chesterholm). [9]
2. Jahrhundert n. Chr.? cohors primae Batavorum ("die erste Kohorte der Bataver") Der germanische Stamm der Batavi aus der sich diese Truppe rekrutierte, siedelte auf einer Insel zwischen dem Waal und dem Rhein, in der römischen Provinz Gallia Belgica. Sie löste möglicherweise noch während des 2. Jahrhundert die Gallierkohorte als Garnisonstruppe von Castlesteads ab. Sie ist auch aus zwei Bauinschriften aus Carvoran bekannt.
3. Jahrhundert n. Chr. cohors secundae Tungrorum Gordiana millaria equitata coram laudata ("die zweite Kohorte der Tungrer, 1000 Mann stark, teilberitten, öffentlich belobigt") Die Einheit wurde ursprünglich aus einem niedergermanischen Stamm rekrutiert, der in den Ardennen und um die Stadt Tongeren in der Gallia Belgica siedelte. Sie ist von mehreren Inschriften aus cvastlesteads bekannt. Ihr Präfekt Tiberius Claudius Claudianus, stiftete einem dem Iupiter geweihten Altar, datierbar auf dem vom 1. Januar 241. Zwei weitere Iupiteraltäre wurden von den Präfekten Albius Severus und Aurelius Optatus in Auftrag gegeben. Die Hilfstruppeneinheit wird ebenfalls auf der Bauinschrift vom Osttor erwähnt. Vermutlich führte sie im Kastell Bauarbeiten durch und stand dabei unter der Aufsicht eines Zenturios der Legio XX.[10]
3. Jahrhundert bis 5. Jahrhundert n. Chr.? cohors prima Aelia Dacorum („die erste Aelische Kohorte der Daker“) In der Notitia Dignitatum wird diese Hilfstruppenkohorte als Garnison von „Amboglanna“ angegeben. Entweder war die Dakerkohorte im späten 4. oder Anfang des 5. Jahrhunderts in dieses Lager verlegt worden, für das es bislang keinerlei Beweise gibt, oder es handelt sich um einen Abschreibfehler der mittelalterlichen Kopisten. Laut der Notitia stand ihr Kommandant damals im Range eines Tribunen. Sein direkter Vorgesetzter war der Dux Britanniarum, der Oberbefehlshaber der Grenztruppen in Nordbritannien.[11]

Vicus

Wie bei den meisten Wallkastellen entwickelte sich vermutlich im Laufe der Zeit auch bei Camboglanna eine Zivilsiedlung (vicus). Sie wurde nie ausgegraben bzw. wissenschaftlich untersucht. Reste sind heute oberirdisch nicht mehr sichtbar. Spuren einer umfangreichen Besiedlung werden in einem Brief von Richard Goodman erwähnt, der 1727 an einen gewissen Gale schreibt, dass er diese am Hang an der Südostseite des Kastells beobachtet haben will. Goodman sah dort Mauerfundamente und Straßenzüge, die aber alle in Folge der Errichtung von neuen Gebäuden und bei der Erschließung des Areals für die Landwirtschaft beseitigt wurden. Zur Zivilsiedlung dürfte auch ein Tempel oder Kultbezirk gehört haben, wie aus einer Inschrift aus dem Osttor hervorgeht. Die letzten Überreste des Vicus dürften sich unter den Feldern im Süden und Osten der Castlesteadsfarm befinden.[12]

Gräberfeld

Aus Castlesteads sind nur vier Grabsteine bekannt. Einer war zu schwer beschädigt, sodaß seine Inschrift nicht mehr übersetzt werden konnte. Ein Grabstein nennt den Waffenmeister Gemellus (Custos armorum), sein Erbe, der Zenturio Flavius Hilario, ließ den Stein setzen. Ein Grabstein wurde von Aurelia für ihren verstorbenen Ehemann gesetzt, ein anderer für eine unbekannte Frau. [13]

Hinweise

Siehe auch

Literatur

  • Daniel Lysons, Samuel Lysons: Roman Antiquities, in Magna Britannia, Volume 4, Cumberland, London, 1816.
  • Guy de la Bédoyère: Hadrian’s Wall: history and guide, Tempus, 1998, ISBN 0-7524-1407-0.
  • John Collingwood Bruce, Roman Wall, Harold Hill & Son, 1863, ISBN 0-900463-32-5.
  • Frank Graham: The Roman Wall, Comprehensive History and Guide, 1979, S. 169-171, ISBN 0-85983-140-X
  • Ronald Embleton, Frank Graham: Hadrian's Wall in the Days of the Romans. Newcastle, 1984.
  • R.G. Collingwood, R.P. Wright: The Roman Inscriptions of Britain, Oxford 1965.
  • Eric Birley: Research on Hadrian's Wall. 1961, S. 203-205.
  • F. Haverfield: TCWAAS in Report of the Cumberland Excavation Committee 1901, Vol. 2, Series 2, 1902, S. 22. und 1902, Vol. 2, Series 3, 1903, S. 328-349.
  • I. Richmond, B. Hodgson: TCWAAS in Excavations at Castlesteads, Vol. 2, Series 34, 1934, S. 159-165.
  • Madeleine Hope Dodds: A History of Northumberland. Vol. XIII, S. 521.
  • Albert Rivet, Colin Smith: The Place names of Roman Britain. Batsford, London 1978.

Anmerkungen

  • RIB = Roman inscriptions in Britain
  1. Notitia Dignitatum Occ. XL, 28, A.L.F. Rivet/Colin Smith 1979,
  2. Guy de la Bedoyere 1998, S. 112
  3. Auswahl: Bauinschrift aus der Zeit des Hadrian (128-138) RIB 1978, Altar f.d. Disziplin (212-217) RIB 1999, Altar der Legio XX und der Cohors II Tungrorum (238-244) und RIB 1983, Altar des Iupiter Optimus Maximus von der cohors II Tungrorum (1. Jänner 241), RIB 1984; Altar f. Mithras RIB 1992; Altar f.d. Genius Loci; Belatucadrus RIB 1977; Altar f. Belatucadrus/Minerva RIB 1976, Altar f. Mars Sanguinus RIB 1986, Altar f. Mars/Num.Aug. RIB 1987, Muttergottheiten RIB 1988, RIB 1989, Altar f. Neptun RIB 1990, Altar f.e. unbekannten Gott RIB 1996, RIB 1997, Altar für Victoria RIB 1995, Altar für Vanauntis und den N.A. RIB 1991.
  4. Guy de la Bedoyere 1997, S. 112, Bruce/Richmond 1966, S. 185-187, Richmond/Hodgson 1934, S. 159-165.
  5. RIB 1979, RIB 1981 und RIB 1991
  6. RIB 1991, RIB 2001, RIB 1988
  7. RIB 2000
  8. RIB 1999
  9. RIB 1979, RIB 1980
  10. RIB 1981, RIB 1982, RIB 1983, RIB 1999, RIB 2000
  11. Notitia Dignitatum Occ.: XL, 28
  12. RIB 1988
  13. RIB 2003, RIB 2004, RIB 2005, RIB 2006


Kategorie:Römische Befestigungsanlage (Britannia) Kategorie:Erbaut im 2. Jahrhundert Kategorie:Hadrian (Kaiser)